KURZE
GESCHICHTE
DER
HOLZSCHNEIDE
KUNST MIT...
J. M. Rouget
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tifllirr JUtftttftij
J"i)loppl)if ok r iioWäiitf ilr kiiff,
forme nur *
- •
äiHDctfmtfl jur Srlcrnung t>ce 3cid)tien3,
notyroenbifleö .£wlfsbudr
Sitoftler, ItfonroMcu, Wobclftcdjcr, ÖuAbrurfer
unb grcitnbc bicirr ÄhinfK
§erau$ge$eben
28M Birten A&6irbungen.
Stuttgart unb Reutlingen,
Skrfafl ,oou (Sbuarb i f ^ aber.
mit
Diflen AbbtUutiürtt brr SigRitnrfi
ber
krüljmteftea Ältere« Heißer.
s Jiebft einer
grüublic^en, bimf) uiele Mbilbiuu]en erläuterten N 2lmocifutT
jwr (Srlcrninifl \
bei
^of}fdwetbcftunft unb ber pobefflc^cm
unb
einer Anleitung &um S^nen.
■
% m. »ouget.
«tuttnart unb Weutlittßeit ,
»erlag oon (S b u a r b *? t f cf> Q a b e r.
1878.
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I UN FOUNgA
BRAKY!
Jr«H.M LEI
MAY 16 Ob
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S& Ott ehe.
■
^Pie Waffe t>on £ol$fd)nitten, treibe eine grofjc 3^1 unfcvcv
3citfd)riften , fofcic tedjnifdje unb anbere SBerf e illuftriren,
unb ttyetltteife gu beren 93erfd)5nerung, sorjuglid) aber ju beten
©emeinfafjlidtfcit »efentlid) beitragen, »erben e$ felbfl Jebem
ßat)en erfcünfdjt ma^cn, ein 2Jud> fenneu ju fernen, au$
»eifern man fid) barüber gu belehren &ermag, tofe biefe Silber
fyergejleüt »^ben, »eldje fo f^nett eine fafl unglaubliche
SBoflfemmenfjeit erlangten, tvic nnb t>on freieren ÄunfHern fie
früher gefertigt »urben, unb »ie unb fcon »em fle in unfern
Sagen geliefert »erben. 3f* btejj nun fdjon für ben 8at)en
eine ©adjc *on SOBicfctigfeit, fo ifr fie für ben Äünfllcr, »eldjem
Äunftjtreig er aud) angebore, für ©e$cr, 33ud)brutfer k. un=
entbeljrlid), inbem biefe Äenntnifc »cfentlidj jur 9Sers?oflfomm-
nung eine* {eben einzelnen gad)e$ beitragen »irb. Ueberbicfc
gibt ed nod) ga^lreidjc Sieb^aber ber ©ra&ir* unb £)olafd)neibe=
fünft, treibe bicfclbe gerne üben mochten, ofyne baju einen
?ettfaben ju baben ober eine fdjviftlMje Anleitung erlangen
ju fonnen; toeffaft trir ba$ (Srföeinen biefe* 93ud)lein$ nid>t
»erben rechtfertigen bürfen, im ©egentfyeü, »ir hoffen und
burd) biefe ärbeit ben befonbern £anf be$ ^ublifumä $u enverben.
$>a e$ und ju biefer practifdjen Anleitung für bie$>ol$-
fdjneibefunf! an Vorgängen gänjlicfy fehlte, feben nur mit gan$
unb gar auf unferc eigenen, geringen Ärafte befdjränft, »efcbalb
»ir bie 9to$fid)t unferer fiffer vielfach in ?(nfyrud) »erben
nehmen muffen. SEBtr hoffen übrigen« um fo me$r barauf, aU nidjt
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IV
unbefannt fein burfte, nie fdrtvicrig bie ?efung einer foldjen
Aufgabe ify unb rieten Memit an fammtlidje ünftter 2)eutfd)=
lanbä bic bringenbe Sitte^ und (Srganjungen unb Seridjtigungcn
burd) bie 93erlag$bud$anblung gefätligfl jugefjcn gu laffen,
um bitfeä 33ud) red)t balb in einer neuen unb »oflfommencrcn
©eftalt trieber in bie 2Pclt fenben ju fonnen. 9?ad) Um
ftänbctt ftnb tvir fold)e (Ergänzungen gu fyenoriren unb bt<
Kamen ber (Sinfenbcr bem SPeitoen wanjubrutfen bereit
3n ber Hoffnung , bafe ^)olif Anciber , J^logra^en
unb Sudjbrutfer, ja fclbfl aud) AiinfMer, einigen Stufen
au$ biefem 3?üd)lein »erben jiefien tonnen, empfehlen nur
baffelbe einer nadjfldjttooücn Aufnahme unb einer freunbUdjen
. Seuribcilung ber barin wfommenben geiler unb 3Wängel!
Per Verfiißer.
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Weitete ©efcfricfcte.
inftd^ttich ber tyotyen ©ntwitflung , weldje bie
$ol&fd)neibefunft in unfern Sagen erlangt
tyat; unb bei bem madjtigen (£injlufj , welken
fie ausübt auf bie mobemc Silbung, inbem
ftc bie auägebefmtefte bifbliäje SDarftellung
oon <§eenen unb ©egenjtanben aud allen
ßeben$oer#iltmffen, ©egenben unb *ßerfön*
lidjfeiten geftattet, wirb eine furje ®efa)id)tc
berfelben mdjt obne Sntereffe fein, wenn man
%^ jumal nod) bebenft, bafj biefe ßunft ein
fetyr einflußrei^e« «Jmlfamtttel jur fernem
»lütbe unfere* ©ewerb** unb Sabrtfberrieba , fowie be6 2t(f er-
baue« bilbet. (Sie gemattet namlid} eine unglaubltd) billige 5öer*
breitung t>on iüujrrirten 3eitfd>riften unb SBüdjern, worin fowo^t
ganjc @eratbfa>ften unb 2Rafä)inen nidjt allein befdjrieben, fonbern
aua> abgebilbet jtnb, unb worin man ä*er «öerbejferungen, weldje
baran angebraAt würben, fowie über neue (Srftnbungen augenbltdtid}
unterrichtet wirb. 2Bcnn alfo ®eratbfa>ften unb 3flafdunen in
irgenb einem $beile ber 2öelt oerbejfert ober gar neu erfunben
werben, fo erhalten wir baoon in furjer 3ctt getreue Slbbilbungen,
nad) weisen wir und biefelben ebenfo oortlieilbaft unb braua)bar
anfertigen tonnen, was naa) einer 33efd>reibung ofme 5lbbilbungen
hut in bodjjt feltenen Sailen ber Satt fein bürfte.
Ueberbiejj finben neue gormen ber @r$engniffe oon Äunft unb
(bewerben bura) entfvrca^enbe 3lbbilbungen fdjneU bie größte 10er»
breitung, bie ©ewerbäleute lernen ba$ SReue unb ea)6ne fdmett
unb mit geringen itoften fo beutlid) fennen, bajj fie e$ nadtjua^men
»ermogen, wa* wobl für jebeä ©efdjaft oon unberechenbarem SRufcen
ifl; benn wer tyeut &u$age nicht mit ber3«t fortfahrettet unb fia>
auf bem ßaufenben ju galten fufy, wirb rücfwart* f freiten unb
barüber ju (^runbe getyen.
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£>ie Sßottfyeilc, weld^e btlblidic SJatftellungcn bcr (Fntwicflung
bcd guten (5kfd)ma(f$ unb bet 3ntelligcn$ gcwabren, finb fo all-
gemein anctfannt, baß wir und betrübet nidjt weitet auSjulaffen
nötbig tyaben wetben.
$5ic auflgebebnte Slnwenbung unb SOetbteitung bet btlblicben
2>atfhllung gewagt allein bic #ol$fdmeibcf unft ; benn alle auf
anbete 2ltt etjeugten 9lbbilbungen finb entwebet mangclbaft, obet
cd tritt ein bobet $tei$ ibtet gtofjcn Verbreitung entgegen. 2lud
biefen (ttrünben fonnen wit und nut freuen, wenn wit feben, bag
fidj bicfclbe mit jebem Sage mebt oeroollfommnet , unb bei bem
grofen *jhibltfum beliebtet madjt. — ic 3u fünft bet £ol^
fdjncibcf unffc oerfpridjt grofj &u wetben!
51 cl teile (Sefcfotcbte bet $ol jf ebnet befunfi.
uoertaftige 3purcn oon ber #ot$fdjneibe-
fünft laffen fid) erft einige 3abrjebntc tot
bet (Frfinbung bet 33ud)brucfcrfunft aufftnben ;
waö man übet biefe 3e(t binauft fcfct, fann
bei gcwtffcnbafter Prüfung nid}t mit Qdt-
nauigfeit benimmt wetben. £tc (Sbinefcn
wanbten allerbtngö ben £afelbrucf »or ben
(Europäern an; allein baä fann biet ntebt
in ÜBctradjt fommen. benn ein 2)ial etbielten
bic 3lbcnblänber erft fpater «Runbe bicoon,
unb bann lagt fid) eine <£inwitfung baoon
auf bie ^eljfcbneibefunft in (Suropa nirgenbS wabrnclraien, noa>
oiel weniget nadjwetfen.
3m3übr 1402 finben wit ßartenmadjer in Ulm, wcla>
fid) nad) Mcm jut &u$übung ibred bewerbe* bc* 2>ru(fe8 mit
#ol$plattcn bebienten. daneben wanbten ftc jut Anfertigung oon
Äatten aud> (Schablonen an, unb cd iffc niebt erwiefen, ob bie etftent
obet bie lefctern bie Bauftgftc 2lnwcnbung fanben. $Mt größerer
3uoctlafftgfeit finben wit im 3al)r 1428 »tief bruef et in 9c 6t b-
Ii n gen. Leiter binaud lagt ftd> ba« S)ruÄcn mit £ol$platten
niefy nacfywcifen: fo öiel abet fle^t feft, bag ftd) »on biefet 3eit
an bie grögten Mnftler S)eutf^lanbS bet «&ol$fd)ncibcfunfi wib*
meten, wie eine Slufjablung betfelben weitet unten jeigen wirb;
unb bag bie ru d e 1, printers genannt, mit anbetn oetwanbten ©e-
wctbdgcnojfen eine (Scrperation bilbeten, wetaV fieb oen ben nadjbctigen
JBucbbrucfcrn, bie wiebet printers biegen, lange abgefonbett etbielten»
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€o angcfcbcn nun aud) bte ^otjf^ncibcfunjl oon biefcr Seit
an t>i6 ju <£nbe bcd fed^jehntcn 3ah**)unbertS war, fo fdjnett oer*
fanf ftc im ftfbjetmten 3ahrbunbcrte, unb hierin iftbcr ®runb ju
fudjcn, baf bic frühere ©efc^t^tc in $untof)ctt unb *8ergejfenhcit
begraben liegt 2)er #oljfdmttt würbe als eine untergeorbnete
gertigfeit betrautet, bei welker es *>or$ügltd) barauf auf am, bie
»on .ftünfttern auf bie ^>o(jp(atte aufgeführten 3eidmungen genau
fo, wie jie waren, aus bem #ol$ ju graben. $Dicfcö Verfahren
lief bem «ftünftler feinerlei Sreiheit ju eigener fünftterifdjer $^atig*
feit, eS erfdnen ba^er bie £oljf<hnetbefunft in ber Siegel mehr als £5ie*
nertn ber Sonographie, unb ^atte mehr iBelcbrung unb Untergattung
als Jtunftjwed jum 3ieU 3Mef mattet eS crflarlid), baf bic ©nt=
ftehung unb Verbreitung ber £ol$fd)nctbchmft im 35unfeln liegt.
SDer 9leu$eit, wo ftd) bie $unft wteber empor arbeitete, ift eS faum
IM »erjeiben, baf fe biefen ©egenftanb mit oornchmer (Oering*
fdjafcung behanbette unb nur gclegentlid) bei Unterfudjungen über
Jltupferjtid)funbc, <£rfinbungS= unb ®ewerbSgefd)td)tc barauf einging.
$)cr ^oljfdjnitt, jefct bic Xylographie, ber 33ud)bru(f
ober bie$i)V°Ö* Ä P!M c unb ber jtupf erftidj ober btedhalco*
grapfuc finb enge oerfchwifttrt, inbem fic 3weige ber S)ru<ffunft
btlben unb fammüidj oon bem ©runbgebanfen ausgeben, £ilb ober
Sd)rift burd) Sarbcnbrucf ju oeroiclf altigen. (Sie unterfdjeiben fid) in
ber £auptfaa> nur burd) bie öerfdjiebene S3cfc^affcnl)eit unb @in=
riditung ber £)nt(fform. 3Öenn man nad) bem ©runbe ber $)inge
forfaM, fo muf man unwttlführlidj bic fragen aufwerfen: Sann
unb wo tft biefer ©ebanfe entftanben unb jur Ausführung gebraut
worben? 2Öann unb wie fyabm ftd) biefe fünfte au* einem unb
bcmfelben ©runbgebanfen entwtdett?
2Bcnn man mit bem Ausräumen ber Strdnoe forgfaltigcr ju
SBcrf gegangen wäre, fo wüßten wir 3eit unb Ort fonber 3weifct
genau, wann unb wo bie #ol$ffyteibefunft erfunben würbe, unb
wo unb wie man juerft mit ^ofjplatten brueftc. SDte erjtcn fldjern
Spuren baben wir fdjon oben angegeben, unb eS wirb fxd) uns
nun junadjft bie grage aufwerfen, auf wcldje ©egenftänbe bic £)ru<f *
fünft juerft angewenbet würbe? §ür SBilb*) unb Sdjrift waltete
baffelbe ©ebfirfnif ob; b^balb ijt anzunehmen, baf bie SDrudfunfl
auf beibc ju gletdjer 3«t ausgeübt würbe; wenn man aber 93er*
muthungen SRaum geben barf, fo wirb ber £ol$brucf wobt juerft
auf Spiclfarten angewenbet worben fein, benn einmal würben fte
fdjon frühzeitig unb fehr häujtg gebraust, unb bann nü^ten fie fic^
fa^neü ab. Uebcrbicf fommen Äartenmadjcr am früheren in ben
ftabtifdjen Sftcgijtern oor. 3)cr 3)ru<f würbe »ielleidjt »etanlaft
bur<^ einen ©tempet, weiter oon SRaua) ober auf irgenb eine
*) Sptelfartcn, ^eiltgenbilber, Äalenbf r k. 1 *
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anbere $rt gefduvarjt unb bann auf feufyc ßeinwanb ober feuchte«
Rapier gebrueft würbe.
£ie iörtefbruefer febnitten einen £d>rifttert unb legten
tabureto ben Wrunb jur $ud>bru<ferfunfl 9Bir ftnben (schrifttert
«crfl aU ÜBeigabe ju $etligenbilbern, worauf er auch für fia) an*
gewenbet würbe. <Diefe Arbeiter haben im Anfang wabrfcbetnlicfi
blo* ein einzelne« S3latt getrueft, unb gingen erjt foater barauf
über, mehrere ©latter s^uglei* unb enblid) ganje Söüdjer ju bruefen.
(v(J gibt jroei Birten »on rolograpbifdjen ©üdjern, ncmlicfy
folay mit $ert allein unb folaV mit £crt unb »ilbern. Ulrich
3ell, ©uebbruefer in Göln, fagt, bafj bie mit Sert bie erjten ge*
wefen unb oon $oüanb ausgegangen fein follen, unb jwar ber
£onat, ein ftud&ug au« bem alten ©rammatifer in grage uno
Antwort. SDiefed 5öerfa)en eignete fid} bei feinem geringen Umfange,
unb weil e* al$ Unterrid)tt>bucb feljr beliebt war unb häufig gc*
fauft würbe, oorjügltdj &um Safelbrucf. ©leidjwobl müffen wir
bie SKicbttgfeit biefer Behauptung in 3»tif^ jicben, benn ed ift
faum anjunelsmcn, bajj ber $afelbrucf juerft bei einem 93üd)lein
IJlnwenbung fanb, weldied allen unb jeben söUberfcbmucf* entbehrte.
(Sin foldjer gortfdjrttt wäre »iel ju gewaltfam unb unnatürlich,
unb werben wir befjbalb mit irett mehr 3id)erheit annehmen bürfen,
baji er $uerft bei einem 2Öerfe angewenbet würbe, welche« mit bem
3dmfttert einen reiben Jöilberfcfymucf oereinigte. Öegen biefc 9ln*
nabine ftetyt freilich ba$ 3eugnip eine« ausgezeichneten alten 33ud}-
brueferä, welcher Mitarbeiter ber SWainjer Dfpein gewefen war,
allein fein 3*ugnijj fann audj auf einem 3^rtbum beruhen unb
befjbalb nid)t fo fdjwer in bie Sßagfcbale fallen, wie wir weiter
unten bartbun werben.
<Die jweite klaffe &on alten £afelbrucf en, wobei
£ert unb Silber miteinanber oerbunben finb, umfaßt
mebr alö $wanjig 2öerfe.*) <Den erften föang baoon nehmen
folgenbe Sökrfe ein:
Biblia Pauperum ober bie Slrmenbtbet,
welche man nötiger bie SHbcl für unbemittelte ® ei jtli^e
hatte nennen fotten, unb
ber $eüfpicgel.
fccfcterer Wtbctc eigentlich blo$ eine Erweiterung ber Slrmenbibel.
£a$ ^uchorucfer^ournal fagt barüber: Söeibe SBcrfc enthalten
Sarftellungen aud bem neuen Seftament, oon ber ©eburt ber bei*
ligen Jungfrau an bureb bad Sehen unb Öeiben 3efu bid jum
jüngften ßJeridjte, weldje ©orfrellungen im £eilft>iegel noefy babin
*) <5rf»on btefe gro§e 3a$T fyriebt bem einen 2Berfe$en gegenüber
gegen &a$ 3e"gnt|} Kölner Sua)trucferö.
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. - 5 -
erweitert finb, ba£ im Anfange unb am 3d»lujic bie (Errettung
ber ÜRenfaVn »on bcm Sünbenfalle burd» Gbrijmm ^tnjitgefüßt
ift. 3cbe biefer #auptoorftellungen wirb in bcr fogenanntcn 9lr*
mertbtbel Nircb jwet, im $eilfpiegel Mird) brci mcift au$ bem alten
$eftamente hergenommene t>orbi(b(ic^e Segebenbeiten wnb in jener
nc6 burd} ^rophctenfprüdjc erläutert, £ie Biblis Pauperum
war ein homiletifdje* #ülfdmlttet für minber gelehrte ©eifttia^e unb
$rcbigcr, um bie ©efdn'oMen unb 9tu$fprücbe beS alten £Bunbe$
auf bie bed neuen \u belieben unb burd» bie fttmbolifcbe Deutung
bcr erfteren auf bie (enteren biefe ju bekräftigen unb in 1 * ßidjt ju
fefcen; — ein Sweet, benber alte ©orrebner bc$#etlfpiegeldfelbft angibt.
$>ie fogenanntc Slrmenbibel befielt in ben meiften <£remplarcn
au$ oierjig Soltoblattern , welche nur auf einer (Seite bebrueft
furt, unb jwar mit bem Leiber. $te Sarbe ifl fetyr bla§ unb
nabert fia) bem ©raubraun. 2öir wollen bier ba$ ©erfahren biefer
£ruder angeben. — «DM bem 9t et ber, einem mit Sfidjern,
paaren k. fcjtgeftopften , ballenartigen ©erzeuge fubren fie über
bad auf ben gefdjwarjten $ol&ftod gelegte Rapier fraftig.bin unb
her, beim nur fo würbe ein guter 2lbbruef megliaV Saburdj aber
brüefte fta? ba* Rapier fo in bie Vertiefungen be* $ot$fdmttt« ein,
unb würbe auf ber ftüdfeite fo glatt, baj; ed nid>t möglich würbe,
biefe Diüdfeite wieber ju einem abermaligen ftbbrucfe ju benüfcen.
9lud> würbe, wenn man bie SRüdfeitc battc benüfccn tonnen, ba*
©üb auf ber Stirnfeltc burch bie Äraftanwenbung bei bem $in*
unb ^erfahren mit bem SRciber fdjwerlith unbefebabigt geblieben
fein. $arau$ erflart fid», warum jebed Statt nur auf einer Seite
bebrudt ift, unb baf , um ein SBlatt, weld>e$ auf jwei Seiten bc=
brueft war, ju bilben, jwei SBlatter mit ihren 9hleffeiten aufeinanber
gefleht werben mußten.
3n allen SluSgaben biefe« ©erfeS ftnbet per) feine (Spur eine«
SDatumS. SWan bält bafür, baf bie oon # eine den *) befdjriebenc
jweite %u6gabe bad Original fei, bem bie übrigen in Silbern unb
Sfcert nadjgefdmitten feien. <Dtefe$ Original fei, ber Sebrift nadj,
ber fogenannten M. o ft c r 'fdjen O f f i c i n , wenn ntdrt angebörenb, bo^f
oerwanbt, alfo jebenfatU meberlanbifayn (boüanbifd)en) Urfprung*,
wa^renb bie 9iad}bttbungen ben nieberlanbifa^en (^egenben angehörten.
2lu$ ber 3(ebnltd)feit be* Stnle* , bed üBilberfdmitt* unb ber
Stypen barf man fdjliejjen, baf bie fogenannte Slrmenbibel unb bet
$eilfpiegel ber 3«t nadj nidjt weit ooneinanber abliegen, 39emer*
fendwerth aber ift, baf man $ol$ode, wela^e jur ftrmcnbibel ge*
hören, in Sutern wieber pnbet, weldje $etcr oan 0 6 in 3»olt
um bie3ahre 1488 bie 1491 brudte; ja in einem oon 33 el ben er
*} ld<fe generale.
>
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in ©Ulenburg 1485 gebrucften $eilfpiegel finben fld> fämmtlidje
$o($fto'(fe bcd frühem #eilfpicgel$ wieber. 3. 2). 8- Sämann,
Skrfaffer ber „alteften ©efchtdjte bcr Xnlograpbte :c." in
gr. oon 3Ra unter« biftorifchem £afd)enbuche , achter 3ahtgang,
nimmt nun an, bajj bie $ol$ftöcfe fchwerlia) lange unbenüfct gelegen
haben würben. (Bin 3citraum oon 30 bi« 35 3aBren fei eine
geraume 3eit, folglich feien bie Slrmenbtbel unb ber £etlfpiegcl
ntd)t oor 1450 erfchienen.
2Öenn man bem 53erfaffcr ben Söorberfafc einräumt, wirb fidj
gegen bie Solgcrungen mä)t« einwenben (äffen. (£« ift inbefj fdjon
fehr fdmnerig, ba« Slltcr eine« alten SDrucf« genau unb auf « 3<*h*
$u beftimmen. Um wie t>ie( fdjwieriger aber ift foldje« bei Töle*
grapljifchen Sßcrfen, welche, wenn fte geringen Umfange« waren,
fctbfl an Drtcn, wo bie Topographie langft eingeführt war, neben
ben tttpograpfnfc&en Sßrobuftionen ^ergingen. SWan barf audf bef=
wegen nid)t gleich jebe« in $ol$ gefa^nittene Serf für einen 93or=
laufer ber Topographie galten. 2luch bie JRo^eit unb UnootU
fommenbeit be« $>rucfe« ift fein genügenber 99ewei«, benn man
ftnbet lange nadj ©rfinbung ber 33u<fybruiferfunjt unb fclbjt in unfern
3eiten SSkrfe, welche ben ©rftlingen berfelben auch nid)t im (fett*
fernteften gleidigefefct werben tonnen.
©letdje 33ewanbtniß, hinfichtlich ber 3«t, babe c* mit ben
übrigen rolographifdjenjBtlberbüdjcrn ©fe feien fammtlty jünger,
al« bie Donate, Urtivit ber «erf affer, unb nid)t alter, al« bie
3neonabeln ber Topographie, — etwa 1460, ober etwa«
früher anfangenb. — $iefc feine 2lnfid)t fxnbet bcr 23crfaffer bc-
fiarigt baburd), baf* bie rolograpbifchen fcüchcr, fogar bie altcftc
2lu«gabe ber Biblia Pauper um, mit Signaturen oerfeben fei,
ba bodj ledere erft im 3<U)« 1472 oon Ärelhof in & b in ein*
geführt würbe.
2lu« allem tiefem folgert ber 93erfaffer, „baf? in £eutfd)lanb
unb ben 9lieberlanben ber £ol$brucf, wenngleich er fcfyon im britten
IDecennium bei ben ßartenmad)cm unb SBriefmalern feinen Anfang
genommen hatte, bod) erft im oierten gewerblich unb allgemein »et*
breitet würbe, baß im fünften, unb jwar juerfl in £ollanb, Mo-
nate unb Schulbücher mit blofem Terte, im fed^ten, waljrenb bie
Topographie in SÄainj ju ihrer ooüigen 2lu«bilbung gelangte,
auch mehrere S3ilberbüd)er in #ol& gebrueft, beibc im fiebcnten unb
a^ten, neben ber fajon weit oerbreiteten Topographie , in JDeutfdj*
lanb naehgebrueft unb burd}*neue oermehrt würben, bt« enblid} im
neunten ber £ol$fdmitt felbft bei ben SBriefbrucfern in ber Slnwen*
bung auf Schrift unb ganje SBücher bureb bie Topographie »eilig
oerbr&ngt würbe unb er fid> nunmehr bem Jötlbbrucfe au«fä)lie$liify
wibmete."
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- 7 -
teuere Gcfcbtcfttc der ^oljfdmetfccfunfl.
Sbrenb bem Sa^rc 1436 errichtete 3otyan=
ncä ©utenberg in 3)cain& bic erfte
treffe jum Slbbrucfen oon £oi$tafcln.
Später oerbanb ftcb biefer talentvolle SKann
mit Sobanncä guft unb jerfdmitt btc
JT XmI ^p^tafÄi, tnbem et ftc in bic einzelnen
f I \ r $3ua)ftabcn ^erlegte unb baburd) Jjpoijbucb*
ftaben juwege braute, wclcbc auf bic ocr=
fdiicbenartigfte SSeifc aneinanber gefegt uno
junt £rucfe ganzer unb oerfdn'ebcner 2Berfc
bcnüfct »erben tonnten.
Um 1 * ?al)r 1450 MJbcte btc ^oljfdmeibetunlt immer uoety bie
$aftö bev 8u^bttt<ferfunft. Sünfjig 3al)re fpäter fdjelnt man
juerft btc Äunjt angewenbet ju tyabcn, ©cmalbe in
Clair-obscur
burd) Slbbrücfe mehrerer $ot}ptattcn bar^uftetten. (Sin £ol&fd)nitt
mit ber 3abrc^aM 1509 „ein «Jiacbtiagcr in (Sagten" ift
du ®enre »on ßuca$ ®ranad| in ber angcbcutctcn %xt gemalt ;
jwei anbere abnti^c oon £an$ Salbung (Mrün tragen bic
3a^tcn 1509 unb 1510. — $icrauö getyt beroor, bafl ber 3ta=
liener Ugo baßarpi biefe ßunft ntebt erfanb, wie man in 3ta=
lien behauptet, inbem fein altefter Clair-obscur^ttcfy erfl bic
3abre3jabl 1510 tragt.
Stjre Ijb^fte Sölütbejeit erreichte bie £oläfdmetbetunft im 16.
3afjrbunbert, unb bic berübmtcften Äfinftfcr, wcldje wir unten
namentlich aufführen werben, übten bicfelbe.
93om 3<*h* 1550 an verbreitete fid) bic 2lcfcfunjt unb ber
Jhtpferjrtd) immer mebr unb mct)r, weil fte leichter $u erlernen
war unb befbalb aud} mc^r 8cbüler fanb, wa« ben ®runb »on
bem Verfall ber £oljfct)neibcfun|t bilbet
2lm meiften Clair-obscur Stiche lieferte 2lnbtea$ &n=
ber am, geboren 1540 juüJtontua, geftorben um 1623. — 2üt<$
$ einriß ©oltjtud lieferte atytlidjc platten naety eigenen
äcidjnungcu.
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Um'« 3a4t 1610 jcigt ftc$ bic $oljfc$netbcfunjt aU unter*
georbneted $ülf$mittel ber ©ucfybrucfcrei.
Söom 3aljr 172 1 an arbeiteten bie Ghiglanber, namentlich @ b u ar b
JUrf all, eifrig an ber ©croollfommnung bed Clair-obscur=6tich*,
unb arbeitete berfelbe nad) ben 3cid)nungcn ber renommirlcften
italienifcben SWetfter. <£r benüfcte baju aber it)cilweifc aud) ben
Jtupfcrbrucf , unb ift namentlich feine fcollection oon See*
fUbten, welche er um'$ 3a^r 1724 nad> 3eid)nungen oon 28.
»an ber $elbe herausgab, in Tupfer geftodjen, obfctyon er jxe auefy
Slbbrücfe in Clair-obscur nannte, unb fte manchmal mit feinen
wlrflidjen ^Blattern in Chiara oscuro oerwcdjfclt würben. 53et
(enteren ijr ber ®runb fammt ben einzelnen hinten oon Holzplatten
abgebrueft.
2öeit beffere Sölatter al$ biefer lieferte fein SanbSmann So-
jann 93aptift 3atffon, ber jwifdjen 1738 unb 1745 ju
nebtg naä) 3ctcl}nungen oon Titian, Sfcintoretto unb $aul 23croncfe
arbeitete.
S3on biefer 3cit an f ommt e$ häufig oor baf ber ®runb,
bie Draperien unb anbere £t)etle ber äcictynung oon |>oljft<>cfcn
über bic Sonturen beä ^upferplattenabbrucfS abgezogen würben,
unb arbeiteten in biefer Spanier namentlich Slrtbur *ßonb unb
©eorg&napton in ben 3^ren jwifä)en 1730 unb 1740 naa)
©fijjen ber berühmteren Später.
lieber bie neucjte ©efduchte ber Xolograpbie bcmcrft2l. $cn je:
Die 3fylograpl)ie erreichte oorjugdweife in Gnglanb einen boben
®rab ber 93oltcnbung. 2Bir nennen bier nur bie tarnen gear*,
Slnbrew, Srown, X^ompfon, 2öatt6, Örcen, harter,
SBhimper unb 3acffon. ©ei und Ijaben ft* ®ubt$ unb
£ofel, $fnor unb ftitfchl oon Gartenbau) b. 3. unb
oiele Slnbere einen wohfoerbienten SRuf erworben.
(Sine 3cit lang fajien ©ngfanb ein SWonopol barauf %u be*
ftfccn, #oljfchnitte ya fertigen. gab faum anberSwo, aU in
Sonbon, getiefte ^otjfajneiber, unb bort allein wujjte man bie mit
Ztxt oon mtyxn oereinigte £ot$fchnitte auf befriebigenbe 2Öei{e
ju bruefen. (sie würben meijt ju ßinberfchriften , juweilen auch
ju (SrbauungSbüchern benüfct. SSat)renb ber Dauer biefeä Monopol«
matten bie Cfnglanber nur geringe gor tf abritte , benn bie 3«^ner
fehlten jür (Fntwicflung ber Jhmft, inbem biefer Äunfowrig ben
jjeichnern britter JUaffe überlaffen blieb.
33iS jum Anfange biefed 3Ät)r^unbertd übten bie (Snglanbcr
fafr allein bie £ol&fchneibefunjt; alle anbern Nationen liegen jle
naftcju ganj unbeachtet.
Wlit bem Abgänge beS franjöjifc^en JUiferreich$, wo ber
wiebcrt)ergejtellte grieben ba$ 2lufblüt)en oon fünften unb SBfjfcn*
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- 9 —
fdjaften bcgünjtigtc, fd)cnftcn aud) in bicfem ßanbc geniale Äc^fc
ber #oljfdmcifccfunft ilirc Slufmerffamfcit, unb eö ftnb namentlich
franjofif^e töünftlcr, treibe wefcntltdjc gortfebritte bewirften.
crfd)icnen aber erft fvatcr untfangreidjere illuftrirtc 2Sertc, j.
ber „©tlblad" »on 3can ®igour im3ah r tS35, unb Mtbct
biejj eigentlich bie erjte ittuftrirtc 9lu$gabe, welche in Jranfreid)
erfducn. Untcrbejfcn ftnb fafl alle Älaffifer mit £ol$ftichcn nad}
Betonungen oon ben erften Jtünjtlcrn herausgegeben worben.
<Dtc franjofifchen £oljfd)nciber Baben übrigen« bie auf ben
heutigen Sag in Ausübung ber medtanifdjen ßunft nod) ni^t bic
^otltommenbett erlangt, welche bie engltfa^en «fcoljfchnciber au*=
jeidjnet ©rjtere geben jwar fowo^l bic einzelnen giguron als ba$
ganjc ©ilb getreu wieber, allein ftc »ermogen ben ©cfammteinbrutf
nicht lictöor jubringen , welchen man an ben £cnboncr ^oljfcbnitten
bewunbert. SDie 3cidmungcn, wty* °° n Icftern gefebnttten ftnb,
jcidjncn ftd} burdj grejjcrc £djarfc unb (Sauberfeit au«, unb nähern
jtdj me^r bem (stablftiche. 5luch bruefen fte ftd) &M beffer. £ic
fd)6nftcn bureb <f)o(jfa)nittc iUuftrirtcn 2Derfe crHcltcn wir burefy
gemeinfame* ©irfen, inbem Monboncr #ol$fdmcibcr nad) ^artfer
3eidmungen arbeiteten, würben j. bic 3"dmungen ju
einem ber beften 2Scrfc, welche* bie ^oljfdmcibcfunft aufjuweifen
hat, „$au|l unb 93irginte", fajt burdiauö in jjtanfrcich ent=
worfen unb bann in ©nglanb in £ol$ gcftoa)cn.
<Dcr Clair-obscur=8tich würbe febr öcmllfommnet »on ®.
harter in ßonbon, wtwon folgenbed SEScrf bad befte 3fwgni§
gibt: „The pictorial album; or cabinet of paintings, for
the year 1837. Coutaining 11 designs, executed in oü
colours by G. Baxter. London, Chapman et Hall 4. u
3n allen cimliftrtcn ßanbern ber 28clt finben wir bic 3fylo*
graphit in unfern Sagen auf würbige SSeife vertreten, unb bürfen
wir bei ben ausgezeichneten tfünfUern, wela^c ftch biefem Jfcunftjwcig
^ugcwanbt baben, boffen , bap ftch ber £inn beä ^ublifümö für
$ol$fdmitte ftets in gleicher Srifchc erbaltcn werbe, jumal ber
stuften baoon ein fc^r wefcntlidjer ift.
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ür biejcnigcn ßcfer, mlty fidj mit fr fit
tfünftlern, bie ber $oljfa)ncibefunft
wenigften« tbciüvcifc, wtbmcten , befannt &u
maä)cn, laffen wir nun hin rine v Jltt fjablu 119
bcr alten SWeijter, nebft Angabe ihrer wity
tigfien «Runfiwerte in biefem 3weige' folgen.
60 weit un« bief möglia) fein wirb, fügen
wir biograpfn'fdje 9loti$en bei, unb lajfen
barnad) eine Äufjafjlung ber neuen JtünfUer
folgen. — 3uglri$ müjfen wir aber auf
ben Untertrieb bcr alten
unb ber neuern
aufmerffam madjen, ba er nidjt blo« barin befielt, baj* man nad>
einem neuen, fremben 9lu«brucf faffye, fonbern in einem ganj
anbern betrieb biefer äunft ju fua>n ift.
<Da« SEÖort £ol$fdjneibcr namlidj fann in neuerer 3eit
au« bem ©runbe nicht mcfjr genügen, weil man ba« ©üb niä)t
me^r in ba« «ßolj fcfyneibet, fonbern c« graoirt. £ic
^Benennung #ol$fä)ncibcr rü^rt batycr, bajj man ba« 93ilb früher
mit bem Keffer au« bem $ol$ fdmitt, wa^renb e« jefct mit bem
Stichel graoirt wirb. £te Benennung $ol$fd)nitt ift alfo fÜT
imfere3cit eben fo unpaffenb al«$ol$fd)neiber, wir müffen fie
»iclmcbr, wenn wir un« richtig au«brücfen wollen, $ol$gra=
ȟre, unb Diejenigen, weldje fic anfertigen, #ol$gra*>eure
nennen. SEiefe ^Benennung bürfte aber gar häufig 2krwecb«lungcn
mit unfern gewöhnlichen ©raseuren herbeiführen, be^r)atb
wollen wir un« ber ebenfo paffenben al« bejctdjncnbcn gried)ifd)en
^Benennung Xölograph/ b. $ol$ftedjer, unb Xylographie,
b. i> 0 1 1 f ä) n e i b e (ft e d> ») f u n ft bebienen. <Die $oljblatte felbft,
au« welcher ba« S3ilb geftodjen tft, fowie bie 9lbbrücfc bawn,
nennen wir füglic^er $oljftidj al« — $ol$fdjnttt.
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»
- 11 -
te S^vograpfrfe ober 33udjbrucferfunjt ifl
jwar nur eine Softer ber afylograp#e,
tat fty aber babura), baj? fte jur 93er-
»ielfaltigung ganzer SBerfe unb jur 93e*
lebrung, Erbauung unb Söifrung aller
Staute bient, fo mächtig gemadjt, bafj
erflere nur i noa) ald eine Wienerin ber .
lefctern erfebeint, unb jwar ald oeryerenbe
Wienerin. £>cr ^ol^ftid) wirb r*on ber
58ucf)bru<ferfunffc bejjbafb fo bodj gefebafct,
weil man ibn bequem in ben <Safc einfefcen
unb mit bemfelben abbrutfen fann. 2>er
$oljfd)nitt ifk oor ben grapbifefycn fünften burd} eine tiefe ßraft
auägejeidjnet unb ift namentlia) baju geeignet, ben grellften ßon*
traft ya bilben. (£r wirb nie bie bobe SMenbung unb «&ar*
monie beä ©tafelfhd^ erreichen, bie ßimen werben nie fo tJoUfornmen
fein unb bie 3üge cineä Portrait« nie fo treu geben: wogegen er
aber anbere nidjt weniger l^od} anjufdtlagenbe QJortfyeile bietet, weldje
barin befielen, baf er burdj (tariere Äontrafte fdwrfere Effecte
beroorbringt unb babura) mebrßeben jeigt; bann »erjtattet er eine
faft unbegranjtc SÄenge wn &bbrü<fen, wobureb er febr billig wirb,
unb fieb namentlich &um 3Uujftircn »on Sßoltebüdjern , tedjnifdjen
Triften u. bgl. eignet.
9lu$ biefer ©efdnebte ber SBuebbrueferfunft wirb ber geneigte
ßefer entnehmen, bajj bie $ol$fdmeibefunfi eine practifdje «ftunft i(t
unb bem Jöudibrucf in immer größerer SSidrtigfeit bienen wirb.
$)ie neuem Slnforberungen, namentlich bie illuftrirten SBlatter, tyabcn
eine große 5lnjabl oon Jölograpfjen gefdjaffen, ober mit anbern
©orten, oiele junge fieute jinb für bie Jnlograpbie benimmt wer-
ben, weil biefe Äunft ibren Jüngern ein anftanbigeä Sluefommcn
fieberte, wa$ im anbern Sali nidjt gefe^eben wäre. Äu6 eben biefem
Örunbe aber werben bie greife für rfrlogra^ifaje Arbeiten immer
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met)r ftnfcn, wogegen bte Äunft in tcd)nifrf>cr SBcycfcuitvj eine immer
gr&fjcrc SÖollfommcnbeit erlangen wirb. £ic £tattfpnunenbeit wirb
aber in furjer 3cit ba&u führen, bajj man ju oielcn Arbeiten
$oljfa)nitt in 2lnwcnbung bringen wirb, §u benen feitber £tablfHä>
ober iMttwgrapbic biente, wcjjfyalb 3fylograpfyen öorau$fid)tliä) nidjt
»erlegen um tfyr 2lu$fommcn fein bürfen.
2lu$ biefem ©runbe tyabcn ftefj aua) oiele tfünftlcr anberer
3»eige oeranlajjt gefeben, oon ifyrer erlernten ßunft abjufteben unb
jur $>ol$fdmeibefunft überzugeben, für wclcbc wir nia>t umbin
lernten, f)ter einige SEBinfe t>oran &u fenben. — tiefer ^dprttt ift
nur bann gerechtfertigt, wenn einige £iebe jur #ol$fdmcibefunffc
»orljanbcn ift, weil er bann oon guten Solgen fein wirb. Um
ein #oljfdmeiber werben &u tonnen, muf? man fid} juerft einige
gertigfeit im©raoiren aneignen, unb wirb ber £ol$fdmitt baber
bem ßupferftedjer weit leichter als bem Jtupferafcer; ber ßttbograpty
lernt ftc fdmeller, welcher bie ©raotrmanier übte, als ber, welker
Wo« auf ben (Stein fcfyrieb ober jeidjnete; ber §tat)lfied)er tyat
gar feine Vorbereitung baju, weil er blod afct, wogegen ber (Etenv
pelfcfyneiber einfad) feine gewohnte Spanier fortjufefcen braucht.
9lUe, welche fid) nur auf bad 3eiä^neh ober Sftabiren oerfteben,
inüffen oom Anfang an lernen, wie jeber Slnfanger, bodj wirb ein
tüchtiger 3«<^ncr weit fd)nellcr jum 3tele fommen, als teilte, welche
nur mangelhaft jeidmen. @d i(l baju eine leiste unb bod) fefte
$anb erf orberltdj ; wer fte ntdjt hat, fommt fajwer jum 3\tl 3n
Metall tft beffer graoiren, ba ed f efter ift, unb man im $ol$
leidster ausführt, e$ ftnb befbalb mancherlei <8ortt)eile nötbig,
welche nur buret) Uebung erlangt werben fönnen, bie man bie
üidjter orbentlidj ^eraudfe^neiben fann.
©enaue Äcnntnifj beä *ßreffenbrucfS ift bem ^nlogra^en un=
erlaßlia) nötyig, fonft wirb er nie am rechten Drte 2ßeid$eit unb
&raft anzubringen wiffen, wie wir ed bei unfern größten Äirnfi-
lem, wiejtrctfd)mer*) u. 9t. ju fetyen gewolmt ftnb. 4>ie$u geböTt
allerbingfl eine befonbere Neigung, allein ftc ift unerlafjlid) nervig,
wenn man ein tüchtiger Xologra^t) werben will.
$)ic folgenbe Ueberftcbt ber alten unb neuen ÄünfUcr fammt
ben wiä)tigften ibrer rologra^if^en ©rjeugniffe foll bem fiefer
einen Xlcberblicf über bie gefeierten SHamen gefahren, welche
in früherer 3eit ber £ol&fchneibefunft wibmeten, unb welche ftd» in
unfern Sagen berfelben Eingeben.
*) <£tne fetner gclungenften Arbeiten tfl wofcl ein 3cfu*~ mib 3J?a-
bonnafopf in ar. 4° tn bem SBerfe „Scrfer, grof e tUufrr. ^eiligen - Vc«
genbe" mit 1000 $>olif$mttcn. 1851
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— 13 —
»crüljmtc alte SÄetfler in bet ^oljfcftnetbef unfl
uut> tfcre ätterfe.
fjane ßurflhmatr.
£)iefer äünftler arbeitete noa) ganj frei oon bem itatienifc^en
(Sinfluffe unb lieferte fet)r mete Silber ju iUuftrtrtcn Startet!, oon
wcld)cn er aber einen großen Ztyii blo$ auf £olj jeidmetc unb
oft burd) minber geübte £anbe auöfübren lief. $ro| bem geboren
biefe Arbeiten immer nod) ju ben guten ; waä er aber fclbft fd)nitt,
fann ju ben i>or$ügtid)ften ßetftungen in ber £ol$fdmcibefunjt ge-
jablt werben, benn bie 3fi^nung ijt rtdjttg, ber ©djnitt jtraftig
unb fd^arf unb oerbient SJkdjafymung.
SBurgfmair würbe geboren $u 3lugöburg im 3a$r 1473,
geftorben ebenbajelbft im 3afyr 1529.
Sftarimiltan I. unb SKaria oon S3urgunb gebort ju
feinen fdjönjten Sölattern. ©eine üftabonna mit bem ätnbe
ift ein ^errlidje* JBlatt ooll italienifa^er Slnttünge.
furu0 Cranadj fcer Äelterr.
Diefer aua> aU OMer fjodjbcrübmtc üfteifter lieferte Blatter
im ^oljfa^nttt, auf weläe bie äuujt mit Dtedit ftolj fein barf, benn
fic finb fowotjl nad) ber 3«d)mmg, ald in ber 2lu$fübrung aU
ungemein gelungen ju bejeidmen, unb maa^en bie Aufgabe ber
$oljfdmeibefunjt flar.
£uea$ Granad) warb geboren $u Äronad} im SB amber giften
im 3a^r 1472, unb ftarb in SBeimar im 3abr 1553.
©eine befannten bejten SÖlatter ftnb: (Sfyrifhid unb bie 3a-
mariterin am ©runnen ((£»ang. 3obanne$ 4. ,Rap. 13. unb 14.
Söerd); — bie 3Uuftrationen jum 20 ittenberger £e*iltfl=
tbumabudje (1509). — 9tta)t minber bead)ten6wertb ijt ba4
SÖlatt: „;Ruf>e ber fyeil. Samiltc", weldjeS ju ben fa>6nften
beutfdjen Glairobd euren gehört.
Tu bvUäi\t>ifd)e&d)iilc fca^lt fyutptßtytty folgenbe SKetfter:
®l)ealK0r t>e 8rat) f
geboren ju <>arlem; geftorben in Trabant 1680.
tlembranM nun ßtjn,
geboren in ßeöben 1606, geftorben in 9lmfterbam 1665.
£)ent>rtk ^oÜhuö,
geboren 1558, geftorben in $arlem 1617.
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- 14 -
f ucaö oan jfrt)tim f
geboren in Serben 1494, geftorben ebenbafelbft 1533. ßteferte
t>or$üglidy £ol&fd)nitte, oon benen „Sltyab unb 3fcbcT befonber*
berubmt ift.
^braljam ßlömärt
lieferte namentliä) eine pradjtwtte „Wl a b o n n a m i t b e m St i n b e*,
unb war geboren &u©orcum 1567, geftorben juUtredjt im3a$r 1647.
Johann ftoens,
geboren ju Serben im 3^r 1607, geftorben $u Antwerpen 1663.
iöon biefem «RünjUer, welker jur boüanbifdjen Sä)ule geborte, jinb
fünf £oljfd)nitte befannt, unb jwar: Sföannlidjed 33ruftbttb, eine
Kanbföaft, Coto'« iörubermorb (bcdjjt feiten); ein weitered S3t(b ift
nadj $i$ian, unb ba* noa) weitere, gtetd) ber ßanbfc^aft, Cam'*
U?rubermorb k. nadj ^embranbt.
2lu$ ber t ta Ii entf $ cn Sattle tyaben wir junaa^ft
©tonanni ßattifla Cortolano
aufjufübren. (5r warb geboren $u Bologna im 3abr 1589 unb
ftarb ebenbafelbft im 3a$t 1649. — Sir fyaben oon tym ein
Portrait b e $ 9tt e b t f u 3 gortuniud i c e t u $ aus ©enua,
baß fict) burdj tyerrltd)cn, fraftigen ^ct)nitt auäjeidjnet.
Kirolo öalbrini
warb geboren um ba$ 3a^t 1525 in $icen$a, unb fennen wir
* »on ümt namentlich : SRufye ber Ij eil. Samtlie auf ber&Judjt
nai| 21 eggten, nac$ einer 3«tfjnung *>on $i$ian.
ironrfßfo JHa33ölt 1 genannt Jl. JDarmrgfjtano ober
jfarmtf Untnir,
geboren im 3ä^ 1503 in *ßarma, geftorben 1540 in (Saflal*
maegiore, gehört ju ben auSgejeidjnetftcn ttatiemfdjen «fcoljfdmeibern.
£xa £ rnnef sco Caionna
lebte am ©nbe be* 15. 3abrbunbcrt$ , unb ift befannt bura) fol= ,
genbe* berühmte £oljfd)nÜtbud} : „Der Slnonömu* ber
nerotomadjia ober ber Sraume br$ *Po lip^ilu«."
ttncb bie flämlättbtf4>e ®cf)it(e oerbient aUe ©eafyung,
unb Ijat $ol$fd)neiber erjten JRangeS aufjuweifen, wie:
ttl)rt|t0|>l) Sfflljer,
in 2>eutfd}lanb geboren, lebte »on 1620—1660 in Antwerpen.
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9lu« bcr frattjafffd^en <2d>ulc oerbtencn namentlich <5r*
»at)nung:
JRaria Irr Iftelitn, fiäntfltn nan frankreid),
geboren in glorenj 1574, gejtorben ju (Soln 1642. £iefegürjtm
liebte bie &unft febr unb übte fie auf geniale Seife. Str haben
*>on ihr hauptfachlich : „Samcnbü ftt", ein prange* SHatt.
•ernarfc SaUntün,
. genannt
Le petit Bernard,
gab eine mufterbafte SMlberbibcl berauß, unb erblicfte ba« Steht
ber 5öelt &u &;on im 3aht 1520; ftarb cbcnbafelbjt um*3ahr 1570.
£>er beutfötn <2rf)ulc geboren außer ben im Eingang
Slufgcjablten oorjügliä) an:
fjano §olbcin fcer Jünger*.
tiefer große üflann beutfdjer Jtunjt warb geboren ju 2lug$*
lutrg im 3ahr 1498 unb ftarb ju Sonbon 1554. Ctranmer*«
&ated)t$mu$ (ßonbon 1548) ijt oon ibm burd) 5 Silber auf eine
unoergleichlid) fd)öne 2lrt illuftrirt. (Sö ijt in neuerer 3eit ein
SBieberabbrucf baoon in (Snglanb erfc^ienen aud) oerbient nament*
lieh noch folgenbeä 39ilb (Srwa^nung: (S^riftud treibt ben
Teufel aus, nach ber Sibclftclle ©oang. et. Sföarci 5. Jtap. 7
unb 8 33er«.
$olbein betrat früh baS ßanb ber ^Portrait* unb fünfte, unb
liebte ben ©rabfticfyel nicht, »ogegen ihm ba3 ©c^neibemeffer fet)r
treuer »ar, wa$ ilm jum ooüenbeten plaftifchen Jtünftler machte.
(Seine bibltfchen SBiloer geboren gleichfalls ju ben au$gejei<h s
netften Arbeiten, unb i|t baoon ber ©ünbenfatt außerft feiten.
3u bem größeren lobten tan $ lieferte er gleichfalls auel*
gejeiebnete Arbeiten, oon welken nrir bier nod) befonberä bad 93tlb
„$)er Gramer" anführen, welches fchwcrlich fehöncr unb fdjarfer
gemacht »erben tonnte.
gerner lieferte er ba& berühmte fcobtcntan^SUpbabet,
ba* 23auern*$llpbabet • unb ba* Äinber^lph^bet,
nämlich :
1) 2)te (Spieler, an« bem Sobtentan^&lpbabete;
2) Ungejogene dauern, au« bem Sauern=2llpbabete;
3) SWuftcirenbe Säuern, aud bem ßtnber*2llpbabete.
SDtc beiben ledern rühren vielleicht oon ßüfcelburger ber,
inbem fte auf tfunftblattern be<5 Ä. tfunjt *£abinet* in 2>re«be*
beffen tarnen tragen. — (Bin unoergleichlich fdjone* fctatt oen
ihm ift: „ßraömu* mit bem Senninu*."
fRtdfarl tDoJ)lßcmuilj.
£iefer »erbienftootle #ol$fdmeiber war ber ßebrer oon 511=
bredjt $)ürcr, unb lieferte fowobl in S3e$ug auf reiche (Soro-
^Optionen al$ geiftooller Schnitte ausgezeichnete Arbeiten, welche
ju finben finbim „Sdjatjfcebalter ober Schrein berwafiren
sReicfyttyümer be$ $eiU unb ber ewigen Seligfeit/
Nürnberg, 2lnt. Jfcoberger, 1491, in golio, fowie in ber
ScftebeTfchen ober Nürnberger (Sbronif oon 9W. 2Bot)l*
gemutlj unb 28. ^ßleoben wurf. — ©r erblicfte ba$ 2id)t ber
Seit im3abr 1434 ju Nürnberg unb ftarb l>oa)betagt ebcnbafelbft
im 3a^r 1519.
Uro ©raf, genannt CSamperlfin.
tiefer ükbrer oon <£>olbein gebort ju ben auSgejeidjnetftrn
gorm= unb «&ol&fchneibern , unb lieferte er bie fünftlid) feinften
£ol$fchnitte, tbeilweife mit fcfcwar&em (9runb unb lichter 3eidmung.
Sein ^Styramuä unb 5£bi$bc fteben SBurgfmatr unb &ürer taura
and}. SLUele oon feinen 3etdjnungen würben oon anbern #ol$fd)netbern
nacbgefd)nitten , unb tbeilweife oon febr ungefdjicf ten Rauben , wa$
febr &u bebauern ift. (5r warb geboren um'ä 3at)r 1470 unb
ftarb 1530 in Jöafel.
fjeinrid) %lt)t%Tti>tT.
Geboren in *ßaberborn im 3abr 1502, geftorben ju Soeft
1562. — finb oon biefem SHeifter nur wenige ^Blatter auf
und gefommen, biefelben finb aber ausgezeichnet fcfoön, unb oerbient
namentlich $PnramuS unb £fyiäbe, jejjt in ber St. St. £of=
bibliotbef ju 2Bicn, (S*rwat)nung. — tiefer ^ünftler ift zugleich
Verleger mehrerer Sdjriften. St. Barbara ift gleidtfallä ein fc^r
beaebtenöwertbeö 9?latt biefed «ftünftlctä ; flc ift bargcftellt, wie fie
fid) von ibrem $atcr oerurthcilt, im Werfer bejinbet
fjano HDad)tItn, genannt JHlgrim.
2>iefer faft unbefanute Jtünftler ift ein Sd)ülcr be* altern
$olbein, unb oerbient namentlich fein 93latt „«Ittaria öerfün*
bigung" unfere SBcwunberung. (Sr lebte um'd 3cfyx 1510 in
Straßburg.
£)ans frantyarb Sdjäufflctn ober Sdjtnftixn.
$>em Nange nach ber britte oon ben SDiciftern, welche ßaifer
3Har mit bem ^oljfdmitte befestigte, $r erblicfte bad ßi^t ber
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. - 17 -
©ctt im 3abr 1490 &u Dürnberg, unb ftarb 1540 ju Erblingen.
— ©in fc^onc* SBtatt ift: „et. Serontfa", welche* fuj> in fol*
genbem SBüctjlcin pnbet: „ßbrtftlidje Sermanungen wie bic oor
ber Seicfyt, Kommunion unb ^rebigt ju SRegenäpurg in berSRcwen
$farr ber (fernem bffentltd) t)erjulefen wirben.
9(egen$purg burdj 3ofyann Jöurgcr 1573 in 8.
Ijans 6aiiJung t genannt ©rein ober (Srurn.
tiefer Jtünftler gefrört ju ben erjtcn $oljfd)netbern £eutfä>
lanb*, unb jeugen alle feine 2Berfe »on ber großen (Sidjerbeit in
3eidmung unb t>on einem fo fcfyarfen, $armonlfct)cn Schnitt, bafc
er in feiner 2lrt nicf)t leicht ubertroffen werben fann. (Fr warb
um*« 3abr 1475 ju ©0)wabift^ ©münb geboren unb ftarb im
3abr 1552 ju (Strasburg. (5in fct>r bcadjtendwertbc« 93latt oon
ibm ift: St. (Slifabetlj, ßanbgrafin »on Düringen; cd
befinbet fidj in ©ailer oon ßaiferöperg'« ©eiftlicfyc spinne*
rin. 2lug«burg, 1510. golto.
(Sin nidjt mtnbcr feböned Sßtatt ift: $)ie SWutter ober bie
Äinbcraue, weld)e$ S3iib beffen Stiftungen am beften oeran*
fa)aultdjt.
, *)an* Sebald 0e!)am.
tiefer Jtünftler gebort ju ben beften £ol$fcbnetbern , wenn
gletcb feine bibltfcben Silber tfyettweifc nur 9tacbabmungen ber be*
rübmten £olbctmfd)cn Söibct finb. 2Dir machen oon feinen Schnitten
namentlich auf fofgenbcd Silb aufmerffam: 8t. fföattbauS ber
(Söangcltft, weldjeä bie Äunftfcrttgfeit bfefeä SföcifterS am beften
bartlmn wirb. — (5? warb geboren ju Dürnberg im 3^r 1500
unb ftarb 1550 ju granffurt a. SK.
ütrßütuö S0U0.
2lu* ben biblifdjen Silbern f>eben wir namentlich ein berr*
ItyeS Statt biefe* 3>cetfter«: „®ott f Raffet bie er e" $er*
»or. <$r erblicfte ba* fciebt ber Seit im3abr 1514 &u Dürnberg,
unb ftarb im 3af>r 1562 ebenbafelbft. — 2Jc\ Ouab oonJUn*
cf elbaeb fcfyon fprtdjt ftdj in feiner „SDeutfcfyer Nation «& cr-
ligfett" wie folgt über biefen Äünftler aud: „(£r war cinSRann
etned fo öotligen unb fiberflüffigen öerftanbd ba$ ju oerwunbern
ifl wie ibm mog(ia) gewefen in fo furjer lebjeit ein folet)' un=
glaubliche jall fünft ftücfer allein ju ftguriren. 3d) gefc^weig au$=
juftecfyen, fonberltd) weil ict) ocrftet)c ba$ er ein guter £eutfcbcr
3cd?brubcr mit gewefen fei. 3n ber (Sil ju inoentiren, (teilen unb
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jeidmen, ift fein« gletc&en ntt gewefen, im (ifcen Ift er aber xtim
unb fertiij geweGt, bic Seintgfett in £olfr hat ibm feiner »orge-
getban, aua) naa) ihm btd noch ju feiner fommen, ber« ihm $ici<b
gethan habe."
Sobft Amman.
warb biefer Äünjtter im 3ah r 1539 ju 3üri<h geboren,
er ftarb 1591 ju Dürnberg. (Sr gehört ju p ben befannteften
gormfehneibern, unb fagt ÜÄ. Ouab oon tfincfelbach über tbn,
ba§ er bem tteben mehr ate alle feine 3«t0cnoffen gefolgt fei
«Bon feinen oielcn befannten ©tattern fübren wir aU $robe an:
ßbrifti $ropt)e&eihung ber 3erft6rung 3< rufalem«,
welche* fid) unter ben „ftiguren ber (Soangelicn" finbet.
Um biefelbe 3eit lebte auch •
£obtao Stimmer,
ein bod>gead>teter $ol$f<hneiber, geboren ju 3d>afbaufcn 1534, ge*
ftorben in Strasburg um baä 3at)r 1585. ör lieferte gelungene
MMiftyc Silber.
SLlbredjt öürcr.
£iefer grofje üBeifter, oon bem wir eine umfajfenbere 5Mo*
grapbie geben wollen, benähte $u feinen feclmoollen Jiunftwerfen
faft jebe* Material, oon weldjen ba$ $ot$ nicht ba$ unbanfbarfte
war. 3n feinem großen $ol$fdmittwerte ftnb nur wenige glatter
oon ihm fclbjt gefdmttten, oon benen er fclbft bie Titelblätter feiner
„brei großen Bücher" beoorjugt. 28ir fübren namentlich
oon it)m auf: „St. 3ot)anneö fajrctbenb unb bie 3ung=
frau mit bem göttlichen Jtinbe", Titelblatt jur Cjfenbarung
3obannt$; w 2Me3ungfrau mit bemäinbe an ber ©ruft*,
Titelblatt $u bem ßeben ber 3ungfrau 9Karia; „$ie 93er fpot*
tung 3cfu <Sh*tfH", Titelblatt ju ber großen $affton; „Der
lciben*oolle <$httf*ud", Titelblatt jur «einen ^affion , wo*
oon man bin unb wieber Kopien fef»en fann, welche freilieft ba$
oollenbetc SRufier nicht erreichen.
gerner oerbienen oon biefem SWeifter ©rwabnung: „St.
®corg", „$ad Äinber *2Hphabet" , mit ben fmnrcidiften
©enterten Shicbjtaben.
Sllbrec^t SDürer warb in Dürnberg ben 20. 3M 1471 ge*
boren, wo fein 93ater ein angefehener ©olbfchmib war unb feinen
Sobn in ber gleiten Äunffc unterrichtete. 3m 15. 3<*h* c ^attr
er in biefer Äunft feinen Sßater fd)on überbolt, wejjbalb er jia>
ganj ber Malerei wibmete unb 1486 ju ÜÄaler 2Bot)lgemutb in
Dürnberg in bie ttebre fam. 93ri bemfelben lernte er ba$ 3eidmen,
flÄalen, tfupferjtechen unb £oljfchneiben. SÖon 1490—92 machte
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•
ct dnc fteife burd) SDeutfoManb, bie mieberlanbe, bir <5d>weij, uno
febrte über «Benebig nad) Dürnberg &urü(f. 3e$t t>ere$clid)te er
jio) mit einer $od)ter be$ gjeed)anifer* |>an$ grifc, fattc babet
aber ba* Unglücf, eine janftfay, geizige grau &u befommen, wetdje
tym ba* ßeben oielfad) »erbitterte unb wohl wefentltd) ju feinem
frühen $obe beitrug. 1505 ging er abermalö nad) flßenebig, erntete
bort grofjen 9iubm, unb fetyrte erft nad) einem 3abr wieber nad)
Dürnberg jurücf. S9a(b war fein Sßame in allen cioilifuten £an-
bem befannt unb gefeiert, fo baj; feine 3Reife in bie SRieberlanbe
1520 einem £riumpbjuge glid). Qtv war Hofmaler ßatferd 2Jca=
rimilian I. unb Äaifer* Jtarl V., unb erhielt oon bieten ©rojjcn
unb 2Rad)tigen ber (*rbe $ewcife ibrer ©nabe unb ibrer &d)tung.
(Sr ftarb 1528 allgemein betrauert in feinem 57. 3abre.
£ürer*6 93erbicnfte um bie Jtunfl fmb unfd)afcbar, unb ift er
c* namentlid), wetd)er in <Eeutfd>lanb juerft bie Regeln ber $er~
fpectioc unb Proportion nad) matbematifd)en @runbfafcen lebrtcf
er afcte juerft mit 8d)eibewaffer aufßifen unb SÄefftng; er bruefte
juerft bie #ol$fd)nitte mit jweterfet garben ; er erfanb eine glaferne
Äopirmafdnne, unb brad)te bie 3ridmcn- unb 2Ra(erfunft »ermöge
feiner großen tfenntniffe in ber Sföatbematif in ein fcrmlid)e$
<£i>jtem. 31U Portraitmater war er un»ergleid)lid) , unb aud) aU
£dmftjteUer tyat er fid) namentlid) burd) feine matbemarifd)en
Arbeiten einen blcibenben SRubm erworben. (Seine Jtupfcrftid)e
ftnb md)t weniger gefd)afct, a(* feine ©emalbe.
Unb tiefer üftann mit feinen oietfeitigen Jtenntniffcn unb
Talenten, biefer üHann mit feinem «HMtrufwt bat eö niebt oer*
fdnnabt, fid) ber $oljf (ftnetbefunft ju wibmen, ja fie
mit Vorliebe ju treiben. (*r bat barin aber aud>, wienidjt
anbere* &u erwarten war, au$gc$eidmete$ gelctftct, unc fteben feine
Arbeiten in ber £ol$fdjnetbefunjt beute nod) unerreid)t ba,
obgleid) bie Xslograpbic unferer$age ganj Stnbere* unb <0oü*
fommencre* leiftete. (seine $ol&fd)nitte fmb ungemein frafttg
unb in ber 3«^nung oollig eorreet.
Äaum minber berübmt ift
fjane $olbrtn f
ber 3Äaler unb gormf (^neiber, oon beffen Arbeiten wir bic
wid)tigjten fdwn oben angeführt fyabtn. Qtx war geboren 1495
in Sluge'burg, unb ift ber Sdjüler fctneG JOater* 3»banned #o(betn.
£dwn in feinen Änabenjabren erwarb fid) «&an$ burdj feine Äunft^
arbeiten Wubm. Um biefe 3«* jog fein $ater nacb JBafel, wo
er bie S3efanntfd)aft oon (Sra$|mu* mad)te, ber eben fein „Üob
ber Warrbett 1 ' bruefen Uejj, woju $an& bie berübmten $oty"Anitte
fertigte. $cibc fdjlojfcn einen greunbf^aftöbuno, ber fpater für
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Jfwlbein eine 59rü(fe na<$ <£nglanb würbe, aU er ftcb seit fetner
befen grau febr gequält fab. Der Äanjler fRoru* (teilte tbn
bem äonige Heinrich VIII. t>on fcnglanb wr, wetyer in
feine X ienfte mbm unb ungemein boebfebafcte.
Gr bat atfl TO a U r , wie aU Sormfdjneiber ©eltrubm , unb
gab er fdjon oor feiner 2lbretfe nadj (£ngtanb eine grofje 2 a mm
lung ((einer #ol$fd}rritte heraus, bie ibm einen fe leben 9lamen mad)tc,
bafj er eine 2Raffe Auftrage auf «fcol&fdmitte erhielt, lötete feiner
©emalbe jeidmete er im Jtleinen unb fdmitt fie in #ol$, namentlich
feine ®ematbe $ü bem berübmten Sobtentanje,*) welche 4>o(^
fdjnitte \u ben größten Sföeiftcrftüden biefer Jlunft geboren. 5lucb
»on feinem in Söafel gemalten SBaucrntanj lieferte er £o(j
fdmittc , o$n benen jebceb Äbbrüde febr feiten geworben jtnb. 90
Heinere SBlatter r>on ibm fteflen biftorifcbe,Scencn au* bem alten
Seftamentc bar, bodj ftnb biefelben weniger ooüfommen auflgefübrt
aU ber £obtentanj, inbem bie giguren ^aupg falfcfy gejeidmet fuib
unb eine gezwungene Stellung ^aben. $olbein jtarb 1554 an
ber $eft in Bonbon.
$em betitfa^en Stamme niebt angeborenb, jebodj al« einer ber
großen SNcifter ber beutfdjen ^unftf^ule baftc^enb, mujj
furttö uon jfrnben \
naber r>on un« betrachtet werben. <§hr erblicfte ba$ 2ia)t ber SSM 1
im 3afyr 1494 ju i'cöben, erlernte bie SKalerei juerjt bei
feinem Söater $ugo 3^!obd, bann bei Gorneliu* Angei-
fere dj t , unb lieferte r>on feinem neunten 3<tbre an 3«dmungrn
unb Silber, wcld} Kenner mit S3ewunberung erfüllten. @r ift
übrigen* mefyr al$9Jcalcr unb $upfcr|techer, benn aU #oUfdmeiber
befannt, ba er fid) jenen Sägern mebr wtbmete, obgleich wir auch
#ol$fdmitte t>on ifmr baben, bie billig unfere S3ewunberung er*
regen unb mit $u ben beften geboren. ©rfchtofj mit ben berübm-
teften Äünftlern feiner 3«t, namentlich mit i)urer unb ftnbern,
innige Jreunbfd^aft , unb jtarb 1533 wafyrfdjcinlid} in Solgc r>on
©ift, wel^cd ihm eifcrfüd>ttgc Jtünftler auf einer Jfcun|tretfe, bie
et burd} glanbern machte, beibrachten.
*) Qir Dnginaläeicjnungen baju befmben. ff* auf ber ©tabtbibliot&e*
ju Bafel.
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- 21
in jebertfünfHer muf? e$ jur Aufgabe
machen, bic 2Bcrfe alteret unb neuerer
Äünfller genau fennen ju lernen unb fic
$u biefem 3mdt ju ftubiren. Um bief
tbun ju fennen, fübren wir biefclbcn Her
in atyl»abetifcber Drbnung auf unb fügen
jebcSmat ba* 3«*en bei, beffen ftd) altere
Sföeifter auf ibren 2Bcrfen bebienten , ba*
mit äunftler unferer 3eit biefelben ju
würbigen vermögen, wa$ woU obne SBKt*
tbeilung berfetben nur in fcltenen fallen ber gaü fein fönnte.
Ä>oljfei)netbrr nebfl $ln$(ibt t&rcr <Zt(|naturett.
31 man 3 oft, lebte im feajSjebnten 3a^unbert unb
lieferte siele 3eia)nungen , beren fta) auch fpatcre üfteiftcr
bebienten; befonber* fertigte er $oljfä)nitte ju ÜJcünfter*
&o*mograpbic, gab Kopien »on 2llbrea)t SDürer berau* unb
arbeitete nad> Virgil eoli*.
Iipil 9lbr ab am be 33rüöc, würbe ju Antwerpen um 1530
WmM geboren unb war ein ©dffiler bed berübmten Sranj
m^glorid; er batte ein oorjügltaVö ®enie unb war Hub*
$aber oon naeften ®cgenftanben , bie er fefyr gelungen jcidjnctc
unb malte.
BSD Stntonbc £rento war ein Xricntiner, geboren 1508,
■SHcin 2rimlcr oon $armefano, er gieng fpatet naaj
EKsS Sranfreia) , wo er unter bem 9kmcn ftantujji befannt
ift. 3u Bologna ftabl er feinem ßeljrer ^armefano bic meiften
3etdmungcn unb fluttete fu$ nad) granfreidV
fllborfcr, 9llbrefy, würbe 1488 ju 2lltborf in Samern
geboren unb wählte Diegeneburg &u feinem ftufenthatteort,
wo er jugleid) Bürger unb 9lathSberr unb (stabtbaumcificr
gewefen ift. ßr arbeitete weniger nach alteren SRciftrnt, fonbern
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- 22 —
bilbete ftd> eigene ffierfe. ©eine .fcotyfdjmtte fmb faft unnatf^abm»
bar. (5r ftarb 1538 in 9tegen$burg.
3lnbreani, &nbrea$, würbe ju SRantua 1541 geboren,
bilbete ficfynacfy#ugo be ßarpi unb&nton beSrcnta,
biclt fty gre&tentbeiU intern auf, wo er 1623 aud) ftarb.
©eine SGBcrfe ftnb nidjt febr jablreidj unb belaufen ftd) ungefabr
auf 30 ©tftef.
SMoemaert, 51 br ab am, würbe $u(9orgum 1564 ge^
boren unb ctluctt feinen erften Unterrtdjt oon feinem ©atet.
Öcr begab fia) febon in feinem fecbfljebntcn Jabre nad) Harte,
um fidj bei 3o bann 93afft>l auäjubilben. 9)on ba febrte er
in fein Skterlanb jurücf, arbeitete ju Utredit unb 9ln;ftrrbam, in
weld> lefcter ©tabt er fein geben enbetc. (Sr l;tnter(ic^ eine
wertvolle (Sammlung *>on ^oljfa^nitten.
SBretfdjnciber, &nbrea$, fam 1578 in ßeipjig jur
Sßclt unb arbeitete um 1640 bafelbft fefyr eifrig in £olj.
93ofdi, #ierontmu«, lebte ju $rag im fedtejebnten
Sabrbunbcrt unb gab fid) Ijauptfadjlidj mit öormfdmcioen ab.
$)ürcr, 9tlbred)t, würbe ben 20. Sftai 1471 $u
Dürnberg geboren, ©einen erften fünftlerifdien Unterricht
erbielt er oon feinem 93ater, ber ein gef du' efter ®olbfcbmib
*ar. 3m 34r 1486 fam er auf brei 3abre ya Wlifyatt
©oblgemutb in bie Sebre, um bie Malerei unb gormfdjneibc*
fünft ju erlernen. 3u feiner 9luöbilbung burebreiste icr 1490
bt$ 1494 »erfduebene Zauber, öerebelicfyte ftcb nacb ben SBünföcn
feines Sßaterd mit 2lgneS greö, weldje bie Cual feines Gebens
war. <£r befa^log fein geben 1528 in feiner «aterftabt. (9ca!?erc«
gefe Seite 18.)
mt ncbenftef>enbem 3etdien finben fid> üielc £ol$fdmtttf,
welcbc in ba« fünfjebnte Sa^r^unbert gcl)6rcn unb au« ber
|©cfyule *>on £anä *>on ßüttid) ftammen.
£iob Sflagbeburg würbe 1518 ju Unnenberg ge*
boren, er befcfyafrigte fidj ttiel mit ©eometrie unb Sonett
*>on ganbfarten, weldjc in #olj geftoa^cn würben.
| 3o^ann Ovaria bc SBrcSjia würbe ju SreSjia
lanno 1460 geboren unb gieng in ben ^armelitenorbcn ;
tym »erbanft man »iele altere Sffierf e ber Sormfa^neibef unft.
2llcriu$ Birnbaum war ein©d)filer 2llbred)t £>ü*
terd, arbeitete ju JBafcl 1545 unb ftarb 1546 $u Dürnberg.
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— 23 —
SlugufHn SBenetud, würbe tm SSenetianifdjen 1490
geboren, arbeitete ju glorenj unb ging 1516 nadj 3Rom,
|wo er fid) biö 1536 auffielt unb' metyr alö 200 Äupfer*
Ittdje fertigte.
B
SBaltbafar Senidjen arbeitete ju Dürnberg 1516.
©eine ßupferfttdje fwb fetyr jablrcta) unb follen fid) auf
300 belaufen
3 ob. $apift granf, ber burd) feine fdwn geajten
glatter befannt ift, würbe ju Ubine 1498 geboren. (Bx
ging na<b dlom unb flubirte bicSerfe oon SDHAcf 21 n=
gelo unb ftarb bafctbft 1580.
*8ernbarb SDialpijji würbe 1547 ju üttantua ge*
boren unb fott oerfdjiebenc #oläfd)nittc geliefert unb befon*
ber« gotbif4e Lanier gehabt tyaben.
£)tctrid) bc Söra^ würbe 1615 ju Antwerpen geboren,
arbeitete bt* 1675 in $olj; fein «ßater war fclbfi WlaUx
|unb Söürgermcifter.
Söernbarb 3alomon, geboren 152Ü$ufit>on, berannt
wegen bem fleinen gormat feiner Blatter unb 3ei dmungen ;
jleiftetc entfdjieben 93or$ügltd)c$ in ber Xttlograpbie unb bc^
lonoerS ftnb feine 33ibel unb bie Doib'fdjen SSerwanblungen oon
*8cbeutung.
Steneaä 2Hcu0, aud) S3tjuö 3ßigbi genannt, war ein
bcrübmtcr dlupferfiedjer unb würbe ju ^arma 1520 ge-
boren, unb hinterließ eine (Sammlung oon mebr ald 500
«?)oljfa>nitten.
GbtifHan (Sgenolff, S3ud|bru(fer ju granffurt a.
welker »crfdn'ebene Serfe mit £ol$fcfynitten berautfgab,
fott felbft £oljfa^neiber gewefen unb im fcd)$$ebntcn 3<*br*
bunbert gelebt baben.
3afob granco würbe ju SOenebtg im 3abr 1566
geboren; er arbeitete üict als itupferfredjcr unb finb feine
|2ßerfe genügenb befannt.
•
ßonrab ©rablein lebte 1620 ju fietyjig unb »er-
banft man iljm manage« gelungene *fi>erf in ber $olj s
ftfneibcfunft.
§icronimu$ Oflocetu* würbe &u Verona 1454 ge*
in boren, war ein debitier son 3ebann 23cllino unb übte
lUSfi^ befonber« in $oljfd)nitten in £ettbunfel.
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(S^rt flopb Maurer, geboren ju 3ürieb 1558, war
ber&ebülcr ferne* itoterd 3 oft ad, weiter ©(atonaler unb
©elebrter war unb fta) bei Stimmer auSbitbete. ©r flarb
&u Stntertbur 1614. .
*Dcelebtor fiortdj ober ßorcfy genannt, geboren ju
glen&burg 1527, erMelt ben erften Unterridjt in ber^unft
ju ßübeef, ging fpater na* [Rom unb ßonjiantinopet, wo
er fem s i)ictftcrwerf „bie Sünbjlutb" ausführte.
$aul Kreuzberger (?) fott ju Dürnberg ju Anfang
bed fiebjebntcn 3abrbunbert$ geboren fein unb ift burety
feine Arbeit im 33ucbftabcnfä)neiben fefyr berühmt geworben.
3afob $eriffin fott 1530 in granfreieb geboren
worben fein unb gab ©cenen aud bem £ugenotten-.Rriege
beraub.
tfar ( 9Reoerbinu$, geboren ju $abua 1510, fott oiete
£o($fdmitte geliefert unb in ^otyem Hilter nod) fxd^ biefer
•Knnft gewtbmet baben.
£ugo ba Garpi, geboren ju darpi 1486, wirb in
falten für ben ßrfinber be$ £cUbunfel$ gebalten, wenig*
ftenö war er ber erfte, welker biefe 2lrt in Statten auö=
(seine beften SBerfe fmb ber JUnbermorb unb bie 2t b=
mc oom Jireuj.
ßbriftojpt) öan©td)em fott ju Stmfterbam 1550
gewirft baben ; er war ein gebüler oon ©oljiud unb
übertreffen feine £oljfd)nitte feine Jlupferfttcfye beiweitem.
GbrtfHan SSHlljetm ©rnft £) ictrid) würbe 1712
$u Seimar geboren unb war ber Sdjüler feineö $aterö
unb 21. ^biele^; er arbeitete in£ot$ unb £ellbuntelmanicr.
ßinbenmaöer war oon (sdjapaufen gebürtig unb
tebte 1560—80 bafelbft, wo er ftd) meijten* mit SWalerct
unb ^)otjfd)nciben befestigte.
3«
D
(Sliaö ^orjctiiU würbe ben 3. September 1662
&u 3jW in (Schwaben geboren, erlernte feine $unjt bei
3afob (Snberlein unb ging nad) ber Schwei $ unb 3ta-
lien. Sftad) feiner Oiücffc^r erlernte er bie SBucbbruefcrfunJl, bie
it)m jebod) nict>t jufagte, wefjbalb er wieber jum gormfebneiben fidj
»anbte unb aU tüd^tiger Sfletftcr 1722 ju Dürnberg geftorben ift.
Sodann griebriety ®reutf>er, geboren ju Straf**
bürg 1564, erlernte bie £ot$id)neibefunft ju ßuon, erwarb
fid) einen großen [Ruf in granfrei <fj unb ftarb ju 9iom 1Ö38.
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— 25 -
griebrid) Sßeöpu« war ein gelehrter S8udibru(f er unb
SJormenfdmeiber, er würbe 1485 ju^ermftabt in ©Rieften
geboren unb ftarb ju Dürnberg 1535.
Sodann ©rüntnger, $3ud)bruefer ju (Strasburg,
lebte ju Anfang be* fed^jebnten 3^rbunbert« unb fott
*>iele *o(jfd)nitte mit nebigem 3etd>en gefertigt $aben.
©corg ©lotfcnton (?) war rin »orjüglidjer 3ttu*
minifr unb lebte t>on 1492 bU 1553.
©eorg ßang war gormenfdjneibcr unb SBrief maier;
er lebte ju Anfang beS 17. 3<^rl}unbert$ unb iji fein
Sftünjbud), welche* er fertigte, berühmt.
©eorgßallcmanb, audj SWemanb genannt, fott 1641
ju Ddnabrücf geboren unb ©emälbe für bie ßir$e &u
SRanc^ gefertigt baben. (£x arbeitete aud) in £ol$ ju *Pari*
unb leitete ntdjt Unbebeutcnbe« in ber gormfdmeibefunf*.
®. SReni würbe $u Bologna 1557 geboren, war ein
(Edjülcr be$ Dionöfiud (Saloart, er fhibirte ju 9Rom
unb belaufen ftd) feine gefdmittenen Blatter auf 60<5tü(f.
$ulbretd> 8rrblt<$ würbe §u flauen in ber2JHtte be«
16. 3a Wunbert« geboren unb gab ju^öafel feinen $obtentanj
mit $oljf(bmtten $erau«, bie er felbjt gefertigt $aben fott.
©eorg ©<$arffenberg fd^nitt Diele Störte in aftro*
nomtfa)e SCBerfc unb Äalenberjetdjen , er warb geboren ju
©örlifc 1542 unb $ielt bi* 1574 &u granffurt auf.
$an* 9t f per würbe 1499 ju 3ürid> geboren, bilbete
ftdj naä) £an« $olbein unb ftarb 1571 ebenbafelbji.
$artmann <§ä)ebel, Dr., würbe ju Dürnberg am
13. Sebruar 1440 geboren unb (tarb bafclbfl 1514 aU
eifriger SBeforberer ber itünjie unb Stjfenfdjaften.
3af o b 2t nt war in (S8ln geboren 1504 unb rennet
man Um niajt otme ©runb unter bie ©filier Sllbrecfyt
£ürer$.
$an* Salbung ©rün würbe &u ©münb 1476
geboren unb fyelt fidj meiftcnS in ©trafburg auf. (Sr
war ein tüchtiger $oljfdmeiber unb 3eitgenojfe »on IL
25ürer, oon bem er eine $aarlo<fe befaf.
$and granf lebte $u Dürnberg unb richtete 91 lb recht
Dürer bie $oljftocfe jum ©a^neiben ju, worin er felbft
eine jtemüdje ©ewanbtijeit erlangte.
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S#anc3 ©ulbenmunb war Sormenfcfyneiber unb 93uc$*
brucfcr $u Dürnberg um 1420—40. (seine grofjtentfyeite
a mittclmafjigen .froljfdjnitte belaufen ftd) über 200. £an8
(&ad)£ oerfafy mehrere feiner ^oljfa^nitte mit ®ebid)ten.
^petnria) ©oljtuä, geboren ju 3ttüblbred)t 1558,
war ber <sdmlcr feined 93atcr$ unb beö SERalerä 3afob
it'eonbarb ju hartem. 6t erwarb fta) als &upferftcd}er
unb £>ol$fd)neiber große Qkrbtenfte unb Sftulnn unb ftarb 1617 ju
hartem.
#anS £olbetn, ber große Jtünftlcr, beffen SBtograptit*
wir ootljtanbig in biefem Sßkrfdjcn geben, war ein tüchtiger
(Sjclebrtcr unb unübertrefflicher §ormenfdmetber. (£r bcfdjdf-
tigte ftet) ju SBafet unb fpätcr ju Bonbon, unb bradjtc e$ ju einem
Ijotjen ®rab in biefer ßunft. 9Bic oortreffltd) ift ntdjt fein lobten*
tanj unb fein großes Jllpbabct gefd)nittcn unb e$ ift unglaublict),
baß man nur fo etwas in £ol$ fdmeiben fann. (S*r ftarb ju
ßonbon an ber 5$c)t im 3al)rc 1554.
S9R §an$ Sdjettfelin (ober ©djauflem), ber 9J?aIor,
|5;t;| würbe ju Dürnberg 1492 geboren; fein 33ater war &ranj
IHJ (sdjeöfelin, ber oon SRörbltngen nadj Dürnberg jog unb
ftdj mtt 5öollenf)anbel abgab. £)er <2obn #an£ Sdtfttfcttn wib*
mete ftd) ber 3Äalerfunft, erwarb ftd) in SRörblingen baä Bürgerrecht
unb erhielt oon bem Sftagiftrat ben Auftrag, oerfd}icbene Arbeiten
in $ol& ju fertigen. @r oeretjeltcfyte ftd) 1516 mit Slfra Sturer
»on Dürnberg unb ftarb 1540 im SDtonat $tar& ju Erblingen.
I £an$ Älein lebte ju (Snbe bed 16. 3>abrbunbert$
in 3ena unb erwarb ftd) jtcmltdjen 9ftuf als gormen=
fdjnctDer.
£anö ßautenfact (?) $an$ ßenferer (?) £an3
ßeberer, lebte (?) in ber TOittc beö 16. 3abrljunberta ju
Samberg unb Dürnberg unb gab 3^djcnbücfycr mit £ol& s
fdmttten IjerauS. fiautenfaef würbe geboren 1522 ju 23am=
berg unb ftarb ju Dürnberg 1590. ßenferer geboren ju
Dürnberg 1520, ftarb ebenbafelbft 1585. ßeberer ein gebo*
rener Nürnberger, ftarb ju ®enua 1615*).
£anS Üfteubörffer, geboren 1497 ju Dürnberg, ^at
»iel £oljfd)nitte geliefert unb ftarb 1563 in fetner S3ater=
ftabt.
*) £tefe bret ^erfonen mit einem unb bemfelben 3et$en waren wa&v
fcbetnli$ nur eine ^erfott, welche turd> falfcpe Angaben in bret geseilt
würbe, ober ahmten jwet bte 3ettfcen oon bem erften na<$.
oy Google
fW
— 27 -
£an$ SRubolpb ©manuel <Deutfd) erlernte He
$ol$fdmeibc= unb SMerfunft ju SBafel bei 9fö a r i m i n, würbe
fianböogt Dorfen in ber SSaabt, unb ftarb in feinem
46. ßebenä jatyre. ©eboren würbe er 1558 ju 33ern.
| «J> einriß Jßogtljer foll ju ©traf bürg 1490 geboren
fein, gab bafelbft oiele Äunftbüc^cr mit «£>oljf<f}mtten $eraud,
jauf beren £itel er fein 93ilbnif mit nebigem 3etcben fefete
@t ftarb ju Augsburg 1562.
Sodann ©aptift ÜÄi^aet «Paptllon würbe ju
$art* 1698 geboren, trieb bie Sormfdmcibefunft mit vielem
©cfdu'cf unb ftarb bafelbft 1776.
3of}ann $)anet ober $)unet würbe 1485 geboren
unb ftarb 1555. (£r arbeitete oiel in £cllbunfcl unb lebte
lange unbefannt in ber SSMt.
I 3 a! ob ßeberlein, geboren ju Bübingen 1540, fdjnttt
fe^r oiel in'4>olj unb gab »ergebene SMlbniffe mit neben*
ftebenbem 3«*en ^etauö. 2)ie erfte ßanbfarte oon SCÖürt*
temberg, weldje ju Bübingen 1559 erfdn'en, ift mit ben ittuäftaben
H. H. L F. unb mit ineinanber *>erfd)lungenem I. S. bejeidmet.
©in anberc* {(eine« in £olj gefdmitteneö äartletn, weldjeS ba*
württembergifaV &mt üBatfnang oorftettt, ift mit feinem äätyn
»erfcf>en. £«in $ob ift niä)t befannt.
F
19 L
[*F
V7
Sranj gtoris würbe 1520 ju Antwerpen geboren,
war ein ©d)üler &on fiombarb, arbeitete längere 3eit in
Wem unb ftarb ju Antwerpen 1570.
$aul Sfloreetfen würbe 1571 ju Utred)t geboren,
war ein <£d)üler »on SBidjael 33?ircoelt, lebte einige
3"* ju $cm unb wibmetc fid} bafelbft ber SUdu'teftur unb
Sormfdjneibefunft, febrte in feine Sßaterftabt jurücf, wo er alä Sur'
germeifter 1638 ftarb.
I «Martin oon «Oeen, genannt $em«ferf, würbe
1498 ju $em$ferf geboren, ©ein oorjüglicbfter ge^rer
I war 3obann ©coreel. ©r bielt fid) brei 3a$re in
öiom auf, worauf er ftdj in £arlem nicberltejj unb ben SRuf eine«
au«gejei<ineten 2ftaler$ unb $oljfd>neiber$ erwarb. (Sr ftarb ba=
felbft 1574.
3a lob ßäbcl würbe ju $ribelberg geboren unb gab
unter anberem ba$ ©appenbud) bed tyeil. röm. !Rctc^d nebft
14 anbem Sffierfen $eraud; er ftarb ju Cppei^eim 1533.
2»
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r
Sobann Teufel, geboren ju Wittenberg 1510 unb
ftarb 1564. <Sr arbeitete an oerfebiebrnen Bibeln, wcju
er t>ol$fdmttte madite.
I 3obann SBaltber oan Hffen fcü 1490 in $ oflanb
geboren fein unb jwar in 9lmfterbam, wo er ungefaor 30
IlMatter berauflgab, unter welaVn bie VcibenflgefaMdite (Jbrifri
bie befren finb, bie er tnciftcnä mit* obigem 3cid>en oerfab.
3afob 3 »b er (ein, ein £anb£mann oon 3^fob 2eber=
lein unb 3eitgenoffe beffelben, er arbeitete mit bem (entern
|^cmeinf(baftli(b unb fertigte mebrerc fd>cne ^otjfdutitte.
I 8uta*9oit8e»beii würbe 1494 ju Senben geboren,
r leiftetc fd>on ale .Knabe S)or$üglid)ef}. £en fronen
| *Uoferftid) 2)faromeb lieferte er in feinem 14. 3abre unb
es i|t aftaunlid),' was er in feiner furjen 8ebeu«jeit leiftete; benn
man rennt oon ibm 177 ÄupfcrfHdje, 20 $ol$fd)nitte unb mebreTt
fdjene C^emalbe. 9Jhn glaubt, baj? er oergiftet werben fei, wa$
jecoeb nicfyt wabr ift. 2krmutMid> jog ibm fein fhenge* Arbeiten
ben frühen $ob ju. Gr frarb 1533.
BQ 8ufa« Sranad), aud) ßufa« Kuller ober Sunber
■ genannt, würbe ;u ßronad) im SJambergifdjeh 1472 fjc*
B boren. (St tarn balb in Sienfte beö Surften unb ging
1493 mit Sriebri« bem 2Beifen nac^ «Palaftina. 9caa> fetner
JKurffebr lieg er fia> in Wittenberg nieber unb würbe jum Stoib«*
berrn unb Bürgerin elfter erwablt. 9iad) ber ©efangennebmung
feine* *!anbe*berrn 1547 in ber 2eblad>t oon Otfüblberg begleitete
er ibn in bie ©efangenfebaft unb febrte 1552 nad) feiner Befreiung
nad) Weimar jurücf, wo er 1553 fein rubmoolle* Scben befdjtofc.
£einc Arbeiten in $eflbunfel finb fef>r gefduift, unter welken fia>
bejonber* 3(bam unb l>oa, ftc beilige gaimlic unb bie harter
ber jwolf 2tpoftel aufdornen.
ßorenj 2tör, ein ftrcunb ber £ol$febneibefunjt, gab
ein gcfdmiacfüolleä 3cicbenbudt tierauä, welcbeS gut ge=
fdmirten unb ber £itet fogar in £e(lbunfcl ijt. <£r fott
nod) 1621 gelebt baben, waö wir jebodt febr bezweifeln.
3o^ann 2)cani fott bie biblifeben Sigurcn bc* le
petit Bernard fopirt ^aben, 1540 $u ttoon geboren unb
noa) 1587 bafelbft gearbeitet tyabcn.
SKarfuS 3lnton £anna« in 2tugeburg, fertigte ju
(Snbe be$ 16. ^abrfjunbcrta einige erträgliche £ol$fdjnitte,
weldje immer oerbienen, in ber £ol$fdmeibefunft aufge-
Segnet $u werben unbgrofctentbeil* nebigeö Sonogramm tragen.
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i
ÜT2 i a c ( Dftenborfcr würbe ju Bernau geboren
unb lebte ju SRegenSburg 1580, er fott ein guter 8*or=
menfdmciber gewefen fein unb tragen atte feine Arbeiten
'nebigeS 3ettben.
«Birgit ©olU würbe JU Dürnberg 1514 geboren
unb ftarb ben 1, Sluguft 1562. (§r befajj einige afrro-
nomine Jlenntniffe unb fertigte 600 jtupferftidje unb über
1000 £ol&fd)nttte. Unter feine bc(ten 2öer(e fann man mit Dtedjt
bie 93ibel rechnen, weldje 1560 ju Sranffurt berauSJam.
*ßcter #ille ftanb als gefduefter 93ud)brucfcr inJDicn^
ften ©tntyornä, ba er aber fe|r unruhig war, fo gieng er
1571 fcu Sburniffer fefyiette gefefymttcnc etüefc naeb ©erlin
unb oerfe^te öfter« bie Arbeiten. llebrigenS war er ein genialer
gormenfdjnetber unb lieferte ganj fajonc Arbeit.
$aul ÜJcatr oberSJta^r, geboren juSlugSburg 1559,
IffUarbcitete bafelfcft noeb gegen ba$ (Snbc beß 16. unb $u
' fc ^ Slnfang be$ 17. 3abvtuinbertd. Gr ift fowobl burd) feine
ßupfetftidjc al$ £ol$fd)nitte befannt.
93 oer tot $ctcr lohe ;u £w>n, würbe &u ©ar*lc*buc
geboren unb leiftete in ber #o($fdmeibefunft fcljr 39raoe$/
9R a p l; a e 1 8 e i a m i n o f i, geboren ju SBorgo ©t. (sepolcro
1570, war ein Stüter oon [Raphael bei (Solle, lebte ju
Seena unb ftarb 1615 ebcnbafelbft.
3 oft Sporl, geboren 1583 &u Dürnberg, ein SfKeifier
in ber £oljfd)nctbehinft, ftarb 1665 ebcnbafelbft.
(Gabriel ©djnetlbolj, geboren $u2ftcrfcburg 1536,
gab febr oiele £ol$fd)nitte oon fachftfdjen Üftciftcrn tyerau«
unb übte biefe ßunft felbft, aud) foll er ein guter 3llu«
minift gewefen fein. (Sr ftarb ju Wittenberg 1594.
Sigmunb 4jotbetn, geboren 1456 ju 9tugdburg,
foll ein SBruber be$ ältcnn £an$ $olbcin fein unb
einige recfyt braoe &upfcrftid)c unb £ol$fdmitte geliefert
Ijaben. (£r lebte ju SBafet unb finben ftd) in ber bortigen ©tabt-
fcibliotljef mehrere 3cia)nungen oon if>m oor.
SobiaS ©timmer würbe ju (Strasburg 1534 gc=
boren unb jet^nete fidj oorjüglid) atd greäfomalet au$.
©r lieferte fcfjr fdjöne $oljfdjnitte ju ber iBibet unb fein
SiotuS unb Dieujjner* (Sontrafrafturbuä) fmo gefaxte 28erte. ßr
ftarb 1590.
Di
&nton $empejta würbe 1555 $u glorenj geboren,
Santo %iti unb 3obann ©traban waren feine
\iebrer; feine geafcten jluoferjridje werben mit $ed)t ge=
fdjafct. ©r fhrb 1630.
Slnton oon 2Borm3 lebte ju Jtoln 1529—40, er
fertigte fe^r fd)ime ^oljf^ntttc unb ijt feine befte Arbeit
bie 2lnf«f)t ber £tabt äöln.
Sranj (Sbauoeau würbe 1620 $u $artS geboren
unb fott einiget in «£>ot$ gefd)ntttcn tyaben. (£r war ein
Wepler oon ßaurenj be (a #i)re. ©ein SBert aü
^upferftedjer tft fe^r betrafyltd) unb fott über 3000 Stattet bei-
tragen.
®corg ßrtinger bruefte 1516 ju 2Iug$burg unb
fam 1519 mit fetner S>ru<fevci nad) Bamberg, wo er fid)
bU 1524 auffielt unb wegen feinen 9Wigton$meinungen
nad> SDcrtbcim ging, (Sr leifkte nid)t ungcwö^nlidjeä als gor*
mciifdjuciDcr.
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- 31 -
ic #ol$fc$netbefunfi if* öicl fcbwerer, ati
jebe anbere graoln'fdK Alraft, inbcm alle
Stbeilc, weldje im £rud fonvmen foüen,
jart unb rein, ober nad) Umftänben fraf=
tig unb ftarf, in allen Satten aber fd)arf
ftefjen bleiben muffen. £a^u ifl große
•Kenntnijj beS £ol5fttd)3 überhaupt, fowie
große gertigfeit in #anbfyabung be$ <sti=
c^cld nötlng. £iefe laßt fid) nur burd)
an^altenbe Ucbung erlangen, weld)e neben
einer guten Sdmle unb genauer ßenntniß
ber S5ud)brucfcrvreffe burdjaud notl)ig ift,
fonft wirb man auf biefem Selbe nie ctwa.ö $üd)tige$ ju leiften
oermögen. — £ie &or$üge, weldje bie dfylograolrie unferer Sage
oor ben anbern graptyifdjen fünften barbictet, fmb fo überwiegenb,
baß fte felbft bem ßaien in bie 3lugcn fpringen müjfen unb in
golgenbem befteben:
£er £o($fdmitt fann jwifdjen ben £ert, alfo gleid) ju ber=
jentgen Stelle, ju welker baS SBilb gehört, gefegt werben, waö
für ben ßefer in ben metften galten fefyr angenetun ift. gür ben
Verleger gewabrt bieß in fofem SRufcen, alö man ben «6>oläfdmitt
auf ber 93 udtbruef »reffe gleid) mit bem Snrt bruefen fann, wo=
burd) namhaft an Soften erfoart wirb. Uebcrtteß finb bie 5lb=
brüde guter 4)oljfd)nitte febr gut unb oollfommcn gefättigt, unb
fann man oon ein unb bcmfelbcn £tod wty 100,000 Slbbrücfc
mad)cn. Bubem fann man »on bem Originale leidjt mit ge=
ringen Soften ganj almlidjc Slbgüffe ((Sltd)c'e) matten, wa$ ben
£ol$fd)nitt für jtarfe Auflagen ungemein billig mad)t, jumal einem
folgen nidjt leidjt ein Unfall begegnen fann, nod) fann er bura)
einen 3ufall mißlingen, wie eS beim 2itbogravf)iefteinc, beim Siefen
ber Jvupfer« U nb Stablplaitcn :c. ber galt ift
Ucbrigenß tyat audj ber ^oljfdjititt, wie SltleS, feine <3renjen,
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imb fmb wir, ungearttet wit benfelben fe^r $od) fd>afcen, weit ent=
fcrnt baoon, tyn o^ne alle« SScttcrc bcr gttyograptyie, bem£upfer=
unb 3ta^lftic^c oorjujtefyen , ba e« <3ad>n gibt , ju bcncn ßitf>o=
grapbte, unb wteber anbete, ju benen <Stal)lfHd) geeigneter ift, aU
3ln Seinbcit wirb ber #otifd)nirt &on bem 8taljl- unb «Rupfet-
ftid) weit übertroffen, weil ftd) in bcm SD^etatt bie ßinien weit
feinet au«fübren unb (eistet abbrutfen laffen. 3n ©e$ug auf
.kraft unb Starfe aber übertrifft bet ^o(jftia) bie ßitbograpljte,
ben (stafyl- unb ben äupferftid) febr.
3n 23ejug auf bie Soften müff'en wir bemerfen, bajj bieget*
ftettung eine« guten #oljfd)nitte« wollt ^iemtict) fo tyod) fommen
wirb, aH bie eine« guten tupfet* ober Stafytftid)«. 25er #ol^
febnttt wirb aber baburd) ungletdj bittiger, bafj er, in ben Stert
gefefct, feine befonbern SDrutffoften metyr madjt (jebenfatt« fmb biefe
nur f>öd)ft unbebeutenb), unb bafj er unenblid) mebr Äbbrütfe auä-
balt unb leid)t oeroiclfältigt werben fann, fo bafj ftd) ber 2lufwanb
bauftg auf »erfdn'ebene Sßerleger »erteilt, wetdje ein unb baffelbe
S3ilb benufcen fönnen*
*
@t$ettfcf»tftett ettted guten $of)fdmttte*.
2>afj bie 3etdmung eine« #otäfdmitte« , wie überbauet eine«
jeben SMlbc«, correct fein fott, wirb faum bemerft werben bürfen;
benn aud) bcr befte unb forgfaltigft ausgeführte Jpotjfdjnitt fann
burd) fd)led)te 3etdjnung atten unb jeben S&erty verlieren, unb
»on bem SBeftettcr mit Dtedjt al« nid)t entfpredjenb jurüefgewiefen
werben. 2)ürer unb nad) tym nod) einige ifcünjtlcr baben ben
£ot&fd)nitt aufgefaßt, wie er fein fott, unb webet in bet 3eid)nung,
nod) in bet 2lu«fül>rung etwa« oemaä^laf igt. 2lu« biefem ©runbe
ift ein gefdn'rfter £t)lograpf> , ber nidjt jeidmen fann, gar md)t
benfbar; er ftnft bann jum ntedjantfdjen Jpanbarbeiter Ijerab unb
ift ntd)t metjr Jtünftter. ©r fott oom 3cid)nen wenigften« fo öiel
»erflehen, baß er attenfatt« in ber 3eidmung obrtyanbene Mängel
fof ort erfennt, alfo fte nict)t nad)ftid)t. DIme biefe Äenntnif} fann et
leidjt aud) bie befte 3eid)nung im <8tid) oerberben unb babutdj
feinen eigenen unb be« 3eiamet« 9cuf gefabtben.
£)ie §otjfd)nctbefunft ift beutfa^en Urfprung«, batyet ift fte
oon £au« au« aud) fo einfad) unb frafttg, wie wir fte jefct nid)t metyt
obet nut Ijödjft feiten fefyen, ba fte etft au« (Sngtanb unb gtanfteid)
wiebet ju un« fam, in wetzen ßanbetn fte nad) langer Verbannung
juerft wieber ein 5lföl fanb. 3n 2)eutfd)lanb ift e« oorjügltd)
£ett ^rofeffor (ftubtfc in, Berlin, ber fte juerft wieber jur ®el c
tung braute, unb ^at er in bieferÄunft, ba« müffen wir gefielen,
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— 33 -
faft Unglaubliche« geletftet, unb bod) ift e« ntd)t ber eigentliche
^otjf^mtt, ben er un« in feinen Arbeiten liefert; fic ftnb »tel*
metjr eine *Rad)af)mung ber Jlupf erftidje, benen fte an gein*
Ijctt unb forgfältiger 3lu«füf)rung niä)t feiten gleidifommen , unb
bie fte antraft unb richtiger 3etd)nung nur ju baufig übertreffen,
©ubifc ifl ein ßünftler erften «Hange«, er ift ber ÜRann, $olj*
fänitte in oollenbeter 2Beife in ber äupferftidjmanier ju liefern:
werben ba« aber auch alle feine Wepler ju t^un im 6tanbe fein?
2ßir bezweifeln e« billig. 2lu« ben fe§r fabigen wirb er allcrbing«
Äünftler madjen, minberfafjige aber werben Stümper bleiben.
Ueberbief ift bie SluSfüfprung oon £oljfttdjen biefer Slrt ungemein
mübfam, bat)er fönnen gewöhnliche (Sadjen faft nid;t fo billig gc=
liefert werben, al$ e« für manage 93olf«fa)riften , bie ju 6pott-
preifen oerfauft werben muffen, wünfchenSwertb wäre, unb wie e«
bei ber eigentlichen «S>ol$fchnittmamer möglich ift.
93fonr in $)armftabt, bem bie £ol$fdmetbefunft faum weniger
»erbanft, als ©ubifc, lieferte MS jefct ftahlfti<hartige «£>ol$fchnttte,
oon benen bajfelbe gilt, wa« wir fo eben in SBejug auf bie ©u-
bi^*fa)en Arbeiten fagten. — ©eit bem Auftauchen biefer beiben
©regen haben ftd) nod) oiele entfehtebene Talente ber ^oljfa^neibe-
fünft jugewanbt, unb haben felbfi nod) größere« geleiftct, als biefe
beiben, jinb aber größtenteils aud» in btcfelbcn Segler »erfallen,
woran fie freilich weniger ^ä^ulb fein mögen, als baS Sßublifum,
wenigftenS ein ibeil beffelben , welcbeS nur feine , ftafylftidjartige
<>ol$fchnitte will. SMefe in einer Ausführung $u liefern, bie man
in 93e$ug auf <Ed)önbeit unb Jetnbeit nicht für möglich in bem
wetzen $ol$ halten follte, ift bis jefct Jtretfcbmar in l'eipjig am
beften gelungen. £ieoon liefert bie illuftrirtc 3 ei tun g, ber
illuftrirte Äalenoer unb anbere «Prachtausgaben ron 3. 3.
Söeber'S- Verlag in Seidig unwiberleglid)e ÜBeweife. SBon fei*
nen jablreid)en SRaa^abmern ift er bis jefct niä^t erreicht worben,
im ©egentbeil, oiele berfelben, welche in ber eigentlidjcn £ol$fd)nttt=
manier wenigftenS SföittelmafjigeS geleiftet batten, liefern bloS 3crr*
Mlber*).
Sic foll benn aber ein guter, reiner eigentüdjer ^oljfä^nitt
befäSaffen fein ?
•) SBfr ftnb weit entfernt, eS \n betauern, ba| .firetfebmar, ©ubtfc
u. X ifrren Arbeiten eine fo gro&e teebnifefce SMenbung «eben, im ®e-
gratWlf eS gereicht gu unferer innigen greube, wenn wir feiert/ wa« au«
fcem $)ofj unter folgen $anben wirb. 2Bir wollen bureb unfere 2tnbeii»
tungen otelme^r Mo« baoor warnen , bof minberfä^ige Seuie glauben, fte
müffen ibre geringen Arbeiten im gleiten Oenrc balten unb taburä
(Stümpereien liefern, wabrenb fte wo$l im ©tanbe waren, &übfc$e einfache
J)ofjflc(fe mit oor>errf(5enber Smiemnanter ju liefern.
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ßin guter $oljfd)nitt fei fejl in feinem ßfyaratter, wcber ge=
jiert nod) geflügelt, fonbern febr etnfadj, mit wenigen 3ügen oiel
fagenb. SDie Sfi^en, welefye er barjtettt, feien djarafteroott , oljne
manierirt ju erfdjetnen, unb frei oon bem SBejtreben, ben &upfer*
ober (Staljljttd) nad^men ju wollen. 3Me alten SKetjter in ber
^otjfcfyncibefunft jtellten in frafttgen Umriffen mit wenigen ©djat*
tenünien 5llleS auf eine fo (fyarafterijttfcbe Seife bar, bafc man in ben
pradjtoollen #ol$fd)nitten unferer £age bie äraft oon SDürer unb
©enoffen oergebend fuefyt. — 9Jtöd)ten biefe ©orte niefyt unberücffidjrigt
gclajfen werben oon Jüngern ber ^ofjfdmeibcfunft, wcld)en biefe«
^üa^tein allenfalls in bie £anbe fallen follte, gewifc bann baben
ftc genug barauä gelernt, unb fie werben balb bieienigen #ol$fd)nitte,
weldje baö ©epragc wahrer «ftunft unb wabren $alent$ tragen,
oon foldjen ju unterfdjeiben wiffen, welche nur einen 2)uft (uub
wäre biefer audj nodj fo retjenb) moberoer ©c^ön^eit fyaben, weieber
oor ben Slugen bcö ßcnnerS weidjt, wie ber Sfcebel oor benSBlicfen
ber (sonne.
gut n> eiche Staffen bev «cf cllfdmft unb für tvel&e
Sdmftcn ifl &et Jpoljfönitt befottbet*
geeignet?
2)te grage mit ber barauf nötigen Antwort follten nity
allein 3fylogra»f>en oon gad), fonbern aud) 23 ucbfranbler unb Siteraten
fortwafjrenb genau im SHuge behalten unb forgfaltig erwägen, wenn
eß fid) um bie 3lluffration eineSSBud)* lianbelt. (Ed würben bann
weit weniger 2ttijjgrtffe gemalt unb ber £ol&fdjmtt nod) oiel bbber
gefdjafct werben, ald ed jefct ber gall ift, wo man nidjt feiten
2Ber!e mit $ol$fd)nttten illufhirt finbet, ju benen ßttyograpljie
ober ©tablftid} geeigneter gewefen wäre unb umgetebrt.
©ud)en wir junadjft bie grage $u beantworten: für weldje«
sßublihtm ifl ber #ol&fdmttt am beften geeignet? fo brangt ftd)
und nad) grünbliefyer Prüfung ber Saefye bie Ueberjeugung auf,
bafj fceute oon guter 93ilbung unb bie gewofmli die ßlajfe ber®efeü-
fct)aft (^anbwerfer bie nid)t oerbilbet ftnb, ßanbleute) am meiften
(Sinn für einen guten #oljfd)nüt $aben, wäfyrcnb bie fogenannte
«Kittelflajfc — bie gebilbete 2Öelt! — bie 6d)bnl>eit eine« £ilbed
nur nad) feiner gein^ett beregnet.
£em 58ürger{tanbe gefallt bad fraftige bed $ol$fd)mtted ; er
finbet fid) leidster barin jured^t unb fann bie einzelnen ©egenftanbe
leidster unterfc^eiben, namentltd) Diejenigen, welche burd) bad 2Mlb
fcefonberd audgebrfitft werben follen. — <Die gebilbete Älajfe, b.
fieute, welefye ©Übung $aben, aber oon ber tfunft nid)td oerjtetyen,
werben eine orbentlidje ßityograp^ie unb namentlich ben <&tabljrid>
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- 35 -
»
für ausgezeichnet Ratten, watjrenb fte bcn gewöhnlichen £oljfchnitt
gering f*a|cn unb hcdiftcnS folcbc ^oljt^ra^ürcn gefallen würben,
wcldje mtt®efd)t<f unb ©lücf bem <stal>lftich nachgeahmt ftnb. £ie
obcrfte «Klaffe, b. h- bicjcnigc, weld)e bie einzelnen Äunftjweige oon
eiuanbcr unterfcbeibcn im 6tanbe ift, wirb ganj befonbcrn ©cfallcn
am ^oljfchnitt finben, unb ft d) mit weit mehr &ebe auf Erläuterungen
barüber einlaffen, als fte es in S3cjug auf (BtalilfHche tbun wirb.
2luS biefcn ©rünben wirb olme weitere Chrftarung in bie
Singen fpringen, baf ein für ben mittlem, refpefttoe gebilbeten
(£tanb bcftimmteS S8u<h, uiä^t mit £ol$fdmittcn iUuftrirt werben barf,
wenn baburch baS 5lnfehen beS #ol$fchnittc$ nid)t leiben unb ber
Ukrlcgcr in Schaben fommen folt, ba ein folcbeS 2£crf nie ben
gewüufä^ten Slbfafc finben wirb. Sollte ein Verleger glauben,
mangelhafte £ol$fchnitte feien baran fdntlb, fo w&re er febr im
3rrttyum, benn biefcS ^ublifum weif ten ^oljftid) überhaupt nicht
$u fchäfcen, wenn gleid) zugegeben werben mu#, baf? ^oljfdjnitte in
Jtupfcr* ober Stahlfttchmanicr noch am elften ©nabe oor beffen
Slugcn finben.
Sei SBerfen, bie oorjüglid) oon Äün(llem unb ßunftfennern
getauft werben, wirb ber einfache, gutgejeidjnete unb gutgejtocbenc
#oljftich ganj am ^lafce fein, ba bie Käufer baS ju fdwfccn wi jfen,
waö ihnen geboten wirb. SRod) geeigneter ftnb #ol$fdmitte für
populäre SöcrrV, inbem biefelben bem betreffenden ^ublifum ent=
fprechen, ungemein *>iel jum beffern «öcrftanbntg bcS SticbcS bei=
tragen unb einen billigen *ßrei$ für ein 2>olföbud) ermöglichen,
lauter Momente, welche jum ©elingen eines literarifdjen Untcrneb=
mens wefentlich erforberlich ftnb.
2Ufo für tedjnifdje unb SSolf Sfdmften, £ol$*
fchnttte, für ßuruSfchrtften: 8itl)ogra v^ien, grabt*
unb JtupferfHchel
Sorbette be* >>o!^cbmttc* »ot bet £ttf>og?<tpfcte«
Söir ^aben weiter oben gefagt, baf? ein guter £ol$fdmitt eben
fo boeh ju flehen fomme, als ein guter Tupfer * ober £tablftich.
Run ift aber bekanntlich bie ßitbographie »iel billiger, als StaH*
fHc^ : worin befreien nun bie grofjcn ©ortbeile beö ^oljftiehS oor
ber Sitlwgraptn'e?
3una<hft in ber SDWglfchfett, *>on erfterem in Einern $ag auf
ber gewöhnlichen Suchbrucf erpreffe (#anbp reffe*) taglich 2000
»
•) Die ©cbnellpreffen liefern natürltcb noeb eine weit andere
Slnja^l oon Ubbrficfen; wenn übrigen^ tte $)oljfHcbe »oUffmmen gut unb
rein abgebrueft werten feilen, fo Ictften bte Sc^nellrreffen ntc&t lat, icai
man erwartet, ffe flnb mit (ffinem SSort ma)t jum $>crficUfn oon ^racjt= .
ausgaben geeignet.
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- 36 —
5lbbrücfe mit letzter SKü^c madjen $u f6nnen, waljrenb man in
ber gleichen 3eit auf ber (ttti o ßrap f c^c n treffe faum 800 abrieben
fann. £abet jinb bic auf ber 93ud)bru<ferpreffe gemadjten 2000
5lbbrütfe in 33ejug auf bic Sdjwarje oollfommen gefattigt, b.
alle Steile jeigen fic^ ooUfommcn fdjarf unb rein in ber 3eidjnung,
waljrenb bei ber litl>ograpbifd)en treffe nur auf jeitraubenbe , müfy*
famc 2Bctfe ein gletdjmäjjigeä <Sd)warj erreidjt werben fann, ja bei gro-
ßem fdjwarjen ©teilen ift bieg faft gar nid)t bura)gel)enb$ ju erzielen.
£at man einmal einen #ol$fdmttt fertig, fo fann er burd)
Slbgüffe (dltd)#S) leidet oeroiclfaltigt werben, fo bafj man 9lbbrü(fe
baüon in unenbtidjer 3a!)( madjen fann. ©itt man biefe $ert>iel*
faltigung beä £oläfdmitted nidjt, fo fann man öon bem Original
felbft woljl 100,000 unb nod) metyr 5lbbrü(fe mannen, — gewig
eine 3ä^I, bic bie ftärffte Auflage eine« 33ud)$ nur feiten erreicht.
S3on einem <$tein hingegen fann man felbß bei ber forgfaltigften
Setyanblung feiten mebr al6 2000 Slbjüge mannen, unb wirb ba«
jwette Saufcnb jebcnfalf« weit fd>lea)ter als ba6 erfie. SDie 3eta>
nung *>om ßitbograpl)irfreinc tagt ftd) burdj Ueberb^urf auf an*
bere steine allerbing* aud) »eroielfaltigen, allein biefe Ueberbrütfc
müjfcn bei einer gregern Auflage ju ^aupg gemadjt werben, unb bann
fallen bie Slbbrüde nie fo rein unb fdjön au« wie oon bem Driginalftein.
Serner fann ber £oljfttdj auf ber 93ud)brurferprejfe ntajt leia>t
unb bei ber nötigen Sorgfalt gar nie Stäben leiben, watyrenb
ber ßittjograptjirjtein, wenn ntcfyt befonbere föorftdjt angewenbet wirb,
teid)t beim Siefen »erborben wirb. £at er biefe ©cfabr überftan«
ben, fo frmngt er gern beim erften 9lbbru<f, unb f>at audj bic
Mite feljr oiel Einfluß auf tyn. 3lugerbem fann ber 5>rucfer,
wenn er nur fialbwegä unadjtfam ift, bie ßinien beim erften 2lb=
brutfe fcerquetfdjen, waä jur golge ^at, bag bie ßinien bei allen
folgenden Slbbrütfen unrein unb fdjmufctg werben.
Ucbcrbieg fann bic ßttyograpijte nie mit in ben Stert gebrutft wer*
ben, ba baju eine eigene treffe nötbtg ift, weld)e oon ber £8ua)bru<fcr*
preffe ganj unb gar abmißt, e$ twvaM fomit bura) ba$ $Dru<fcn
ber ßitbograpfyte ein Slufwanb, ber beim ^o(^ßicr) nabeju gan$ wegfallt
£>cr Unterfdjteb in ben £erftellung$fojten bed «?>oläfttd)$ unb
ber fiitfjograpfn'c ijt nidjt bcfonberS grog, unb betragt für erjteren
etwa % weiter als für lefcterc, — eine 2>ifferen$, weldje bei ben
erwähnten SÖortyeiten ber ^oljftodfc gar mä)t in Setradjt fommen fann.
3n S3ejug auf bie geinljeit wirb ber ^oljftia) atterbing« »on
bet fiitbograpbte übertroffen, allein ed foll berfelbc überbauet nid)t
fcefonberd fein fein, fonbern nur ffijjirte giguren (SBilber) barfreöen,
w&^renb Sit^ogra^ien »oUfommen auögefü^rt fein foUen, 2öif
wieber^olen alfo: ber ßit^ograp^ie i^r ©ebiet unb bem ^oljfcfjmtt
ba« feine! — 2)ic ßit^ogra^ic liefert fo rei^e^ fo »ollenbetc ®e-
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■
— 37 —
genftanbe, wie ftc im#ot$ nie unb nimmer erteilt werben fonnen;
— ferner ^at ber 6tein für geübte 3eidmer ben Söortfyeil, bafj ftc
ifjre 3ci^«w«9 <wf benfelben machen tonnen, oon bem fic
bann abgebrueft werben fann, otme bajj ju beren Ausführung ein
weiterer ßünftlcr nbtlng wäre, wie cd bei ben anbern grapsen
fünften unb namentlich beim £oljfdmitt ber Satt tft, wenn ber
3eid)ner nidjt &ugtctcb baö 3fylograplnrcn öerfte^t.
Aud) ift bie gityograp^ie weit billiger ald ber#ol$fHd>, wenn
e« fid} um Portrait* unb anbere ©egenftanbc |anbclt, unb gemattet
fle überbtej* bie Anwenbung einer &mrmafdn'nc in einer AuGbc^-
nung, wie Jie beim ^oljfdjmtt nie moglid) fein wirb.
Serglrictmng jpoljfttö* mit bem fftipfer* unb
mit bem ®ta&lfK4>e*
>H) itbograpbten fommen in 33e$ug auf bie ju
madjenben Abbrücfe gegen bie 4>ol$ftidje fcfyr
in #intergrunb , inbem baoon auf einer
&upfcr = unb (Stablfticfyprcffe taglid) nur
einige bunbert Abjüge gemalt werben fonnen.
(Sine tiefe ^cfywarje laßt ftd) beim (£tatyl*
unb Äupferftia) eben fo gut Ajtclen, wie
beim #ol$ftid), unb nur bei breiten Slawen
$at (euerer ^ierin einen ^orjug.
3n iöcjug auf bie »on einem <Sttdj ju
ne^menben Abzüge ift ber £ol$ftid) Her nodj
meljr im Söortfjcil al$ bei ber fiitbograpbie,
tnbem&on einer gutgeftoä)cncn platte blo$ 1500 reine Abzüge gemalt
werben fonnen, obfdjon man in ber föegcl 3000 baoon madjt; e«
ift aber bie jweite £alfte weit geringer unb wertbtofer ald bie erftc,
wabrenb ba$ oierte Saufenb nur noeb eintönig, grau unb fa>aety
wirb. SBon einer gelten platte fann man bloö 500 unb t>on
einer leiä>trabirten nur 150 Slbjäge machen. — (Sin gutgejtod)cncr
<5tablftid> liefert Übrigend immer noch fo oiet Abjüge, als eine
Äupferplatte.
$te Anfertigung ber £ofj(rid>e ift eine fc^one, reinliche Arbeit
unb bei einer halbwegs geübten £anb feinen 3uf allen be$ TOf lingcnS jc.
audgefefct; baffelbe ift auch bei ben Tupfer * unb £tablftichen ber
gaü, wenn btefetben graoirt werben, beim Aefcen bingegen fmb oiete
ungünfrige Salle benfbar. 3Han fann beim Tupfer- unb Stahl*
fti4 öerfa)iebenartige SWafdunen anwenben, bie fich beim $oljfti$
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nur befdjranft anwenben lajfen*). $)ie SRelteHSopirmafdnne, welebe
beim #ol$fdmttt anwenbbar ift, erforbert in ibrer Slnwenbung eine
fdwn geübte #anb, unb laft boä) nur eine befdjranfte 93enüfcung
$u; wogegen beim Tupfer = unb 8tablftia) nuttelft Sttafdnnen in
beliebiger Seinbett, ju= unb abnebmenb unb in grbfjcm ober ge«
ringetn (Entfernungen ooneinanber gemalt werben tonnen. Unter
gleiten Sföobtftfattonen unb faft jebem beliebigen ©rabe ber <£on*
Bergen laffen ftd) alle conoergirenben geraben fiinien Ijerftetlen;
ebenfo erccntrifdje unb concentrifefye Greife, bei benen faum eine
(Spur be$ «JJcittelpunftS WM, unb bie oom fletnften 3)ura>
mejfer biö ju einem fofeben oon jwei guj? in beliebigen ju= ober
abncfymenben (Entfernungen oon einanber ausgeführt werben fennciL
(Sbenfo gut lajfen fta) (Sttt^fen unb bie bret Slrtcn oon Gncloiben
mit bereit fämmtlieben Uebergangen in einanber ausführen. — Mit
ber Sftafdfinc lajfen ftd) bie gefdjlangelten parallelen unb eonoergt*
renben liini.n jur £arftclhmg bewcglidjer tfüfte unb ©ewajfcr am
fdjönftcn mad)en. — ©uittodjirungen in Greifen ftnb fc^r leidjt
auäfübrbar; befjgleidjen ßopten unb Relief* in ganj treuer, büb*
ltdier ^Darfteflung, wobei (eine leeren §allräume, bie baS ©anje
oerunjtaltcn würben, entfielen, fonbern bie bem Original oöllia,
entfprcdjen, ober gegen bajfelbe oerfe^rt erflehten, ober beliebig
oerfletnert ober oergrbjjert ftnb.
5luf galoanifd)em 2Öege lajfen ftdj jtupfer* unb ©tabljtidje lcia)t
oeroiclfaltigen, bodj nid)t fo letd)t, fo fdmctl unb fo billig aU ber
^oljftid), bafycr t;at le$terer aua) in biefer SBejiebung nod) etwa«
oorauä.
3n S9cö u 9 au f £erjMungdtoften fjaben wir febon oben
gefagt, bafj ein £>ol&ftieb ungefähr fo bod) fommt, al$ ein ^tupfet*
ober ©tablfHdj. — $Dafj testete auf einer eigenen treffe befonberS
abgebrueft werben müffen, wie bie ßitfyograplnen , oerfte^t ftd) wo^l
oon felbft.
Äupfer* unb @?ta!)tftid)e ftnb befanntlid) nod) feiner, al$ £k
tyograpfyten, unb flehen baber in biefer 9Rid)tung bem $ol$frtd) weit
ooran, wogegen fte bemfelben antraft, bie in lefcterc gelegt werben
fann, febr nad)jtet)en.
Stögen btefe SOBorte jur Solge haben, bafj mit me^r Sorgfalt,
atö feitber, erwogen werbe, weldje 3frt oon SMlbern am beftat ju
einer (Sdjrift paffen, bann werben griffe, wie wir fte bauftg
madjen fetjen, ganj oerfdjwinbcn , unb jeber Jlunfrjweig wirb eine
tljm würbige ©teile einnehmen.
*) Seim £ol#tc$ laßt fta; mit Srfolg oorgöglta) blod eine ?intr«
mafefcine anwenden, mittelft welcher man Suft ($>tntergrunb) febr fdjön
*arfteu*en fann, fo baf* bie fte&en bleibenden Vtnten ganj egal, fe^r fein
ttnb beliebig weit oon einanber entfernt gemalt werben tonnen.
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— 39 —
!©te jtoet oerfdHC&encn Birten t»eö $oI}f$ntttd.
S3d bcm «&ol$fd)nitt finb jwei t>erfd)icbene Birten Mannt, bic
cinanber jiemlid) fremb jinb. 2>tc erftcre bauon iffc fetyr alt 5 fic
warb fdjon lange *>or (Srfinbung ber .Rupf erftedjtunft unb aud) t>on
Dürer unb feinen 3^tgcnoffen geübt: eö tji bief bie eigentliche
#oljfd)uittmanier, inbem bei berfelben mittelft fleiner Keffer
in ßangfyols bad Sötlb gefdmitten wirb. 3n ber S^eujett ift ed na*
mentlid) *Pfnor, ber barin auferorbentltd) ©rojjeä gcletjtet, unb
audj ®ubi$ bat im Anfang btefe Äunft geübt, fdjeint aber feit
lange ganj auf ben ^oljftid) übergegangen ju fein.
£er ^oljftid) namtid) liefert bic jweite 2lrt oon SMlbern in
unb wirb bei bcnfclbcn bie 3ei<ftnung mittelft ©rabftid)cl aud=
geflogen, bejjbalb tycifjt er mit 3ted)t £ 0 1 j ft t d). £urcf) benfelben
fann weit £ä)önerc3 geleiftet werben alö burdj ben £oljfdmitt,
wejjbalb tr aud) faft au$fd)licj$nd) geübt wirb, watyrenb leftcrer
meljr unb mefyr in 5lbgang fommt.
Sir wollen alle .ftunftgrifte, welche bei biefm beiden Wanie*
ren in Slnwenbung fommen, genau betreiben, unb mit ber erften
beginnen, ein 2Ral, weil fte bie altere ijt unb bann, weil fie gar
baufig nod) oon ßaien, (Eonbitoren u:. geübt wirb, unb für fcie
£oljfd)netber fletö 2Bertl> behalten wirb.
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<3UtUitun0 3ur ^Lnfertißunfl von §oltfd)[\\Üen.
Weber fca* gum ^oljf^nitt t<tttgttcf)e itnö übet
Neffen 3urid)tunö |U platten«
um £oI$fd)nitt taffen ftc$ »erfc^iebene #ot$*
arten oerwenben, ed tft jebod) unter ben
taugltd)cn ein groger Unterfdjieb, ba einjetne
oorjügltd) , bic anbern weniger gut finb.
©anj unbrauchbar tft jarted, all$u yorofed
£olj, ba man auf bemfelben wcoer einen
reinen, nod) einen feinen Schnitt audfübren
fann, unb überbieg batt cd ben £rucf nict)t
gut aud. 5lm beften tft SBur-, 8pctcrlingd=,
Zitronen- unb 33trnbaumtjol&; man fann
aber au<r) 2tcpfcl = , witben 2Jiro s , ßirfd)*
unb $ogelbcerbaum oerwenben.
S3urbaumbol$ ift unftrcütg ba« befte jum $ofjfdjnitt, na-
mentlich roenn ed febön glatt, frei »on Sföafern, gelb oon garbc
unb niä)t grüttlid) ift. SJiafcrn im23urbol& finb fo hart, bag barin
bic beften SSkrtjeuge üerborben werben, unb bie grünlicbe %axht
gibt baöon 3cugnig, bag ed fcfyon angegangen unb folglich &u
weid) tft. 3um Unterfudben bed äBurholjcd fdmeibe man cd ein
wenig in bieDuere, unb wenn man babei ftnbet, bag ed oott unb
glanjenb ift, fo ift bieg ein SBcwcid feiner ©ütc; ift cd aber flfccfia,
ober ju weig, fo taugt ed md)t »icl; cd ift bann $u troefen ober fd)on
angegangen. $Dcn beften üöur ermatten wir aud bem Orient (über
©mr/rna), bann aud Statten, ©panien unb bem fübtta^en granl*
reich. Sütel) 9Imertfa liefert Sur auf ben SDkrft, bod) ift berfetbe
unb bet fpantfehe tyetfer unb weicher, alfo weniger gut.
©peierlingdbeerholj mug fefjr f orgfaltig audgewahlt
werben, ba oieled baoon nicht jum ^otjfdjnitt taugt, namentlich
badjenige, weldjed weige Slccfen hat, inbem cd ju weid) ift. ÜRur
brauned ober rotbbrauned £olj ohne Slccfcn ift oon biefer 2lrt
gut, baher tft ed ratbfam, fic^ t>or ber Slnwcnbung mittelft eined
fdmeibenben 2Öerf$eugd f\d) »on feiner §arte &u überzeugen, eine
&orfidjt, bie bei feiner £ot$art »erfaumt werben follte, um nicht
ju ftmt $u ber Ueberjeugung ju gelangen, bag man feine SWitye
unb Arbeit »ergebend an fdjlcdjted 4>o(j oerf^wenbet hat.
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- 41 -
t
CSitronenbaumtyol j fommt in 93ejug auf ®üte bem33ur-
Ijolj ju £ol$fd*nttten (nid>t #ol$ftid)en !) am nadjftcn, nnb bat
man bei bemfelben oorjüglid) auf fold)e (Stamme ju fefjen, weldje
md)t riffig fmb.
Sötrnbaumbolj ift $u all benjenigen Arbeiten febr gut
geeignet, welcbe ntdjt gan$ befonber« fein »erben f ollen; ba$ jenige
»on wtlben Birnbäumen ift am meiften gefdjafct. 3m Sitigemeinen
fmb wilbgewadjfene <&oljer, wenn fic nicfyt ju aftig unb gewunben
fmb, ben jatymen oorjujicben, ba fte parier fmb als biefe.
2Jiit ben weiter aufgeführten geringen ^öl^em ift nod) größere
SSorftc^t nät^ig, unb barf man nur ganj gute Stücfe auswählen,
weil bie !>albwegä fd)abbaften lebiglid) niebt jum £ol$ftid) taugen.
Hebung unb Grfabrung im prüfen ber tauglichen £ol$artcn unb
ber einzelnen Stüde gibt bierin bie bejte $id)tfd)nur ab.
2>tc $oljtafeln, weldje jum $ot$fdmitt jugeridjtet werben,
müffen egal in ber £icfe (alfo nic^t auf ber einen Seite biefer
auf ber anbern bünner) fein, unb bürfen fte in ber £icfe bie
£bbe ber Sd)riftfegel nid)t uberftetgen, namentlich wenn fie jwiföett
bem $ert abgebrueft werben fallen. £ie fdjönfte Seite ber platte
wirb natürlid) für ben £otjfd)nitt befitmmt, unb ift bieg ftet$ eine
oon ben beiden Slctcben, welche feangäbolj baben, wa^renb ba«
Stmtt>ol$ auf ber obern unb untern Seite ber platte ift (gerabe
im ®egenfa(3 »cn bem £o($ ber £ot$fttd>e). £te mogltdjfi fd)6n
unb glatt gehobelten platten werben nod) forgfaltig mit ber 3ieh*
Hinge bearbeitet, unb barnad) fe*id)t mit 2dSad)tell>alm abgcfd)li(fen*
£iefe$ 3lbfd)lcifen mug begbalb feuert geschehen, weil im Unter*
lajfungäfalle bie fpater auf bie gefdmtttene platte fommcnbe SJeudj-
tigfeit foldje leidjt ganj ju oerberben im Stanbe wäre.
lieber ba$ 5luf;eicfmett bet in Jpolj ju
fcfmefteitftcm ISilbet.
(§he man mit bem Scheiben ber Siguren, welche man in
«fcol^ lieben will, beginnen fann, mug man fte juoor genau auf
4>o(j jeidjnen, um fic nad) biefer Betonung ganj genau unb fd)6n
audfdmeiben ju fonnen. 9flan fann fid) baju entweber feb)r barter
unb feiner S3leifHfte (bie weid)en werben ju fdmell ftuntpf, nament-
lid) weil fte immer fet)r fpifc fein müjfen), ber geber ober be$
*ßtnfeU bebienen. 93iele jeidmen ba$ 2Mlb bloS in Umriffen auf,
beffer ift et? aber, man tt)ut bieg gleich mit Sd)taffirungen , bie
man übrigen« gleich fo jieben mug, wie fie ftch abbruefen fotlen.
<S6 gebort eine grogc Uebung baju, wenn man Sd)rafjtrungen
fdjön b«öw*fd)neiben will, obne bag fie aufgejetdjnet fmb. 2Hit
c$ineftfd}em $ufd} ober mit Sepie fann man gleichfalls auf $ol|
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jetdjneu; bamit btefe garben aber nldjt auf bem^olj fliegen, mufj
mau e£ juoer tüd)tig mtt (Sanberafpuloer abreiben, unb baö barauf
liegen bleibenbe wegblafen. — 33eim 9kä)fd)netben fdwn oorbanbe*
ncr 93ilbe? in gleitet ©röfje fann man ba$ 33ilb burdjjetdjnen,
wobei jebodj ja nid)t überfein werben barf, ob bte3?td)nung nt^t
Dörfer oerfefyrt auf ein Rapier gemalt werben muf, um oerfetyrt
auf baä #ol$ ju fommen, bamit fie fid) red)t abbrutft.
SÖHtt man trgcnb ein 33ilb fopiren, welches fpater feinen
SBerttj me^r bat, fo leimt man e$ mit feljr bünnem weifen ßeim
mit ber bebrudten (Seite auf bad $ol$, ift eS bann gan$ troefen
geworben, fo reibt man ba$ Rapier mit Sdjaditelbalm ober mit
einem feuchten Singer ab, bis nur nod) bie 8d)war$e be$ S3ilbe$
fd)5n unb beutltd) mittelft beS ßeiind auf bem #ol$ haftet. 2Jian
fann baä Rapier babura) febr rein entfernen, wenn man etwaö
Del ju bem Abreiben nimmt, fowie ba$ Rapier nur nodj in einet
ganj bünnen Sdud)t auf bem £ol$ liegt. S)er £cim mug,
wie gefagt, ganj bünn fein; ift er bid, fo fpringt er betm©duiei=
ben ab unb mit ifym aud) bie 3etd)nung. 3e weiter ba« $apter,
auf welchem fta) baö 33ilb bcjtnbet, ift, um fo leiajter gc$t ba*
SLbjteben.
(§tne anbere SD7ctt)obc jum 5tbjieben oon SBilbern auf §olj
befielt barin, bafj man bie £ol$jiäcbc mit Serpentin bejtreidit, bie
bebruefte gette beä ab&tt&idjen&ctt $ilSetf barauf legt, feft auftreibt
unb gut troefnen lafjt. £a$ Rapier wirb nun nafj gemalt, unb
auf bie febon angegebene SDetfe abgerieben.
3n früherer 3«t war ber £oljfd)netber immer aud) 3eid)ncr,
fo baj; oon ein unb bcrfelbcn $erfon baS 3eid)iuit unb £dm?tocn
beforgt würbe. Saß babei bie 3etd)nung am ridjtigften gefdmitten wirb,
unterliegt wobl feinem 3»«fct ©tetdjwobl ftnb unferc gewebn*
ltdjen £ol$fd)neiber unb £nlograpkn feine 3etdjner, wenig ftenö
jetdmen fie bie ju fted)cnbcn Silber md)t fetbjt auf bie £ol$platte,
fonbern bie rölograpbtfefycn 3'nftitufc baben eigene 3ctdmcr, welche
nid)t$ anbercä tbun, als bie «£w($ftöcfe jeidjnen unb barin eine un*
gemeine gertigfeit beftjjen, wie audt teilte oiel fdjneller ftccfyen ober
febnetben, welefye 3af)r ein 3abr auä nidjtä anbereS tbun unb fomtt
fortw&brenb in ber Uebung bleiben. 3n S3ejug auf görberung ber
Slrbcit ift affo biefc @tnrid)tung febr pvaftifd); ob fie ed aud} in
$öe§ug auf ©ütc ber gelieferten Qlrbeit ift, ftebt bafjin. 9Jlan ftcl)t
nämlieb nia^t feiten bei in^olj geftodjenen 93i(bern oon oorjügltebet
3etd>nung einzelne ^Partbten oeqeid)nct ober fonft oerborben unb
baran i^ gewifj ber X«(ograpb (tetö 3d)uib, jum großen Dietger
bed 3«4nerö , unb famen fotebe 0)Hggrtffe gewiß weit feltener oot,
wenn ber «&ol$f*ed)cr jugicia^ aua) 3eia)ner wäre.
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- 43 -
Uebet bie jutn $ol)fcfmeftett nb t bt cn Ä> et F^uftc.
3jl bic ^otjptattc fertig unb bie 3eid>nuug barauf Getragen,
fo fyinbclt efl fi$ $unad)ft barum: weldje ©erzeuge fmb jur 2lu**
fuljrung be3 $ol&fcfmittc« nötyig? $ieju fmb f leine Keffer (^en am
unentbef>rlid)ften. Siefelben müjfen auö fe^r gutem, reinen @ta$t
befielen unb werben am atterbejten au$ Stütfen *>on U^rfebern
gefertigt, bie man im Seuer glityt unb bann in <§tü<fe oon belie«
btger Sange fdjneibet SM biefem werben fte auf aerfduebenc
SBeife fpi| jugefd)liffen, in ber Strt, wie fotgenbe trier giguren jetgen,
woburd) fie, wenn gleid) in fc^r
oerjüngtem 9Jiaj:ftab, ©dmeibe |
unb Spifcc be$ ®rabfttd)cl$ in
in fia) oereinigen.
#aben fie auf biefe SBeife bie
geeignete S'orm ermatten, fo wer-
ben 10—12 (Stüde mit einem
(Eifenbrabt jufammengebunben
unb wieber gebartet. 3u biefem
(5nbe werben fie beij? aber nid)t
gan$ glübenb gematyt unb bann
in £)el ober anbereö Sett jum
9lMofd)en (5tbfüb(en) geworfen.
2>er £dmitt wirb baburd) otcl feiner, als burd) ba$ 9lbl<:fd>en im
feajferj aud) werben fie ntc^t leidjt ju bart. 3u barte ftÄblerne
Sßjrf^euge fpringen leidet ab, wepbalb man biefem Ucbelftanb burd)
ÜJiaaMaffen abbelfen muß. $)iefj gefdu'ebt babureb, baf man bie
©pl$c fo lange in ein brennenbeö \Hebt l)ätt, bi$ fie ganj oorh
eine Ijabergelbe garbc annimmt, bann ift ber 3wecf erreicht; ober,
was nod) beffer ift, man legt einen bünnen (Stfenftab auf lobten,
lagt Hm ganj glübenb werben unb legt bann ben 8tid)c( barauf,
bamit er fid) gleicbfallä btä $ur babergelben Sarbe erbifce, worauf
man ilm fdjnctt wegnimmt unb junadjft bie £pifcc, bann aber ganj
in Del ablöst. £)te im ßid)t ersten £tid)cl werben gleidjfalla
in Del abgelegt.
3u weisen <£ttd)cln ober Sfleffercbcn fann man weniger gut
belfen, ba fie burd) baö jebeömaligc garten an tyrer «Sparte unb
(Mte für immer oerlicren.
3u ben heften biefer SWefferc^en nimmt man mebr weiche«
nU fyxrtcö #ol$ ba fie fid) in bemfelben fefter binben laffen al*
in ju hartem. 6ie baben unten bie gorm ber untenfteljenten
gtgur unb fmb unten mit einer 3lrt
©ewinbe oerfeben, welcbeö jum S*eft-
binoen beö 9ftejfcra)enö bient. 2) er
Ginfdjnitt oon unten wirb fo weit
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I
• #nauf gemalt , baf ba* üttefferdjen barm $aum finbet , wenn es
am tangjlen ift, olme baj e* weiter oorfieljt, als bei bem oorlcfcten
93i(be bte erfie gtgur, wo ba$ Stteffcrajen in ba$ £eft gfbunben
erfdjeint. 8owie eö ju weit oorfhty, arbeitet man ntd)t fo letajt
unb aud) nidjt me^r fo ftä)er. 3ft ba* $ eft fo weit fertig, fo wirb
ba$ Sföejferäjen etngefdjobcn unb mit fd^waäjem 9?inbfaben ganj
biä)t bid an bie JUtngenfpifce umwunben, woburd) baS Sflefferd^en
nid^t allein eine ftdjere SBefejrigung erhalt, fonbem ti fann aud)
beffer gehalten werben, 2BiU man biefeä geftbinben be$ 5ftejfcräSen«
im £eft nid)t, fo fann man e$ mit einer 3winge befejttgen,
welker unten am £cft eine 9ttnne angebrefyt tfi, wie nebenjteljenbe
gigur &etgt.
<Dte &rt beS 3ufd)leifen« ber oerfd)iebe s
nen Sföejferdjen ift au$ ben fdjon gegebenen
unb noety folgenben beffer ju erfeben, aU e$ mit Sorten befa^ rie-
ben werben fönnte, bejjfjalb oerwetfen wir Ijier barauf, unb geben
unten nod) jwei gormen, bie nidjt gar $aujig oortommen.
Qtujjerbcm bat man jum £oljfdmeiben noa) oerfa)iebene 9(rten
»on ©temmeifen flcinfter 2lrt notbig, namentlid) fogenannU
englifdje Stcd^bcutel ober Reifet, wie fte oon ben beiben
folgenben giguren bargefreüt werben.
Wlan bat fte in ocrfdjtebcner breite
notbig unb bürfen fte nur auf einer
(Seite gefdjarft werben, bamit man
notbtgen gallS ganj fdjarf unb
fenfrea)* mit benfelben abftemmen
fann.
® etfjfüße ftnb gleichfalls notfjig, unb jwar
fowofjl einfaa) aU breifadj. S3ei ben lefctern lauft
bte 3ufd)arfung oon beiben Letten nad) bet Spijäe
in, wabrenb bie emfaä>n wie (S3rabflic^cl geftyif*
fen ftnb.
£ o b t e i f e.n ftnb gleichfalls in oerfd)iebener
5lrt unb ®rö£c nbtbig. £>ie ^auptfdd>Ua^en
gormen haben wir fu'cr in Slbbtlbungen gegeben,
eie ftnb gleidtfaüs in »erfajiebenen Drögen
notbig, ftnb balb mel)r ober weniger rö^ren^
förmig, b. h- mebr ober weniger ftaf). ©S
gibt beutfd)e, engltfd)e unb fransöftfaV ; lefctere,
namentlich bie oon @cnf, werben aüen anbern
oorgejogen, wie eö bei all biefen feinen ffierf*
jeugen ber gall ifh
(Sine anbere %xt oon ^o^letfen ftnb bic
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— 45 —
fogenannten Cbrloffel, (oorn ßoffelarttg au*geljoBlt), bic tbeil*
fla*, tbeif* bobl bcnüfct werben.
£ie £>eftc biefcr lefctern Snftrumente, namentlich bic
fcu ben ©tcmmeifen, müjfcn ganj gleidjförmig fein, um nad>
ttmjtanben immer wicber ein anbcre* 3njtrument einfefcen ju fönnen,
gumal e* ntd)t notyig 1% ju jebem einzelnen Serfjeug ein eigene*
£cft ju baben, wie e* bei ben Sftejfcrdten ber gatt ift. 2>afj biefe
£cftc oon oerfdu'ebener ®re$c fein müjfen, oerftefit jidj woljl oon
felbjt, ba aud) bie 3«flnfumente in ber ®rbße aujjerorbentlia) oer*
föieben fmb; e* gibt namlid) fo große, wie wir ftc lu'er abgebilbet
baben , unb fo flcine , bafj fie nur au* Nabeln bcftcben , an weldje
bie erforbertidje eptfce gefd)(iffen ift. $a fidj biefe «einen 3njttu*
mente leidjt im $efte breben, bürfen biefelben beim (Stnfcfccn in
biefelben nid)t abgeplattet*) werben, al* bis ba* difen eingefefct
ift unb eine fefte Sage Ijat, inbem e* febr wefcntlidj ift, baß bie
(Schärfen genau bieOtidjtung ber Abplattung Ijabe, fonfl fann man
nie ftdjer unb' gut arbeiten.
£>a* ©infefcen ber Snfrrumcnte in bie (Sifen ift übrigen*
niebt befonber* febwterig, inbem man biefelben einfad} in einen
^d^äufrfaä f° na ^ e fttt meglid) am ©riff**) einfpannt. £a*
£eft wirb ein wenig au*gebobrt, bamit ein 9iaum jum 9lufncbmen
be* ©erzeuge* entftebt} ba* 2lu*bol)rcn ,barf aber nidjt fo mit
gefdicben, baß c* tm £eft wacfeln fann. £iefe ßöcfyer müjfen ganj
egal unb namentlich ganj gerabc gebobrt fein, fonft bat ba* 3» 5
ftrument nie eine gcrabe unb bequeme Stellung. Sttit biefem ü*ocfy
wirb ba* £eft auf ben ©riff be* ©erzeug* gefegt, bann faMägt
man fo lange baTauf, bi* fid) berfelbc in ba* #cft oerfenft (>at
unb beibe Sbetlc fo feft ftefyen, baß fie ntdjt wadeln.
£)tc ganj feinen (jtfelcfyen werben mit gcfdjmoljenem (siegellacf,
unter ba* feiner ©ilberfanb gemifdjt ift, eingefefct.
*) ©ei tiefen ttetnen Snftrumenten muß man bie £nte an ber
©ette, wo fcte ©cbärfe ift, abplatten, imt beim öiebraueb ntcfct lange
fueben ;u müffen, wie man ba*felbe in bie§anb ui nehmen fiat, um ar-
betten ju fönnen.
**) 2ln frer stelle, wo ba* ßifen in fca* $>efr fommr.
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&<iö ©titfranneit be$ $o(jeS in SWatmten.
0
Äletne Stücfdjcn $o(j fmb nur febr fchwterig feftjubalten,
unb otme biefe §cfrtgfeit fann man unmöglich fidjer arbeiten, bähet
Ijat man baju oerfchicbenartige Gahmen, in welche man biefelbcn
einfpannen fann. SBir haben oorftefyenb bic bret beften berfelben
abgebilbet. £ic erfte Sigur beftebt au$ einer ftarfern «£ol$plattc,
bei ber bie Qrcfcn abgerunbet ober ju ad)t (Fcfcn abgefdmttten ftnb;
man mad)t barin ben (£infcfmitt bb, unb befeftfgt ba£ ^oljftücfcfyen
ober $ol$plattd)cn c burd) bie jwei ßeile cid, welche gegenetnan*
ber getrieben werben. Um ^Idttdjen oon oerfdnebener @rojje efn-
fpannen ju tonnen, tyat man natürlich mehrere fötaler ^eile notbig.
aa fmb bie erhabenen $beile bed SBvcttcd , welche ben teilen unb
bem $lattd)en jum 9inbalt£tyuntte bleuen«
SBei ber jweiten BNgur hat man ein ahnlidjeä 23rett (a) notlitg,
aud beffen Üttitte ein 93icrecf b auggcmeifclt ift, welches {ebenfalls
ein wenig grbfjer fein mu^, ald bie platte, welche man barein
fpannen will, c ift baä eingerannte £oljplattd)en, unb wirb oon
ben (Schrauben, oon benen eine unten, bie anbere jur Seite ange-
bracht ift, feftgebalten. dd jeigt bie Stellen an, wo baS ©ewinbc
für bie Schüben burd) ben erhabenen $$ci( be$ 93rcttdjen$ gefjt.
2)iefe Otabme ift um fo beffer, wenn bie Sdjraubcn in eifernen
platten laufen.
£)ie britte SRafyme wirb oon oielen £oljfd}neibern ben Reiben
öorangehenben vorgewogen, einmal weil ftd) ba$ £o($plattd)en fc^r
letdjt unb feft einfpannen lafjt, unb bann, weil ba$ fdnnalc föa^m*
c^en gemattet, ftcfy bad *plättdjen jum Schnetben fo natyc a(6 man
will ivl bringen, a a fmb bie erhabenen Stheile ber Sabine , b ift
ber ©infehnitt, c baS eingerannte ^oljplattc^ett , d bie Straube
jum feftfehrauben, welche etwaö ftarfer fein mufc, als bie Strauben
W ber oorangefyenben föafyme fmb.
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47 -
Slufjer bcn angeführten ©erzeugen ^at ber £ol$fd)neiber fet*
ner notlu'g: ein £tretd)mobel, wie bie (Sdjreincr e$ t)aben, nur
mit bem ttnterfd)iebe, bafj cd nad) Umftanben langer fein muj};
eine Si^fltnge;
metjreje Jammer, barunterganj fteine, fogenanntcSBunj*
mmer;
einige fefjr feine Surften unb $infel, mit benen
beim Arbeiten ©tedtfpane unb (staub abgefegt werben j
ßineale;
«SHnfelbafen;
»erfdjiebene 3irfel k.
<Die 3irfet un=
tcrfcr)eiben fufy, wie
nebenfte^enbe WbUU
bung jeigt, öon ben
gewöfmltd)en 3trfeln babureb, baß fte einen fer)t langen £a(3 haben,
waä ben 33ortt)ct( gewahrt, baß bie (smfcen felbft bei einer weiten
jDeffnung unb bei Slnwenbung auf hartem £ol& nidjt letd)t aud s
weiden, nod) ftd) bie £djenfel attmablig nad) ber «Seite oorbiegen,
wie e$ bei ben gewöfynlidjcn 3irfcln ber gatt ifi, wenn fie nid)t
burd) befonbere Stellung mittelft eines Wogend ober einer befonbern
(Schraube bagegen gefd)üfct fmb.
»
Slatlj für Fur^tcfettge ^oljfdmctbcr.
SBenn ber feuchte £aud), weiter beim 3lu$atbmen auf bie
Patte bringt, namentlid) wenn ber Arbeiter wegen fd)led)ten 5lugen
mit bem ®ejid)t nalte auf bie platte mu^ berfetben nid)t fdjaben
unb namentlid) feine SSeranlaffung ju ihrem Slufwerfen geben foll,
fo tyut er wohl, biefem Uebelftanbc baburd) abzuhelfen, bajj er,
wie bie ßitljograpljen , eine geborig grof;e ©djetbe oon ^appenbedel
an ein #öljdjen mit einem f leinen &nopf jtedt, welker ba« 2lb*
rutfdjen beffelben »erbinbert, unb baö £öt&d)cn in ber s 2lrt jwifdjen
bie 3äf)itt nimmt, baj? SRunb unb Sßafe baoon bebedt werben, ohne
bafj baS 2ltbmen oerbinbett wirb, eö fann nunmehr ber (Strom
ni<$t auf bie £oljplatte bringen, wie cö fonft ber gall ijt.
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48
at man ba6 $ol$ bergerityet, bic 3et<fyttung
auf irgenb eine ißeife auf ba$felbe aufge»
tragen, bie nötigen $8ertyeuge betgefcbajft,
fo fann man jum £ol$fdmeiben fclbft über=
geben. 3nerfl bebient man fid) jum <2dmei=
ben be$ $Nejferd)en$ , nn*ld)e$ man wie eine
(sdnreibfeber beim £d)reiben*) jnnfdKn ben
Singern balt. £afi man ba* 2flefferaVn fi-fter
halten mu§, aU eine geber, »erficht fia>
rcobl t>on felbft; benn man mujj ben 3ug
jrcar mit leichter £anb ausführen, aüein er
fei babei boeb fraftig unb tief genug. ®e*
naue «Oorfd>rtftcn (äffen fid) biefür nidit geben, ba eine gute gü>
rang bei Keffer* nu * ^ ut ^ längere Uebung erlangt werben
lann. gür ben Anfang unb um bie gübrung bed SJkjferd fennen
ju lernen, ift e$ ratbfam, immer nur jroei glcicfylaufcnbe ßtnien ju
marten, unb baburch feine, jarte, ganj gleidjlaufcnbe <2trtcr)c b;er«
aufteilen. 9tod) biefem madit man C*cgcnfdmttte unb bebt baö weg*
junebmenbe £olj stelle für Stelle forgfältig au«. £)ic erften
9 leid)laufenbcn Striae werben burd) folgenbc* Silb bargeflcttt:
Man mujj bei ber SluSfübrung biefer (Sdjnirtc genau barauf atytn,
baß edmttt unb ®cgcnfd)nitt immer ganj genau werben, baber
muß man bie ftet* fo fachte fübren, ba£ man fic immer
»cüig in feiner Gewalt bat; fowie bief nidtt mebr ber gaU i%
fann man ben 3wifd?enraum jwifaVn ben Linien unb bie Siefc ber
*) Senn man nämltc$ mit Itegenbe m 3eigefmger föreibt , rc-a* |tt
werfen tfi!
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©dmitte nicht mebr gehörig treffe« , unb würbe baburd) leidjt bie
ganje 2(rbctt üerborben, jumal wenn man babei noct) in bic Guer*
Unten f^neibet. 9Jian muß ba« SDcejferchen namentlich bann ganj
in feiner ©ewalt ju behalten fudjen, wenn man ber Sange ber
£oljfafem nad) fdmeibet, ba e« namentlich al«bann gar ju gern ju
tief in ba« #ol$ einbringt 2lüe ©teilen, welche ergaben auf ber
#oljplatte fkt)en bleiben, muffen in ber 2lrt glatt gegen ben ®runb
gefdmitten werben, baß bie erhabenen ©teilen unten eine möglichft
breite 93aft« t)aben, weil ihnen bieß bie nötige geftigfeit »erteilt.
2öie bieß beißinien ju gesehen t)at, möge t>on obenfrebenbem SMlb
bie jweite gigur geigen, bei welcher ber 3wifd)enraum fdwn ab-
gehoben ijt.
93 ei f rammen Sittiett wirb in ber Siegel t>on ber ßinfen
jur 9tcet)ten gefdmitten, weil man babei ba« Üttefferchen am ct)eften
in feiner ©ewalt t)at. 3ur gleichen 3eit , wahrenb welcher man
ben ©chnitt aufführt, wirb bic #anb unb bie platte in entgegen*
gefegter Stiftung gebrebt. 9tur baburdj, baß man bei frummen
fiinien auch bie platte cnrfprcchenb brebt, tonnen fie ©cfpmntg unb
ßeichttgfeit erlangen. #icbei fuib bie #auptfd)nittc juerft ju mdct)en,
barauf macht man bie ©cgcnfcfynitte, wobei auf ben anbern (Schnitt
ftet« fein ©egenfdmitt folgt, bamit man ba« JDuert)olj an ben fei-
nen (S'nbcn ber erhabenen ©teilen au«heben fann. — 3n ben meiften
Sailen ift e« ratt)fam, baß man bei einer frummen ßinie ftet« ba*
mit beginnt, ben tytytn Weil au«$ufchneiben. — 8ei ßinien, welche
nur leicht gebogen ftnb, ift ba« ^Drehen ber platte nicht gerabe
nötfu'g, inbem in biefem Sali ba« drehen ber #anb genügt
83eim ©dmeiben frummer ßinien, bei welchen ficr) bic beiben
(Snben fein »erlaufen, wirb ba« 4>olj an benfelben allmablig (»er*
jüngt) weggenommen. — ■ ©oll eine
SitfeiKttte
gefchnitten werben, wa« beiläufig gefagt nicht fo leicht ift, fangt
man an trgenb einem $unft, welker geeignet erfcheint, an, unb
führt ba« Keffer mit fefter, fichercr #anb runb herum, wobei ber«
•fetbe fo fein muß, baß er überall gleich fchief unb gleich tief ift.
SDer ©egenfdmitt wirb in ähnlicher Üffietfe oon ber entgegengefefcten
(geite gemacht, £aß ba« £ol$ mit ber^anb gebrc()t wirb, oerftcht
fich wohl i>on felbft.
£at man concentrifcheÄreife jumadjen, fo beginnt man
in ber «Witte unb fübrt bic ©dritte in berfelben Steife,, wie bei
bem gewöhnlichen Greife, au«. — SBet
3
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«tuen, toelc&e ff* Jreujett,
werben $uerfi bie ^orijonta*
len unb bann bie Duerlinicn
gefdjnitten, wobei man bie
®egenfdmittc auf gewöhnliche
2M tnadjt Sluf bie gleiche
Jöeife wirb »erfahren, wenn
ftd) bie ßinicn in fducfer 9Uä>
tung freuten. — Sic neben*
fteljenben *>ier gigurcn werben
am Beften manfd)aulid)cn,
wie biefe (Schnitte ausgeführt
werben, unb wir weiterer
Sßorte nidjt bebürfen.
Söei fä)attirten fiinien ift
eine ganj befonbere 9Borftd)t
ncttjig, benn man muß jtc
jtarfer freien lajfen unb bann
bie <5d)attirung burdj all*
mabligeä ©tetjenlajfen ^erjujtctlen fud)en. (FS fSnnen bann biefe
Linien leid)t geseilt unb boppelte barauö gemalt werben; $umal
$owellinicn btejenigen ffob, welche am Ijauftgften jur £d)attirung
gebraucht werben.
yßunttirte Linien
werben baburd) hcrgcfMtt, baß man $unad)ft gan^c Öintcn fdmeibet
unb biefe bann burd) 3wtfd)cnfd)ntttc in längliche ober runbe
fünfte tlietlt.
33ci brm Sdjnctben ber Stnien muß man immer barauf feben,
baß man ba$ üttejfer md)t ju fcnMauf=)red)t ober gar ju fdjrag
gegen ben ®runb ber 511 fdmeibenben üiintc balt, benn im erjten
gatt halt eS fcf»r fetywer, ben 3wifd)cnraum (ba$ £ol$) burd) einen
(rtegenfcfynitt herauszubringen, wabrenb im ^weiten galt bie 2kf\ö
ber ßtnic befc^abigt wirb, woburd) fte ibre feftc Stellung oerliert
unb beim 9lbbrucfen na&gibt. 3cber <Sd)nitt fei tief genug, aber
ja nid)t tiefer, um ben ©runb rein herausnehmen ju tonnen« 3ft
bieß nicht ber gall, fo hat ber #ol&fchnitt nid)t allein ein fdjlefyed
SluSfehen, fonbern es brueft fiet) manchmal aud) oon ben ©teilen,
wclebe freien bleiben, etwas ab, woburd) baS ganje93i(b fchrentftellt
unb öcrunftaltet wirb.
(Sollte ber ®runb nad) bem ©egenfdmitt nidU gan$ rein er*
fd^einen, fo rührt bieg in ber Siegel baoon $cr, baß baS Sftefferäjen
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»
- 51 —
niAt mcbr fd>rf genug i% man muß cd bcß^alb auf bem Celftein
fd>lcifcn *).
SWandjmal fommt cd oor, baß ein #ol$plattd)en ganj ober
bod> ftellenweiä tetd>t audfpringt, woburd) große Uebelftanbe ent-
ftcfyen, wenn man ftd) nidjt ju helfen nxiß. 3flan muß in biefem
Sali bte (Sdjnitte unb ©egenfdjnitte an jeber ßtnte nad) einanber
maaVn unb ba* £olj nidjt in ber ganjen Sange ber £oljfafer
tx>cgnelmten, ba bieß erjl nad$er unb nur ftücfweife gefd^cn barf;
ober man macfyt juerft alle gewöljnltcben Sdjnitte unb bann bie
©egenfdjnittc, wobei man baö (Snbe einer jeben ßinie m5glid>ft
fdmrf unb etwa« tiefer als bte Dberftadjc bed £ol&e3 $alt, auf
wcWjcS fxe ju fteben fommt. Gilbet man alle ßtnien unter 2ln*
wenbung biefer ^orftdjt, fo fann feine ausbringen, jumal wenn
man 8a)nitt unb ©egcnfdmitt am (£nbe ber ßinien ber Sange ber
£ol$fafern na$ madjt.
Sa* <5cfmeften eine* SBinfel*-
45>^t man einen ÜÖtnfel ju fdmeiben, ober überbauet einen
$unft ju bebanbeln, wo $wei Linien oon oerfduebenen 9iid)tungen
jufammenlaufen, fo muß man bei bem güljren be$ Sföefferdjend bc-
fonberd aufmerffam unb oorfidjtig fein, inbem man namentlia) bic
£pifcc fcnfrcd)t fübrt, wad baburd) bewerf ftelligt wirb, baß man
3lrm= unb «franbgclenf attmaltg in bie £blje biegt, um bie anftoßenbe
ßinie nia)t mit ber (Edmeibe ju öerlcfcem
SoppeHtmen ju fdmeiben.
$at man, wad gar tyauftg sorfommt, $)owelltnien ju fd)nei*
ben, fo thacfyt man juerft eine einzige ßtnic, welche fo ftarf fein
muß, al« beibe Linien jufammen in ber breite fein follen. 3n ber
Siegel madjt man bann bic äußere i>iel ftarfer alö bic innere: wie
tiefe nun aud) gemad)t werben mSgcn, immer unb unter allen Um*
ftanben muß man bei biefer Trennung ba* SWefferd)en beim <3djnitt
unb ®cgenfd)nttt febr leidet führen, benn fowic man bieß eine ßinie
lang nidft tlmt, fdjncibct man ben guß ober ben ^opf ber ßinie
ab. $>cr 9lu$fdmitt, jwifd)en jwet folgen ßinien ijt natürlidj weit
nidjt fo tief als ber gewobnliaV edmitt, cd ijtbreß bei ber geringen
m ©reite be« 3wffd)enraum6 jwifd)cn ben beiben Linien auaS gar nia)t
' notbig, ba er fid) md)t abbrudt, fonbern rein weiß erfdjeint.
*) 3"ui £rt>ärfen t>er Snftrumente tft nur ein fogenannter Del Hein
brau et bar. 3P?an lauft frtcfclben in SBertjcugbanblungcn unter tiefem
Warnen, unb gic&t beim © Warfen Del auf, wie beim gewö&nltä)en 8d>leif-
ttein Gaffer aufgegoren irfo CW tf* rat^fam , nur fetrted Del baut ju
»eronircn . t»a *a* gewb&nltcfce lcta)t eine Jtrufte auf ben Stein gibt.
3*
/
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5$cnn jwifäyn $wei Sangelinien — 3tttföenlintcn (Cuerltnien)
ftctyen, fo mufj man juerft £dmitt unb ($egenfd)nitt nad) bcn £angd«
(inten führen, unb fyernad) burd) einen Cuerfdmitt unb @cgenfd)nitt
bic Linien herausgeben fuct)en. S3ci
SUietlinicn olme 2Jttfd)(u#,
b. tj. fot^e, welche an ben ©eitert ntdjt burd) Sangelinten eingf«
faMojfen ftnb, mufj man bic Cuerlimen juerft berauät)^«/ wenaet)
man an bereu beiben ©nben jwei ^ait^tfc^ttitte anbringt.
5lüe runben unb oralen Linien ftnb am fdjwcrften ju fämeW
ben, namentlich wenn bie ©ogen unb Sixfd fct)r ((ein ober furj
gezwungen ftnb; inbem bte Jßreite be$ Sföeffcrcbend babei febr bin*
berltö) ift, unb bie gübrung beffclbcn bie grojjte Slufmerffamfeit
erforbert. 2Jtan mufj mit bemfelbcn namtia) fet)r oft abfegen unb
bad $ot$ burd) €>d)mttc unb ©egenfdjnitte atlmalig tyxautytbtn.
£a& ©djwanfen beS 9flc(fer$ unb bte ^ol^fafern maä)en btefc Arbeit
oottenbö fcijwierig.
(Sowie baS üfleffer jtt breit ift, mufj ber SRücfen beffclbnt
namentlid) bei bid)tftct)enbctt unb Keinen hinten, welche furj ge^
fdtwungen ((rumm gebogen) ftnb, bie ßtnien »erberben, fclbft wenn
man noch fo oft abfegt, befjljalb t)a(te man ba&u eigene, meglid)ft
fdmtalc SJlcff cremen unb arbeite mit benfelben üorftd^rig.
$)a$ ©cbwanfen bed 3D<cffer$ ift ein Ucbetftanb, beffra
SÖcfeitigttng grojjtentheflS in ber Jhaft beä ^oljfdjnciber* liegt, wenn
er eö namlta) $u fdjwad) t)alt, ober wenn bie itltnge $u weit über
ben ©riff oorftet)t, ober wenn bie Glinge ju fchwadj ift. •©chwanfr
alfo baS Keffer auf eine nadjthcilige SGBeifc, fo ift ju ermitteln,
worin baffelbc feinen ©runb tyat unb biefer Uebelftanb 511 befeitigen,
ebe man weiter arbeitet.
©ine gcfd)i(fte pbrttng beS Keffer« fann bte £inbcrniffe b«-
feitigen, weldje bie §ol$fafcrn entgegen fiellen, jumat wenn man an
folgen ©teilen, wo biefi ber Sali ift, ftatt be$ gewöhnlichen folgen-
ben ©djnittcö einen (Skgenfdmitt mad)t ober ba$ Keffer etwa* auf*
rechter fSfyct — ©oütc bie QHefferfptfec beim ©cgenfdjmtt im 3nncrn
ber oft öorfommcnbcn 3irrVt(tnien ju tief in baö $olj einbringen,
fo wirb bie platte gerabe in entgegengefefcter «Richtung gcbreljt, unb
ber ®cgcnfdmttt etwaö obcrbalb be$ gchlfdmittd angebracht, inbem
* man aU fotogen einen gewöhnlichen (Schnitt ma*t.
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- 53 -
3cf>ttnmg¥eitett bei #d) frcujcnben Linien.
33te #erftcllung fronet, reiner S3ogenlinten tjt nur burd}
längere Uebung unb bei groger Slufmcrffamfeit mSglid). £ie ba»
bei ju beobafycnben Regeln ftnb, bag man ba« Keffer weber
tief nod) ju fdmell fübren barf, fonft werben bic erften ober bic
fotgenben ©djnitte triebt unb etyc man baran benft, Dertcfct, was
ein groger geiler ift, ba alle burdjfdjnittcncn Linien bei bem barauf
folgenben Äreujfdmitt au*fprina,en, fomit gan$ »erborben werben;
foütc ba« £olj eine fo gute Skfcbaffcnkit fiabcn, bag eö ntebt
audfyrange, fo flogen im günftigften Salle bie ßtntcn nid)t gan*
jufammen, unb bic ganje Arbeit erfdjeint uiwoüfommen un*
mangelhaft.
Siefen Unfällen fmb am meiften bic ftd) in ©ogenforra
freujenben Sitnicn unterworfen, namentlich wenn fie in fdnefet
9tid)tung taufen. Um bieg ju oerbtnbern, mhg man bie erften
Quitte fo Diel als mogltd) quer buvd) bie $cljif afern jieben,
wabrenb bie Äreu&fdjmtte burd) bic Sange ber Ooljf afern taufen.—
3um 8d)iteiben fdjöner
&reti$lttttcn
Kirf man ftd) nur eined Sfleffcrdjcn* bebienen, beffen gpifoc meg*
ttd) fdjmal ifl, benn fowic bieg ntebt ber Sali wäre, würbe beim
©cgcnfdjmtt ber Ärett|ttnte bic 9Kejferfdmctbe fteber bic ßinic »er-
le(jen, auf wctdje fic lauft; inbem biefer $bcil (bie *on bcnßrcuj»
Ünien gebilbeten Cuabratc) in ben meiften Sailen fleiner fein wirb,
at<5 eine balbwegS grogc Glinge breit ift 3u glciayr 3cit würbe
ber 9cü<fen bc$ «Keffer* nod) biejenige Sinie befdjabigen, auf weta>
et flogt. — Sic
Winkel oon (lumpftn öterecken (i^omben), ,
»etye burd) Äreu^linien gebitbet
»erben, mug man mit ber grogten
©orftdjt unb (Sorgfalt auöjtynciben,
fonft werben fte ntdjt fdjen, ba ftc
eine Arbeit mc^r oerunftalten att
jieren, wenn fte ntdjt fd>on ftnb. <£d
ift namentlich groge 31 ufmerf famfett erforberltd) , wenn man foläV
Ärcujlintcn in gregerer SlnjaM wn gleidjcr Starte f^neibn mug,
um babura> einen glcidjmagigcn Son beroorju bringen; benn ift ein«
biefer ßinien nur im ©ertngften fa>ad)cr o*cr jtarfer at* eine
anbere, fo ift bieg fe^r in bie 2lugen fpringene- unb oerberbt bi*
ganje Sd^attirung, weldfc baburd} bewerf ftcll igt werben foll.
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- 54 —
(Mitftekn burd) bic äreuAfdwaffirung fo grogc SlMerede, baf? pe
% nity auf ein SDtal au<*geboberi* werten fbnncn, fo bat man biefj
burd) eine fdjragc, heujenbe ^tnie ju bewerf ftclligen. £tejj wirb
ocranf(baultd»t burd> bie jweitc %'\$ux unferer auf Seite 50 gege*
benen Slbbilbung.
©tc Iluofubttm^ »Ott Sittel* unb ^pitaUinien
ift ungemein fd)wer, namentlidj wenn fie »on anbern abnlidjcn
Linien burdjfreujt werben, unb mufj man in biefem gatt bie
v Sdmitte ber fid) burdifrcujcnbcn frummen Linien einen nad) bem
anbern auf zweimal madjen, ebenfo bie $egenfd)nitte, b. b. man
fdmeibet je jweimat oom 2)Jittetyunfte aufl unb jebcö SDicrecf befen*
ber* (ein* nad) bem anbern).
Saufen bie &rcu&tinicn nur einfad) unb fd)r5g über fammt-
(tcfye 3irfellinien weg, fo mad)e man ben Anfang ymadift auf
einer Seite mit allen fdjragen, freujenben Vinien, unb fübre Schnitt
unb Öcgcnfdmitt fo »orfid>tig auö, bajj bic ftd) freujenben SixUU
Unien nidjt oertefct werben. •
ftreu$fcf>rafftrunftcn.
Sollte ba6 #olj be$ Q?ierecfd jwifdjcn ben Kreislinien ber
Sdjraffi rungen nid)t gern bcrauägekn, weil einer ber Sdjnitte ntd>t
tief genug gemaajt worben ift, fo mttf man mit aller £Jorfid)t
wieber in ben alten Sd)nitt fdjneiben, bie Spifcc be$ ü?tcfl"crd etwad
mefyr feittid) füllen, biö man ju ber Stelle fommt, wo e$ tiefer
einbringen fott unb wo man bann baä Spandjen teid)t wirb betaut«
nehmen tonnen. Sollte bieg ntdjt ber Sali fein, fo ift ber gcfylcr an
bem Ü5egcnfd>nitt, ben man in gleicher 2öcife wicberbolen muß, um fei*
nen 3weef fia^cr $u erreidjen. G5ebt man biebei nid)t febr fcorfidV
tig ju Sßkrfe, fo wirb bie fctnie nur ju lcid)t befdjabigt, worauf
wir um fo mcf»r aufmerffam madjen 51t muffen glauben, al$ btefe
Sdjnitte beim $ol$fdmeiben tagltd) unb ftünblid) wieberl?olt werben
müffen.
£>teifad>e 2 Ar« jftruitßf it.
£ie breifaaVn Sdjrafjtrungen fmb nod) weit mübfamer aU
bie ebenfalls fdwn mubfamen «ftreujfdnrafjuungcn j fie bilben wofyl
' ben fdjwerften unb mübfamfh*n £beil bed £ol$fdmcibene. (5d wirb
babei auf folgenbe 20dfe t>erfabren:
Bunadift mad)t man jwei gefreujte Sdjmttc, wie fie bei ber
.ftreujfdjraffirung vorkommen; barauf mufj man nod) einen weitem
4 Sdmitt madjen, wcld^er burdt bie oon ben oortgen Sdmittcn gc*
bilbeten SBierecfe fdjrag oon Fintel ju Sinfel lauft, fo baf fty
♦
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— 55 —
in iebcm fotaen Zäunte brei (Schnitte befinben. (sowie man Riebet
mit um ÜÄcffcr $u tief fiiljrt, fann man ben guß bev Linien leübt
Detlefen, wad butcfyaud oermieben werben muß, wenn biefe müfj*
fame Arbeit mdjt ganj wcrtfylod gemalt werben foll. Um bic
®egenfa)nitte audfübren unjo bie brei ertraffirungen berjicUcn ju
fönnen, ift cd notyig, baß man in jeben ber «einen cingcfäloffencn
Säume abermald brei ®cgenfd)nittc maebt, wobureb in jebem Vierer!
jwölf ©djttttte gefa^cn. £tebei beftebt bie größte £^»i«iftWt
barin, au* ben Ueinen 3wif*enraumen bad $ol& f>eraud^cbcn,
olme baburd) bie fiinien, reftefttoe bic ed)raffirungcn au^uiyvcngen.
3um Verbitten btefcd großen Ucbelitanbed ift cd febr wefentlid), baß
man fämmttidp edmtttc mit ber größten öotfi^t audfübrt unb
bei ber folgenben gigur bie brei
erften ^cfynitte ber Gbiffre A , B
uno C juerft ganj leid)t mad)t,
(cd barf babei nur fcljr fdjwad)
auf bad ÜÄejfer gebrürft werben)
2>cr ($)cgcnfd)nttt bed SDrcietfcd D
wirb auf eben fo leidjte SÖkifc
audgefütyrt; bcrfclbe tbcilt bad
SDierccf oon einem SGÖinfcl $um
anbem in jwei Hälften unb wirb
redete unb linfd oom S3ucfyftaben
aud gcmad)t. SDtc anbere Hälfte
C wirb mit ber gleiten &d)tfamfeit gefdmttten, unb ift btebei an
bem obern £tyeil biefcö SBudjftabend anzufangen, inbem man an
feinen beiben (Seiten Schnitte ausführen muß. £ie ®cgcnfdmttte
ber beiben £reiccfc D E werben abwedtfelnb einer nad) bem anbern
gemalt.
5öir fjaben jwar fo eben gefagt, ba§ bei ber britten gerafft-
rung ber britte £dmitt bie iUcrecfc oon einem 2$infc( &um anbern
fdjrag burdjfdmctbcn muffe, allein cd ift bieß bod) aueb wiUfürlid),
benn manchmal fommt cd aud) oor, baß biefer edjm'tt mebr auf
bie eine ald auf bie anbere £eitc fommt, unb ocruvfadjt bann
bie £tarfe, welche ben beiben erften flreu&fctyraffirungcn gclaffen
werben muß, baß man in einigen ber Sretccfe feine ober nur ganj
fa>adje ©egenfe^nitte mad)cn fann, wie j. bei C unb D unfe«
rer Slbbilbung. 3)tand)tnal fommt cd aud) oor, baß einzelne biefer
SDreiccfe ibre gorm in unregelmäßige 8cd)decfc manbern, unb
werben namentlich bie gelber C nid)t feiten biefe gorm annebmen.
3ft bieß ber Saü, fo muß man ben ©egenfebnitt ber erfteren gelber
auf jwcimal im SBinfcl an ben beiben leiten tcr gelber D unb
an ber Unten 8ette bed Söudjftabcnd C auf brei 9)cal machen.
Sin mannen Stellen wirb ber Triangel C manchmal aua) fo Hein
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^ 56 -
werben, baß man nur (leine ober gar (eine ©egenfdjnitte machen
(ann, wie e$ fcfyon bei ben Triangeln D angegeben tft. 5tn folä)en
©teilen muß man aber ganj befonberS oorfidjtig fein, ba man
teid)t ben §uß ber ßimen burdjfdmeiben (ann, namentlich wenn
man ba$ Keffer etwa« ju fetyief tyalt ober ein wenig ju tief fdmei«
bet. @t)e man eine Arbeit mit bretfadjer ©djrafftrung ausführt,
übe man ftdj in biefem 3wtge ber «&olsfdmeibe(unjl ganj gut ein,
fonjt (ann man aüe ßuft unb ßfebe baju oerlieren.
S3ei £ofy"d)nttten atterer SWeiftcr finbet man ntdjt feiten fünf
biö feä^d Ärcujfd^raffirungen übereinanber gelegt, e$ ftnb foldje aber
nidjt metjr wie bie gewöhnlichen Jtreujfdjraffirungen , aud freier
£>anb gemacht, fonbern fte werben oortyer genau oorgejeidmet, fonfl
ocrliert man ftd) in 3rrgangen aller 2lrt unb leijtet in ben Sc^raf*
ftrungen nur ganj fd)led)te Arbeiten.
£at man $reu$fdjrafftrungen fertig gefdjnitten (ot)ne Unter*
fd)ieb, weldser 2lrt fte angeboren), fo werben bie ©teilen, wo fte
aneinanber flogen, leicht mit bem gingernagel eben gerieben, um
fie wieber oollfommen fo feft ju macben, baß fte unter ftd) einen
Körper btlben, welcher ftd) gegenfeitig unterftüfct. Uebert)aupt ifl
biefeö (5benffreid>cn überall ba an$uwenben, wo ein ober mehrere
3üge aneinanber flogen, ba e$ oft bei ber größten 33orfta)t nidjt
oermieben werben (ann, baß ba$ SDfeffer etwas einfdjneibet , waö
fid) beim $lbbruc( bcmetfltd) matten würbe, wenn biefe SÖorftdjt nic^t
Slnwenbung fanbe. 5flan (ann baburdj ftatt eines fe^leroollen einen
guten 2lbbruc( erzielen. — ©ei bem
2 eh neiben gatt) feiner &d>attivum\cn ,
welche bei mannen 3Hdmungen unoermetblid) ftnb, ifr befonbere
Sld)tfam(eit barauf ju rieten, baß bie ©rcnjtinien ja mdjt oerlefct
werben. Um Riebet mögltcbfr ftdjer ju'2öcr( ju ge^en, maebt man
junad){t ber ganjen Sange ber 8dj a ^ run 9 nad) einen feinen, leisten
tetttfdjnitt, ^amit man oon biefem an bie (leinen Ouerltmen mit-
telft eine« egalen ©egenfdmttteS oon ber entgegenjfrljenben §aupU
linie an audbeben (ann. $er ßauf ber ^oljfafern muß babei bc«
fonberä berürfftdjtigt werben, fonfl foringen bie feinen ßinien gat
$u gern au«.
tynirt tiven
(ann einem niä^t fetjr geübten £oljfd)netber große £tnbermffe in
ben 2Bcg legen, unb gebort mit ju ben fdjwcrften Arbeiten, weil
nur ganj runbe unb gleichmäßige fünfte fä>5n ftnb, biefe aber gar
in gern oon i^rer SöaftS abbringen, wenn man nur ben geringen
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. - 57 -
Schnitt madjt. #at man ganje Leihen oon fünften neben-
einanber ju ffytetben, fo tft cd am beften, man mad)t juerft Linien,
unb trennt biefe nadlet in ber 5lrt in fünfte, baß biefe abwed)**
lungdwcifc (im Jtrcuj) unb jid) nia^t gegenüber fteben, weit ftc
baburä) weit metjr Scftigfeit erlangen unb fia) beim £rucf gegenfeitig
unterftüfcen.
fünfte in fdjwarjen ®runb (bie atfo weiß erfä^etnen
follen) fmb fetyr leiaM ju madicn. 9J?an bebient fid) baju etneä
fpt^cn 3ftefferd)en$ , fefct e$ fenfredjt an, brüdt ganj teidjt
barauf unb brebt ben #o!$jtocf fo lange barunter im Greife berum,
btö ber Umfang be$ $unfteö groß genug geworben ift. (Sollte
berfclbe nidjt tief genug werben, fo wirb er auf biefelbe SCBctfc mit
einem Stift nod) tiefer gemad)t, olme baß baburd) ber Umfang oer*
größert wirb.
Sei bem Sdjneiben erhabener, b. ftd) fdmnirjbrucfenbcr
fünfte ift e$ ratsam, baß man juerft eine foldje fcinie aufbebt,
an weldje fia) anbere anflogen; man fann Übrigend aua) bamtt
anfangen, baß man alle Cuerlinien auSfdmribct unb bie Späne
flehen laßt, bid man fidj ^tiefet auf ein 2)ial mitteljt eincä £aupt»
fdmitteS au^ebt,
Slttlettuttß jum Schneiden ganjer ^tgiirctt*
SDenn man ganje giguren auf bad^olj ju fdjneibcn beginnt,
waö erjt gefdjeben foll, wenn man jid) burdj längere Uebung in
ben einzelnen baju gebogen $beilcn eine größere Uebung erwor*
ben tyat, fo muß man benfelben, wie fte aud) fein mögen, immer
unb unter allen Umjtanben juerjt bie innern $bctle aufarbeiten,
unb bie Umrijfe gar nidjt berübrm, biefe werben fctclmebr erft
jutefct gemadit, um in bem außen jteben bleibenben $ol$ ben Umrijfen
einen #iuterMt $u geben, welker biefelben oor Diiebcrbrücfen, 2lu$«
fpringen unb anberen abnltdjen 3ufatten ju bewahren.
Sollen bie äußern Umrijfe mbglidjft fdjbn unb ftdjer gefdjnitten
werben, madjt man an allen an Sdjattenparttcn (toßenben Stetten
nur einen Sdjnitt unb einen ®cgenfdmitt, tyebt aber ba$ £olj nte^t
au«, weil nur ber eine ober ber anbere biefer Schnitte baju bienen
fann, bie #erftellung ber Sdjattenftcllen leidster &u machen; foater
werben bic jtarfern Umrijfe normale mit einem jtarfen Keffer ge«
mad)t unb baburdj bie weitere Arbeit jur ®runbau$bebung bei
platte vorbereitet liefen tefctern Schnitt madjt man breit unb
tief, um mit bem nad) biefem anjuwenbenben Stcdjbeutel ober bot
9R6t)rc bie 3«dinung ntebt ju »erleben, wa$ ein großer Stäben
wäre, namentlich wenn biefelbe febon ganj audgefübrt ift. SDieß
würbe aber faft immer ganj beftimmt gcfcfyeffen, wenn bie $ol&fpan«
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nur nod) etwa« an ber gefdjnittencn fiinie b>ngcn würben, unb
tonnte man biefem gctvig nid)t geringen Uebeljtanb um fo weniger
vorbeugen , ba man bei Sprung biefer beiben 3nftrumentc nie
ganj $err bet Solgen ift, namentlich wenn bie £oljfafern gleidj*
tnafjtg laufen.
3jt bie (£infaffung6linie einet 3?id)nung febr fdjwad}, fo tnuf
man an bem Innern %ty\U berfelben einen (Schnitt machen, etye
man bie baran ftofcenben Steile ber 3*idmung aufarbeitet. (Sin
©egenfdmitt barf babei aber unter feinen Umftanben gemadjt »er»
ben, inbem ein foldjcr bie 3eidmung oon ber Umfaffungölmic burd)
einen weifjen $aum trennen würbe, ber oft gar nicfyt jam ^ßlafce
wäre unb ba$ 3Mlb oerunjtalten würbe, tiefer eine Schnitt, welker
gemacht werben foll, bat blo$ ben 3n>ecf, ber 3eid)nung ®ren$en
$u fefcen unb bei bem SDcacfyen oon ©egenfdjnitten ba$ Aufbeben
be$ 4>ol$e$ ju erletdtfern. Ueberbief werben baburdj 2(u$fpren*
gungen bed #olje$ an ber (Sinfaffung oermieben, fo ba£ biefc nad)*
ber ganj fd)ön unb olme Sttafel fycrgeftellt werben fann. — 3um
<bd)neiben einer
doppelten (Stttfaffimg
mujj man biefe genau oorjetdjnen, unb juerft btejenige auf bie fo
eben angegebene 9lrt fdjneibrn, welche bie 3«dmung berührt. 9laty
biefem beenbigt (oollcnbet) man ben Sdmitt ber platte unb mad)t
tic innere (Stnfajfung an allen (Stellen, wo eä bie 3eidmung gc«
bietet, frei. 9ßad) biefem ift ber innere Sdjnitt bet ^weiten (£tn»
fajfungälinie ju machen, worauf ber ®egenfdmitt ber erjtern folgt
£urdj 2lu$heben beä babei gelösten #ol$e$ werben beibe ßinten
*>on einanber getrennt, unb Utibt nun ntd)t$ mebr übrig, als aufjen
bie Umfajfungöfinie frei gu mad>en, wa$ in bet Siegel mittclji &b«
fcfyarfenö ber platte felbft gefdjtefyt. ♦
Prüfung cttie^ fertigen «$otjfd)ittttc3.
Um einen £ol$fd)nitt gehörig prüfen $u for.nen, ift e3 Dor
2Wem not^ig, baj; man mit (Sorgfalt einen Slbbruef bafcon macht.
(Sollte fiety babei ergeben, baf einige Linien ju ftarf ober ju fdjarf
fommen, fo mujj an folgen (Stellen uaebgebolfen werben, nament*
lidj wenn folcbe fefyr lid)t fein follen, wo berartige gebler am
tnetften in bie 5lugen fpringen unb am (törenbften wirfen, nament«
lieh bei freiftebenben 2(n{cn.
3ft irgenb ein &beil ju fc^wacb (ju fein) gefdjmtten, fo fann
man fetywer belfen. S3ei einem groben geiler biefer 5lrt bleibt
nldjt* anbere* übrig, att bie stelle aufbeben, ein frifdje* (Stücf .
dnjufe^en unb bie ganje fehlerhafte (Stelle normal« ju &eid}ncn
unb frifch &u fc$neibem
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SScrfceffeninq au*$cbvod>enev Stellen.
d« fommt fctbft bei bem geübteften £oljfd)neiber manchmal
t>or, baß ba« Keffer ein »ewig auefyringt, — ein Seilet, ber
ofyne (Stnfefcung eine« Stüefdjcn $olje« baburd) wteber ocrbcjfcvt
werben fann, baß man naa) redjt« unb Itnfd bie l'intenoberpdje
etwas abnimmt unb nad} biefem wieber auf bie breite einfd)neibet,
weldje fte baben folt. £ieburd} werben oberjlaefylidje 2lu«fprünge
gan$ befeitigt; fowle biefelben aber tiefer gelten, genügt biefe«
Littel nidjt, man muß oielmefyr bie fa)abljafte Stelle au«beben, ein
frifdje« Stüddjen £ol$ einfefcen unb wieber frifd) fdjneiben.
Slitdfcfme&ctt &e$ @ruttfce$ einer platte
erferbert jwar feinen «ftünftler, aber fefjr x>iel medjantfdje fteriigfeit
unb eine fefte #anb. £abet muß man ned) außer orbentlid) »er*
fid)tig ju 2Berfe geben, wenn ber £oljfd)nitt nfd)t befdjabigt werben
foll. Um biefe 9lrbeit auf bie leiefytefte unb jid)erjte9lrt auefübren
in tonnen, ifi bie 93eobad)tung folgenber Regeln notbwenbig:
3uerft madjt man ben fetyon erwabnten ftarten Sdjnitt um bie
Sutern Umrijfe, unb befeftigt barauf bie #oltflatte gut, worauf
man einen ber oerfdjiebenen Steefybeutel (biefelben finb oben bei
ben SBerf&eugen juerft abgebtlbet) jur £anb nimmt, unb benfelben
fo ergreift, wie bie folgenbe SIbbilbung e« jeigt;
3ur $erbeutltd)ung führen wir
nod) an, baß man ben Baumen auf ^
wa^renb ber Ringfinger auf bie ab* w ^^^Cs
gefebnittene Seite be« ^efttnopfe«
fommt, unb bie Spifce be« f (einen ginger« hinten anfefyüeßt, um
bem Snftrument einen fejtern 2lnbalt«v>unft in ber $anb ju geben,
#at man ben Steajbeutel auf biefe 5lrt feft in bie £anb gcfaMojfen,
fo ftflßt man mit bemfelben etwa« fdjrag unb nur in geringer $icfe
in ba« #olj, unb wafyrenb man bie #anb ein wenig nadi> bem
Körper bewegt, $ebt bie redete Spifce be« Stedtbeutel« ba« $ol$
ab. — SDurd^ fortgefcfcte at)ntte^c teilte Stöße wirb ba« £ol$ cb=
geboben; e« entftebt baburd) aber eine ganj unebene Cberpdje.
?llle biefe Unebenheiten werben burd) leichtere Stoße unb am (Snbe Mo«
bur<§ Schieben weggenommen, unb ift fo fange bamit fort^ufabren,
bi« man einen fronen glatten ®runb f»at. 9lm fdjwierigften ift
ba« 9lu«$eben wn Weinen, eefigen Stetten, bafyer übe" man fta>
bie Bringe be«£efte« unb ben au«*
geftreeften 3eigefinger auf bie Seite
rer Glinge legt; ber Mittelfinger
wirb gcfd)lojfen auf ba«#eft gelegt,
tyerin juerjt genügenb, etye man ben ©runb einer Arbeit oon
SBettty anhebt unb ebnet. SDRan muß ftd) babei befonber* tyfiten,
mit bem grabfdmeibigen 3nftrument feinen ^djaben anjuridjten.
$er boppelte <Stcd)beutel finbet ba Anwenbung, wo
man ganj ftumpfe unb winfelige Stetten ausgeben Ijat.
2>ie platte föbbre wirb benüfct, wenn e$ ftdj um Aufar-
beitung ber innern runben Einten tyanbelt, wabrenb bie tyoljle
fRtyxt jur Anwenbung fommt, wenn bie äußern Steile folget
gebogenen unb gewunbenen ßinten entfernt werben fetten.
3c größer bie leeren (freien) gelber einer platte ftnb, um fo
tiefer muß man btefelben aufarbeiten, fonft fann bie Söalje bei
bem Auftragen ber S3ud)bruderfd)war$e leicht- ben ©runb erreichen
unb garbe jurüdlaffen, weld)e ftd} bann mit bem (Erhabenen bed
£o($fa)mtte$ abbrueft, jumal wenn ba« 2)rucfpapier weid) ift unb
bur* ba$ bem $)rucfe oorangeljenbe Anfcudjtcn aufgebt, woburdj
bie Abbrücfe jtemliä) wertfylod werben würben.
(Steden SÖucbftaben, <3afylen ober fonft (leine Streite in ber
9ttitte einer großem leeren gladje, fo barf man ben guß (bie SkftS)
berfelben }a ntcfyt $u breit mad)en, fonft wirb fxc leitet oon ber
SDruderfarbe befdmtufct, was faft immer auf baS Rapier mit über*
gefyt unb ben Abbrud oerberbt.
©ie^tman, baß ba$3nftrument ju tief in bie «S>oljf afern einbringt,
fo muß man ef fdjleunigft jurüdjtefyen, bamit burd) 2Beiterfpringen
fein größerer Sdjaben entfiele. Um bieß überhaupt ju oerfytnbern,
wirb am ©nbe be$ <Spand mittelft eines SdmitteS berfelbe herauf*
genommen unb eine ebene glad)e berjuftetten gefugt
©ollte ftdj beim Abbrurfen tyerauäjtellen , baß einjelne ßtnfen
ju fdjwad) gefa^nitten finb, fo werben biefelben am leidjteften ba=
burd) oerftarft, baß man fte mitteljt einer ebenen metfe lar ti=
gen 3ietyfltnge, tote fte tyier abgc*
bllbet ift, oerft&rft, inbem man mit ber-
felben möglidjft gleidjmaßtg nad> ber
£oljfafer auf ben ßinien ober $ufd)wa*
djen (Stellen Innfü^rt. 3u oiel barf
^ieburd) natürlich ntdjt oon bem £ol&
genommen werben, fonft werben biefe
Steile in nieber.
Sollte ftd> hingegen ergeben, baß einzelne ßinien ober anberc
Steile iu ftarf ober ju ^art waren, fo fajneibet man fte, wenn ed
ber 3Jcü> wert!) ift, mit bem Keffer etwa* formaler, ober man
nimmt mit einer gebogenen, meifelartigen 3ie^flinge
(bie jweite gigur auf oorfte$enbem S3i(b) etwa« oon ber Dber* unb
©eitenfladje ab. — ©ol<$e ©teilen unb gigurrn, welä)e fünfter
evfdjcinen follen, als anbere Partien, werben eben fo befcanbett,
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I
61
namentlich ber $mtergrnnb, welker auf bicfc SBeife ganj per*
ftcftiotfo) wirb.
(gtttfefeett *on ^oljjlätf cfccn in bie platten*
Senn größere Ratten gefchnitten werben follen, fo finbet man
fetten ein fotcheS «&otj, welches burcbauS fehlerfrei uub in allen
feilen jum ©teeren geeignet ift. 2ln fola)e fd)abhafte ©teilen
nun muß man gefunbe ©tücfe $ot& etnfejten; ebenfo an fold)e, wo
baS #ol$ währenb beS ©dmeibenS auSfprang, *baS SRejfcr ausglitt
ober anbere ähnliche gebler oorfommen. 3u biefem 3wede meifclt
man $una<hft mit geeigneten ©lecbbeuteln ein £od) in bie platte,
wobei man bie ©dmeibc beS SnftrumentS ftctö nach ber feblerbaf*
ten ©teile $u rieten ^at unb fidj in 2ld)t nehmen muß, bie fcfyon
gefd)nittenen ©teilen auf feine SEBeife ju oerle&en. <£)ie SBanbe *
beS ßocheS müffen ganj fenfrecht laufen, ja eS ift beffer, wenn fic
unten etwas unterjochen (weiter als oben) ftnb. Sftach biefem
fchneibet man ein ganj gefunbeS ©tücf £otj genau fo groß, als
baS ßodj ift. (SS muß fo genau in baffelbe paffen, baß nach bem
(Srinfefcen beffclbcn nirgenbS ber geringfte 3^ifc^enraum $u
entbeefen ift. 2Jcan macht eS etwas fyöber, als baS ßod) tief ift,
unb ift es mittelft ganj gleichmäßiger ^)ammerfä)lage einzutreiben.
5öenn man auf ber untern ©eite etwas ßeim anbringt, fo fann
bieß nicbtS oerfdjtagen. $)en oorftetyenben tytii bes eingefefcten
©tüdeS nimmt man mittelft fa)waa)er ©töße mit bem ©tedjbeutel
ab, unb glättet tyn nachher mit ber 3itytlin$t, bis 2WeS wieber
eine ebene glacfje bilbet
©oll eine platte an ihrem JRanbc getieft werben, fo muß
man ein feilf6rmigeS ßod) in ber Slrt in bfefelbe fdmeiben, baß
ber innere %f)til beffelben nach außen lauft, ber breite aber nad)
innen. £>aS (Sinfefcen unb (Sbnen geflieht auf bie fo eben ange*
gebene 2lrt — (SS bürfen aber biefe einjufejjenbcn #oljftücfe ja
niebt ju groß fein, fonft fbnnen ftc früher ober fpatcr baS 3er*
fpringen ber ganjen platte herbeiführen, — £aß bie %ty\U biefer
einjufefcenbcn ©tüdc gleichlaufcnb mit ben 3ahren ber platte fein
muffen, oerfteljt ftd) wohl öon felbft
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Stellung bet S&anbe heim SluSbeben bc$ ©ntttfce*
bet ^oljfctwttte un& beim @bnett.
£)a« 2lu^ebcn be«
®runbe* unb baatfb*
nenbcffelben,fowieber
ringefe^ten Stellen er*
forbert eigene £anb*
griffe, bie mit bem
i&ratnren nabe Oer-
wanbt fmb. £a* fefte
Sluffe&cn be* Bau-
men« bei biefer Arbeit
gibt bem aanjen @tt#
eine jcldje StaVrtycit,
baß man fein Haarbreit
tvetter ftitfjt, att man
eben null, äöenn ba«
£eft baran vunb t fr
unb im hatten ber
£anb anftebt, fo bat
man im £rucf unb
Stojj eine arof c gor^e.
3e ftarftr man aber
prü<f t, um fo
fejter muj?
man ben
<Daumen auf*
fefcen unb um
fo oorfid)tiöer
mufc man
fein, bafc ei-
nem bad3»'
frrumentnic^t
ausgleitet.
»
2Hefc ^aubfredungen fottten genau jtublrt unb im©ebad>tnif
begatten werben son all Denjenigen, wcldhc fid> mit bem ©rasi*
ren unb 4>o 1} flehen (XölograpIn'reiO T>cfajfcn wollen, ba 6tid)cl
auf biefelbe SGBetfc gehalten werben.
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— 63 - »
et alten Sftctftern (amen $ol$fd)«itte btefet
2lrt befonberS ^aufig t>or, namentlid) bien-
tcn fte jur 2)arftettung ber ^anbjetdjnun*
ßen berühmter 3fteifter. £oljfd>nitte biefer
2lrt haben 2lelmltä)feit mit bem garbenbrud
ber jtupferfitdje, juweldjcm, wie $um£olj*
fdmitt im «£>cttbunfel, mehrere platten nö*
tfyig jiitb. — SDad Verfahren beim <8dmet*
bcn biefer platten ift ebcnfo wie bei beit
gewöfmlid>en 4M jfdjnitten , fo bajj wir
barüber md)tö weiter ju jagen faben,
fonbern nur ba$ nodj anfügen, waö bei ber Ausführung ber bc*
fonbern statten nodj ju berücfftdjtigen ift.
3u £oljplatten btcfer 2lrt, wo e$ fiä) fcorjügltd) um gute
Sinnahme ber ©udjbrucferfatbe banbeU, eignet fid) guteö ©irnbaum-
bolj bejfer als SBurholj, weil baffclbe biefen Slnforberungen am
bepen entfpridjt.
S3et ben ^o(jf(^ntttcn in 4>cllbunfcl finb öerfebiebene Sarben*
tone wahrnehmbar*), ju beren ^erftcüung eben fo triel platten
nothig fmb, ald ft<h $cne im 33Ub &cigen. £ie platten müjfen
egal grojj fein, unb fofl man Sm'fcen oberhalb unb unterhalb ber-
felben anbringen, in weld^c man ba$ Rapier immer wieber jteeft,
faß« man cS nid>t oorjicht, ba$ Rapier auf ben Semr-an ber SuäV
brud er treffe aufreden wa$ woijl oiel fürjer unb eben fo ftdjer
tjt, unb wa$ jeber gefcfytdte ©udjbrutfcr ju tylttt im Staube ift.
Sollte man aber bod) foldje Stifte anbringen wollen, fo mufj bieg
mit einer fotdjen $ünftlid)fcit gefä)eben, bag fte bei ben oerfd)iebe*
benen platten um fein #aar breit abweisen. £)teg fann baburd)
am cbeften bejwecft werben, baß man, wenn bie Spifcen einmal auf
bie erfte Safel gebrad)t ftnb, ftd) biefe beim Auftragen ber3eiä>
nung auf bie folgenben platten merft, bann weiß man bei alten
ganj genau, wo(iin bie Stifte ju flehen (ommen.
3uerft mufi biejentge platte gefchnttten werben, weläV bie
Umriffe be3 SBilbeS batftettt. 3ft fte fertig, fo macht man mehrere
9lbbrüde"bat>on, unb brtteft auf jebe platte, welche man brau dtt,
einen fo frifd) alö mffgltd) ab. Riebet mu$ man bie Slbbrücfc
*) CFfoe Hrt $honbrud!
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- 64 -
ganj egal auf bie £ol$platten legen unb namentlich barauf febeu,
tag bad feuchte Rapier nid)t oerjogen wirb, fciegt e« gerabe auf
ber platte, fo rrirb e* mit bem fallen ber £anb angebrüeft, mit
einem galjbein ober bem Diagei angerieben unb bann wieber weg-
gezogen. £)er Ueterbrucf wirb baburd) ganj oollftanbig auf ber
$ol$ptatte eTfetjetnen.
&inb biefe Ueberbrücfe bollfianbig abgetroef net , bann bebeeft
man auf einem auf bie platten gemachten 2lbbrucf Meä mit £ülfe
eine* feinen ^infelä mit einer Sa* be, bie beller aU bie aufgebruefte
fein muß, wa6 innerhalb ber Umriffe liegt ober weniger tief fein
foll, fo wie alle erhabenen Stellen bei ber ^weiten $afel.
£)er hellere $on ber b ritten Safel wirb in gleicher 2Bctfe
aufgetragen u. f. f. alle tafeln, ober mit anbern ©orten alle
$öne, welche ba$ 93ilb befommen foll.
3fl bad Sluftragen ber oerfdjiebenen $öne beforgt, fo wfrb
mit einem Sßinfel ber ^weiten $afel wieber Sllled gefüllt, wa$ ben
ion berfelben befommen foll, wobei ber fdwn eolorirtc 9lbbrucf
natürlia) aU *Dhijter bient; bei bem brüten unb allen folgenben
wirb auf bicfelbe Sßeifc »erfahren.
$3et ber erften ober fogenannten Umrijjtafel fheiebt man alle
biejenigen stellen ju, welche allenfalls nid)t bleiben fbnnen, wa$
namentlich bann gefchehen muß, wenn im Original biejenigen mit
ber Sebcr gemalt ftnb, welche oon ber jweiten platte, »on ber
jweiten Stafel bargeftcllt werben follen; in gleicher Sßeife finb na*
rürlidj aua) biejenigen 3üge jujufrretchen, welche ben britten garben*
ton befommen muffen, falls fte je in benUmrijfen gemacht würben,
wa6 bei einiger Uebung gar nia^t nott)ig ift u. f. f., bi* enblid}
nur noch ber atlerbellfte £on übrig bleibt. Stuf biefem beutet
man fofort all' biejenigen stellen an, welche in bem 5lbbrucf weig
bleiben follen*) unb ftity fie nad$er auf ber £ol^latte jiemlitt)
tief t)erau«.
ibei biefen Arbeiten hat man f et) ber graten «Pünftliehfeit ju
befleißigen, fonft haben fte feinen äöertb, unb man fertigt bann
lieber ganj gewöhnliche $oljfd)nttte.
•) Sei biefem Anzeichnen unb ^erauäfteäVn foleber 2>teflen muf
man ungemein pünttüa) fein, benri wenn bie Seiämimflen, refpeftioe bad
»uägeftoebene ber fcerfebtebenen platten nicht gam genau aufetnanber
paffen, fo bat ba* ®an$e feinen SBerty, wö$ man fic$ bei ber Anfertigung
folcbee Silber wo&l ju merfen &at. 2J?an maa)e fta) alfo nicht baran,
t$t man eine folcfce gertigfett bat, »rla)e einen guten Erfolg fia)ert.
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- 65 -
fiüttfUer unb Sunitfteunbe fchcnf et beut £oI|*
fdmtttc 3kad)tiuig!
enn biefe Anleitung jur $ol$fdmeibefunft
ba^u beitragt, berfelben wieber mebr Sin«
erfennung unb ©eltung oerfdjaffen, fo
foll und btef? fefyr freuen, benn fo fetyt
wir aud) ben # o l j ft i d) unb feine ßeiftun«
gen anerfennen, eben fo febr müjfen wit
bebauern, baf? baburd) ber #ol|fd)nitt
gan$ unb gar in ben «funttrgrunb gebrangt
wirb, wafjrenb man bod) audi febr 8d)cned
unb&raftiged barin leifien fann, wie wit
bei unfern alten SWeifiem (eben, »on benen
wir nod) £ol$fd)nitte bejifcen, bie an ßraft,
2ludbru<f unb richtiger 3eid)nung bid jefct unerreicht bafteben. 3n
ber gieu^eit bat $fnor in £armjkbt bewiefen, bajj bie ^otj»
fd)neibefunft eine aetytunggebietenbe Stellung einzunehmen vermag,
inbem er ftablftidjartige #ol$fd)nirtc, Vignetten öon großer geinbeit
unb 8a)6nbett lieferte. Slud) anberc ^oljfcbnittc »on proper TOei*
fierfctyaft fmb und aud ber Sfteujett $u ©cfidjt gefommen, wcld)«
grefjtcnthcild oon beuten ^errübren, bie mebr Jlunfifreunbe ald
Äünftler finb, ober bie wenigjknd bie Jtunfl ntc^t ald «ftauptbc»
fajaftigung übten. SCÖir erinnern und Riebet eined grojjen unb
wunberoofien $ol$fd)nitted aud ber SReujeit, ben ein ehemalige?,
fiebrer aud Jöien, beffen SRame und (eiber entfallen ift, lieferte. $>et»
fc Ibc fleüt bie © t e p h a n d f i r d) e in Sien bar, unb ifl bid in btt
flrinften £etaild mit einer ftaunendwertben ^ßünftlichfctt unb Sein«
beit ausgeführt, bie man in bem weisen $ol&c faum für möglich
galten follte.
Tic §ol$fchneibefunjt fd)eint namentlich &ut
5ludübung für $unftfreunbe geeignet $u fein, welche
einen Äunftjwetg ald 9lebcnbcfd)aftigung üben möd)*
ten, weil fie barin am elften etwad 8<h3ncd &u lei»
(len öcrmSgcn!
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«ÄitWitMtfl jur ^tnfertifltina tum gol3fli4Kn o*tt
aum wirb eS mogli* fein über bie *öor-
%ile unb ©igenfdjaften be« $olsf«ntttea
in anerfennungSwertberer Seife ju fpredjen
unb fic bc&cidjnenber beroorjubebe«, als eä
bereite oben gefd^en ift, wegfyalb mr b,ter
nt(f>tö mebt batübet $u fasert nofbig baben
wetben, fonbetn fogleid) jum praftifdjen
£l)eil bet J&fung unfetet Slufgae fdjtetten
tonnen.
Sur id)t u i\t% bet S>olipiattcn ober >>ol$Mu tfcfjen für ben
£aä für ben ^otjftid) geeignete £ol$ barf mdjt tyart fein,
weil e$ fenjt ju gern aueftmngt, aud) mu( e6 an bet
(Stirne (bie (Bette, wo man e« in ber Sftunbung oom ©tanun
fdjneibet), jiemltd) ober ganj »orcnloS fein. S3o<fl)o(j, SoeoänujK
(5:t>cnr)olj :c» entfprcd)en biefen 2lnforberungcn ntä)t, unb ftnb babet
für unfere ßmde unbraudjbar. 3(m geeigneten für ben §ol$fUd)
ift ba$ 33ur baumbolj, inbem e$ mit ber nötigen «frartc eine
große 3afu'ü,feit oerbtnbet unb ganj porenloö ift. (£$ jeigt fidj,
wenn id) mid) fo auäbrücfen barf, fo fpedtgt unb babet bod) fo
fytrt, ba§ man ben (Stidjel (gewbl)nlid)e ®rabftid)el) mit aller
©idjerbett barin führen fann, ba eö in ber föegcl burdjauö glctd)
bart ift unb bie fogenannten 3aljre gar ntd)t frören, wie e$ bei
faft allen anbern £ol$atten ber gall ijt Stapft biefem fann au$
ba« «£>olj oom (gpierlingSbaum, oom Birnbaum, nament*
lid) oom wilben, weldjer maft unb an einem winbfHUen Orte*)
aufgcwad)fen ift, fowic oom Apfelbaum benüfcen. hülfen*
*) 2We f)of$arten , welc&e an wtnbtgen ©teilen aufgetragen ftnb,
laugen ntdjtä $u t>oljfttcben, benn einmal tft eä ju mager, unb bann ftnb
He 3a$re berbrefrt, — e$ ift wenbtfcb — unb aetgt baburefc oon feem
£erjen au« burd* SergröflerungSgta* eine Paffe Sitten nac& au£en,
tte ron Sag ju Sag ftärfer werben.
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— 67 — •
*
hotj eignet fid) näd)fi bem S3ur noch am Bcften &um #ot$fdmitt,
allein e$ finbet befjbalb feiten 9lnwenbung, weil e$ nid)t olel Keffer
aU S3irnbauml)olj ift unb oiel h&hcr im greife ftet>t»
93ei bem Öinfauf beä «£>olje$ mug man namentlich im 9luge
behalten, weldjen ^3 r c i d unb welche 3)imenfionen e$ im 9Ber*
hältnifj baju ^at; — ob eö bie entfpred)enbe £arte unb Reinheit
befifce, um einen guten £ol$fttd) barauf ausführen ju tonnen; —
welche (Smpfänglidjfeit e$ für bie (Sinwtrfung ber geuebtigfeit ^abe;
benn wenn e$ bafür febr empfanglich ift, fo werfen fid) bie barauä
gefertigten Störfe ober tafeln gern unb werben baburd) balb man*
gel^aft; welche 2lrt *>on £>oläftid)en, ob fchr feine, ober mittelfcine .
ober gewöhnliche barauf gemalt werben follen.
3ft nach S3erudfid)tigung biefer Slnbcutungen eine angemeffene
Söahl getroffen, unb ift baä £0(5 gehörig an ber ßuft auägetrocf*
net, fo fügt man baoon Scheiben ab, n>clct)ö ein Kein wenig bitfer
aU bie ßettern hoch finb. <Die Scheiben ganj ju benüfcen ift nicht
rathfam, benn bei gehörig abgelagertem unb bürrem £ot$ finbet
fid) 00m «£>cr$en au$ in ber Dtegcl ein ftarfer föi§, welker baoon
herrührt, baj? ba$ £>olj bur4 ba* £ürrwerben unb oöllige* 2lue=
troefnen eingebt, — fid) jufammcnjiebt unb fotgltd) fyrtngen mufc.
2)iefc Dtiffe finben fid) namentlid) bei guten $urhol&ftämmen , unb
taugen nact) unfern (Erfahrungen all' biejenigen nid)t öiel, weldje
einen folgen *Rijj nicht haben, ba fte in biefem Satt im 3nncrn
wll fleiner Süiffe finb.
$ki Um \ ; ui3trodncnlaffen ber tafeln barf man biefelben ja
nicht aufviiivaucr legen, noa) fie wäbrcnb biefer 3rit ober nachher
au einem faidjtcn, bumpfigen Crt aufftetteu, fonft geben fie an
(fie erftiden), fo bafj bad £ol$ mürbe wiro uub beim Stechen au$*
brodelt 2lm beften ift Xi, man lehnt fie an bie 2Bänbe trodencr
2>ad)fammern, wo bie £uft oon allen Seiten auf fie einwirfen fann.
2)ad Jöirnbaumholj, weichet mit 33ortheil &ur #oliftta>
fünft benüfct werben fann, foil nach bem 2lbfägen, Abhobeln unb
yibjieben auf bem^irn, auf weldjeS graoirt wirb, ganj glatt, soll
(fpeeftgt) unb oon röthlichweifer garbe fein, ohne irgenbwo ^oren
o^er morfdjc Stellen $u feigen. SBei anbern in £cutfchlanb h«*
nüfehen $ot$arten müffen biefelben 33ebingungcn erfüllt fein. Soll 3
teil fich bei großem platten fd)abhafte Stellen jeigen, fo mtif man
biefelben burd) SBohren oon ßödjcrn beraueneljmen unb burch ©in*
fefcen gefunber 3ftpfw biefem SDkngcl abhelfen. Sinb bie fdjab-
• haften Stellen gröfjcr, fo oerbeffere man biefelben baburd), bafj
man ein oieredigeä ßod) einmeifelt, beffen 93afid ein wenig weiter
ijt aU bie obere »JJcunbung. 3n biefcä ßod) wirb ein meretfiger
3apfen gemalt, ber genau paftt unb ber unten mit gutem 3.ifchlcr-
leim angeleimt werben fannj bod) follen fie fo genau unb gut in
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bie eingefdmittene Cejfnung paffen, baß fir aucb obne 2rim ganj
gut balten. £aß bad $trn biefer 3a»fen aufwarte naety bei
Cbcrfladje ber platte feben muß, wie eö bei benfelben felbft ber
gall ift, oerfteljt ftdj wotjl oon felbft, ba man ja fonft auf btefer
Stelle nidjt graoiren tonnte, fonbern fdjneiben müßte, wie beim
eigentlichen ^oljfdjnitt.
Bei bet 2luxJwab( bed ©urbaumbotjed muß man nod)
oorficfytiger )u Sßerfe geben, weit e6 olel tyeurer unb namentlich
in bei 9leujeit febr im greife geftiegen unb bat)er ber Schaben
oicl großer ift, aU bei gewöhnlichem «$o($, wenn man eine unglücf»
lia^c 2Babl trifft. 3u ftarfe Stamme finb für ben 3fylograpbcn in
ber Siegel nid)t gut unb oortbettbaft, benn feiten finb fie ganj ge*
funb, bat)er gibt ed juoiel Slbfatt, ber ganj nufctod ift unt> oer»
geben« bejaht wirb. «frauftg finb befonberd ftarfe Stamme aua)
tnorfcfj, fo baß ba$ #ol$ bei jebem Stid) ausbricht unb eben fo
häufig fommt eö oor, baß fie oon bem ^ erj (SWittelpunft) au6 ooU
fleiner ©inbrißdjen finb, fo baß man oon einer (Scheibe bie, 1%
bi« 2 guß tm £>urd)meffcr bat, faum einige Meine gute unb
gefunbe Stecfdjen erbalt. Solche*, weta^cö maferig ober auf bem
#irn (bem Sagenfchmtt) eine grünliche garbe ober grüne glecfen
bat *), taugt ni^t junt $oljfttch ; benn bie SWafer finb an marichen
Stetten fo hart, baß man biefe gar nicht flehen fann, unb meift
haben fie auch »iele $oren, bie man erfl bura) 3a»fen auffüllen
müßte, wa« ade« jufammentjelfen müßte, um barauf felbft bei
großer SWeifterfdjaft nur eine hcdjft mittelmaßige Arbeit §u Sianb«
bringen ju f6nnen. (Bin gute* ©urbaumholj ^at an bem t>irn
eine ootte citronengetbe garbe ohne glecfen ober ohne irgenb eint
Äbwedjalung.
£tc «6>oljplatten , welche man jum ©raofren benfifrt, muffen
nach bem SBinfel egal oiereefig gemacht werben, fonft ift ihr <£in»
fefceit in bie £rucfformen fehr erfdjwert. $a# $erj fott nicht in
einer platte fein, ba ber SWittetpunft bei Stamme* immer arbeitet,
b. b. eingebt ober fidj au«behnt, aueb gern etwa* in bie #ebt
fteigt, unb baburd) bie fünfte fcrbett gefabrbet. 3f* bie Scheibe
nicht groß genug, um eine platte oon ber ©räße, wie man fie
haben wfinfeht, herausbringen, fo muß man fid) bureb 3ufammen«
leimen ju Reifen fliegen. $ie ftufammenjuletmenben Stüde muffen
fo gut unb glatt abgebobelt werben, baß fte wie oon einem Stücf
|u fein fc^einen, wenn man pe jufammenb<. 3fl bieß niefct ber
gatt, fo jeigen ftc^ bie jufammengeleimtcn Stetten im Slbbrud,
•) Die grfinKd^c garbe ober bie arünlicben glecfen finb beim 55ur*
bo^ ein JPeweid baoon, baß e$ erftteft ober^ morfcb i#. Slfle grünen
eteOen, ebtnfo weife, f a)w am m ige ©teilen brechen betm@tea)en au#.
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»a$ ein grojjer gebier ift. 3um leimen felbft wable man nui
ben allerbeftcn fieim (Raufen Hafen leim), weldjer ntd>t bi<f
fein barf, wie man oft irrtbümlid) glaubt, wenn et gut baltcn
fott, benn eö fott leine ßeimfdu'djte jwifd)en betben ju oerbinbenben
feilen ücgtn, bie Skrbinbung fei oielmcbr eine unmittelbare. £iefe
platten werben auf beiben leiten glatt gehobelt, bann mit einer
fd>arfen dicfKinge abgearbeitet unb nad) tiefem mit 29affer abgefebliffen.
ÜÄit Del barf man nid)t abfdjleifen, weil fonft bie 3«d)nung nic^t
mebr auf bem «£>ol& heften bleibt, unb troefen barf ebensowenig
abgefebliffen werben, weil fonft bie fpater auf ben <5to<f f ommenbc
gcudjtigfeit leidet nadjtycilig wirfen, b. ty. ba* £ol$ jum Hufwerfen
bringen tonnte.
SaS Uebetttaften bet 3et<$ttiittg auf #ofj*
$Bir baben ftr)on weiter oben gefagt, bafj bie meiften r»lo^
grap^ifdjen 5lnftalten ir)tc eigenen 3cid)ner baben, weldje bie 3«<fy s
nung auf ba$ #olj auftragen, nadjbem baffetbe juoor leidet mit
einer SWifd)ung »on «Rremfcrweiß unb in SÖajferaufgeloStem ©ummt
arabicum befrridjen worben ift. £a$ SCDctß muf* außer orbenttid)
fein gerieben fein, bamit aud) nict)t bie gertngfte Grbabenbcit in
biefer garbe oorfommt; benn wäre bieß ber Sali, unb man fame
bei bem 3«d)nen mit bem SBlciftift, wcld)c$ fo bünn wie eine Sßabcl
gcfvtfct fein muß, baran, fo bradje ed ab, wad eben fo wiberwar*
tig aU ^eitraubenb wäre. 3n bem ÜBaffer, welches jum Abreiben
unb SÖerbünncn be$ Äremferwetßeö bient, barf nidjt mebr ®ummi
aufgelöst fein, aU notfyig ift, um bie garbe auf bem#ol$ baltbar
&u machen. 3ft mebr barunter, fo fann man bie garbe niebt mebr
fo bünn auftragen, unb bann fpringt fic beim @raoiren leidet ab,
woburdj bie Arbeit fdjwicrig unb unfidjer gemad)t wirb. Stm beften
unb bünnften fann man biefe garbe auf ben 8to<f auftragen,
wenn fic mit bem Singer aufgerieben wirb, weil man bann jebe
ttnretmgfctt unb jebeß , aud> bad f leinfte &örpcrd)en barin füblt
unb entfernen fann.
^at oiel für fid), wenn bie 3eid)nung oon einem geübten
3eid)ncr auf ben $ol$ftccf gemad)t wirb, er mufi bann aber jeoen
ßtneb fo rief ober fo fein, jeben *Punft fo groß macben u. f. w.
wie fttt) ba$ Söilo oon bem fertigen #ol$ftocf abbrutfen fott. 2ftan
fann ba* S?ilb mit 33letftift*) ober mit geber unb $uf(r) auf
ben <£to<f auftragen. — SRur bann fann man oon bem #oljfd)neiber
rine wirflid) gute unb in ber 3ci$nung riärige Arbeit forbern,
wenn bte3ct*nung na<b allen Sbcilen audj bis in bie fleinften,
•) DieS Wirt in ber SRegel benüfct, ba tß mit bem Eleifwr febnetter ge&U
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- 70 -
Äletnigfeiten fo ausgeführt ift, wie fic ergaben in bem$ol$ werben
foU, fte barf weber eine ßinic ned> einen $unft git biet" ober ju
wenig enthalten, unb barf namentlid) niebt mit überflüfjtgen ©tbrafs
flrungen befdjwert fein* 3(t fic fo auftgeffityrt, bafj fte allen biefen
Slnforberungen entfpridrt, fo fann man bem ©raoeur aud) jumtttljen,
bajj er in feinem 3?unft, audi niebt in einer tfletntgfeit oon ber*
feiben abweicht, unb wenn er anberfc fein ©efefcaft orbentlid) er»
lernt Ijat, wirb unb muß er einen guten #ot$flid) liefern. <5ine fo
genaue, nad) alten ©eiten gelungene 3eidmung fann aber nur ein
fold)er 3cidwer madjen, weiter baö $edmifd>e be$ #oljftid)eö ga-
nau fennt, wotyer eS rüb*t, bajj folcfce £ol$ftid)e immer
bie oollfommenften finb, bic oon einem unb bem [elf
ben JfcünfUer gejeiebnet unb graoirt würben.
£>arf bie 3eidmung, wie e$ gar ^aufig bergall ift, in gletaVr
Sage unb ©r&jje auf ben ©teef femmen, wie fie auf bem Rapier
ift, woburd) fic red)t auf ben ©totf fommt unb fid) oerfeljrt abbrueft,
fo wirb bie diüd feite berfelben mit (Srapljit überwogen *) , an ben
©eiten mit 2Pad)$ ober bergt, befefiigt unb mit einer fhunpfen
SRabtrnabel ober einem ©tifte burd)ge$eidmet. SDaburd) bringt man
btc Umrifle ganj genau auf ben 4>ol^jio(f , fo bajj man bie 3«i$*
nung, wie man fte braudjt, leic&t oollenb* oollenben fann**).
•
^>ulf$toer¥)etige jum lt ebertragen unb ©opirm
twn Setcfmimgeit.
hierüber Ijeißt eö im „Manuel et Graveur etc. par
Perrot" nad> Zi;. Styon unter Anbetern: 3n ber bieget barf ber
äfinftler bie 3eid>nung, weldje geftedjen werben foU, nid>t jum
unmittelbaren 2)urd)$eicbnen auf bie platte benufcen, inbem fie ba«
burd) jcbeämal metir ober weniger wborben wirb, fonbern er muf
oon berfelben eine (Sepie nehmen ober fte burdjjetdmen. 5Bte bieg
mittelft oerfebiebener Birten burtbftättger Rapiere gefaxt, baoon
wirb weiter unten bie SRebe fein ; tytx tyaben wir junadjfr bamit ju
tljun, weltber Oflafcbinen man ftd) bebient, um irgenb eine 3?*«=
nung auf ein weniger bura^ftdjtigeö Rapier, weld)e* bann au«
*) JBenn man bie 3ctc$nung nttbt auf ber SRücffette mit ©rap^tt
ober SRöifcel beftretc&cn will, fo baue man baut ein etaene* Wapter, lege
ee mit ber betriebenen ©ette naa) unten auf ten ^ottfroef, bte 3ftd>nung
Darauf unb fa&re bann nacb, nur etwa* fefter, bann wirb ber gleite
3werf erretd>t.
**) SBatf über btefen ^JunTt weiter oben, wo bei ber£>ol$fa)nette?unft
über benfelben <£>egenf)anb gefpvor$en würbe, gefagt iß, gilt aua) &ier
unb umgefebrt.
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nicht bic 9iacbt&eile ber mcificn burebficbtigen ^at / unb a(fo in fo«
fem bic Arbeit erleichtert, überzutragen.
<£te gcwölmlidjfre Söorricbtung bieju befielt in einet ftarfen
@la«tafcl, welche rein oon Sieden , Olafen unb Striemen fein
muf , unb bie man in eine fhtrfc Ütabme fajfen lagt, welebc mit-
telft eineö (I^arnierd mit einem ftarfen SBrett bergeftalt in 93ers
binbung gebracht wirb, bafl fte in febrager Sage auf ?$foftcben
gcfrcllt werben fann, bie an beiben Seiten berfelbcn angebracht finb.
iHuf bie ®la$tafel wirb nun bic Driginaljeidmung gelegt unb auf
biefe baä Gopirpapicr, wrlcbcä man entweber mit SBlcchflammern
ober bureb 2önd)$ auf baffclbe bef eftigt. <Dann ftettt man bie
©laätafcl bcrgcfralt oor einem genfter auf, ba§ ba« «iebt grell oon
hinten auf bic 3«dmung fällt, Oic man nun jiemlicb leiebt copiven
fann. — SBringt man Spiegel unterhalb an, welche it)r 8id>t auf
bic ©laitafel wirft, fo wirb ba* ganje noa) Diel ourcfyftdjtigcr unb
jomit ba* Gopircn wefentlich erleichtert.
Apparat juro ©optren mit 2$ergtöj?ern obe*
Serftetttern.
@4 wirb inbeffen oon bem ßünfiler au§er bem Gopiren m
gleicher ©tb&e triebt feiten auch oerlangt, eine äeiebnung oergrefcert
ober oerfleinert barjufiellen ; wir geben bat)er eine 93orri<btung an,
welche in jeber £inftd)t ju biefem Dreifachen 3wecfe benüfct werben
fann. (5* ifl bieg ber unter bem tarnen Camera lucita Dr.
Sommerling'ö befannte Apparat, St beftc^t in einem «inten-
breiten, tunben ^lanfpicgelcbcn oon SÄetall, welchem eine febrage
9tia)tung gegen ben ju copirenben ©egenftanb gegeben wirb. 3n-
brm man nun mit einem Sluge Hebt auf ben obern föanb beS
Sptegelcben$ fieht, fcr)elnt e* in Sr-lge optifebtr Saufcbung, alfl ob
zugleich bad 5Mlb fich auf einer horizontal unter bem Spiegel be*
fuiMichen ßlachc *eige, unb eä erfebeint fo bcutlfch, ba§ man c$ mttteffi
eine* fpifcigen $3le;fiifte nachzeichnen oermag. £urcb bie grcfjerc
ober geringere Entfernung beö Sptegelcbcnd oon bem (Megenftanc
geigt ftcb teffen SBtlb entweber in gleicher GJnfjjc ooer oerfleinert
ober oergrcjkrt. — (Sin foldjcä Spiegelchen fann ju etwa 4 fL
in .Runfibancluugcn gefauft werben; mit mcfftngnem ©eftell ift c«
um einige (SJulben theurer. — 3>er
Slord)fd)nabcl ober Pantügrapl)
fann. gleichfalls jum 93ergref?ern, jum Gopircn, oorjugTieb aber jtttm
S3erfletnern benüfct werben. £lc oon Effing finb aw beften, weil
fle bem U>erjieben burd) geudjtigfeit u. bergt. nt:bt auflgeefct finb;
both werben auch JWjftitc bem 3we<f oollfommen entfpreeben, wenn
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- 72 -
man fte au* bürrem £olj ma«t, tiefe« bann mit Cel tranft, unb
l$n jtet« an einem treefenen Crte aufbewahrt. <£tord)f*nabet fmb
bei SHertanifmi unb in Äunftyanblungen ju faben, unb foften
W&erne 2 — 4 ff w mefjingne 1 2—20 jl. bie mit fünf ©taben fmb
bejfer al« bie mit oier, weil fte me$r gefligfeit baben.
(£« gibt augerbem no* oerföiebene «Wafainen jum Gopiren,
ffiergrBgern unb &erf leinern, allein fie entfpreeben entweder tyrem
3weefe nidjt, ober fie fmb ju eomplicirt, al« tag fte in 93e$ug auf
tyren Sßreig 'jur Änföajfung oon (£in*elnen geeignet waren, in
grSgern 2lnfialten fommen fte cfytetyin ©or, unb tonnen ba oon ben
Arbeitern berfelben benüfct werben. <Die litfyograpbifebe Slnftalt ton
fcerrn t>. (Sbner in Stuttgart bcftfct eine folejje Sföafäint unb
bürfte ba« Goptren gegen billige <£ntfe$abigung beforgen. j
£>te C?aioutrfptr)c juni £itr$}et4>tteit.
$>ieju beilüden manefce 3fylogra!jen ©pifcen oon ©Ifenbein, hartem
$olj ober ©Uber, wele^e l$rem3we(fe aber weit weniger entfpredjen,
al* eine oom runb abge(iumpfte JRabirnabcl. (Sine folefce fann
ton fcityograpfc en, ßupferftedjem, Jhtnftyanblern, ©erfjeugtjanblungen
bejogen werben unb foflet nur 4 bi« 6 fr. 2Bie ba« SurAjeidjnen
betrieben wirb, tyaben wir f<fcon oben gefeljen. £>a« runbe Stumpf«
Weifen ber ©pifce gefanebt babutcf), bag man biefelbe in einer
Vertiefung, bie in ben Delfhin gebeert würbe, fenfred)t umbreljt,
bi« fte bie gehörige ©tumpfteit erlangt $at.
•
23crf jeuge fce$ £t>loßtapI)en.
£)cr 3fylograp$ fann im Sflotbfall mit einem 3irfel unb einigen
©titeln arbeiten, allein er fann bieg ntd)t iu »ollfommener ©eife tyun,
baljer oerfaume man bie SHnfäaffung ber folgeuben 3nfirumente nid)t:
&in vbcv 3toei Rittet reieben für ben #oljfdjneiber bin;
e« foüen biefelbe aber turd) eine fixere ©tettfebraube gegen töer*
tüefungen gefd)üfct fein, ba^er bürfte ein gebemjtrfel am cf>e«
ften am $lafce fein, namentlich weil bei bemfelben bie ©cbenfet
gleieb $art ftnb unb ft* nidit öerbiegen. (Sin gebernjirfel lägt ftd>
Queb am ftdjcrften unb leidjtefhn {teilen unb foftet l fL 30 fr. bt«
2 fL 30 fr. Vorn müffen bie ©pifeen etwa« fegeiförmig abgerunbet
fein, fonft oerberben fte ba« Rapier gar ju leitet.
<&pic$cL (£« fommt gar $auftg oor, bag ber 3fylograp$
ba« SÖilb oerfe^rt auf ba« £olj (tedjen mug, b. %. bag ba«, wa«
auf bem Original auf ber reebten ©eite ift, auf bem £oljfHd) auf
bie linfe ©eite ju flehen fommt. (5« würbe fe^r fe^wierig für ben
Arbeiter fein, fteb biefe ©tellung oor feiner ?tyantafte immer fo ju
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»ergegcnwärtigcn , aU ob er biefen ©egenflanb wirfliA auf Hefe
SBcifc gewidmet oor fid> liegen l)abe. 211* wefentfi<fyc$ ©rleifye*
rungömittel bient Riebet ein ganj gewolmlta)cr Spiegel, welche«
man tinti oon fid) in einer {fragen Oüa)tung auffreüt, wobei er
gegen ben Arbeiter fid) neigen rnufc. Um bem Spiegel biefe Stellung
auf letzte Steife a,eben ju fönnen, laffe man ein $ult madjeu, weldjeS
jug(eid) bie 3ei$uung aufnimmt. £iefe foll namlidj eine fdiräge Sage
baben unb mit bem dürfen gegen ben Arbeiter fetyen, bamit fie
fid) gut abriegele unb bem Slrbctter gut im Spiegel tu bie klugen
falle. Spiegel unb 3eidmung muffen fo befeftigt fein, bajj fie fidj nta^t
oerrfufen fönnen. £er Spiegel nm^ begreif üdjerweife fe§r rein unb glatt
fein, bamit er baöSöilb obne bie geringjte 93crjerrung treu wiebergibt,
bafyer wafylc man lieber ein gefdjlijfcncö als ein gcblafeneä ©lad.
^aö ^cr^röf;min^t*t^rtö ober bie fiatipe* So webe
ba$ Arbeiten burd) ein ^ergröjjcrungöglaö bem 9lugc aud) tbut,
fo ifl eö boa) oft unoermeitlid), benn nid)t feiten ifl baä 5luge ju
fä>adj, um »^rfontmenbc feine Partien nad) allen iljren Sctnf citen
mit bloßem Sluge bearbeiten ju fonnen. 3n folgen Sailen fann
ber Jtünfller fein 2luge mit einer paffenben conoeren ©rille ober
fioupe bewaffnen. 53eim kaufen ber erflen beratbe man fi$ mit
einem gcfdu'cftcn unb gel i (beten Optifu«. 2öir geben jebodj
ber Soupe bejjbalb ben SBorjug, weil man bei ber Frille fortwab*
renb genötbigt ifl, fxe abjune^men, wenn man feine Arbeit mit
blefjem 3lugc betrauten will.
53eim taufen einer 2oupe waftfe
man eine foldje, bie nic^t unter 1 3ott
£urd)meffer bat, fo bafj ber Jörennpunft
niajt unter 2 3oÜ betragt; beffer ifl
e«, wenn er nod) groger ifl, um unter
bemfclben ^inlanglt^en $aum jum
Arbeiten ju ^aben. 20irb fie beim
Arbeiten angewenbet, fo mujj man fie
auf ein ©cjtell bringen, in welkem
man i^r jebe beliebige Wartung geben
fann.
Daffelbe beflebt, wie bie Slbbilbung
jeigt, aud einem oieretfigen ober runben
Stab, (a) welker in einem %u$ hf
fefligt ifl unb an bem eine 4>ü(fe (b)
auf unb nieber gcfdjoben werben fann,
welcbe burd) bie Schraube (c) feflge-
fclli wirb. 2ln biefer pfiffe befinbet
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ft<h entgeaeng,efefct oon ber SAraube ein 9(rm mit mebreren ®e*
lenfen (d iinb c) an bcncn er na<h belieben jufammengefdjoben
ober oerlangert »erben fann. &m (Snbe be« &rm* befinbet fieb
eine edjraubentfammet mit 9hijj, in »eiche bie ¥oupe (f) gefdjraubt
wirb. Die gaffung ber fcoupe fann bei biefer 93orrta)tuna, bie
rjanj gewöhnliche fein; ba* ©la* aber foll febr rein gefcfcltffen
fein, unb wirb baburch geprüft , bafj man eine gerabc ^inte be*
trautet; je weniger ftet) biefelbe am^anbe be* Ü5tafc* frümmt, um
fo beffer ift ba« ©lad.
Stncalc. ©ewolmltche fiineale t?at ber Jülograpb o^nebin
$u feinen Arbeiten netbig; aüein e« ift gut, wenn er auf er ben«
felben auet) nod? ein fogenannte* ^arallel^ineal, einen Triangel
unb ein gebogene« Lineal jum 3ieben oerfdnebener frummer Linien hat
Der £r langet erforbert bei feiner Slnwenbung befonbere
Stufmerffamfeit, weil man ben redeten ©tnfvl barauf feiten fmbet,
wejibalb man ibn oor bem®ebraud) ftet« genau prüfen muß, weil
e« fonft leidet ber gaü fein fann, bajj bie bamit gezogenen Söierecfe
ober bicffiinfel fdjief werben. — Da« frummlinige ßincal
bient jum 3iehen ber in 3etchnungen fiar fiauflg oorfommenben
frummen hinten, al« : $arabolen, (Stapfen, SJhtfchellimen u. bergl.,
bie fteh mit bem3ttfel nicht &iel)en laffen, weil fte feine
S$eHe oon Greifen fmb. Beim Gebrauch wirb e« auf bie 3eid>
nung, fei biefe auf bem Rapier ober auf bem $olj, gelegt, nadjbem
man burd) angejetgte fünfte -mehrere ©teilen oon ber frummen
Eime bezeichnet ^at. <£« wirb nun biejenige (Seite be« fiineal«
angelegt, welche genau mehrere ber oorgejeidmeten (Stellen berührt.
SRun bemerft man ben erjien unb auch ben legten $unft auf
bem Sineal mittelft eine« «leiftiftftriche« , worauf man ba« ßineal
am anbern fünfte anlegt, bi« man bie Stiftung fammtlia>er
frummen Eimen ermittelt unb barauf gebilbet bat. Einige Uebung
gibt hierin balb bie nötige Sicherheit. — Da« wiehtigfte ©er!-
jeug für ben 3fylograpt)en ift
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»er ®tt«el, ©rabfHcM,
wetyer au« einem mebrere 3oll langen, im Durdtfdjnitt oiereef igen
ober runben, ober ooalente. Staljlftängeläjen beftebt, ba« an einet
Äante fdmeibenb unb an ben anbern fdjief abpfiffen ift. Da«
obere (Snbe fteeft in einem fernen ®riff, bem^eft, an »eifern
bie Stifyl bequem ttnb ftd)et gehalten werben tonnen. SBir geben
bier bie Slbbilbungen oon brei oerfd)iebenen Stidjeln, je oon einer
anbem Seite.
Da« $eft bat bie ©eftalt
eine« Sajwamme« ($%«) ober
eine« $otylen Änopf«, welker
fid» an ber untern tyo^len Staate
in einen furjen Stiel »erlangert
an beffen unterm (£nbe eine
metallene 3»inge angebracht
wirb, um ba« 3etfpringen be«
£efte« juoer^inbern, wenn ber
Stia)el barein geftofjen wirb;
S3on ber SRunbung be$ 4>efte«
wirb ftarf V 3 abgefdmitten, unb mu§ bie fogenannte S3abn be«
Stichel« mit ber abgefdjnittenen glac&e be« $efte«
^enau einen regten SßMnf el , bilb en, wenn man fidj
oon berfelben (ber gladje) au« eine (entrechte ßinie
na^ ber obern tfante be« Stidjel« benft. — Die erjte
&tgur ber »orfte^enben Slbbilbung ift ein oon ber untern abgc*
fdmtttenen Seite betrachtete« Stiaytyeft. S3on bem (Srabfttdjel
felbft ift nur ber obere $t)eil abgebilbet, um ffiaum ju gewinnen;
baffelbe ift audj bei ben $wei weiter folgenben Figuren ber Satt
Stichel unb #efte ftnb um etwa« mebr al« bie fcalfte oerfleinert.
Die jwette gigur jetgt ba« #eft unb ben Stichel »on ber
Seite au«; a ift ber etwa« aufwart« gebogene ©rabftidjel; b ift
berjentge Stkil be« £efte«, welcher in bie $o$(e $anb fommt; c
fommt ber ^oljtafel jugefetyrt ju ftetyen.
Die britte &igur jeigt ba« $eft oon ber obern ober ftüefen*
feite, unb ift biefj ber jenige Sbeil, welker in bie bo^le $anb ju
liegen fommt a ift ber obere Ztyil be« ©rabftifyl«.
Da« nebenfte^enbe Söilb jeigt in ber
erften gigur ben Du erburctyfttjnitt
eine« niebrigen ober gemeinen
regelmäßig (oierfantigen ober oiererfigen)
$rabfttd>et«. SWan unterfäeibet babei bie
99a$n ober Sdjneibe a, worunter man
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Diejenige tfante oerftebt, wetdje beim Steden in bei geflogenen
tfinie tauft unb tiefe Mfbeti bilft. <Sie entfielt burd) bie «öereini*
gung ber jwei nntetn fetten beß (£tid)etß in einem 2ButfeI.
©ie jweitc gigur &cigt ben Cuerburd)fd)nttt etneß r)o<r>
fanttgen ©ttt&etß, unb ift bie S3e&eid)nung ber einzelnen Steile wie
bei ber erften gigur.
3e naebbem nun ber untere 2Din!et ber (Sticket mc^r ober
weniger fyifeig ober r;d)twinfeltg ift, werben bie <Sttct)et serfd)teben
benannt. <£old)e «Stiebet, bei benen bie S3af>n einen regten ©inf ei
fcftbct, Reißen niebrige Sticket; ift bie£a$n mebr oberweniger
fpi&wtnfettg , fo " Reißen fie f>of)e (Etid)ct;> tyaben fte eine bofje
ßantc, fo finb eß rautenförmige ©ticket. £ie gewöhn*
ltd)cn ®rabftid)et futb md)t oierf antig uub aud) nuf)t febr
rautenförmig, fonbern werben bctfbljodje (Stidjet genannt, b. t).
ber SßMnfet ttyrer S3aim befielt auß 70 ®rab.
S)ieienige gtadje, weldjc oorn fd)icf an bie 8tid)et gefebtiffen
ift, bctfjt bie Söatyn, unb wirb burd) bie nebenanftetjenbe gigur
ocranfd)aulid)t.
£>iefe ftettt n&mlidj bie Settenanjidjt etneß
®rabftid)ctß bar unb ift ungefähr um ein
£rttte( ocrgrßfjert , ober bejfer gefagt, eß
gibt 8tid)et »on biefer gorm , weiche brei b
ättat Hemer finb, alß ber fyter abgebttoete, *
wafyrenb man fie biß $ur starte biefer gigur braudjt. a ift bie
Söabn, b bie 83abnfeite , c bie Seucfenfctte, d bie kappe, e bie
(Bpifcc jum (Stechen, wetetye burd) bie Safm uhb tyre betben leiten
gebtibet wirb.
£)ic £appe Ijeijjt je nacb ibrer Sßidjtung jur3?abn in einem
ftumpf ern ober fpifcigern SBtnf et eine b o e ober eine n t c b c r e, £ ie
tybcfyftc büb;t einen 2Binfel oon 30 \ bie nieberfte einen oon 55
®rab. £>te S&abt ber $id)tung ber ßappc ift bem (Srmcffen bc$
3fylogravben üfcertaffen, unb ift nur im Slltgcmcinen anjune^men,
bafj cineftappe mit mittlerem SSinfel in ber^eget am geeigneten
ift. $Die (Srfafjrung wirb ba(b an bie £anb geben, wela)c Wappen
ju ben oerfdjiebcnen oorfommenben Sirbetten, bie geeignetften finb.
2tufjer biefen ©tidjeln gibt eß aud) nod) anbere, beren SBalm
unten mebr ober weniger abgerunbet ift, bie fd)ma(cr ober breiter
finb unb tetdjt in jweefmaßt gen "Korten in jeber «£>anblung, wo
<£tid)cl ju Ijaben fmb, außgewäljtt werben tonnen.
Uebcr bie Slnwenbung ber öerfajiebenen ©tiebelarten siel ju
fagen, balten wir für überpfftg, ein weit fte fet)r wtttfürtidj
ift, b. b. ber eine 3fylogrcipf} bcnüfct fte fo, ber anbere anberß, unb
bann, weit ftd) bei einiger Hebung balb oon fctbft ergibt, wet(t)e
©ttdjelforte mit bem beften ßrfolg angewenbet werben fann.
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£iejenf 9 en 6H*«t, n,etd,e breite *A«, feien biefe nun
abgcrunbet ober eben/ werben fret$ jutn 5lu6bcben be8 (Smtnbcö
benüfct, wafyrcnb bic fetnern jum Aufarbeiten ber3cidmung bienen.
3n SBesitß auf bic Sänge btv triefte! baben wir anju*
führen, bafj biefelbe in ber SHeßcl fcon ber SStUfür be$ ©raoeurd
abbängt. 5Me turjejten ftnb fammt bem «£>eft woljl nidjt unter
brei unb bte längften nidjt über 6 3ott lang. <£>at man »tele
flehte Sogen ju führen, fo fann btejj mit fürjern (Sticheln leidster
ßcf^e^en, wabrenb ßtnien u. bgl. bcjfcr mit langen <3ttd)cln ge=
mad)t werben*).
$at man neben ben geraben aud) nod) foldie <Stid)cl, beren
S3abn etwaö aufwärts gebogen tft, fo tft blefj fe^r gut, unb er*
leichtert bie &u$f üfirung^ mand)er Arbeit fe^r.
ȟrftat unb tyMnfel.
<£$ ift bei 3fy(ograpBen Siegel, bafj fie wabrenb be3 gtedjenö
bic auögcftodjenen <z,panc immer wegblafeu; beffenungead)tet bleiben
aber immer oiele f leine <£pünd}en in ben Vertiefungen liegen,
welche oon 3eit ju Seit entfernt werben muffen, um feine Slrbcit
ftetä fo im 2luge ju tyaben unb prüfen ju fönnen, wie eS erforber*
lief} ift, wenn man fie tabelfrei unb obne &c£lftid)e liefern will.
SDiefj gefdjieljt am beften, wenn man ben £ot?,fd)mtt x>on 3«t ju
Bett mit einer fleinen weisen 33ürfte ober einem fteifen Sßinfel,
welcfre ®egenftanbe man ftets neben ftd) liegen §at, auSbürfiet ober
auöptnfett — natürlich trodem
3ür fur$ftd)tige £t)lograpben ift e$ ratbfam, eine Sßappenbedcl*
f^eibe wabrenfc ber 5lrbeit i>or53htnb unb Sftafe ju galten, wie e$
bie ßitljograbfyen t^un, unb wie e$ fdjon (Seite 47 alö guter Sftattj
für £ol$fcfyneibe ( r angegeben ift.
*) hieraus wirb Verborgenen, bafj ei oft
febr wefentltib ift, einen unb benfelben 0ttcbel
balb fürjer balb langer ju fcaben. Dte9 ift ba»
bureb moglta), bafj man ein £eft mit 2V* 3^H
langem (Stiel bat. welcher werft burßbo^rt wirb,
fo bafj man einen 3 3^0 langen <gtta}e! faft
ganj in bafTelbe efnfteden fann. SSorn ift mit
einer gaubfäge etwas in ba$ £eft eingejagt, unb wenn ber ©tta)el mebr
ober weniger in biefe ?>ülfc etngefeboben ift, wirb er mitteffi einer 3n>inge,
bte an ben (stiel M £>efteö geflohen wirb, befeftigt. Die nebenftebenbe
Sibbilbung wirb biefe SSorte nca) mebr oerbeutu'cfcen.
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£a$ 3*ärfett ober 3:*Ietfett btt ®tid>el.
9tur bann fann bcr3fylograp$ eine voUfommcnc [ebene, reine
Arbeit liefern, wenn bie Stiegel fc$r fdjarf fmb, baber tft ti
£auvtcrforbernif} für tyn, baf er biefelben rt<^tig ju fd>lcifen ms
ftetye. ityon fagt hierüber: e« gefdnctyt bieg / inbem man juerft
He beiben SBa^nf eitert
bearbeitet; fic »erben in
ber queren $id)tung bc*
StidjcU auf einem etwa*
breiten unb bureb &uf»
balten mit ben gingern ber anbem $anb ganj eben in ber S3abn
ju einer fajarfen Scheibe oereinigt gefebliffen, wobei mein eben
Sorge tragen mufj, ba§ fortwa^renb ber Stiegel überall gleicbjför*
mig aufliege, nify etwa mit bem $cft gehoben ober gebretjt unb
babura) eine fduefe $a$n »erurfaty »erbe. SDenn bie ©abn fo
oollfommen bergerityct ift, fe^leift man bie JUppc, inbem man
fte auf ben Stein nadj ber Duere beffelben auf unb nieberbewegt,
wobei man fte^ forgfaltig $u $üten'$at, fte weber linfs nod> rc<t>U
ju fer)r ju neigen, inbem fonft eine fdjicfc Stappt entfteben würbe,
welche ben 91aa)tbcil mit fid) fübrt (ber ebenfalls unb noety mc$r
»on einer (Riefen S3a^n entftctyt), ba§ ber Stiegel auf einer Seite
mebr greift aU auf ber anbem, wclcbcö SOeranlajfung gibt, bie
$id)tung ju »erfeblen, welker man folgen »HL ©ben fo febr
als biefe falfcfyc Oiirfuung ber .Kappe lut man eine anbere ju »er*
meiben, welche barauä entfpringt, baf man ben (Stiegel ju bodj
balt, wobei bann nid)t bie ganjeßapue, wie cd fein foÜ, auf bem
Steine liegt, fonbern nur bie Spifce bcrfelbcn junadjft ber 99abn,
fo baß unoermerft eine jweite Heinere .Kappe enthebt, welche, ba fte
tyitycr ift, alt bie anbere, Icidjt baju 93eranlaffung gibt, bajj
ber Stiefel tiefer in bie platte bringt, aU ber Arbeiter bcab*
Um bie Scharfe be* gefdjliffencn Stiegel« &u unterfuc^en,
mujj man fia> nity blo* bamit begnügen, ilm mit blogen Slugen
$u befe^en, fonbern man muß babii bie 2oupc &u $ülfe nehmen.
Sttit biefer wirb man befonber* einen fieb oictlcify finbenben ®rat$
entbecten tonnen, welken man aldbann baburd> befeitigt, bajj man
mit ber Spifce ein paar Sföal in ganj wcidjc* faule« $olj ober
in ganj weisen ßorf einfließt. Um aber bie Scharfe ber Spifce
$u probiren, faßt man ben Stichel wie jum ^unftiren, unb ftity
bamit auf ben £aumcnnagcl ber linfen ober reebten $anb, obne
icbod) irgenb (Bewalt anjuwenten, fonbern ben Stichel blo« leia)t
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auffcfccnb. 2Bcnn er bic gehörige Sdjarfe $at, fo wirb bie Sptfce
eingreifen, nad) bem £unjtau*brud : fie mug tiefen*)
UeW ^ett <?mf auf im* bie ©fite *er ®«<M.
3n benßifcn* unb SBerf&eugljanblungcn fteincrer Stabte fann
man in ber Siegel feine ©tid^rt fyabcn, ba e« ein &u wenig »er-
langter Slrtifcl ift, son bem man uberbirg ein fdjenc« Sortiment
galten mug, wenn ba« ßager SSkrtljtyaben foll. 3n gregern
trabten ftnbet man fie bagegen in reibet 2lu«wal)l, unb werben
bic fran$bfifd)en®rabftidjct in ber 9icgcl ben nieberlanbifdjcn
unb englifdjen weit sorgejogen. SDie ©enfer ©tid)cl werben
für bie beften gehalten, bod) finbet man aud) unter ben engtifdjen,
nicberlanbifd)cn unb beutfdjcn gute, (Sin Stüd foftet je naä) feiner
mbjtammung 4— T fr. (1—2 Sgr.)
£ie ®üte eine« neuen £tia>l« erfennt man junaä^ft baran,
bag er ganj glctdjfermig gearbeitet ift, feine SKiffc, 9lbcrn ober
Splitter tyat; nodj fixerer fann man Um beurteilen, wenn man
bie Spifce abbricht**), unb er fidj innerlich ofme Sprünge unb
Steden jetgt, audj ein ganj feine«, gleichförmige« äorn unb eine
gleichmäßige lichte Sarbc t)at.
5Wana^mal fonnen ©tiefet in ber SDcaffe ganj gut fein, unb
bod) ftnb fie jum ®ra»ircn unbraud)bar, inbem fie entweber ju
ljart ©ber ju weta) fmb. 3m erften galle muß man fte auelajfen,
im jweiten garten, wie e« auf Seite 43 angegeben ift.
hieltet unb Slrbcitottfcte tum Xtpfograpbett.
$a« 2lrbcit«$immcr eine« 3fylographcn foll unter feinen Um»
ftanben befebranft fein, weil ein freunbliaje«, geberig grogc« unb
hebe« £efat belebenb unb erljcitcrnb auf ben SScwobncr wirft,
wabrenb ein flcine« büftere« unb unbeimlidjc« in entgegen gefegter
SRiäjtung wirft.
<5in 3immcr ju ebener (Srbe taugt am wcmgftcn ju einem
Arbeite 1 jimmer, am allerwcnigftcn , wenn e« in einer tyalhveg«
gangbaren Strage liegt, inbem ba nidjt allein bic Slufmerffamfeit
bed Arbeiter« ju oft abgelenft wirb, fonbern bie r-erbeigehenben
SPcrfoncn, SBagcn, £f>iere :c. werfen t>on 3«t ju 3?it Ratten
*) £afj Heb jum @<$leifcn ber ©ucf>ei nur De Ift eine eignen, be«
merfen wir ^ier necb ganj befonber«, um aflenfaUfigen SWügriffen wr»
jubeuaen.
**> Da« äbbrecfccn fäabct in ben weniöften Säüen, ba feiten ein Ip-
lograr^ ben Sittel fo lang laft, al« er urfprünglicfc ift, fonbern i&n
utm Bbfurjcn abbricht, weil er fonft ju lang wäre.
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imb rauben baö Ctc^t. Reffet ifr ein fiofat in einem obern ^terf*
werf, wo baä iMebt freier unb obne Störung wirft. STabei roable
man immer eine foldje fiage, bei welcber ber Eintritt betf X'trbteä
nid)t gefyinbert ift burd) l^oBe ©ebäubc unb Säume, unb roenn
testete burd) 5lbbaltung beä ÜJidUeä aueb ntebt binberlicb waren, fo
werben fie e8 babureb, weil tbre Bewegungen bei Stürmen unt>
2Dtnbcn einen fet)r gefäbrlicben ©ecbfel bed Webte* beroorbringert.
3n 23e$ug auf baS einfallenbe 2id)t beobachte man ferner,
bag es nidU oon mehreren Seiten jutjteict) einfalle, fo:ibern nur
r-on einer einigen Seite fomme, weil fonfl fegenannte falfebe
Siebter entfielen, bie bei ber Arbeit febr (tcrenb wirfen unb
bem Sluge webe tbun. 5lu$ biefem ©runbe i(l e$ ratbfam, bteje-
jenigen genfter ju oerbängen, welcbe oon einer anbern Seite Üid)t
in baä 3intmer werfen unb nur ba*jenige offen $u (äffen, cor
welchem man arbeitet. £ic Scheiben folcfyer genfter f ollen meg-
liebft grog fein unb fo wenig $ol$werf alö mogtid) baben.
£er 5lrbett dttfer) ftebc bicfjt cor bcm.§enfter, unb jwar
am beften fo, bag ba$ Sicht oon öorn auf bie Arbeit fällt, eö tjt
fdjon weniger gut, wenn man baffelbe jur linfen £anb $at. £er
5lrbeit$tifd} mug einen foleben Umfang baben, bag bie oerfdueoe*
nen Stiebet, welche gebraud)t werben, ber Spiegel mit ber Seid)*
nung baoor, unb ber Delflcin jum Schleifen barauf dlanm
ftnben, um im 5lugenbltcf 2ltte3 bei ber£anb ju baben, waä man
bebarf. SDaö bejtänbig gebüdtc Sifcen fdjabet ber Öefimbbeit febr,
unb greift aud) bie klugen auf eine bebenflidje 3lrt an, wegbalb
e$ febr cmpfeblcnöwertb ijt, ben Slrbcitätifd) fo einzurichten, bag et
leicht fo e.rbcbt werben fann, baß man ftebcnb baran &u arbeiten •
oermag. ©er $tfch mug ferner fo befdjaffen fein, bag man beim
Stfcen bie güge frei auefhetfen fann, um ben Unterleib fo wenig
alö möglich jufammen ju brüefen. £)aber bürfen an ber Sßorber*
wanb weber Sdjränfe nod) Sdjublaben angebracht werben.
Ueber bie Qlucfcbmüdung eineä 9ltelier3 bemerfen wir nur,
bag bie 2öanbe mit Ruderblättern ber berübmteften Reifter ge*
fcbmücft fein follen, um baran ©eift unb 2luge |u bilden unb
nötbigenfalld ba$ 93cfte unb Scbönfte jeben Slugenblicf jur .£>anb
$u baben. 3ebcr ßünftfer foll baju fout)e Blatter wablen, welche
in fein gad) cinfd)lagen.
©regere 3nftrumente, wie Storcfyenfcbnabet, (Jopirmafditne unb
wa$ bergleicr)en mebr fmb, fann man gleichfalls an ben SBänben
aufhängen, eä mug bieg aber nicr)t auf eine 2lrt gefe^eben, bag
baburch baS 3intmer bad 3lnfeben einer ^onbwcrfcrwerfftatt be*
fommt, fonbern eö mug in einer gefälligen cinlabenben gorm
gefd)eben.
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®erfal>rimgdtt>rife beim 4?ol$ßrainrcm
3ft bic 3ctd)nung auf trgenb eine 2lrt auf bcn#ol$jto(f auf*
getragen, fo wirb ein Rapier barauf bef eftigt, welä>* an bciben
leiten mit attunblelm ober ßleifter ober ©iegcllacf jc. bcfeftigt ifh
SXefrt 3uf leben ift beg$a(b nötyig, bag bie 3eia)nung ni*t Oer*
wiffy wirb, wa6 bei ber läufigen 33erü>ung bed Stocf* mit ber
£anb fiä)er gefd)rijen würbe, wenn man biefe SOorfify auger Slajt
liefe. 3Kit btm ©raturcn wirb auf ber obern linfen (Scfe be*
^oljtdmirte« begonnen, unb um bieg tfnm &u fönnen, muf man
natürlich etwa« oon bem <ßa>icr ablöfen. 3ft biefe flcine ©teile
geflogen, fo wirb ein weiterer fleiner Ztyil be* ^am'er* abgebt
u. f. f. m ber ©tocf fertig ift
-3e^t fann man jum ©raotren (#ol&fted>en) felbfr übergeben.
5Wan nimmt ben ©rabflidjel berart in bie Ijoble £anb, bafj bie
gewölbte Seite feine* ©riff* in ber#anb ru$t, unb jwar an bem
fallen be$ 2>aumenö wie efr burdj folgenbe Sigurcn beutlid} oer*
anfd)aultd)t wirb.
Sie erfie gigur biefer Slbbilbung
jeigt, wie ber <stid)e( in ber £anb
liegen muß, unb ift a bie platte
«Seite fceö £efte*. $)ie jweite gigur
jteüt bar, wie ber etia^el auf bem
£ol$fto(f geführt wirb. 3)ie Haltung
erfolgt burd) ^ben nad) bem Sticket
felbft au«gefrretften Baumen unb
bie nad) ber £anb jurücf gefölagenen
brri legten Singer, ber 3ctgepnget
bleibt auf bem ^tiefen be$
Stityte au*geftre<ft. 3n biefer
Haltung fütjrt man nun bie
©m'fcc bergeftalt, bajj babur<$
feinere ober gröbere ßintenic. >
gebilbet werben, gerabe in ber /
Sange unb <Etarfc, wie e*
ef*n crforberlid) ift. ßom- /
men gebogene ßtnien oor, fo £
map ber 3fylograpb mit ber
regten <>anb ben (sttdjel im
S3ogen etwa* nad) ftd) jufutyren, bemfetben aber mit ber linfen
£anb ben $oljftocf in foldjer ffieife entgegenfülren, baj) bic ge-
bogene gintc fd>ön gcfdjwungen unb Ja nic^t fteif wirb.
3e fenfretycr mau ben ettd>el $alt, um fo tiefer bringt er in Me
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«ßof^pTatte ein, unb ijt auf folgenbem Q3i(b bic erfte gigur eine mebr
gewöhnliche ßage als bie jwette, bei wetzet bte Stellung für ben
gewöhnlichen (Stich ju aufredjt ijt*)
99ei bem ^otjfc^nitte ftitb nur
bic ©teilen tiefer $u graoiren, welche
in einer gröfern gleich e ofme erha-
bene fünfte ftnb} benn bei bem~
Auftragen ber garbc mit ber gewöhnlichen SBuehbrucferwalje »er*
ben nur bie erhabenen fünfte berührt, ofme bag biefelbc in tiefere
©teilen einbringt. Unb aud) beim kbbruefen auf ber SÖua^brucfer*
preffe berübrt baS Rapier nur bie erhabenen fünfte, inbem fie
nur auf bie obere gladje einen gleichmäßigen £rucf ausübt. SSenif
ftd) ein £ol$fd)mtt gut abbruefen foll, fo muß bte $rudcrfcr)war&e
ganj gleichmäßig auf ber ©a(je ausgebreitet fein, bamtt fte ft<h
aua) bem £ajj lieber gtcidjmaßtg mitteilen fann.
£er rautenförmige ®rabfti4cl, b. h- Derjenige, welcher
auö einem langgezogenen Stterecf befteht, wirb am l)aufigjten ange*
wenbet, unb muß bcßfcalb in oerfcfyiebenen 5lrten bei ber Arbeit
$ur Verfügung (toben. £at man nod) fd)ärfere (feinere) £ptfcen
nötbig, um j. 39. tiefere (Sinfdjnittc u. bcrgl. ju bewirten , fo
wenbet man 6ttd)el au$ mefferförmigem <Sta^l an, bejfen oorbered
(Snbe wie ber ©rabftidjcf sugcfdjltffen ift unb bejfen £urd)fchnttt
au$ einem fptfcigcn SDrctcd befielt : Meß ftnb bie 2Jccjfer|tid)el.
2lußcrbcm muß man nod) gladjftichel (Slachmetßel) mit ganj
fdmtalen nnb breiteren Bahnen, fowte 4>o|Icifeit unb *Runb*
0 ftia)cl bei ber §anb haben. Severe ftnb runb mit fd)ief abge*
fchliffener ©pifce. — 3n Söcjug auf bie Sßahl unb ben Gebrauch
ber »erfd)iebcnen 2Berf$cuge hangt es fetjr oon ber (Skwohnbett ober
®cfd)icfliehfeit beS MnftlerS ab, mit wa$ er irgenb etwas auS~
führt, unb wir haben oiele 23eweife, baß gerabc bei ben gertngften
Füllmitteln baS befte geleiftct würbe.
Äuf nrns liegt fcer ijoljflocft toä^renti bem ©raotren?
$iefe grage fann auf oerfchiebenc SSkife beantwortet werben,
benn unferc Biographen ftnb über beren Beantwortung ntdrt einig.
Einige haben bie £ol$platte, fei fte groß ober «ein, einfad) auf
bem Eifer) liegen unb behaupten, baß fte babei am ftcherften arbeiten
unb biefelbe am beften wenben tonnen; Rubere $c&tn ftabmen
*) Oben QBfik 62) wo gezeigt würbe, wie man ben ©runb bei
$>olflfd>ntiten ausgebt, $abcn wir angeführt, Wie ber ©iicbel bei anftren»
genberen SIrbftten geilten wirb unb tft bieS bort auch burch 2lbbtlbun»
Jen öeranfa)aulta)t
I
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(fiebe Seite 46) , (ti welche fic ben Stocf einfpannen ober ein«
fdjrauben, wie e$ bic cigentltdjcn £ol$fd)neiber tfyun. Sir Ratten
biefe beiben Sitten nidjt für gut, unb jwar bcßbalb, weil baS galten
bei ber erften &rt oiel fdjwicriger unb anjtrcngenber ift all bei
einer ^wertmäßigen 2}orfelirung, unb mad)t man bei einer unftdjern'
ßagc r-icl eljer gcblfdjnittc , alö bei einer fiebern. 23ei ber ^weiten
waltet &war biefer Ucbctftanb ntä^t ob, allein bie 33cttcguna.cn bed
^otjfdsnitt« fmb öiel §u fc^r gehemmt, wcßfyalb fiel) ein guter
3fylogra}>b nie einer üialimc bebienen wirb. 8?iel geeigneter ift
eine gebretyte Sd)cibe etwa V 2 §uß im £urdmicffer, welche unten
brei ober wer ftrifce Stifte fjat, bie man in bcn 5lrbeit*ttfd>
etnbrüdt, bamit'fte einen feften £alt befomint. S3ei ber obern
Seite ber platte ift ber 3)itttelpunft c-on außen an bis ju bem- '
jclbcn etwad erbest, e$ barf aber bie Steigung 00m Staube an V4
£inte nidjt überfteigen. 3n ber Üftittc ffrljt ein jicmlid) ftarfer, oben
ftumpfer unb abgerunbeter Stift, $at ber dfylograpb biefe $or*
ric^tung, fo laßt er auf bie SRücffeite beö ^cljftocfö*) ein ßod>
bobren, weldjeö faum ftarfer als ber Stift bief unb faum tiefer
als er bod) tft. S3cim ©raoiren wirb nun ber £ol$fiocf in ber
9ltt auf bic Scheibe gelegt, baß baS auf ber Dtütf feite bejfelben
angebradjte £od) in bcn Stift fommt. SDcr Stocf läßt fid) fetjr
leiert baran bewegen, unb bat gleid>wo^l einen ftdjcrn Slnbattäpunft,
wetd)cr baö galten fefyt erleichtert. ,
SBicle jieben cd oor, bcn #ol$ftocf waljrcnb ber Slrbctt auf ein
mit Sanb gefülltes ^elfter &u legen t woburd) er eine fefte 2age
erhalt, otyne an bcn netbigen ^Bewegungen ge^tnbert jir fein.
Db unb welche 2lrt oon Unterlage man waljle, - - man oer*
f&ume bei feiner, bcn Stocf niä)t über 9ftad)t ober wenn man nid)t
arbeitet auf bem ©eftctle Itcgen ju laffen, fonft rennte er fta>
leid)t werfen, b. % bie äußern %Uik tonnten etwas in bie £bbe
fommen unb bie innern ein wenig etngefdjlagen fein, fo baß fldp
ber ^oljftocf nid)t gut abbruden fann. 3um SBerbinbern btcfcS
UcbcljtanbcS lege man bcn ^oljftod ftet* mit ber 3eidmung naa>
unten auf einen ebenen £tfd), bann wirb baö ©leid)genid)t tyerge»
ftellt unb er gut bleiben.
SSeitete ftuntf griffe beim ®tat>iten.
S3ci bem Aufarbeiten ber Stgurcn fann mau innen beginnen
unb nad) außen fortgramren, wobei man &uadjft alle üdjten (hücn,
*) Um ben $ur $u iY-aren, Tann man bic Scbefben nur V-, wn ter
$ope ber Settern abWwiben unb biefe bann anf reebt gut an$getror?nete0
$>ol\, weltbeS ftcb niebt letebt mtfty, aufleimen, fo baß ber ©torf au*
bie Dlde ber Serfernbcbe erlangt.
leeren ober weifen) ©teilen audbebt, unb bie Umriffe biß julcfct
auffpart, weil man baburdj ben Söortbeil crjiclt, bafj ba« auflertyalb
ftel^enbe £olj watyrenb ber Slrbeit mebr SBUberftanb Iciftct unt> *>er=
l»ütet, baf fdjon fertige stellen fo leü&i befdjabigt werben' fonnen. SBet
<£d)rafjirungen mit Trennlinien ift bie^erfiettung berfelbcnfebrfdjwie*
rtg, inbem bie einzelnen deinen ätterctfe UJtyomben), treibe bur^
baö £>urd)fd)neibcn biefer Linien entfielen, ganj egal unb fdjarf
ausgehoben werben müffen, otyne bafj bie ßinien felbft bafig werben.
3)ie <&d>attivunQ wirb in ber föegel burä) Ölein-
lauf enbe ßinien bewirft, welche ju biefem 3wccfe ent*
fprcdjenb gebogen unb ftarfer ober fd>wad>er gemalt
werben. SDiefj ift bie etgcntlidje #oljfdHuttmantcr
(bießinienmanier), welche Von ben $ol$fd)neibern be*
fonber« ftubirt unb weit tnetyr geübt werten folltf,
aU e$ jur 3eit leiber ber gall ift. 3n ber hinten*
manier audgef ü tyrte £oljfd)nitte finb am frafttgften
unb baljer fürSBolf«* unb 3ugenbfd)rtften befonberd
geeignet 6ie finb bei gehöriger Sadjf enntnt jj am
fdjnellften unb leta)teftenau$$uf üfyren unb fomitaudj
am billigten berjuftellen , waä für bie obenerwa^n*
tenSHteratur j weige gleichfalls oon93clang ift, obfdjon
cö mand)mat am unrechten Drte gefpart ^etjt, wenn man bei ber
SluSfübrung ber «froljfdmitte gu irgenb einer @4rift auf einige
Souilb'or weniger fiel)t.
$unftirtc Sinien werben burd) geeignete« 3ftf4}Kfiben
einfadjer Sinien r)ergcftcllt.
3ur $erftcttung nafje aneinanber unb gleia^laufen-
ber Linien, wie fte bei ber (S(fattirung &on üflafdu'nenjcidmungcn,
bei ber SDarftellung be« Rimmels ober eine« abnltä)en $intcrgrunbe«,
bei Simmern, (t)icr fenfrcd)t, bort wagre^t) u. f. w. wirb bic
fiinirmaf^ine benüfct, inbem man einen ©rabßtdjel »on ent*
frred)enbcr ©tarfe barin befeftrgt. 3e weiter ber Gimmel oon ber
(£rbe fid) barfteüen foll, (alfo nad} oben be« £ol$fdmitte«), um fo
weiter muffen bie fiimen oon einanber fter)cn ; aua) bei bcm<Eä)at*
tiren oon 2Jcafd)inen u. bergt fommen fte balb enger, balb weiter
|u fteben ; bief wirb baburdj bewirft, baf man bic 3Rafdune etwa*
weiter ftctlt unb einen grobem Stichel einfefct. £>iefe *Diafd)tnen
l;aben ben föortr)etl, baß bie Arbeit weit fdmefler oon ftatten gct)t,
unb bafj bie geraben ßinien weit egaler werben, als fie felbft ber
geübtefte totjfäncfber ju freien im Staube wart.
S3et bem|)ol^iä) müjfen ade oorfommenben Ißcrtiefu n gen,
welker 2lrt fie aud> fein mögen, fdjvag aufwart« geftoebc« werben,
b. fie bürfen unter feinen Umftanben unterjochen fei n ^ inbem
für« @rße bie untevftocbcucn Stetten beim 3>ru<f leidjt nachgeben
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, unb au«bre eben f (tonten ; für'« Anbete baben bic auf einer breitem
S3afi« rubenben ©r^buneen fo siel geftigfeit, ba$ fie jebem oor-
fotnmenben ^Drud* wiberftefjen unb eben befcbalb gute Slbbrücfe lie*
fern, unb dritten* fann man unterbotene $o(jfa)nitte ntd)t ab«
ftatfcf>en ober abfliegen, wa« in oielen gälten feljr wefentlia) ift,
jumal biefe letzte &ermetyrung«art einen bcad)ten«wer%n Öorjug
ber #ol&ftiä)e gewahrt, .
SBetranBlititg t>ott Belleten Stellen.
60 fommen beim $oljfiicl) bt«weilen (Stetten oor, an benen
fid) bie Scfyattirung gegen bie listen Stetten attmablig ocrliert,
ober c« fotten fid) bei gewijfen ^artbien bc« |>intergrunbe« gleid)
feine Sinien weniger fatt abbruefen, al« im Sßorbergrunbe : um bie§
nun auf eine gefallige 2lrt tbun )u fonnen, nimmt man an folgen
©teilen etwa« oon ber Oberfläche bc« £olje« ab, wa« mtttclft eine«
glacfjjtidjcl« ober noä) bcjfcr mit einem Säjabctfen gefebc^cn fann,
worauf man bie etwa« oertiefte ftlafy gehörig im (ol&Tdfnitt au«-
füfyrt. $)a« 9lbfcfynciben ober Slbfcfyaben ber Oberfläche barf na-
türlich nidjt in tiefer Sffieife gcfcfjcbcn, fonft fann fiä) bie au«ge-
tybblte Stelle ntdjt me^r geborig abbruefen. SZBcnn nun ein Stocf,
ber auf biefe SGBeife betjanbett würbe, abgebrueft wirb, fo bruefen
flcf> bie etwa« tiefer Itcgcnben Einten unb fünfte jarter au«, tnbem
fie oon bem Rapier nur bura) einen ftt)wad)en £>rucf berührt wer*
bin. 2)urd) oiefe« ©erfahren ocrliert ber £ol$fd)nitt bie tym fonji
dgent^ümlic^c Jpavtc, er wirb weiä) unb au«brucf«oott, wef$atb wir
alle 3ünger ber £oljfä)neibefunfi auf btefen wefentlidjen gertf^ritt
aufmerffam macben, ba er oon wefentlid) günfHgen golgen fein
mu§. (£« gehört allcrbtng« Sacfyfcnntnijj ba&u, wenn ba« ©er-
liefen in geeigneter Steife gelingen fott; allein biefe ergibt fid) bura)
Hebung oon fclbjt, unb barf man fld> eben burd) einige fe^lge*
fcfylagene «Berfuc^e nidjt oon weitern abfdjrctfcn laffen.
SSerbetTermtft fehlerhafter Stellen.
&u<f> bei bem S3«r|olj fommt e« oor, baf f^lc^te Stetten
barin fwb , welche au«fpringcn , ober cd gleitet ber Stiebet
wabrenb bc« ©raoiren« au«, ober e« begegnet bem Storf fonft ein
Hnfatt , ober eine Stelle fallt nia>t nad> 2Bunfa) au« , fo fuebt
man all biefen Uebclftanben baburety abzuhelfen, baf man an ber
betrefenben fehlerhaften Stcttc ein ttoib etnbobrt, in biefe* einen
tunben, g,ena* fa^liejenben 3apfen einfefct, ben Stocf
wieber gnt ebnet unb abermal« graoirt 3ft bte fehabbafre Stelle
f* grof , baf fie nid)t burdj einen einzigen 3arfen wieber kr geftettt
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werben fann, fo bobrt man mebrere Sedier mtb fefct fo öicl 3apftn
att notbig ein, ober man meifelt ein oieredigeä Xoa) berauö unb
fefct ein geborig grofced Stüddjen ein — 3)a$ 2lu$bcffcrn erfolgt
überhaupt fo, wie eö oben bei bem $oljfttd) angegeben i(t.
%n üfuna eittjeltier Stetten t>e$ ^oltfttcbt^
2Öenn man bei einem ^oljflid) feine (Stetten, ©cfia^tcr u. bgl.
ausführt, fo tyut man wobt, fid) oon ber gein^eit unb ©üte ber*
felben überzeugen, ct;c man weiter arbeitet. <£>tejj gefdjic^t ba*
burd), baß man immer SBudibrucfcrfdjwdrje unb Seibcnpapier jur
§anb t)at 93on erfterer wirb ein wenig mit ber S}>i|jc bc£?3etge*
ober Mittelfingers auf einem ®lafe, einer Schiefertafel, einem
glatten Stüdcfyen S3url>olj ic. jerrieben, bamit auf ber gingerfrnfce
eine ganj feine Sd)id)te ber garbe jurüdblcibt, mit weldjer man
burety Sluftupfen auf bic betreffenbe Stelle bcS J^oljftidjö bcnfclbcn
fein unb gleichmäßig einfd)warjt, unb ein etwaä angefcud}tctc<5
Stüdd)cn oon bem Sctbcnpapicr fachte barauf legt unb bann mit
bem Sßagel eines gingerö, einem Stidjclbeft ober einem gal^bcin
fad)te anreibt. SDer baburd) gewonnene 5lbbrud, welcher ber einiger
Sorgfalt ganj rein wirb, jeigt beutlid), wo unb wa$ abjuanbern
unb 51t ocrbcjfcrit ift.
S3ei Befolgung biefer Regeln bei ber $oljfd)neibe« unb £ol$*
jttcbhmft wirb man ftd) fclbft otyne ßebrer bic nötige gertigfett _
anzueignen im Staube fein; unter ber Anleitung eineö Sftciftcrtf
wirb biejj natürlid) oiel lcid)ter ge^en, ba fidj oicle $unftgrifc bei*
bringen lafien, bie man tiict)t bcfcfyrcibcn, unb oon benen einzelne
in ber gratis felbft aufgefunben, anbere aber unbead)tet getajjcn
werben. 35>er übrigens 2)tutr) unb 9luSbauer f>at, wirb c$ in biefrn
beiben gad)ern ju etwa«? bringen, unb wenn eö bie Umßanbc er^eifdjen,
fo wirb man bamit aud) im Staube fein, fcfh 93rob baburdj $u Oer*
bienen.
Sttfantmengefefete ^ofjfcfmtite
bilben einen eigenen 3^cig ber «fjoljfdmcibefunjt, welche fdjon lange
in Hebung ift unb früher in bober $3lütbe fkinb. $)te 9llten be*
nüfcten btefc #ol$fa^nttt$ufammenfc|$ung bauftg $um Sbonbrud, um
bie Sd)onbeit ibrer Arbeiten 51t etböben ober einzelnen Stetten
berfelbeu mc^r SluSbrutf ju geben. 3" ber 9lcu&cit bat man biefc
2lrt oon £ol$ftitt)en wefentlid> auSgebilbet unb jum 3)tuden mety*
tcrer garben benüfct; jU ftnb unter bem tarnen <£©ngreoebru(f
am betannteften , unb gibt ein 5(rttfil $o&Vc>£$ barüber unb über
bie &rt biefer £>olsfttdjc bie jidjerfte &u*funft. (St ift in golgenbci»
enthalten :
i
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„ ©ongrc&cfcrutf ober jttfatsmtettgefefeter Erlief
ift ber oor mehreren Sabrcn oon bem (Englanber dongreoc erfunbenc
£rurf, oermoge welkem man &ai%ttcl, (Stiletten, gafturen, 2ib*
brejfen, Umfdrtage für 33üd)cr u. bergl. mit meuteren garben $u*
öteid) bebruden fann. Gortgreoe fab bei btm berühmten *ud»brucf et
2lpp(egatb in einem für äinber beftimmten Sbudje farbige SJttbct
mittelft jweter bbljerner tafeln brutfen, auf welche bie Farben
rinjcln aufgetragen würben, unb bie man bann jum SBcfwfe be«
&bjug$ ineinander fcfctc. £>iejj gab bem erfinfrerifeben Öongrcoe
bie erfte Sbcc jn feiner neuen $>rudart, namentlich bie 3bee ber
burd)brod)cnen CUatten. 8tatt beä #ol$ec brachte er aber Metall
in 9lnwenbung; unb baut lief! er oon bem SWeebanifuß Xanftn
eine treffe matten, um jene neuen $»pcn mbgltd)ft fd)neU abbruden
ju ftnncn. SSknn nun bie 2>rudoerfud)e , welche nun angeftcllt
würben, auefy auf bem 23anfnotenbrud nid)t ganj bie erwünschten •
SRefultate gab, fo erhielt bie (Srfmbung bod) befonberä oielen S3ei=
fall bei ben übrigen ber obengenannten 63egenfianbc. Slnfangd
brudte man nur fdjwarj unb rotb; fpatcr wählte man nicht nur
feinere Sarben, fenbern man wählte aud) mand)erlci bem 9htge
febr wohlgefällige 53erbinbungen.
3)ieß war im 3abt 1824, unb bi$ &um 3abr 18H6 hatte
(Songreoe ein latent, ba6 nur ihm allein bie Ausführung jener
£unft erlaubte. «Langel war ber erfie, ber fle nad) $Deutfd)lanb
herüber brachte, unb uoar auf bie 93eranlaffun$ beö £abaf$fabrt*
fanten 3u|ruö in Hamburg, ber feine (Etifctten, um beren SßadV
abmung ju oerbüten, mit jwei garben gebrueft Ijaben wollte. Gon»
greöe felbjt trat an Langel, natürltd) um guten $rctd, eine feiner
^djncttpreffen ab unb theiltc ifym aud> bad £>rudoerfabren mit.
3)ie mit bem dhfnter eingegangenen (iontrafte, unb bauptfädjlicb
ber bolje $reiö jener 9lrten oon ^reffen fd)üfcten biö rabin gegen
alle 9tad)abmcr. SSeil aber bie Verfertigung ber guillod)irten
SDfefjmgplatten , beren man jicf} in ber legten 3cit bebiente, fe^r
foftfpteltg war, fo hatte Naumann in grantfurt ben glüdlictyen
(Skbanfen, fie burdj 5lbflatfd)en ju oeroietfaltigen unb tyren2lbutg
mit ben gewöhnlichen SDruderprcffen ju bewejijiclligen. 2luf bad
gclungenfte würbe biefer (Skbanfe utr Ausführung gebraut.
£)te fogenannten jufammengefeften platten ber &ngletnber
befteben aud jweiSheilen ober platten. 3Me obere platte hat je
nadj ber gigur, wcldie gebvudt werben fott, oerfdueben geformte
Ausschnitte, in bie eben fo oiele Sttetatlfrode paffen, welcbc ticfelben
!uftbid)t *>erfrtlic$en, fo, ba$ ba« ®an$e nur eine Dberflae^e bilbet.
Stuf ber föfitf- ober Äebrfeitc aber bitten biefc Metall ftüde, wenn
f e eingefefct fmb, Jöorfprünge oon einigen SWilÜmetern. Äebrt man
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bie platte um, »erfleht man pc mit einem eutfpredjenben SRanbe
unb giefjt man in bie 3wifd)cnräume ber fceroorragenben SDZetaöflücfc
e^tiftmetaU, fo bleiben bie Sfletallftücfe fxxirt unb man erhalt
bieburä) bie jweite ober uutere statte.
SBenn beibe platten pfammengefefct un b gehörig vereinigt finb
fo fäteift man tyte Oberfläche forgfaltig ab unb gra&irt bann mit
ber $anb ober mit ber ÜJui(loä)irmaf^ine bie gewünfd)te 3«^nung
barauf. SBeit bie platten in ben gewöhnlichen Drucferprejfcn
abgebrueft werben follen, fo »erfleht eS fiä) t>on felbft, baf ber ettdj
ergaben fein mufj. 2Benn ba^er bie beiben Patten, nadj oollenbeter
3ei^nung, »on einanber getrennt werben, fo wirb auf jebet ein
Xtyit ber 3c«h™ng befmbltet) fein, ©o fann nun auf jebe eine
eigene frarbe aufgetragen werben, unb wenn man bann beibe statten
wieber miteinanber oeremtgt, fo werben beim 2lbjtet)en berfetben
beibe garben mit einem SWate gebrueft. Sollte man nun aber
biefe Operation mit ber £anb bewerfftelttgen, fo würbe bief manche*
£erumtappen *>eranlajfen unb langwierig fein. 2Äan fudjte ba^er eine
treffe yam Borfchem ju bringen, bie alle biefe Bewegungen fe^nell
nnb genau auSfübrt. £)aS $rinjip berfelben beftebt in folgenbem:
3Me obere platte wirb auf eine fefte Unterlage gefdjraubt, bie
untere hingegen ift an einer Stafcl angebracht, wcld)e fidj burd) bie
Bewegung eines crcentrtfdjen 9iabeS t)erabfenft, fobafb ber Slbbrud!
gefd)iet)t. ©S taufen bann jwei mit oerfd)tebenen garben oerfetyene
2Baljen über bie platten, worauf, burd) gortfefcung bet Bewegung
beS ercentrifeben 9iabeS, bie Üfcafel wieber emporftetgt, fo bafj bie
Borfprünge ober Habenseiten ber untern platte in bie 2lu$fcbnitte
ber obern eintreten. 3« bemfetben Slugenbltcfe get)t bie SDrucfwalje
über bie beiben Bereinigten platten unb ber&bbrucf geflieht. 3»et
Sltbeiter, welche einanber oon einer falben <£tunbe jur anbern ab*
läfcn, fefccn bie treffe in ©ang unb tonnen in einer ©tunbe, mit
Snbegriff ber jum ©teilen ber platten, yax Erneuerung bergarbe*.
etforbcrlic^cn 3cit, taufenb Slbbrücfe liefern. Bebient man ftä) ber«
felben treffe &um &bjiet)en einfarbiger 3rt<tynungen, woju fic gleich*
fall* empfehlenswert*) ift, fo gibt fte fiünblict) 1500 fcbbrücfe.
£te &um Slbjie^cn in biefer treffe beftimmten platten müjfen
au« Äupfcr ober <Etat)l gemad)t fein, fic finb baher treuer unb
aus biefem «Brunbe eignen fte fich nur für fold)e Satte, wo eine
fe^r grofe 2lnjat)l t>on &bbriufen gewonnen werben foll. aSerben
aber nur einige taufenb Slbbrürfe erforbert, fo verfertigt man fte
nach ben bekannten 2lbtlatf<h* ober ©tereotyp^o&cffeptattcn; man
nimmt namtid) oon ber graoirten SRatrifce einen &bbrucf mit ®öpS
unb fentt tiefen ungefähr einen Millimeter tief in gefd)molj.ncS
Schriftmetatl ein, bamit baS gefebmotjene Sföetatl in golge biefeS
£>ru<fS bis in bie tleinften Details tiefes SRobclS einbringt.
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V •
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©old)e abgeflatfdjte statten wiberfte^en bcn fdmettcn $ewc*
aungen ber ©efdjwinbprcffe nid)t lange; bod) fann man auf bcn
gewöhnlichen ©ruderpreffen eine $icmlt(f) große 2ln$abl Slbbrücfe
baoon nehmen. £te (Sdmettigfeit ift jwar in lefcterem Satte gertn-
(jer, bafüraber wirb bicDccinbeit befto großer; unb fowotyl bcßbalb,
alö aud> wegen ber bierburd) erretten SBoMfeilbeit fam ber Gon-
greoebrud in ber legten Seit weit mebr in Slufnabmc. Unb oer*
mctjrt man nad) biefem 33erfabren eine beftimmte 3ln$a(>( oon
Driginaltypcn, fo laßt ftd) beren $erbtnbung inö Uncntltcfye
abanbem, unb jwar fo, baß man eine große SDccngc 9lbbrüdc oon
fcerfäjicbenen SEimenfionen unb 3ufammcnfo$ungen hervorzubringen
im staube ift, obne net^tg ju ^aben, neue platten ju graoiren.
Slußer bem (Jongrcoe'fdjcn £rud wirb ber
£i)to#vaphiichc Sarbettfcrucf
audi nod) in anbercr ©eife ausgeübt. 5flan mad)t namlicb fo oiel
€tode, als" baö ju brudenbe SMlb Sarben ermatten fott. £ic oer=
fdjtcbencn <£tbde müffen natürlich ganj genau aufeinanber Raffen,
jeber aber wirb für fid) befonberö mit ber &arbe abgebrudt, für
welche er beftimmt ift.
©et biefem Sßerfabren müffen ntct)t allein bie gtode, refpeftioe
bie 3rid)nungen, »elcbe barauf aufgetragen fmb, ganj genau auf«
etnanber paffen, fonbern ba$ Rapier, auf weld)e$ gebrudt wirb,
muß ftetä fo genau aufgeftedt werben, baß eä um fefn £aar breit
feb)lt, fonft ift ber ganje£rud oerborben, fclbft wenn bic£oljftöde
^ ttod) fo pünftlid) unb fa^6n gemalt fmb. SDte größte Sorgfalt ift
auf baS &uffteden ju oerwenben , benn beim 9luf* unb Abnehmen
bcö ^apierä werben bie 86ctyerdien, an wetzen e$ aufgeftedt war,
(eicr)t großer, wenn man babei nid>t außerft oorftdittg ju ©erfe
gebt, unb fowie bieß ber gatt ift, fann ber Slbbrud nicr)t mebr fo
auefatten wie er fott, b. ty. bie Sarben werben an einjemen Stetten
aufeinanber gebrudt werben, wogegen auf ber anbern <£eite unbe*
feebrudte oeer weiße Streifen entfteben, weldje eine foldjc 5lrbeit,
bie natürlidjerwcife einen töunftarttfel barftclten foll, febr entftettt.
— (Sott ein Söflb mit mehreren Sarben gebrudt werben, fo ift ber
dongreoebrud oorjujieben, ba biefer in atten Sutten ganj egale
Slbbrüde liefert, unb aud) bie »Etcde fdjnett unb nicfyt fdjwcr mein*
anber gefegt werben fönnen, wenn fte awedmaßig gemaebt fmb. —
^ott hingegen ein (stod nur in jwei $arben gebrudt werben, fo
bürfte eö beffer fein, tiefe auf jweimal ju bruden, weil ba6 Rapier
beim jweiten Slufftetfcn in ber IRegcl noch ganj gut erhalten ift
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unb e$ fomit öiet fdjneller gebt, alt wenn tnan einen %Ml bed
Stocfä jum 5lufwal$en ber Satte nad) jeber garbe aufbeben unb
bann wieber etnfefcen foll, um beibe garben jugleid) abbrutfen $u
fönnen. — ©0 ijt übrigens nidjt bie Aufgabe ber £ol$fdmctbefunft,
hierein eine «^auptfor^e legen, bejjbalb fann man e$ audj getrojt
jebem 3fy(ograp$en übertaffen, weldjen 2Öeg er einklagen wolle,
falte tljm berartige Arbeiten oorfommen.
flDa* ©olortten bet J&oljfcfmittc.
Um $o(jf(^nitte bunt barjujtellen, ijt burd) ba$ Kematen ober
(£oloriren mit entfpredjenben garben weit letzter unb billiger ald
burd) ben garbenbrud. (Sin jum ßoloriren befttmmter «&oljfc^nitt
mug anberö gehalten werben, al$ einer, ber nur fdjwarj gebrueft
wirb, ßefctercr mujj befanntlid) 2id)t unb Ratten fo barftetten,
wie btc£ bei jeber ridjtigen 3«id)nung ber gall ift, wabrenb bei
einem (otogen jum (Solortren bie ©djattenfeiten fe$r fraftig unb
bunfcl, bie ßidjtftellen aber febr liefyt unb leidet gehalten werben
müffen. 3ft bieg nic^t ber gall, fo tagt fia^ ber |>ol$fd)nitt nidjt
.leidjt gut coloriren, benn e$ mujj bann erft burd) bi< garben ber
(Sjfeft in baS S3t(b gelegt werben, was nur burd) geübte $anb mit
groger 2Rül)e mbglidj i(t, unb natürltd) ben 5lufwanb bafür febr
erhöbt ?iegt bagegen ber (Sffeft auf bie angebeutete SSeifc fdjon
in bem #ol$frid) felbft, fo genügt ba$ Goloriren auf bie gewöhn*
Ud)c äßeife, b. man barf bie garben bloS einfad) burd) bie
«Patronen auftragen, obne bad <£d)attiren an einzelnen Stellen
netbig ju fyabcn, ba biefe burd) bie bunfel gehaltenen Stellen
beä 2lbbrucf$ fdjwarj genug fommen, um ben Statten gehörig
hervortreten ju lajfem SÜegcn biefe 2Dorte öon (einem 3fylograp()en
unbeadjtet bleiben, welker Silber jum ßoloriren. ju madjen befommt,
waö für 3ugcnbfa)riftcn, bie baburä) fet)r fdjön werben,
läufig ber gall x%
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UertHflfaltiflutifl Her $ol3f*4imtte nrib $*i$Ü}t.
lattcn, bic graoirtftnb, ober £o($frid)e baben
baburd) einen fct)r wefenttidjen 23ortheil,
baß fte fid) leidet, billig nnb fchncll »er-
mehren (äffen. £teß ift namentlich burd) baö
5lbgteßcn in Sdmftjcug, wcldjc (5 1 i d) c 1 beigen,
ber galt. £aö babei jn beobachtenbe Ver-
fahren würbe ju weit abführen, c£ fei bafycr
genug , wenn nur- fagen , baß 3fylogravfocn
nnb «g>o^fct)iutbcr ibre §o($fd)mttc anf (etd)te
2lrt unb billig in jeber (Schriftgießerei ab-
flatfc^cn (Glid)c'$ machen) (äffen fennen,
in (Stuttgart $. 33. bei 3flcfcler unb 2lnbcrn, in Reutlingen bei
£[Raur. 3cbc größere 8tabt bietet baju ©elegcnbcit, weßbalb ftd}
ber Xolograph nidjt bamit ju befaffen brauet, jumal eine größere
Einrichtung unb längere Erfahrung jum Abgießen gehört, welche
$u erwerben fid) nid)t lohnen würbe. ES fmb un* rtylograph* 3
'fd)e Slnftalten befannt, bie früher ihre Eltche'a jum SBerfauf
fetbfj machten, nachher aber baoon abftanben unb nun in ©teßercien
machen laffen, — gewi§ ber fchlagenbfte 93cwci«, baß unfere eben
angeführten Sorte richtig finb. Slnbcr* ift cd mit ber
©alfxtttoplafttF,
btefer neuen Erftnbung, welche f\ dj ber £»tograph J« nufcen machen
fann, einmal weit bie baju netbtge Einrichtung nur wenige 23afcen
foftet, unb bann, weil baS Verfahren babei nur eine febr geringe
SDcube mac^t, unb cnblich, weit bie baburch gewonnenen Äupf erstatten
febr rein werben unb eine ungeheure Slnjaht üoltfommcn guter
Stbbrücfe liefern. 3tu$ biefem tefctem ©runbc eignen ftd) folcf)c
@>tccfe namentlich für fo(d)e Silber, bie in ÜBerfe mit großer 5tuftage
lommcn, ober $u Etifctten für gabrifen, namentlich Xabafafabrifcn,
bie in maßtofer 3abl abgebrueft werben, gür gewöhnlich* dachen,
b. % für fotehe, bie nicht in größerer 5tnjahl gebrueft werben fotten,
tft bad ©atoanifiren nid)t geeignet, ba bic platten theurer werben
at* mtyi.
<Dte ©atoanoplafW ifl üon böchft wobtthattgen folgen für*
bie ^oljfchneibcfunft, inbem fte in ben ^tanb fe(jt, fehr treue Eopien
*on ben $ol&fxichcn ju machen, 3u biefem 3wecfc, fagt 51, $en$e,
V
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loßt man ein (Stützen $boßpbor in ftarfem, am beften abfoluten,
5Ufof>ol auf, inbcm man tiefen (SJrunbfloff mit bem Sllfoljol in
ein 2tr$ncißtaß bringt, baß man mit einem jlorfe oerfdjliejjt, einige
Minuten in tyeifjee ÜBaffer ftcllt unb oon 3eit ju 3eit umfdjüttelt,
hierauf bringt man in eine flache (Senate ober auf einen Getier
eine fd)wact)e Sluflöfung oon fatpeterfaurem ^ilberoröb unb taucht
einige Sefunben lang bie Dberflad)e beiß $oljfdHÜtteß in biefelbe;
babureb jtefyt fid) bie 8*(üfftgfeit in baß $olj unb bieg wirb fomtt
getvanft mit fatpeterfaurem Silbcrorob. 2Jtan giefjt nun etwae auf-
getreten $boßpbor in ein Sdmlcben ober Ubrgtaö; über biefe
Kampfe K\it man bie getranfte Cberfiadje beß $ol$fd)nitteß, woburd)
fic^ baß falpeterfaure (Silber in $boßpborf\(ber oerwanbelt, welcbeä
ein ßeitcr ift, unb nun in bie ^ette gebraut, fann ber fo überfteibetc
•frolsfcSnitt bie Stelle res negativen SDcetalliß oertreten, Qlnftatt
beß 2Ufobclß ift aud) 9(etl)cr anwenbbar, unb bie Silberauflofung
fann burd) eine Sluflefung oon (^lorgolb ober C^rorptatin erfefct
werben.
Stuf gleite SSetfe fann man in 3ufunft Stempel ju großen
2lnfang6bud)ftaben unb 3icvfct)viften überhaupt, fowie Vignetten k.
bloß in 53urbaum graotren, oon benen man fid) burd) bie Öaloano*
ptajtif fupferne SQiatrt^en btlbct, bie man nun mit CetternmetaÜ
ausgießen, ober gatoanifdj mit Tupfer füllen, ober auet) auf ber
(£lid)irmafd)ine abgießen fann.
5ftan fann fid) audj juoor oon bem £ol$fd)nitt einen Stbbrucf
in 2Öad)ß, Satlratb, 4?aufenbtafengallerte, Stearin, ßotopbonium,
(5)i)pö u. bergl. machen, biefen 5lbbrucf mittetjt eines, jarten Einfeld
ober reiner Baumwolle mit feingefd)temmtem (Srapbit Überpreisen
unb bann bem gatoantfdjen Strome ausfegen* Slm beften ifl
übrigens ju biefem 3wecfe eine
täutta t Wetdta * SD* atrtfce ,
welche bei gehöriger Slufmerffamfeit ganj fehlerlos auffaßt, unb *
ben £ol$fd)nitt aud) in feinen feinften Sbcilen treu wiebergibt. 3u
biefem 3n>ecfe löst man nadj bemfelben (Gewährsmann junäcbft bie
gereinigte ©utta^erc^a in Steinöl auf unb erwärmt bie fo $crcje*
jtetlte Stuflöfung. Sffiäljrcnb bem wirb ber #oljftid) mit etwas er*
wärmtem gett mogtidtft leicht eingepinfett, b. t). es barf nur fo
wenig $ett atß möglich, barauf ftfcen bleiben, bann legt man fleine
Portionen ber Sluflcfung auf ben Stieb unb breitet fie mit bem
3eigefinger, ben man oorber jur SScrbinberung beß Slnflebenß etwa«
naß mad)t, auf berfelben redjt bünn auß. Ottan fann bie Portion n
beliebig anlegen, oljne befürchten ju muffen, baß ftcfy bie SDcaffe
etwa nidjt oerbinbe* SDtücft mau bie Singer feft auf, fo -entfielen
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- 93 -
feine 93oren unb bie- Watte gelingt jebedmal. Sie ©utta*3)era)a«
Sflatrige lagt fich, fobalb ftc crfaüct tft, ot)ne aUe (gehwterigfett
abgeben unb tft febon blanf unb rein. Um bünngeworbene ©teilen
beö ©utta=$erd}aüberäugd etwaö ftarfer $u machen, fann man auch
eine ber ©rege ber platte entfprecbcnbe $appc auflegen, welche
erwajrmt fich leicht oerbinbet.
Um biefe platte leitenb ju machen, ffreut man feine Tupfers
unb ©olbbronce barauf unb entfernt baö Ucberflüifige.
<Dae 33ct)anbeln bcö «£>oljfd)nitteö nart) ber erften 2lrt biefer
Anleitung, wobei juerfl eine SWatri^e au$ Tupfer gemacht wirb, in
welche man bann bie eigentliche platte nteberfcblagen lagt, ift nicht
allein foftfpiclig, fonbern aud) fet)r jettraubenb, wcgljalb folgenbeö
fl erfahren t)auftg Slnwenbung ftnbet, namentlich wenn man ©utta*
Fercha nietyt jum gleichen 3wccfe bcnüfcen will: Sföan erhalt eine
gute reine üJcatrifce, wenn man ben Drigtnall)ol£fttch in eine geeig*
nete *PMalllegtuwg einbrüeft ober einen Slbflatfd) baoon macht
ßum 3lbflatfcben iß folgenbe Sftetalllegirung am atlerbcfkn geeignet;
8 ©ewichtsttjeile SSUmutt);
8 Steile %Ui unb
3 Steile Qimu
2)iefe »erfebiebenen *D?etatltt)eile werben jufammen in einem
büunen blechernen ©ctymaljlcffel $um ©cbmeljen gebracht, wa$ fcl)r
fchucll gefchict)t, bann einige 3cit im $lug gehalten unb t)tcrauf in
. ein burd)au$ troefenea ^appf ajtcben in etwa 3 — 4 Äinien biefer Sage
auägegojfen. Sie SDicfe richtet fich, wie leicht begreiflich, nach ben
grögern unb geringem Vertiefungen unb ©rtyabcnt)eiten be$ ©tocf$ #
welcher abgeflatftyt werben foll, wie fich wofyl oon felbft oerfteben
wirt, ba fein Styeil bcffelben ohne einen entfpreebenben 9#etallübcrs
jug fein barf* Sei bem Slbgiegen mug fefyc fchnell oerfat)ren
werben, bag man an oem Slbgug mit einem erwärmten Äartenblatt,
baö fieb auf ber Oberfläche bilceubeDrtyb wegnehmen (wegftreteben)
fann. £at nun ber SDictaügug eine breiartige Gonfifienj
angenommen, fo wirb bie möglichfi erwärmte ©raoüre fdjnell barauf
gebrüeft unb burd) irgmb eine Vorrichtung (mit ber blogen £anb
fann bieg wegen ber £tfce nia)t gefeiten) barin gehalten bi* bie
SWa|fc ganj eifaltct ijt.
SDiefeö SDfctallmobell liefert in bem Sfcteoerfdjlag , welche ber
gatoanifche (Strom barauf bilbet, einen treuen Slbbrucf bc$ <>oljftid>d ;
unb follte baffelbe je nicht ganj fd)arf burd) tiefe« ©inbrüefen in
bie breiartige ©ktalllegirung werben, fo fann man biefen gcMer
baburch oerbeffern, bag man ben ^oljfttcb in irgenb einer treffe,
j. 93« einer iüuc^binberprejfe u. bergl., etwaö in oaö weiche Metall
einbrüeft.
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- 94 -
£rr Mppavat )irot ©ahmntftten.
befielt na$ ben Angaben M ^rofeffor* gelftna, in golgenbem:
<Die nebenftebenbe Sigur
if* bar jur Erzeugung »on
fRelief *£upferplatten
bienenbe Apparat, an ift ein
oben offene*, bi$ cc mit
finet oollfommen gefattigten
Äupferoitriol(6fung angef üD>
te* ®(a«, beffen £urdjmeffer
unb ©rofe fi<$ lebiglid}
naef} ber <$rSfje be* ju
copirenben ®egenftanbe« rid}»
tet bb ift ein oben unb
unten offener @la$etylinber,
beffen £urd)meffeT etwa«
Heiner ift, aU ber be* jur
Slufnabme ber £upfert>itriol«
lofung beftimmten (SMafrt,
rine#6be sonungefabr 6 3ott
bat unb an feinem untern $%tl b mit mftgltyft bünner, jut>or
twa« angefeuchteter Sfiterblafe oerfäloffen ift. (Sin gewitynlid) er «am»
jKne^linber wirb in ben meiften Sailen oollfommen au«retcben; jwe<f*
mäßiger bürfte e* jeboeb fein, rinen ©la*eplinber anjuwenben, ber, um
ba« Abgleiten ber mit SBinbfaben befeftigten Sbierblafe ju oerbinbern,
unten mit einem etwa« nacb&ufjenju oorfyringenbenföanbefcerfetyenift.)
cc pnb woblau$geglül;te (Kegfame), ! /j X!tntc biete Äupferbrabte,
bie ben (Swlinber bb, in ber untern £alfte fetner Sange, an brei
fünften umgeben; fie bienen al$ Warfen ber Sragcr unb finb an
ityren äußeren $ufammengebrefyten (£nben etwa* nad) Unten juge*
bogen, um ben ©laöctyltnber , wenn berfelbc auf ben üfanb be«
©lafed aa aufgefegt wirb, dne fefte Stellung $u geben, g d i 1 f
ift ein ftarfer, aud dnem Stüde beftetjenber ungefähr l'/s bi$ 2
ßinien biefer, nict)t geglübterÄupferbratyt, bem mtttclft dner$5ratyt»
jange leidjt bie au$ ber 3eid)nung $u erfefycnbe ©eftalt gegeben
werben fann. 3ki g unb f ift biefer $)rat)t $u dnem Sftinge ge*
bogen, bd i aber, etwa % ßeü bod}, fo eng jufammengebrücft,
als e6 bie SDicfe ber ©laawanb be« Gtylinber« eben julafjt. $)et
ringförmig gebogene 3%il rddjt in beu (Sri Ii über fo weit tyerab,
bafj jwifdjen ibm unb ber S^ierblafe nur etwa nod> ein SRaum
oon 3 hinten $5be »erbldbt, bagegen betragt bie Entfernung
be$ ringförmig gebogenen £bdl$ f oon ber ^ierblafe 2V* bi* 3
$arifer 3oU. SWan t^ut wol>l, ben $ra$t oon bem fünfte b bi« c
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I
ftar? mit ©iegella«! ju fiber^en, um einer unnötigen jtupfer*
praeipitation an tiefem $beüc tcö Apparate* oorjubeugen. Jöitl
man jid> nun biefe* etnfaäen Apparates jur ($r$eugung oon Relief*
^tupferptatten bebienen, fo füllt man, wie gefaßt, ba6 aufcere ®la$
bis cc mit einer gefatttgten, falten, juoor bur$ ßeinwanb ftltrtrten
Äupfer&ttriotlo'fung an, wirft überbtef, um womöglich längere 3tit
runburd) bie fiefung auf bem fünfte ber Sättigung ju erhalten,
einige JtrtyftaUfragmente üon Äupferoltrtol auf ben ©oben M ©lafe*,
bangt bierauf ben Jlupferbra&t g b i I f Auf brn SRanb beö unten mit
SfyierMafe jugebunbenen ©lafte^linber* , legt auf ben 9itng g eine
fjetvefyn tiefte, &uüor etwa$ amalgamirte, biete 3 tnf platte Den
einem ber ÜTOeite be$ ©laSctylinber* entfpre<benben Durdjmejfer,
füllt bann ben ß^linber bb bid an bie punftirte ßinie kk mit gc=
witynlid)cm Söaffer, brm man, je nad) ber 3Renge bejfelben, me$r
ober weniger oerbfinnte, au« 6 Steilen SCÖaffer, unb 1 &beil eon*
centrirter Saure befte^enbe S<bwefelfaure (auf 12 8ot& SBaffer
etwa 2 Ouentcben oerbfitmte Saure) jufefrt. hierauf (egt man
ben ju fiberfupfernben ©egenftanb auf ben ringförmig gebogenen
£$ei( f unb bangt bann bie ganjc eben betriebene fttorrid)tung
in ba* mit Äupferoitrioltöfung gefüllte ©lad, fo jwar, bafj ber
G^linber mit ber Sfcierblafe ungefähr 1 ober 2 3oü tief unter
bem «Rioeau ber tfupferoitriollöfung ju flehen fommt. 93ers
lauf oon 24 Stunben $at man ben Gtyltnber bb mit bem ju tym
gehörigen SDra^te jebeSmal au« ber tfupfenritriollbfung fceraufyus
beben, bie oerbünnte Saure ju erneuern , ba* 3infftü(f gehörig ju
reinigen, ober, fall« e* jiemlub aufgeloht, bur* ein frtfae« Stü(f
gu erfefcen, unb bie Äupferoitriollofung mit einem «fcolj* ober ©la«*
ftabeben umjurityren, ober fall« lefctere nity me$r gehörig gefattigt
fein fottte, mit frifäen Är^ftallfragmenten ju wfefcen. Sdjon
nad) 3 btft 4 2 aßen wirb ba* auf ber Äupf erplatte ftd) abgelagerte
Äupfer eine betra<btli<be SDtife erlangt baten unb nad) ungefähr 8
Jagen eine platte bilben, bie 1 bi* 2 $arifer Minien rief ift"
SDad fcblofen ber [Relief fupferplatte, wel6e bur<$ Hefe« ©er-
fahren gewonnen worben i(i, $at jwar feine Scfcwierigfeiten, bod)
muß man babet auf paffen, renn e* wäre fcr)r ärgert id) unb aüe
barauf Derwcnbete 9)tülje fammt ben Äoften verloren, wenn fle burdj
eine Unoorftcbtigfeit unbrauchbar gemacht würbe. — Um alfo bieten
3*»c(f &u erreid)en, fpannt man bie ganje äupfermaffe in einen
S(braubftocf unb feilt bie Äupferr&nber berfelben ringsum ab, fo
ba(j bie gfiatrtye ring« um ben Diane* fyerum fiaVbar wirb. 3ft
bief gef(be^en, fo wirb bieSd)neibe eine* >J)iefTer* an einem fünfte,
wo e« nity f^aben fann gwif^en bie OTatri^e unb bie «latte,
treibe fid> barauf nieberfdjlutj , gebrücft. $Qt man baburd) eine
föifce erjielt, fo wirb fit forgf altig erweitert, bamit man einen
bännen #ornfpatel einwerfen fann, woburä) eine oollfommenc
Trennung ber beioen Steile bewirft wirb, ol)ne brn einen ober ben
anbern £f>eil ju bffdjabtijen. Q3on ben SDiatrifcen t)at man burd>
Hefeö ©erfahren gleid) einen ©toef ober einen Stempel, weldjer
ftrt) junt fofortigen ©ebrauebe eignet, nadicem er juoor auägegojfen
ober auf ein $olj oon entfprea>euber S)icfe (#ol$ uno Äupf erplatte
feilen fo bief fein, aU bie ©ucborucferlettern fyodt fino ) genagelt tft.
£at man tnbejfen ba$ «&olj bem galoantfcfcen Strome auf? ge-
fegt unb einen Jhtpfernieberfdjlag oon ber gewünfdjten Starfe barauf
erjielt, fo wirb juerjt biefer abgelöst, mit einer &efcfaliauflöfung
gereinigt, nad) biefem mit Dlioenöl allfeitig eingerieben, weldjeä
jebod) mit £>ülfe oon feinem öüefjpapier unb *ciner ©ürjie wieber
fergfältig entfernt werben mup. <Die auf biefe §lrt bemäntelte
SDfatrifce wirb nun, wie jebe anbere, bem galoanifdjcn 3koje§
au$gefe|t, bann erhalt man barin eine platte, welche bem Originale
oöllig gleidjt, unb bie ofme befonbere Sa)wierigfeiten oon ber Dri*
ginalplaite abgehoben werben fann.
■
Um eine ©r/psform ju gewinnen, roeldje ben galoanifeben
©trom annimmt, wal beiläufig gefagt ein großer 93ortbeil ifi, weil
fid> eine (Stypematrifce am befien barftellen lägt, fo mu§ man bie»
felbe mit einer oerbftnnten ^rüenf-einlofung tranfen, ober fle fo
ftarf bamit benenn, bajj fu nod> ein wenig feud)t erfa)eint. 3ft
bieg gefdiefycn, fo wirb fie einem Strome oon nidjt entjunb«
liicm $l)o$pf)orwafferfioffgafe auOgefefct .frierburd) wirb
ba$ falpeterfaure Silber augenblicfUd) auf bic DberfläaV ber gorm
gejogciu unb in eine bünne Sdncbt oon ^boöptyorfilbet oer*
wanbclt, wel«ei ein ausgezeichneter ©leftrtjitatöableiter ifc 2)a*
^^oöpborwafferfloffga«, welcbeS ftd) ^ieju am befren eignet, fann
man oljne alle &efat)r burd> (Stiftung einer al f ot)oltfd)en
Slefcfalilöfung, welker man ein Stücf $t)o$pbor jufefct, felbfl
cntwicfeln. JBemerft man einen gleichförmigen Ueberjug oon
pljorfUber über bie ©opSmatrifce, fo fann man fte mit bem beften
Erfolge bem galoanifeben (Strome in ber ßupferoitriolauflöfung au 6»
fefcen — 25icfe ßöfung wirb baburä) gewonnen, bajj man ct)prifcr)e$
Äupfcroitriol flcin &crfto§r, mit feigem SGBaffer angiejjt unb fo lange
fielen l&ßt, bie eS ftd) aufgelöst t)at.
93ei bem ganzen $$erfat)ten foll man webet bie
©aure nod) bie SßitrioUefung mit einem eifernen
Snftrumente berühren, weil babureb ber eleftrifcbe
©trom ganj unb gar gehemmt werben fann. 3(t bief
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- 97 -
au* Un&orfidjttgfeit gefdje^en, fo muß man bte gänje
©efc^i^tc wteber oon oorn beginnen.
<Damit ber Xolograplj bod) au$ weif wa* jum
Stereotyp treu ober 21 bf (atfehen t>on£oljf dritten
gehört, beuten wir in golgenbem furjan, wie bie (Sadje bctyanbelt
wirb. ©owobl bie für bie ©udjbrutferet ju Verzierungen unb
Vignetten bejrimmtcn #oljfd)nttte , ald aud) mandje größere in ben
£ert eine* SÖudjd abgebrühten, werben auf folgenbe 3lrt abge*
flatfdjt ober abgegoffen. 3n einem glajirten £opfe »er*
mifdjt man mit 2öaffer 2'/^ ZtyiU jerftoßenen burdjgefiebten unb
über bem geuer in einem Reffet umgerührten trotfenen (Sfypd, 1
Streit geröftete$ unb burdjgefiebte* 3iegelmet>l (oon jerftoßenen
3iegeln) unb V 2 Sttyeil fein gejtoßene* geberweiß ober 2Ubeft. Die
«JHifdjung muß fo fein, baß fte fid) ausgießen lagt 2Ran faßt
ben £ol$fd)nttt oon allen leiten mit genau anfdjließenben ©tegen
ein. <Diefc (Stege müjfen aber etwa* niebriger, al* bie Spuren
fielen. Um bie giguren herum aber madjt man einen SRanb oon
$bon, bamit bie aufgegorene ®w$maffe freien bleibt 9iun be*
pinfett man bie giguren bed ^oljf^nittd mit JBaumöl, gießt bie
©W$maffe auf bie giguren unb betüpfelt fte mit einem Keinen
qßtnfet, bamit fte ft<§ in alle 3üge hinein begeben. SPton laßt bie
SWajfe troden werben, nimmt ben S^onranb mit einem SRejfer hin*
weg unb h*bt ben <Sto<f oorftdjtig h<*au*. 9Ra$ biefem muffen
biefe gormen fo gut auSgetrodnct werben, baß aud> nic^t ein ®e=
banfe oon geudjtigteit mehr barin jurütfbletbt ; benn fowie Meß ni^t
ber gatt ift, fann man aud) feinen reinen Slbguß baoon mad)en,
weil bie geu<htigfcit burd) bie 2Barme be* barauf gegojfenen Reißen
EMail« auf bie Dberjladje gebogen wirb unb SBlafen »erurfad)t.
Sßetl nun ba« 2lu$tro<fnen ber Gtypdformen wefentlic^e« ©rforber*
niß i(t, bebient man ftdj baju einiger Defeläen, weld)e einem (leinen
SBratofen gleiten, nur baß ftdj meiere 9tetyen eiferner Stangen
barin befinben, auf weld)e man bie ©Reform, weldje $uoor an
ber ßuft au*getro<fnet würbe, legt, unb bann oon unten erwärmt,
b. bie glamme fdjtSgt an ben ©oben biefe* Def eigens, unb
Udt wo$t aud) an ben beiben «Seitenteilen beffelben herauf.
©owie bie gorm au* bem Ofen (ommt unb nod) jiemlid)
»arm ift, wirb bad Abgießen berfelbcn oorgenommen, inbem man
fle in ein Äaftdjen oon entfpredjenber ©r6ße fließt unb mit
gew6hnli<ffem ©d)riftgießerjeug ausgießt.
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- 98 -
I
Heber tot* fßtamen in ßXcUül mid)
er £oljftid) !ann in *>erfdu*ebenen 9Mallen
taufdjenb nactygcafymt werben, namentlidj
inredjt reinen unb mögltdjft weisen 5fteffing*
platten ober in einer SMetalllegirung sonSölei
unb3inn, weldje mit mefyr ober weniger Sinti =
mon »erfefcttjt. 6$ ift übrigens bie üftctljobe,
tyoläfdmtttartige SMlber inS&etatt ju flehen,
fefyr wenig im ©ebraud), namentlid) fett-
bem bie ©afoanoplaftif eS möglid} ma<fyte,
berartige in $ol$ graoirte ^töäe leicht in
Tupfer ju bekommen, woburd) man (£tc(fc
erfyält, bie eine jafyltofe StfJaffe öon 3tb=
brücfen gejtatten. £)a$ SBerfaljren bei bem ©rattiren *>on 3ttetatt=
Vlatten für bie 33ud)bru<ferprejfe ift fo jiemltd) bajfelbe, wie beim
4>oljfttdj, nnr gc^t e$ bei ber £>arte beS $u ftedjenben ©egenftanbeö
etwas fdjwercr, jumal man feine anbern 3nftrumente anjuwenben
vermag, als bie ©rabftidjel.
S8on Jlupferftidjen , weldje mit bem ©rabfHcfyel ausgeführt
fmb, fann man burdj 5lbf(atfd)e ba&on in ©äriftgießermetall SDruef -
formen für bie 93ud)brucferprejfe gewinnen, weld)e ganj gut gelingen,
|umal wenn bie «Jtupf erplatte forgfältig für biefen j&wd mit bem
©rabfttdjcl ausgeführt ift. kommen babei größere lidjte ©teilen
t>or, fo muß man biefe in ber abgeflatfdjten platte nod) gehörig
vertiefen, bamtt ftc$ beim Slufwaljen ber $ud)bru<ferfd)wär$e feine
garbe barauf abfefcen unb biefe ftcfy bem Slbbrutf mitteilen fönne« —
3n 93e$ug auf baS allenfalls anjuwenbenbe Siefen wirb baS &ol=
flenbc bie nötige Anleitung geben,
Stud) ber ©c^riftgießerjeug wirb tyn unb wieber jum
©raturen benüfct,- namcntlia^ für ©egenftanbe, bie »ielfac^ ftereotö*
pirt werben follen, weil man ba&on lcid)ter 5lbgüffe maa^en fann
als »om äot&fity. 2)aS Verfahren beim ©rairiren felbjt ift
baffelbe wie beim faltfäti) , in S3ejug auf bie Anfertigung ber
platten aus ©djriftjeug aber ^aben wir ju bemerfen,
baß bicfelben in entftredjenber ©rbße im ®uß ganj rein fein
müffen, worauf man fte oon einem getieften Stifter egal abhobeln
' läßt. Dtme bicfeS Abhobeln , welkem eine S3e^aitblung mit ber
Ab^ie^linge folgen muß, würbe man fienie fo fctyön eben erhalten,
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- 99 ~
bag ftc fd)8n graoirt ober 911t abg«bru(ft werben fönnte. Stuf nod)
leichtere 2lrt erhalt man eine ganj ebene, glatte statte au$ «Schrift*
jeug, wenn man oon einer reinen, fefyr glatten <§tal)lptattc ober
t>on einer ebenen ©taötafel eine *Dfotrtfcc'< baburd) anfertigt, bajj
man ben SRanb berfelbcn mit einem fctyonranb umgibt unb barauf
©typS in ber crforberlidjen #öf)e aufgießt. SDurdp (Stereotyp iren
biefer ©ttpsplatte erhält man eine fo glatte unb ebene platte in
©d^riftgicjjerjcug, bafj man biefelbe bloö in entfpredjenber ©röge
abjufägen brauet, um fofort batauf graoiren 51t rennen.
Ijerftelhttifl tum llritf fßtytn mtttelffc 3k£en,
in uotffranbigeS ©elingen biefer ftmtft,
baö in oerfd)iebencn 3ettfd)riftcn unb ju
oerfdnebenen 3citen fa>n bargefrellt worben
ßeben anjuwenben gefudjt, allein fei* jefct
Kit ftd) bie 6adje als febr problematifdj
berauggcftellt, fo feft (Sinjelne aud> fdjon
ju behaupten wagten, bajj baburd) bie
#ol$fd)netbefunft ganj unb gar oerbrangt.
werben werbe. SDiejj baben unfere £t;lo-
grapsen wofyl nie ju befürdjten, mögen ftc
bejjbalb mutbig fortfdjreiten in ityrem @cbtct; benn je mebr fte fid)
barauf oeroollfommnen, um fo beffere ®efd)äfte werben fte madjen.
©iö jefct haben fa(t alle für bie SBucfybrucferprejfe beftimmten 9lclief=
Slefcungen ben Sftaditbcil, bag entweber bie babei nötige £icfe ber
weisen (Stellen fct)lt, ober bafj beim Siefen bie feineren Partien
ganj ju ©runbe gehen, wenn biefe Sliefe erlangt werben foll. 2Bir
wollen freiließ hoffen, bajj biefe Uebelftanbc mit ber 3«t befeitigt
werben,; trojjbem aberratben wir, neue (Srfmbungen in biefer filid)*
tung, unter welkem tarnen fie aud) auöpofaunt werben mögen, mit
33orfid)t aufzunehmen, ba wir und burd) ^oa^trabenbe Sieben fdjon
fo oft gctäufdjt fatjen.
liefen Uebelftanbcn, weldje wir fo eben anführten, wirb tfyctt-
»eife jefct fdjon baburd) abgeholfen, baß man baö S3ilb nid)t &u
tief afct unb bann einen ©typäabguß baoon mad)t, was fehr leidet
gefa^eben fann unb an bemfelben bie M)tm ©teilen, entfpredjenb
auatieft*
5*
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3&ftfen wir nun bie oerfe^ftbenen SWaterialten auf, weldje ft*
lux £erfretlung erhabener bitter mittelft be« 9lefcend eignen, um
baburd) Gelegenheit ju SBerfudKn ju geben unb jugleid) &ur fernem
2lu*btlbung biefe* 3mi%& *om tSr^abenbrucf bae unfere beizutragen.
£tefed SRetatl eignet ficf) nidjt am oejten &ur erhabenen ©ra«
mrung, weit ed *>on bem 2le£waffcr fo leicht angegriffen wirb, baß
Die Umrijfc beim 9(cfcen jtetd unbeutlid) werben unb feinere ^ßartiecn
tbcilweife ganj ju ©runbe geben. 3um $lnftellen oon äkrfudjen
wenbe man ocrbfmnte ©djwefelfaure, ©alpeterfaure unb #öbrodjlor*
faurc an. ©benfowenig ift ju bem gleiten 3we<fe
!$ao 3tttit
geeignet ©ollte man trofcbem 2krfud)e barin ju ma^en wünfäen,
fo wenbe man $»brod)lorfäure an, weil ba« 3tnn am <5djneUften
unb gletcfyf örmigften oon berfelben angegriffen wirb. (5in !aum
bejferer ©rfotg wirb mit bem
erhielt, ju beffen Slefcung ©alpeterfaure ober $nbro<$(orfaure bient.
2lm beften bürfte wobl eine 23erbinbung biefer beiben (Säuren ober
wenn eine um bie anbere angewenbet wirb, fein, inbem $9brod)lor=
fäure nur auf ba3 2lntimonium fdmell unb regelmäßig eingreift,
wa^renb fte ba$ S3(ei unberührt laßt unb bei bem Slntimonium
gerabe ba6 ©egcnttyeil ftattfinbet. — Keffer ift ber
jum Siefen geeignet unb gibt Ijieju Dr. 9cetto eine praftiföe
Anleitung in golgenbem: „©er (tt^ccjra^^ifc^c §od}brucf ober bie
Äunft, 3ctcbnungen auf (Stein tyodjjuafcen, baß fte abgcflatfdjt
werben tonnen, »erfprtc^t, obgletd) nod) großer 93crbefferungen fatyig,
eine bebeutenbe SGÖidjtigfett ju erlangen. 9lid)t allein, baß man
bie fo abgeflatfdjten 3eidmungen bann, wie anbere graoirte unb
gefdmittene ©töcfe, auf ber 33ud)bru(f erpreffe mit bem Slöpenfafce
jugleid) abbrurfen fann, aud> für bie £erftellung ber <Dru<fblo(fe
jum Jtattunbrucfcn , ber garben unb ©djattirun geformen für ben
garbenbrutf auf Rapier, 28ad)Sleinwanb tc bürfte fu$
biefe* ©erfahren fe^r gut eignen. (£d ift befannt, baß $uerft
© i r a r b e 1 183 1 ein ju biefem 3wc<f e bfenenbe* ©crfa^rciköorf^lug ;
er $eidmete mit gewöhnlicher lityograpfufdjcr 3>fak <wf W» <Btcin f
wal&te na* bem erften f^wa^en «Dorafcen bie 3ei*nung mit bem
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— 101 —
ßawrcncc'fdien in Saoenbclöl aufgelösten Slefcgrunbe, bcn er
jebod) 8'trnijj nannte nnb für feine drfinbung ausgab, ein wnb
äfcte bann Ijöfyer. Sdjon 1842 tyatte ßberbarb ein ätjnlicfyeS
SÖerfabren mit eben fo geringem Erfolge *>crfud)t. 9lcuerbtngS
ucranlafjte nun in ßeipjtg bie Verausgabe bcS geller maga jinS
aerfdjtebcne 93erfud)e übet ben ©egenfianb, welcbe benn aud) ju
ber ju befdjreibcnben ftdjern SMtyobe führten (bod) würbe ju bcn
8lbbilbungen beS «£>ettcrmaga$inS eine weniger oorjüglidjc Sftetbobc,
als bie ^ier betriebene, angewenbet). <5S fommt bei bem
brude barauf an, bie 3uge ber 3eidinung mit einem ber (Stnwtr-
!ung beS SdjetbcwajferS tyinreicfyenb wtberftebenben Körper
über^en, fo baf? fte oon ber Säure unberührt gclaffcn, nad) bem
Slefecn ergaben erfdjetnen mujj; je tiefer bie baju angewenbetc
5Jttfd)ung *>on bem Steine eingefogen wirb, je fvajtiger bie auf
ber Oberfläche blcibenbe £edc ber Säure wiberftebt, befto l^cr
wirb man äfcen tonnen 2)aS Sßerfabren ift alfo gcrabe ber ©egcn=
fafc oon bem beim Siefen ber Äupf erstatten angetrenbeten , wo bie
3cid>nung allein geäfct, baS Uebrige aber burd) bcn SUfcgrunb
gefaxt wirb. Sitte ju bem oorliegcnbcn 3wcde bteber angewen=
beten SMifdjungen unb hinten fmb wadjSartiger unb Ijarjtger Diatur,
ba 2Bad>s unb £arje ber ßmwirfuug oerbünnter Säuren oortrefflid)
wiberftetyen. §ür ben Utf>ograp$ifd)en #o(bbrud eignen ftc^ ätyertfdp
blige Sluflöfungen t-on «frarjen am bejten, ba fte febr willig oom
Steine eingefogen werben. 2lm bejten tft cd nun, bcrglcid^en 26=
fungen fo jujubereiten, bafj fle foglcid) als 3eid)nentinte angewenbet,
bie 3eidjnungen batjer unmittelbar geäfct werben fonnen; wcntgftenä
tft cer Söorjug biefer SDcetljobe oor ber oon ©trarbet angewendeten
oon fclbft flar. Srü^cr wenbete man auef) in ßcipjig bcn fogc-
nannten ©irarbet'fcfyen gimiji, in ßaoenbclöl gelebt, fpätcr
eine Sfötfdjung oon 2 Teilen SlSpbalt, 2 Stetten febwarjem $ed)e
unb V 4 Tfyetl 33aumwad)S, in Terpentinöl gelöst, alt 3eid}ncntintc
an. 511S bie befte 3eidmcntinte b währte ftdj aber folgenbe: Sftan
ntadje eine gefättigte 9luf(öfung oon gewöhnlichem fa^warjem Stfcdje
in franjofi fasern Terpentinöle unb reibe fte auf bem 9ccifcftcine mit
einer hinretebenben Spenge ßienrufj ju einer tief fd) warben Maler-
farbe ab. Ob binreichenb oiel Äienrufj ba ift, erfennt man barauS,
bafj bie Tinte fclbft bei Jöerbünnung mit Terpentin* ober Saoenbclöl
»ollfommen fdjwarj unb fettglänjenb bleibt, üttit biefer garbe
wirb nun mittel ft bcS Einfeld ober einer Sd)rafflr=JJceifjfcber bie
3eidjnung auf bem glattabgcfcblijfcncn unb juoor mit Terpentin-
ober ÜJaocnbelcl tM)\i$ abgeriebenen Steine bergeftalt entworfen, baß
felbft bie feinften 3ügc berfclben fett gebeeft fmb. 28ar bie Sarbe
mit Terpentinöl bereitet, fo fann man bie 3eidmung no<b feucht
ä^enj beim ßaocnbelöl muj man ba« Trodnen abwarten, ba ftcb
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t
- 102 -
fonft Beim Slefcen bie feinem <Strid)e auflöfen würben« Sangften«
24 Stunben nad) ooÜenbeter 3eid) nun g (mit Serpentine!) wirb
ber Stein gca^t. £a£ Slefcwafjer beftebt auä 1 $betl boppeltem
fauflidjem Sdjeibewaffer unb 2 fcbeilen febarfem fünft(id>em 2Bein-
efftg, weldjc man mit glußwaffer fo weit oerbünnt, baß ein jur
Jßrobe auf eine unfd)ablid)c Stelle beö Steina gefprtfcter tropfen
nur mild)abn(fd) wirb unb geringe* @eraufd| (»en ber ftd)
entbinbenben .ftoblenfaure) maebt. *Öcan umgibt nun ben (Stein
mit einem 8 / 4 " beben 2Bad)$ranbe unb afct ibn unter beftanbigem
Sluf* unb 5lbwarttfttetgen , bamit bie 3üge fegelformtg unb nid)t,
wie wobl fonft gefebeben würbe', umgefebrt fegelfbrmig b. unten
bünner, al$ oben, erfdmnen. 33?an äfct fo lange, bis Heine fd>war$e
ftafem auf ber Dberflädic beä 2le$waffer$ erfdjeinen; eö ift bieg
ein 3^^)en, baß bie fetnjten 3"ge nun ibre £i<fe oerloren baben,
unb man muß fogleid} bad 9lefcwaffcr abgießen unb ben Stein mit
glußwaffer abfpülen, wenn niebt alles verloren fein foü. 3ft ber
fo geafcte Stein nidjt bod) genug, fo muß bie Seidjnung noefj ein*
mat mittelft eine« ^infelä mit ber erwabnten garbe gebeeft werben,
jebod) nidjt nur bie Dberfladje ber erhabenen Stridje, fonbern aud)
bie Seitenfläche , unb jwar febr fett. 2$o $den oorfommen, ftnb
fte ja ntc^t ui bünn ju beden, ba fonjt bie Saure burdjfrißt unb
bie föanber im 3>ru(fe ungleid) unb auägcfreffen erfdjeinen.
9cad) bem 5lefcen fommt ber Stein jum Stereotypiren in bie
Sdjriftgießerei, unb man nimmt oon ber Stereotype einen $robe=
brud, um $u fefjen, we(d)c ßic^tfteUen nod) mittelft be« ®rabfti<bel$
in ber Stereotype $u oertiefen finb; biefeä Verfallen ift weigftenä
leidjter unb fürjer, als wenn man burdj wieberbolteä £eden unb
5lefcen jum 3iele gefangen will. — £aö
tupfet j
eignet fid) jum a&en reebt gut unb liefert f<fyonc SRefultate, wenn 1
bie nötige 93orftd)t angewenbet wirb. Qflawbe 2öerfe, bie fdjon
oon foldjen Jlupferplatten abgebrudt würben, liefern genügenbc
©eweife bieoon. — Ilm eine .Kupferplattc ergaben ju Sfccn, reibt
man bie obere §(ad)e mit folilenfaurem .Ralfe ein, wifdjt fte batb
nadjfjer wieber ab unb U\u6)t fte fdjnetl unb fenhrec^t in beftülirteä
Gaffer, weldjeö mit % 0 falpeterigcr Saure oerfe^t ift. 93ei großem
platten wirb biefc ßofung mittelft einee Sd)wammed aufgetragen,
wobei man aber febr regelmäßig über bie platte ju fabren bat.
£ie Vorbereitung bewirft, baß ber 9lefcgrunb weit beffer auf ber
platte haftet, inbem it>r baburd) bie Politur genommen unb fie
matt gemad)t wirb. ^«rd) forgfältigcS 5lbtvifc^en alle Seutbtig*
feit entfernt, fo wirb fie in ber 9lrt jur 2Barmc ober über eine
brennenbe ßampe gelegt, baß fte in allen feilen eine foldje Sßarme
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— 103 —
erlangt, wie fic crforbcrlid) ift, um ben girniß fcftBaftcr ju ntadjen.
$ic 53otrid)tung ju biefcr (Erwärmung fott wo möglid) fo fein, baß bic
§i£e beliebig gefteigert ober oerminbert werben fann. Sßacbbem
bie statte etwa 15 üftinuten barauf gefegen, fo wirb fte wegge*
nommen, unb man fann nun mit einem girnißftifte ganj frti
barauf jeidmen. £cr girniß muß eine foldje 93efd)affenbcit fyaben,
baß er ftd) tetc^t au«breiten (aßt unb babei bod) oiel geftigfeit unb
9ltberenj befifct. (St ift allerbtng« weniger trodnenb al« anberer,
bagegen fyeftct er aber and) fefter unb fließt (eldjt in bic gebet.
— ÜMan fann tfm nad) folgenbem $ecept felbft bereiten:
4 Unjen weiße« möglidjft reine« 2Bad)«;
4 Ouentdjen gefönter üttaftir ÖKaftir in hörnern);
2 Un^en 8urgunbtfd)c« $e$;
4 „ 5l«pbatt oon ber reinften Dualität;
1 Oucntcfyen eoneentrirte &autfaVifauflefung in £autfdmf=(S;ffen$.
SWafHr unb ^kd) werben junadjft fein puloerifirt , worauf man
fle in einem irbenen, gut glafirten Stopfe fdnniljt, bann baß
2Bad)« in {(einen Stücfcn jufcfct unb babei mit einem etfernen
Spaten fortwaljrenb umrührt Sowie ein 3$eU bc« 2öad)fc« bei*
gegeben tft, muß man bie $ifce oerminbern unb bie Temperatur
fo reguliren, baß fte berjenigen be« ftebenben Saffer« gleidjfommt.
3u gleicher 3eit wirb ber 5l«pbalt in einem anbern ©efaß $tn*
reidjenb erwärmt; fowie er fdjmiljt, wirb bie üflifdjung oon #arj
unb 2öad)« beigefügt, wa« übrigen« nur in {(einen Portionen
unb unter fortwabrenbem Umrühren gefdjeljcn barf. $at ftd) bei
ber angegebenen SÖarme Sllle« gut miteinanber vereinigt, fo fefot
man audj ben Jtautfdjuf ju, wobei ber girniß immer etwa« fod)en
fott. tiefer firniß wirb tyeiß burd) btdjte ßeinwanb gefeilt unb
in gormen, ober in lauwarme« SBajfer gegoffen.
Tiit bem fo eben bcfdjricbcncn girniß nun bringt man bie
3ctänung auf bic platte. Sollte ber 3eidmer nadjfyer einzelne
Linien feiner 3«rf)nung afyuanbcrn wünfdjcn, fo muß er bic Spifcc
be« *J3infcl« möglidjft leiebt in wefcntlidje« Terpentinöl tauten unb
bamit ben girniß wieber abbeben. (£ljc nad) biefem wteber neue
fiinien aufgejcidjnct warben tonnen, ift bie fo bejubelte Stelle mit
einem iTudj forgfaltig $u trodnen.
SRaa) biefem Auftragen ber 3cfd)nung wirb jum Siefen gc*
fdjrittcn, ju welchem 3wc(fe man bic platte mit einem 2Öad>«ranbc
umgibt unb ba« Slcfcwaffer in ber 5lrt barauf gießt, baß e« 3 — 4
hinten bodj barauf ftc^t. £a« biebei anjuwenbenbc Slefcwaffet ift
nad) folgenbem Dieccpt ju machen:
2 linken SalpetcrfSurc oon 30°,
6 Cuentdjcn effigfaure« Silber,
16 Unjen falpcterigcr Steter, weiter mit SBajfcr fcerfefet ift.
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- 104 —
9Kcm bereitet biefen lefctern Sieker in bet 9trt, baß 2 Unjen
Safycterfaurc auf 2 Unjen rectiftetrten SSeingeift reagtren; fowie
bie öteattion beginnt, muß fte baburd) gehemmt werben, baß man
8 Unjcn bcfHttirteä Saffer baran gießt.
SDicfe« atte entbluten Streite ber ßu^fcrplattc fet)r flarf an«
greifenbe 2lefcwaffer wirb oon fünf &u fünf SDHnuten mit einem
93infel bewegt ober erneuert, bid e$ cnblicr) notlng wirb, bic feinften
£t)eile ber 3«dmung m & &i™iß beefen, ju melier 3eit (ie
natürlich sollfommcn auSgcafct fein müffen. (Sowie man über-
haupt bie feinem %tyik in Ötefafyr glaubt, muß man fclbft in
bem Sali mit bem 9lcfcen innehalten, wenn bie listen «Stellen noch
nicht tief genug fein foüten, jumal man biefelbe auf einfache SSeife
leicht fo weit »ertiefen fann, al* c* bie Umftanbe ert)cifchcn.
ift gleichfalls ein Stoff, auf ben fid) erhabene ©Uber mit Erfolg
afcen laffen. $)ad babei anjuwenbenbe 2lcfcwaffcr ift baffclbe,
wie beim Tupfer, nur muß man bad efftgfaure Silber oerbreffachen
unb ba8 Slefcwajfer alle jehn Minuten erneuern. 2)a$ weitere
Verfahren ift ganj baSfelbe wie beim Äupfer.
2Bolltc man aber eine platte fo tief &efcen, baß auch bie
listen Stellen gehörig tief autfgcaöt waren, fo würben bic ßinien
it)re Schönheit unb geinbeit größtentbeit« verlieren. Sowie man
nun merft, baß bic feinen Linien angegriffen werben, muß man .
ba« 2lefcen einteilen. Um nun ben Richtern eine fola^e £iefc ju
geben,. baß fie fia) nicht abbruefen, fann man auf zweierlei Slrtcn
»erfahren, üttan tieft fic cutweber mit bem Stichel auej, ober
bebt große Stetten mit ber (Sfa>ppe au$. 2ötU man bieß md>t,
fo erreicht man ben gleiten 3n>ecf burd) Slnwcnbung beä folgenben
Littel«: 2>ic juerft ergaben geafcte 3etdmung wirb mit einem
V t 3oll bolzen 9*anbe *>on $bon ober SSaa^e umgeben, worauf
man bad (^anjc mit ^rooenccröl einfettet unb einen GtopSabguß
ba»on mad)t, £teju eignet fidj Sllabaftcrgiipd am beften, welken
man mit SBajfcr anrührt unb auf bie platte mit ber 3eidmung
gießt, wenn bie (StypSmifchung bie (Sonftftenj be$ Delcö erreicht
hat. SDie 4>b'be ber Gtopämaffe fott % 3<>tt betragen. Sowie baä
®np$ aufgegoffen ift, rührt man fo fdjncll alä möglich barin ober
v eigentlich auf ber 3tidmung, woburch cd in alle, aud> in bie feinften
$bcile ber 3ctchnung einbringt, fo baß auf ber platte auch nicht
ber flcinfte gttpäfrcic SKaum entftebt.
Sowie biefer 5lbguß ganj troefen geworben ift, wirb er mit
einem Keffer fct)r forgfaltig abgehoben, wobei man ibn junacbf!
an ben oterßefen ableät. Sluf biefer platte ift nun baö eigentliche
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»
SBttb oertieft bargeftcllt, fic bilbct fomtt eine £D?atrtfce, weld)e man
ftereottypiren fann; in bem Stereotöpenabguß werben nadlet bic
lichten Stcücn ausgehoben. Dber man fann ben erhabenen
©typäabguß, weldjen man baburß gewinnt, baß man au$ ©aumel
unb in etwas ÜEßaffer aufgelöster Seife eine 9lrt Salbe berettet,
unb bamit bie TOatri^e au$ mittelft eine« Einfeld beftreidrt,
barauf einen 9fanb barum maßt unb nun anbern auf gleiße Sföcife
angemaßten barauf gießt, unb biefen naß bem Brechten al$ er*
babenen ©öpSabguß abgebt, waä feljr leiert gefßeljen fann; ebenfo
fann man ic)n fefyr leicht unb fßnell aufriefen, wo bieg nötfn'g erfßeint
unb Ijernaß ftereotömren. £te baburß gewonnene Stereotypplatte wirb
nun af$ üflatrifce in ber (SUd)irmafßtne benüfct. 93on bem erhabenen
unb gehörig audgetteften ©typSabguß fann man auf bie fo eben
angegebene SCÖeife abermals einen ®t;p$abguß — eine Üflatrijje —
maßen unb in benfelben ftereottyptren. — $Diefe$ anfaVinenb unfißtve
unb müfifame $erfafyren loljnt ftß fetyr gut, fowie man einige Uehtng
barin erlangt fyat, inbem fiß bann eine jtemliße 2ln$abl $raoüren
in einem £age abgießen lajfen. — $>ie 3fylograpbic "bringt aud)
Jyileteu unb Stempel für SSucfcbtn&crcien
fcroor, ju weißem 3wecfe biefelben wie anbere Silber in £ol$
geftoßen werben, nur muß man noß mebr barauf fejjcn, baß fic
fo gut graoirt werben, baß man eine ^reffung ober einen 5lbguß
baoon nebmen fann, o$ne baß ÜHetalt ober ©ppö barin Rängen
bleiben; — eS bürfen fomit feine unterbotenen Stellen barin
oorfommen. SBon bem «&oljftiß muß man nun junaßft eine
oertiefte 8 orm (2flatrtfce) gubefommen fud)en, weßljatb man
entweber einen ©i^etbguß maßt unb biefen einem galoantfßcn
Strome au$fefct; ober man brüeft ben £oljfttß in eine 9)?etaU(e*
girung unb leitet baretn einen galoanifßen SNeberfßlag ; ober man
gewinnt baburß eine £upf ermatrifce, baß man ben «&ol$fHß galoanifß
r*rfupfert, unb barcin bann wieber eine «ftupfcrablagcrung leitet,
weiße al$ gilete benüfct werben fann.
£)a$ babei $u beobaßtenbe 2?erfafjren tjt fßon oben angegeben,
wcßbalb wir liier auf ben Slrtffel „(SafoattapIafHf", weißer
auf Seite 91 $u pnben ift, oerweifen, ba wir nur in ^Biebers
bolungen oerfallen würben, wenn wir noßmalä auf biefen ®egcnr
ftanb jurüdfamen.
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— 106 —
5ßalmer'9 ®lppho$tapt)ie, ober (\cilx>anoplailii<hc
platten flatt bet £>ol Schnitte giim Slbbrocfett
auf bet f&uchbvvuterptefie.
SHeß ift bcr 9tamc, ben bcr (Srjtnber, Dalmer in CSrnglanb'
feiner neuen SDcctfwbe Gegeben l?at, mtttclft bereit er platten gum
ftbbrutf auf ber 53ud)brucferpreffe , wie fte für £ol$fd)nitte ange-
wenbet werben, au- feine fdmcllcrc, wohlfeilere unb bequemere 3lrt
^erfiellt, alö bUber. SDiefe platten erjeugt er burdj galoanoplafti-
fdjen SRicberfd)tag unb ba$ erforberltd)c 2)lobell baju auf nad)be=
fd)riebenc SQkife.
(Sine auf gewo^nlid)c üBeife zubereitete Äupfertafet wirb gc=
fdjwarjt unb bann mit einer moglidjft bünnen 8age einer unburd)«
fertigen, wad)$afmliayn UHaffe bebetft, auf weldjeä bic gcwünfdjtc
3etd)ttung mittelft irgenb etned beliebigen 93erfafjren$ gebracht wirb.
^Darauf rabirt ber töünftler mit Sta^lnabeln *>crfd)iebener &orm,
von benen Dalmer ber £a<fen - ober 2ötnfelform mit ftyarfer
©dmetbe ben Söorjug gibt, bie 3«d)nung, 3)te (Stabl* ober 9la-
birnabcl muß tn$wifd)en bic (Striae, bie fic mad)t, oon ber $>c<f*
maffe befreien, ba« fjeißt, biefelbe oollftanbtg entfernen unb nia)t
bloä jur Seite orangen; ber Mnftler $at forgfaltig barauf ju
feljen, baß feine (leinen 2Bad)$yartifcld)en in ben rabirten StriaVn
liegen bleiben. 5ftan rabirt bie auf ben ©runb bcr platte juerjt
bie tiefen ©Ratten; bie ßidjtyartbien , weldje bei ben platten utebr
vertieft fommen muffen, werben biefer mit Sföaffe gebeeft. bringt
man biefe mit Sorgfalt bezauberte platte in einen galoanoplafti*
fdjen Separat, fo fdjlägt fia^ baö Äupfct nieber, fällt junäd)ft auf
bie rabirten Striae, wo bie Äupferplattc entblößt ift, unb über-
wacht bann bic lieber gebeeften Siebter, bis e$ enblid) §ii einer
bünnen platte ftd) geftaltct, weld)e man mit einer 3infylatte bin*
terlötyet unb cnblidj *um Slbbrucfc auf bem JUofce befeftigt ober
butd) dlianren weiter Vervielfältigt. 6* ift einlcud)tenb , baß bie
vertieft in bic balbwei^e 3ftajfe, womit bie Äupfcrplattc bebedt
ift, rabirten ©tridje auf bcr galoanoplaftirtcn platte erhöbt jum.
$öorfd)ein fommen müffen, unb baß bemnadj bie 3eidmung red)t$
auf bic £>cdmaffe getragen werben fann, weil fte beim 5lbbrucfe
ber galoanoplafttrtcn platte aud) redjtä erfdjetnt, tiefer Umftanb,
wie überhaupt bic leidjte SBebanbtung ber Sftabel in ber ntdjt barten
SDedmaffe gewährt große 93ortfycilc für ben 3«d)ner, ber unmit-
telbar feine ©areption auf bic veroiclfälttgenbc platte $u bringen
vermag, olme be$ weiten Umwegcd bcö #ol$[dmttte$ ju bebürfen,
auf bem oft bie Sbce be$ 3ci^ner^ burd) Umgcftaltung ganj »er»
form gel)t. Streitfalls muß bic glrbcit aud) rafdjer unb, faum
ift ee $u bezweifeln, weblfetlcr vor fd) gelten. £)a3 cngltfaV
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>
3oumal — Art union — weldje* übet biefe gl^bogra^iftbe
Sfletbobe, ben #olsfdmitt $u erfefcen, berichtet, gibt fcugleid) »ier
3üujhattoncn nad) berfelben, welche in ber %$at nid)t$ $u wün=
fdjen übrig (äffen, unb au« bcncn ftd> ergibt, bafj bie neue Jtunft
ftd) nid)t minber für leid)t Eingeworfene ©%cn mit t)cr)en £td)^
tern, als für freie ausgeführte unb fdjattirte SBitbcr eignet. 2Bir
wollen nid)t behaupten, bajj man bereits ben $ol$fd)nitt ganj er s
reidrt bat, jebenfallS aber wirb bie ©Urographie , in gefdneften
Rauben fortgebflbet, niä^t unbebeutenbe Erfolge für illujtrirtcn
£rucf fyaUn.
& gibt außerbem nod) t>erfd)tebene berarttge ßunftjweige,
burd) welche man ben 4>oljfd)mtt ju erfefcen fuc^t, wie bie ($bc*
mtttypte unb anbere, allein entweber werben fie geheim gehalten,
ober ba$, wa$ fie $u leiften öerfyracben , ift nid)t in (£r*
füllung gegangen, fo baß wir olme S&eitereä barüber weggeben
bütfen glauben, unb babei bie oolle Ucberjeugung begen, baß ber
^oljftid) auf bem <2>tanbpunft, welken er in ber Dtcujett einnimmt,
nid)t leidit *>on einer (Soncurrenj bebrotyt werben fann.
£He ßletoelftt d)tvti in tyvtm flanken Umfange.
ei ber 9)f obelfteäVrei, weld)e gormen liefert,
fommt eö iüd)t feiten oor, baß foldje aud)
Mnftler erf orbern, wie bie Xölograpbie,
unb baß fte nod) beffer bejaht wirb, alö
biefelbe, wefjtjalb wir ntä^t umbin f ernten,
bier einen 2lucfyug au$ einem SSkrfe ju
liefern, welches über biefen ©egenftano
grünblich belehrt unb »on bem rübmlicbft
be!annten Dr. ßb. ©(hmibt bei
Sßoigt in SScimar unter folgenbem Sitcl
berauägegeben wuTbe: „SDie germfebneibef unft ober bie
£erftellung *>on £rucfformen ober £rucfmobeln für
bie 3eugbru(fetei, für ba$ »ebruefen »on <Bacb*tud>,
Tapeten unb ©yielfattcn u." tiefer 2lu*&ug fett bem
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tylograpfjen bic 5trt unb ©cifc biefer äunjt getgen unb tyn $u»
gleid) in ben £tanb fejen, SBerfudfc barin gu machen. ®efd)te$t
btej? mit Erfolg unb will er fid) in biefem gad)e weiter ausüben,
fo fann tym ba* eben angefüllte ®erf als iMtfaben btegu bienen.
£ic Arbeiten ber SWobelfteaVrei bereden bie Xarftellung
ergaben au$gefd)ntttener 3eid)nungen auf l^olgernen £töefen ober
tafeln, um bamit 9lbbrücfe in beliebigen garben auf Rapier unb
3eugen aller 2lrt barguftellen. SDtc oon bem gormfdmciber berge*
ftellten $)rutf möbelte nehmen ba^er bie garbe, welefye fie auf ba$
^am'er ober ben 3eug übertragen follcn, auf iljren ©rbabenfyeiten
auf, welche bie ßinien unb Umrtjfe ber 3«d)nung oorjtellen, unb
fefcen fte auf bie glädje, welche bebrudt werben foü, ab, in ent-
■ gegengefefcter SCÖetfc mit bem $erfafjren beim 9lbbru(fe etneä $tu*
pfer|hd)£. $>er £rud eine« folgen SWobelö ftimmt mit bem be*
$olgjtid)3 überein»
3u Den #olgbl6tfen für bie £rudmobel oerwenbet man ge*
witynltd) SBurbaum-, hülfen*, S3irnbaum=, 9ßu§baum* unb ßinben*
bolg. 3)a ba$ SSurbaum* unb $ülfenljolg fyoefy im greife fteljt,
fdjwicrig gu bearbeiten ift unb überbieg nur in tafeln oon ge*
ringem Umfang oorfommt, fo gibt man in ber SRegel bem 33irn-
baum^olge ben Sßorgug, fobatb eä fia) nid)t um feljr feine SDrucfc
banbclt. 3u gewolmlicfyen $>ruden unb gu folgen, bie grofje SWobel
in Slnfprudj nebmen, bebient man fid>, ba SDcebel auö 93trnbaum=
bolg gu fdnoer auffallen würben, be$ 9htjjbaum~ ober be$ Sin*
frenbolgetf, au8 welchen Wgern fi<ty, bei ifyrer weit geringeren fpe«
eifife^en (Schwere, SDißbel ^erftetlen lajfcn, bie oiel bequemer gu
banbfyabcn fmb.
S3ei ber SluSwabl beS Holges $at man 9Rü<fjid)t gu nebmen:
1) auf feinen ^3retö unb feine £tmenftonen;
2) auf feine $arte, »on welker bie feine unb garte iBefdjaffen*
beit be$ SföobcU abhängig ijt;
3) auf feine (£mpfanglid)feit für bie ©tnwirfung ber geutyig*
feit, tnbem ein £olg, weldjea gegen bie atmo$pbarifa>n
^eranberungen febr empftnbttd) ift, ftd) gern wirft, unb
folglid) bie ©tötfe ober tafeln, weld)c e* liefert, balb mangels
tjaft werben müjfen;
4) auf bie Slrten beö $rutfe«, gu weisen man eö beilüden
witt, auf bie geinbeit unb auf bie £)imenfton be* Seffm«.
£at man in biefen Regierungen eine angemeffene 2Bab( ge-
troffen, unb ba8 #olg an ber ßuft Ijinlänglid) auStrodnen laffen,
fo fteöt man barauä bie ©löete ^er, inbem man baS 4>o(j ent=
weber fenfredjt ju einer 5ld)fe, fo baj? man bie gange Dberflacfie
bc$ stamme« benu^t, wad beim SBurbaum* unb «f)ülfenbolge ge*
w^nlidj ber gall i% ober parallel gu feiner Steife mit ber <£äa,e
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jerfchncibet , um auf bicfc SBeife Sfcafeln oon 5 — 6 Zentimeter (t
3o(( 10,9 Sinien bid 2 3ott 3,5 Sinicn rheinifch) £icfc }u er«
baltcn, welche man bann nad) ihrer Sange, je nach bet SHmcnjton
beö £cffin$, jerfchnefbet, fo ba# man für ben SRobcl nur bie ganj
gefunben Htyik behält. $>ie beiben Oberflächen jeber $afcl werben
aläoann genau 1 abgehobelt unb mit einer *Etreid) s (3ie^ s )Älinge ab*
geglichen, befonberö aber biejenige, weldje für ben Sormfefynitt be=
jtimmt ijt, unb beren gafern möglidjft feuerfrei fein unb eine
homogene Cberftacfje barbieten müjfcn.
2>a bie geftoa^enen ÜR&bcl, wenn fie nicht fyinlänglicty Starte
^aben, fleh in Berührung mit glüffigfcitcn ju werfen pflegen, fo
gibt man ibm fo üiel £ufe, al« nur immer möglich ijt. 3n ben
©egenben, wo ber ©irnbaum feiten ift, nimmt man, um an biefem
#ol$e ju fyaren, unb ju gleicher 3cit tie Wietel in ben Stanb }u
fefeen, ber ßinwtrfung foldjer Körper $u wtbcrjtchen, wcldw bie
gafern be« $ol$eö in Bewegung oerfefcen, baö Stücf nur etwa
1 3oÜ bief, unb leimt eö auf ein gleich grojjc«, etwa 2 3oll
biefed Stücf rec^t au«gctrocfnctcn (Sichenholjed auf, wobei man
barauf fiebt, ba« (Sichenholj fo anzubringen, bafj bie Saferu beffelben
ju berjenigen bc« löirnbaumboljeö eine fenfrechte Sage befommen.
2luf tiefe (Sichcnboljtafcl leimt man noch eine tannene oon gleicher
©rojje unb gut abgeglichen, unb gwar bcrgeftalt, bajj bie Dichtung
ber Safer biejenige bed ISic^cnBoIjeö rechtwinfelig febneibet unb mit
berjenigen be« 33trnbaumhol$c« parallel lauft. Cbfäon aber fo
oorgerid)tete SKöbel jwar leichter aU bie maffto au« SBtrnbaumbolg
bcrgejtcllten jinb, fo ift boch auch bamit bie Unannehmlichkeit oer*
bunben, baf, wenn fte fiel) werfen follten, fie nicht fo leicht wieber
bergcjtcllt werben tonnen , wahrenb ein Üttobel au« JBtrnbaumholj,
ber fleh geworfen hat, auf bie Seife wieber krgeftellt werben fann,
baji man einen £hctl feiner conoeren Oberfläche abfägt unb bie
anbere erwärmt, nachbem man fte ein wenig angefeuchtet hat 3ft
auf biefe 2Bcifc bie Krümmung ber Oberfläche befettigt, fo werben
auf bie abgerittene Seite Heine, eiferne Cuerfchinen ober Itfl»
jerne Seiften aufgenagelt.
#at man ftd) auf biefe 2Beifc bie für ben Üttobelftteh erfor*
berlichen tafeln oerfchafft, unb ftnb bie Cbcr jlac^eit # welche ben
Stich aufnebmen follen, gut abgehobelt unb abgeglichen, fo werben
an jwet Seiten bcö Unterholge«, nach ber ©reite be« SWobel«, oier*
fantige (jfinfdnuttc gemacht, bamit bie £rucfcr benfelben bequem
mit ber £anb überfpannen unb faffen rennen. Huf ber Dtücffcite
ber gorm wirb in ber Üftitte ein Sodj oon ungefähr 1 Zentimeter
(4,58" rbetn.) eingebohrt, um fie bamit auf einen Jürgen, eifernen,
fenfreeht in bem SBcrttifdie befeftigten Stift gu fcfcen, woburch ber
Sormfchneibcr bie ©cquemlichfcit erhalt, auf btrfclben ©teile feft*
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— 110 —
ftetjenb , bie gorm beliebig im Greife gu breben. Sluf bie gorm
nun wirb- baS SDrucfbeffein übertragen. 9Ran reibt ju biefem Sc-
hüfe ein Sölatt Rapier oon bet nötigen ©rö$e mittelft eines
fterS »on Baumwolle, mit Taumel unbßienruji ober mit gefärbtem
[Rotbftein, ober audt mit JReifjblei ein; legt btefeS auf bie gorm»
fladje, barüber bie 3Hufter$etdmung (mit ber 3et^nung aufwärts),
befefttgt baS $apier mit einigen (stiften unb überfäbrt nun bie
3üge beS UmriffeS mit einem fiumpfen stifte, woburd) fidj bie
febwarje ober rottje garbe auf baS #ol$ abbrutft. Cföan überfahrt
biefe 3üge aua) noa) mit einem ©Uiftifte, bamit fie bei ber
Arbeit ntdjt avSlbföen. 6t oerftebt fia) Übrigend, baf bie SWufier*
jeidmungen, nad) welken gearbeitet wirb, genau angefertigt unb
gehörig eingeteilt fein muffen, bamit bet ibrer wieberbolten 2ln*
einanoerfefcung baS richtige 3ufammentrcffen (ber Rapport) ftatt fxnbe.
93? an bat mehrere SSerfuaV gemadjt, bie Soften, weldje biefe«
Uebertragen beS SDeffmS auf £o($ oerurfadjt, ju oerminbern, aber
bis jc|t tft bicfcS nur erft für einfarbige SDrutfe gelungen, bie
man auf aljnlidje SCBcife auf 6 £ol$ übertragen fann, wie &tbo-
grapbien auf gatyence unb SPor^ettan übertragen ju werben pflegen*
9kdjbem nun ber Jtünftler bie oorgejetdimeten Umriffc na<fy
ber angegebenen <Dicfe ber Linien erbaben aus gef djmttten unb baS
ftotj, was jwifdjen unb aujjet bcmfelben ftd) befinbet, fyerauSgelJobcn
fyat, nimmt er r»on ber gorm, bie mit einer 2)rua*farbe angefärbt
worben, eine Sßrobe auf Rapier, unb nad) ber nfttbigen 5luSbeffc=
rung ober 5ftad$ulfe fdjlägt er an ben (Säen oier 2>raljtfttfte ein,
oon berfelbcn $3$e, als bie £bf>e ber auSgcfdjnittcncn gigur, weldje
baju bienen, um bem £>ru<fer bie ßagc ju befttmmen, in melier
bie gorm jebcSmal auf ben 3eug gefegt werben mufj, bamit baS
gelange Slncinanberpajfcn ober ber Dtapport ftattfinbe. &te tftap«
portftiftc muffen im Sßedjtccf unb fo geftellt werben, bafj, wenn
beim gortrüefen ber gorm nad) ber breite bie Stifte ber linfen
Seite in bie ßbdjer gefegt werben, welche öorber in bem 3euge oon
ben Stiften ber regten (Seite gemalt würben, baS SDhtfier an ber
lintcn (Seite ber gorm ftdj genau an jenes bet redeten Seite an=
fdjttefjt, unb eben fo beim gortrüefen ber gorm nad) ber Sange,
wo bie Stifte an ber untern Seite ber gorm in biefiöa^er treffen,
weldje bie Stifte an ber obern Seite $urü<fgelajfen tyaben. S5ei
manc&en SWuftern, wo einzelne Stt)eite ber Umrtffe bis an bie (£<fen
sorfpringen, bienen bi*fe fclbft ftatt beS einen ober anbern [Rapport*
ftiftes ober ftatt aller,
3ft bie gorm ooüenbet, fo wirb an ben oier Seiten im S^e^tect
baS oorfpringenbe £ol& »on bem Sifdjter bis nabe an bie Rapport*
ftifte abgeflogen unb bann noefy oon bem ob elfterer mittelft beS
£ol$metfjels fd)räg abwärts bis an bie giguren baS leere 4>o(j
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— 111 —
weggenommen, fo baß btc Süßer jhn erzenen Umriffe ben !Ranb
bef Sföobelf bilben, woburdj nic^t nur bejfen SRajfc oerringert,
fonbern auä) bem 2)ru<fer beim 5luffe|jen bef 5Wobelf bie 2luffid)t
auf bie genaue SRapportirung crtcicr)tcrt wirb.
$)ie 5tnjabl ber Paßformen ober Raffer, welche ju ber ©or*
form ge^Sren, richtet fid) nadj ber Slnjabl ber Sarben, mit weldien
bie giguren bef Umriffef oerfetyen werben fotten. So ifz ber
fßorbrud mit ber Söorform fdjwarj, in wetzen bann JRotb, Jöraun,
üöiolett unb ®elb eingejagt werben fott, wo*u alfo oier $aß formen
gehören. SDicfe Paßformen fmb in ber 9fegel oon gletdber ©roßc
mit ber Söorform, unb tr)rc SRapportftifte ^aben biefelbe Stellung,
wie bei biefer, fo baß fic genau in bie ßödier treffen, weldie oon
ben Stiften ber 93orform in bem 3euge gemacht worben fmb.
2)af Uebertragen ber 2Dfufter$eid)nung auf bie *ßaßform ge-
fdnetyt auf folgenbe Seife: üttan überbedt bie Sßorform mit einem
93ogen feinem Rapier, befeftigt biefef an ben «Seiten, bamit e$
feftliege; beftreid)t hierauf ein baju btenenbef $ol$flüd mit conoerer
Dberfläd)e in gorm cinef fallend mit gepuloertem ©rapbit ober
SReißblet unb fäbrt bamit auf bem Mattier umber, wobureb ftd) ber
©rapljit an ben jenigen Stellen bef ^apierf abfegt, weld>e auf
ben erbabenen Umrijfcn ber 93orform aufliegen, fo baß man auf
bemfclben fowobl bie llmriffc bef Sßorbrucff alf audj bie Stellen
ber Oiapportfiiftc erbalt. üttan legt nun biefef dufter auf bie
bereit« oben angegebene 9$eife auf ein anberef, an ber untern
Seite mit^rapbit ober SHötbel angeriebene« Rapier, baf mit biefer
Seite auf bie platte glacbc ber oorberciteten «Paßform gelegt i%
befeftigt baf Rapier mit Stiften, unb jeidjnet biejenigen Umriffe,
weldie mit einer garbc, $3. ber rotben, in ber 9Wufter$eidmung
aufgefüllt finb , burA, nimmt baf Rapier weg unb fdmeibet nun
mit Sluffparung biefer güllungen baf £ol* oon allen übrigen
Stellen au«. 9luf biefc 5lrt oerfabrt man au<b für bie übrigen garben.
3n ber 3eugbruderei ift ef baufig bergall, baß erft, nad)bem
ber mit 93orbrud unb einigen garben oerfebene 3*ug aufgefärbt
worben, nod) $ulcfct eine Safelfarbe, gewobnlid} @elb, in ben fdwn
fo weit fertigen 3nig eingebrueft werben fott, wo bann eine $aß»
form mit Stapportftiften nid)t gebraucht werben tonnte, ba bie
Spuren ber Stifte in rem 3euge niebt mebr oorbanben fmb. 3n
biefem galle wirb bie Paßform jwar auf biefelbe $lrt, rütfftäMlid}
ber güllungen, mit ber legten garbe aufgearbeitet, ber £rucfer
muß jebod) baf 2luffefcen ber gorm nad) bem auf bem 3ntge fdwn
oorbanbenen SWuftcr reguliren, um ben gehörigen Rapport $u er*
galten, weßbalb bie QRufier einer foldjer gorm aud) mcglidjft ein*
fad> unb nidtt $u flein fein müjfen. £ie SSerfjeuge, welcbe ber
gormfdjneiber anwenbet, befteben;
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1) 3ht* 2 ober 3 fiarfen $oblcifen, um bad $olj
bamit aufarbeiten.
2) 2lu3 12 ober 15 Meinen #obtcifen oon grabwetfe
junebmenber £imenfton, b. b. oon weniger als 1 SWiUimeter
(0,4588'" r|ebt) bis ju 7 ober SMlUmeter (3/21'" ober 3,67'"
rbein.), um bamit bie fleinften Umriffe auszuarbeiten. SDiefe
$ofyletfen werben entweber aus freier «£>anb geführt, ober mtttelft eines
deinen Jammers unb abgemeflener £d)lägc in baS £olj eingetrieben.
3) 9luä einem flatulenten, lanzettförmig jugefpifc*
teu, etwa 1 3oll langen Keffer, gewßbnlid) au* einer
Ubrfeber gefertigt unb mit einem bbljernen (Drtff imttclft einer
ftarfen fupfernen 3 w Inge befefttgt. SWit biefem Keffer, welche«
oon ber beften Wartung unb fo fd)arf als mögltd) fein mu§, »er-
folgt ber gormfdjneiber mit fefter £anb bie Umriffe beS SföufterS,
obne ber ^otjfafer (Gewalt anjutbun ober 3c^eipungen berfelben
berbeijufüfyren, wenn er feinen 3we<f nid)t oerfeblen witt.
4) 2luS itUngeifen ober ® run bmetfjeln oon allen <£t»
menfionen, um bamit leichter baS Jpolj aus ben Vertiefungen aus«
beben ju tonnen. £icfe Älingeifen ober $runbmeifjel fmb oorn
redjtwintelig, wie eine $ette, abgefropfte Zeiget.
5) &uS einem Dtotlenbofyrer, oerfeben mit einer 93obr-
fpifce, weldje bureb einen £)rctybogen in Bewegung gefegt wirb, um
bamit ßödjer ju bohren.
£>iefj wäre in äür$e eine Sd)i(berung beS Verfahrens, elä^eS
ber gormfdjneibcr ober 2ftobelfted)cr in Slnwenbung bringt jur
$erftellung oon £rucfformen ; aber es liegt auf ber £anb, bafc
ein foldfeS Verfahren, felbft wenn man eine grofce (Stefducfltdifeit
oeS gormfebneiberS unb bic befte Dualität beS £ot$eS oorauSfe&t,
bennoä) md>t fo $arte ßtnien, wie bie gaben ber Vrabanter £pifecn,
ober fo feine fünfte, wie bie 8pi|jc einer 9label, ju liefern oer-
mag. <5d leuchtet übrigens ein, baj? felbft bann, wenn baS Za*
lent unb bie ©ebulb beS Arbeiters alle biefe Sdjwterigfeiten ju
beftegen im <£tanbe waren, alle biefe Slnftrcngungen fid) als nufc»
lo$ ergeben müjjtcn, inbem bei bem erften Slbfdjlagen ber gorm
biefe feinen Linien unb fünfte ju ©runbe geben würben. 2öenn
aber bie SD?obctftcd>crct fid) mit ben Vebürfniffen beS 3cugbrucfS
oeroollfommnet tyat, fo müjfen wir nichtsbeftoweniger jugeflefyen,
bajj unfere Vorfahren, bic nodj nidjt, wie wir, ben 2Bal$enbrutf
benüfccn tonnten, bie gormfdjneiberei bodj moglic^ft weit oerooll*
fommnet Ratten, hierbei mufj übrigens bemerft werben, bafj ber
©tia) einer gorm, ber fonjt 200 grancS ( = 90 fl. rbn.) foftete,
heutigen StagS nur mit 20 grancS ( = 9 ff. rtm.) befahlt wirb.
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- 113 -
3Mc crftc Sßetoollfommnung in ber gormfd)nctbefunfi befianb
battn, bafj man ftatt ber betjernen fünfte mctaücnc (Stifte in baS
$ol$ einfette, weit erftere um bejto mehr an geftigfeit vertieren,
je feinet fie ausgeführt werben, 3« tiefen metallenen (Stiften
nimmt man .Rupfet « obet flttefftngbraht »on einer ßange, welche
bet boppclten ^tefe bcö 9ftobclftid»eS gleidjfommt unb an bem einen
<5nbc jugefpifctfmb. SDer gormfdmeiber bebient$<h eine« f leinen eifernen
Stempels unter ber Benennung (Sttfteinfefcer, $ifcti reifen,
SDtahteifen, Wannt, an beffen ©tunbfladje ein Keines 8odj
t>on ber £)tde beS SDrahteS unb fo tief, als ber (Stift über bie
^ofyfladjf IjeröorfteBen foll, eingebohrt ijt 3n biefen (Stiftefnfe|&er
fd)tebt et ben oortjer nach ber gehörigen Sange jugefdbnittcncn
SDrabt unb fdjlagt ihn mittclji eines Jammer«, ber auf ben (Stiftet
fefcer geführt wirb, in baS #olj ein, woburch fämmtliche Stifte
gleite «£>öhe erhalten.
2>er große 9cufcen, ben man aus ber 9lnwenbung metallener
(Stifte gebogen f)ak, führte balb aud) barauf, üfteffingbrabt oon
oerfduebener (Starte ju platten unb barauS SWcffingftrcifen berju»
fkllen, benen man mtttetffc eigens geformter 3ftngcn ober burd)
Jammer in ftahternen (Stanjen nach bem Saufe ber Umrifie
mannigfache Biegungen gibt.
steine 3ierrarthen, ©terndjen, SRofetten unb bergt, jic^t man
au« biderem Qftcfftngbraht burd) befonberS geformte 3ugeifen, &er^
fdmeibet itm mit ber (Speere unb fefct ibn wie bie stifte ein.
gür gröbere fünfte ober runbe gierten bis ju jwei SWillimeter
(jiemliä) 1 ßtnic) SDurcbmeffer unb barüber, wenbet man runben
SDicfjingbrabt oon biefer Sicfe an. Gbenfo braud)t ber 2flobclftcd)er
boblgcbogenc Sflefftngjrreifen jur £erfietlung eines DoalS, eines
ÄrcifcS ober halfrmonbförmiger Umrijfe ju fleinen ^Blumenblättern,
ju SlrabeSfen :c.
•Die bünnen stifte werben, wie gefagt, mittclft beS $raht*
eifenS unmittelbar in baS 4>otj eingefa^lagen unb liefern bie fogen.
(Stippe If arm ; für bietete ©Ufte tote »orgebotyrt, für SÄeffingfrreifen
mit gtach= ober Hohlmeißeln ttorgefrodjen.
3ft baS ßinfefccn ber (Stifte unb (Streifen in bie ©tippet*
form beenbigt, fo fa)leift man baS ganje mit einem ebenen ©tücf
Softem ab, fo bafj alle ©rbchungen ber Drahtarbeit in berfelben
(Sbcnc liegen.
2Benn bie SOorform aus #ot$fchnttt unb SDrabtarbeit zugleich
beftebt, fo tä§t man bie meffingnen (Stifte unb (Streifen etwas
hober flehen, atS bie in #otj gefd^nittenen Umriffe ober giguren,
fotoohl weil beim (Gebrauch bie lefctern in ber SRäffe ftd> etwas
beben, folglich bann bie (Stifte, wenn fte anfangs mit bem $ol$*
fd)tutte in gleicher @benc liegen, $u tief ftehen unb f«h nid)l
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- 114 -
afcbrucfcn würben, ati attcb, weil ber 9lbbrurf ber Stifte beffer t>or
ftcb gebt, wenn ftc ein wenig über bie Stäche beä $ol$fd)ntttc3
icroorfteben 23ci gemifdrten Sonnen biefer 9lrt wirb juerft ber
£o($fcf)nitt in ber ßc^ertrj^n £cbe bcrgcftcllt, bie Vertiefung um
benfetben rein unb eben au^gefdmitten unb in biefer oerrieften
gläd)e bie 3eid)nung beä 8 tip velmufter& entweber auä freier #anb
ober auf btefe 9lrt angcbrad)t, ald biefed früber auf ber erjtcn
glad)e ber SSorform gefcheben ifh
®ewöbn(tcb werben bie Vorformen, wenn ftc mit einer feinen 3«d^
nung oerfchen werben foüen, ganj in Trabtarbeit auSgefübrt, obne
Untcrmifcbung oon |>olj;fdmitt, ba babei bie Arbeit leichter unb
bem dufter getreuer wirb. 3n biefem Satte werben fammtlicffe
Umriffc nad) bem dufter, weldjeä wie gcwöbnlidt auf bie Slät*>e
ubertragen worben tft, in ber Drabtarbcit auflgefübrt unb bann
bic jen igen Stgürcbcn, we(d)e eine breitere Slad)e baben, 93. bie
getieften Blatter, Vlumenfroncn k., unb welche aujjerbcm Ratten in
#ol$fd)nttt ober burä) $infefcen oon ÜJccfftngftücfen hergeftettt werben
muffen, mit 2öad)3 angefüllt. ®a überbauet bie Sföefftngformcn
im (Mcbrauebc bauerbaftcr als #ol$fdjnittc ftnb, unb für jufammen*
gefeitere TOuftcrtrtcr)tcv bergeftellt werben tonnen, fo fucfyt berSWobet*
ftcct)er fooiel att moglid) btefe £rabtarbcit anjuwenben unb lagt
bann ben 4)ol$fcbnttt bauptfadilid) für bie Raffer unb für btc Vor-
formen mit einfacheren unb mefyr gefüllten duftem.
Sür größere Arbeiten, wie für bie Tapetenfabrik
f a t i o n, fmb übrigens fämmtlid)e gormen immer in £olj ausgeführt,
welche in biefem Satte bie ganje Vreite bcö ju bebeefenben $apiere$
einnehmen.
9J?an blieb inbeffen nidjt bei ber erften Vcrootttommnung
fteben, inbem man bie Vemerfung gemacht hatte, baß, wenn man
mafftoe Partien bruefte, bie Umriffe ntd)t fdjarf waren, fonbern
jaeftgte Zauber batten, unb bajj bie Sarbe nid)t gleichförmig auf
bem 3cug ocrtbetlt war, entweber weil baö |)otj bie garbc nicht
gut aufnabm ober ftc nid)t glcidjmaßtg abtrat. Um biefe Uebel-
jtanbc ju befettigen, oerfenfte man in ba$ «£>ol$ Jlupfcrplatten oon
foldjer Vorrtd)tung, baß ftc ben "Umriß ber obigen Waffen btlbeten
unb füllte ben leeren Dtaum mit Jtfj oon alten #üten attS, weßbalö
foldjc S^rmen, bic wir ©rttnbf ormen ober XUatfdjformcit
ju nennen pflegen, M ben S'tanjofen unter ber Benennung plan-
ches chapeaudies befannt ftnb.
91ad)bem man einige j&tit lang btefe foftfpiclige Cnnricbtung
in 5lnwcnbung gebradrt Ijattc, fubftituirtc man berfelben eine ein*
fächere: nadibcm namlttf) bic jorm gefdjnitten war, tranftc man
biejent^cn %Uik berfelben, wcla)c bic Sarbenmaffc auf ben 3<"3
»
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I
— 115 — ,
übertragen follte, mit trotfnenbem unb ftarf oerbteftem ßeinol, auf
ir>cld)eö man, watjrenb c$ nod) fiebrig war, ©djcerwolle ffreute unb
btefelbe mit einem Sappen aufbrüefte. 9tod)bem ber Delüberjug
rroefen geworben, batte man etnegorm, welche eben fo gutc£>ienfte
(ctjlete, als irgenb eine mit §it$ aufgefütterte ©runbform.
Sir tbcilen fyier nebft bem SRccepte ju bem Delüberjuge jur
5tufnabmc ber (scfyeerwolle autf) jugletd) bte 2lnwenbung3art mit.
tiefer tteber^ug roirb auf folgenbc 9lrt berettet : $can bewirft eine
innige SWifdjung folgenber 3ngrebienjien auf einem SRetbfteine:
trocfcneS «etnöl 1 Mogr. (2 $funb);
foblenfaure* 3)lci 1 „ (2 „ );
SBlciovi>b 0,160 „ (10% Soft) unb
wefentl. Terpentinöl 0,062 „ (betnabe 4 ßotf)).
3ftan fhetcfyt biefc Gompofttion auf eine Gbafftö, fe$t bie gu
f ertigenbe ®runbform auf baffelbe, febrt fie bann um unbüberftebt
fxe mit (sctycerwolle. £at man alsbamt bie (2d)eerwotle gelinbe auf
ben Ucbcrjug angebrueft, wo$u man ftd) eines Tempand bebienen
fann, fo überjietjt man bie gorm oon Beuern mit bem girntj? unb
brüeft fte ganj Uidyt auf einen mit einer febwadjen £d)cerwotleu*
fd)icf>t bebceften qkpterbogen. 3ft alleä geberig getroefnet, waö
ungefabr nad) 14 Tagen ber galt fein wirb, fo befettigt man mit
einer SBürfte bte nidyt anljangenbc ($d)ccrwolle unb reinigt mit
einem metallenen ©rtffei alle Tljcilc bed ©tidjelö, in welken ftd>
ßirniß ober (£d)eerwolle feftgefejjt Imben fbnnte.
3fm 3alir 1827 haben wir 3)rttcf formen gefeben, welche auf
eine anbere unb öortlietlbaftere 2lrt tyergeftellt worben waren, inbem
fle bie (£inrid)tung befajjen, baß baä SDhtjter entweber ganj ober
tbeilwctfe auf ber §orm berattSgcnommen unb in eine anbere etn=
gefegt werben fonnte. (Statt fupferne 2ttufter in baö ^)o(j ein^u*
laffen, löttyetc man biefelben mit Sinn auf eine fupferne platte,
wcld)e mit (Schrauben an eine gewöbnltdje boljerne Tafel befefttgt
war, unb fdjlijf jie auf einem horizontalen (£d)leifftein , um bie
geftodjene Cuerflaefye ootlig ju ebnen. 2Benn nun ein fold)efl
dufter md)t mebr benu^t würbe, fo lotete man bie einzelnen
Ttyeilc loä unb benufctc fte gleid) ber platte auf anbere 2Öeife. (§6
ijt uns unbefannt, ob btefe 9lrt beö 9J?obelfHd)ö, bie (Srfinbung
eines fetyr auSge&eicfyneten Sabrtfanten , beS «&rn. fiefeüre, ber
bamalö in ber @cgcnb oon ßfjantillö wobnte, weiter auSgebtlbet
unb »eroollfommnet worben ifh
©eit ber GSrrfinbung ber mit 8'ilj ober 8d)eerwolle belegten
©runbformen ifl bie g-ormfdmeiberet ftationar geblieben; man führte
mit ©aljenbruef bte jarteften SDhtfter auf, batte alfo feinen 93eweg*
grunb, bte 93ortl)ei(e, weld)eö biefeS madjtige gabrifattonf mittel
gewahrt, bem weit teureren unb langfameren ^anbbruef aufjuopfern,
/
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Aber »or etwa 18 3a$tcn würbe ritte Sföafctyne erfunbett, mit
weldjer man alle $)rucfe aufführte, weldje bis jefct bie £anb bc3
2)tcnfd)cn allein auszuführen ocrmoajtc; fte ijt befannt unter bem
tarnen ber
$>ertotine-
(Sinige gabrifanten, welche bie Jöortyeile fdjnell überblteften,
welche mit biefer wertvollen 3ftafd)tne gu erretten waren, beeilten
ftd>, biefelbe in Anwenbung ju bringen unb balb entjianb eine
watyre Umwälzung im $ormfd)mtt; benti ba bie *ßerrotine ben
3eug feiner ganzen SBreite nad) bebruefte, fo »erurfad)tc fte foldje
Soften ^infta^tlid) be$ gormfcfynitta , baß otelc gabrtfanten au«
biefem ©runbe %e Anwenbung aufgeben mußten, aber buret) bic
Sftotljwenbigfeit gebrangt, bie eifrigften 93erfud)e anftcllten, um ben
£olgftidj burefy einen SJlobelfHdj, ben fogenannten Abflatfd),
ju erfefcen,
«£> off mann in (Strasburg, bejfcn Aufarbeitung im 9Ranu-
feripte in ber 3Mbliott)cf ber genannten ©tabt liegt, fyat juerft
begriffen, wie wichtig e$ fei, oon gefcfyntttenen gormen Abflatfa)e gu
machen; aber gleid) ben meiften Scannern oon ®enie, unb otjne
3wcifel aud) wegen ber polittfcfyen (Sreignijfe ber bamaltgen 3cit,
ftarb er, nadjbcm fein Vermögen burd) SBcrfucfye erfdjepft war, bie
er in biefem betreff angcftcllt batte, ofutc bie §rud)t feiner 2ln=
ftrengungen unb feiner SftacfytwadVn ju genießen
(£etne Arbeiten begannen mit bem 3afyre 1783, unb im3af>t
1792 bielt er um ein (Srfinbungepatcnt an.
£a er bemerft batte, wie langfam jebe leidet fdjmel^are
ßegtrung, befonberö biejentge aud 3iun unb Stömutl), erhärtet,
fobalb fie burd) bie 2öärme pfftg gemalt Worten ift, fo fam er
auf ben ©ebanfen, biefe ßegtrung auf einer eifernen platte ju
fd^mcljen unb auf biefelbe in bem Augenblicf, wo bie ßegirung
erftarrett will, eine anbere, oertteft geflogene platte ju beefen, in
beren <Stid) mittelft ctneS angemejfenen SDrucfeS bic nod) weiche
Scgirung ju brängett unb fo einen Abbruä beö <2tid)e$ cn relief
$u gewinnen. Um burdj baffelbe $crfatyren einen oertieften Abbruct
ju erhalten, jctcfynct er fein Sflufter mit burefy £fjon oerbieften
Dcfer auf eine Äuoferplattc , mad)t aisbann bie ßegirung biö ju
bem ®rabe fiüfjig, baß eine ©pielfarte bartn ntct)t bräunte, legte
bann bie mit ber 3eidjnung oerfe^enc platte in bie ßegirung unb
bewirfte enblid) burdj £>rucf, baß bie mit Dcfer auägcfübrte ,3cidy
nung ftd) oertieft in bie fiegtrung abbruefte. (£r oerftd)evt, auf
biefe Seife Sföobclplatten bargefteüt ju tyaben, oon benen er tiefer«
ftidjartige Abjüge genommen babc.
AIS er fpater bic Ucbcrjeugung gewonnen fcatte, baß eine
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— 117 -
Heine 3<M wtebertyolter unb oerfdn eben artig oerbunbener gormen
auflreidjenb fei, um jablreidje SHujter, Blumen ober ajerjierungen,
wie fie für ben 3eugbrutf in &nwenbung fommen, tyerjufteUen,
glaubte er, bajj bie 3^ ber gormen feine$weg$ fo betradjtlid)
fei, um fidj ntebt abnliefye Sammlungen berfelben, wie biejentgen
ber £>rud lettern, anjufefyaffen, mit beren $ülfe man bann im Stanbe
fei, auf gleite Steife, wie man mit ben 24 S8ud)ftaben beS 211*
pbabeteä alle 2Borte brueft, eine grofje SERannigfaltigfeü oon 9ttu=
ftern aufyufufnm (Sr fdjafftc fiä) alfo Hefe primttioen ober
(Srunbformen in Stoßet unb £olj an, bereitete bann eine
SÄajfe au$ einer Sfötfcfyung oon Sfctwn unb dtypä , bie er burd)
ein wenig ©allerte, ©tarfc unb ©ummimtfcfyung erwetdjtc, bann
auf eine gujjetfcrne platte ausbreitete, unb ba$ gewünfdjte SWujter
mtttelft feiner primitiven ober feeunbioen formen brüefte.
2luf biefe SCBeife erlangte er eine SRatrifce, in welche er, nadjbem
pc troden geworben, feine ßegirung oon 2Bi6mutb, j$\nn unb 331«
gojj. *) ßbenfo gelang e$ if»m nun aud) , fid) üflufterplatten für
£al*tüayr ju oerfd^affen , bie mit einem Sluffefcen unb Slbf^lagen
ber gorm gebrudt werben (onnten.
SDtefc (Erfolge waren atterbing« entfä^eibenb, unb bo$ bauerte
e$ lange 3eit, beoor man oon biefer (Srfinbung irgenb eine 9ln*
wenbung im ®rofen machte. 2>ie englifdjen gabrifanten waren
bie er jlen, welche barau* Sftufcen jogen. $err 8 r i e 0 &u ® u e b*
witler braute im3af>re 1827 oon bem$aufe SDufeu ju Dublin
gormen aud fdfmeljbarer Segirung, welche bei ber Societe indu-
strielle ju SWüblljaufen niebergelegt ftnb; aber weil entweber ba«
©erfahren nicfyt gut befannt war, ober au« anbern ßhünben, bat
man erft oor wenigen 3atyren fid) foldje ÜK&bel oerfa^afft, unb bie
^erftcUung biefer &rt oon gormen ju bem ®rabe ber 93oU!om«
men^cit gebraut, ben fte #nfid)tltd) ber 2lu*fubrung unb ber $e*
ftebungäfoften erretdrt tyat — 2>te ÜÄittel, weldje man für biefe 2lrt
bed 2ttobelfHebc$ gegenwartig anwenbet, pnb boppelter 2lrt unb oon
bem #off mannten* Süerfafyren ganj oerfdneben: man wenbet
für biefen 3»'* ba* Slbgiefjen unb bad »Äbflatfcfyen
a n.
•3 Da« Serbältntf berfelben ift früher unter bemHrtrtel „®aloa-
noplaftif" angegeben.
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^Itifjäljtotifl weiterer Jjulfemittel für fren
ijal^viunuir.
a$ ba$ Seidjnungäpapter betrifft
%, fo haben wir in 33e$ichung (beffelben an*
p jufübren, baß e3 baö gewöhnliche i|t, nur
zf ift bie Söenfifjung beffelben eine anbere,
A inbem ber ©raöeur ft<h sorjüglich im 93er=
™ f ebrtj eignen fefyr ju üben hat, umfpater mit
Erfolg auf ben^ol^fttd) jcidjncn ju fönnen.
/Üf Sinter* ift et mit bem Srucfpaoier.
St'ij^i Jfl Um ^»S c(ne ^Ättteen feiner Arbeit gu
prüfen, bebtent er ftd) bed fogenannfcn
i^-^jü ©eibenpapier«, welaVS er auf bie
^l^LP entweber mit bem ginger ober einem
Sailen ober einem Keinen Swbbrucf erwägen eingefa>äratc ©teile
feucht legt, juerft anbrüeft, bann anreibt unb cnblid) wegjie^t. ©inen
ganjen ^oljftid) fann er in gleicher Steife auf gang gelungene
SBcife abbrüefen.
fBxli er aber einen guten 3lbbrucf auf ber 33ucf)bru<fer=
prejfe machen lajfcn, fo muß er ju biefem ftwd ein gute«, glatte«
unb ftarfereS Rapier benüfcen, welche« aber feine«weg£ bart fein
barf, fonft wirb cö bie garbe, welche auf ben £oljftid) aufgetragen
ift, nidjt gut aufnehmen, folgltd) ber ^Ibbrucf ungleich unb fehlest
werben. 3u einem guten Slbbrucf gebort liienad} gute«, glatte«
unb babei boer) weiche« Rapier, ausgezeichnet feine SBudtbrucferfarbe,
eine ganj feuerfreie '£Bat$c, burd) welche bie garbe gleichmäßig mit
wenigen etrtdjen aufgetragen werben fann, eine gute treffe unb
ein 2?ud)brucfcr, welcher fein gad) oerfteht Dbne biefe Söebingungen
fann man feinen ^radjtabbrucf oon einem «&oljjticb madjen.
£urd)tidbttßes tyapiev
wirb oon ben 3fylograt>hcn fo läufig gebraucht, unb öerurfacht ihnen
nad) ttmftanbcn eine fo bebeutenbe 2lu«lage, baß fic e« un« gewiß
SDanf wijfen werben, wenn wir fie bamit befannt machen, wie fte
»ajfelbe gut unb in bittiger Steife felbft anfertigen Wimm.
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— 119 —
Stofertigttng fceS 3tau* pap tcr & jum THircfyctchncn-
£aö fogenannte $fTan$en = ober <2trobpapiet ifl biö jc^t ju
$of>em greife oon franjefifeben 9$apicrfabrifen belogen worben.
SRadjftebenbcö föerfabren gibt ein febr woMfcilcfl, burebauö burd)=
ftdjtigcä 3cidmung£papicr au$ bem ungcleimten Sctbenpapicr, ba$
wir oon inlänbifd)en *l>apicrfabrifen belieben 5Van nimmt 31t 10
©ud) ober 400 Cuabratfujj cnblofcm ungereimtem £cibcnpapicr:
3 1 /2 (württemb.) 3dioppen Terpentinöl, 1 Stoppen Seinelftrnif?,
8 2otlJ (lolopbonium , 8 £otb oenetianifdien Terpentin, 8 / 4 Tbei(
i>on einer etwas bieten Sad)$fdmbe.
Wxt biefer Gtefammtmityung wirb ba$ Rapier getranft unb
bann getrorfnet, worauf cd in beliebigen 8tüefcn abgefebnitten wer-
ben fann.
- ^Bereitung bet (Salquivpapicve.
^iefe Rapiere ftnb aud) unter bem tarnen ßoptrpapier,
2>urd)jeid)ncnpapicr, ©laäpapier, ^auäpapicr befannt,
(5$ gibt baoon oerfdjiebenc &rten. £aö gcwcbnlicbfte baoon ift ba$
©efpapter.
3ur ©erferttgung bejfelben wirb irgenb ein bünneS $aptcr mit
einem fetten Del getranft, wie mit Düren« ober Sflolmol, worauf
man bie übcrjlüfftge gettigfeit burd) ftliegpapicr, Abreiben mit
Älcte, übertreiben mit einer burebfutyigen 3wicbcl k. entfernt.
äBenn ba$ Papier nidjt ftarf geleimt ift, erlangt eö einen jicmlicften
®rab oon <Durd>ftd)tigfcit, bod) fann e* nie fo t>on bem ftett befreit
»erben, ba§ cä nicfyt baoon fahren lafct, wenn man barauf brütft,
wa« bod) ftetd gefdje^en muß, wenn man beim SRatyeidjnen mit
bem SlcijHft ober ber Seher barüber faljrt, fo oajj fid» tyieburd)
ber Driginaljeidjnung gettfpuren mitteilen, woburd) biefelbe oer«
borben wirb.
Um biefem Uebet|tanbe »orjubeugen, tyat man ftatt ber fetten
Dele jur ^Bereitung biefeö ^apicrö baö fogenannte ©tcinbl, unb
jrcar banptfadjlid) bie feinere unb weife «Sorte beffelben, bie fogenannte
Sßapbta, oorgefd)(agen. Gin bamit bereitetet Rapier t heilt nid)t
allein alle 9lad)tl)etlc mit bem oorigen, fonbern cd wirb aud) wegen
be$ febncllen SBerbunftenS ber Sftapfyta balb unburd)ftd)tig unb läßt
beim ©ebrau$ gettfieefen jurücf, bie nie ganj öcrfd)wi»cen.
@tn Goptrpaptcr
lagt fldj übrigens letdjt $erftetlen, wclaVS allen billigen 9nforbc*
rangen cntfpridjt, wenn man bei gehöriger 21 ufmerf famfett geeignete
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SJMerialien öerwenbet. 3«nS*|t $at man feine* , an fuf> föon
burcfcfufctiged Rapier notyig, am beften ungeletmtee , ba tiefe« ben
gtrmfj am beften annimmt. 3ftan wafcle baju ba« engltfd)«
©clinsSeibeny ayier über ba* $f lanjenyayicr , ober ein
feine« ©tief y o jt = 23eliny ay ter. SDann $at man einen gut
trotfnenben Seino* If iriüg nottytg, barauf a$te$ Seryen*
tinol ober Steryentinfy irüuä. 2Han nimmt 1 £$eü Xtx*
yentinol unb 2 Steile ßemolftrniß, mifd)t biefe beiben Streite. Um
baö $ayier bamit ju tränten, legt man fo tuet Sogen, aU man
machen will, auf einen großen, feinen $ayyenbe(fe(, unb ftvetdjt mit
einem uvittelftarfen 93orftcnpinfrl ben oberfien Sogen in gleiajformU
$en 3ügen an unb breitet ben girntjj fo lange au$, bid er ba$
toyier burdjbrungen $at. Sollte bief , was r)aufig ber Sali ift,
nid)t gauj ooüftänbig ßefcfjefyen, fo $at biej? nidjtt ju fagen, benn
in bie unburdtfätig gebliebenen ©teilen bringt nadjber «ba$ Del fefyon
na<&. Run wirb btefrt Sogen fo umgefe^rt, baß bie angejtridjene
Seite auf ben anbern Sogen ju liegen fommt, worauf man e$
aud) auf ter anbern Seite ftmijjt. 3(t ber Sogen auf biefe SBeife
ootlfommen burdjfttfttig geworben , fo legt man t§n auf ftaubreinen
ungeleimten $ayyenbecfel unb überftretdjt fte normale mit bem
Sßinfel, jebod) otyne girni§. hierauf bangt man bie Sogen an ben
(Scfen auf, jeboä) fo, ba(j ba$ Sßayier fo wenig als möglid> einen
Sruaj befommt. 2luf biefe Seife wirb fortgefahren, bU alle Sogen
gefirnißt ftnb.
SMefe* gtrnijjyayier wirb beim ©ebrauefc nie getigerten jurü<!=
lajfen, namentlid) wenn man bie glanjenbftc Seite beffelben anf
bie DriginaUeidmung legt unb auf bie mattere jeidmet. ©ewobn*
li<$e £ufaV unb garbe haften jebo* niefct auf bemfelben, wenn man
ni*t Ddrfengalle jufcfrt ^ieju ift getroefnete Dcbfengalle am
geeigneten , wela>e man bann mit ber garbe juglei<& oerreibt,
Uebrigenc barf man baoon ni$t ju oiel nehmen unb fotl bie garbe
übertyauyt jicmlid) bief fein»
»
<Die äMneftft&e Sudibrutferei ift fo abhängig oon ber $o(j»
fdmeibefun|t, ba§ folgenber Sluffafc oon allen 3tylogray$en 0e»i(j
nity o$nc 3ntereffe gelefen werben wirb.
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S»ecfc<mtfd)e$ »erfahren.
ie tyneftfdje 8rt, ©üdjer ju brucfen, ift
öiclleldjt ba$ auffallcnbfte SBetfyiel *>on bem
faft allgemein anwenbbaren <safce, baf?
btefe Nation auf ganj anberem 2Dege, als
aüe anbeten, faft alle 9iefultate berfelben
erreiajt $abe. Jtein SPfenntgmaga jin ift
Wotylfetler, ald gewötynlidje ä)ineftfa)e Jöüdjer,
unb feine englifd)e $radjtau$gabe fdjbner,
ald bie $robufte ber fatferlid)en ^Pataft»
brutferei. @$ fehlen und nod) unenblfdj
t>ic(c 3)ata, ebe wir und einen beuttfdjen
begriff oon ben wahren 93erbaltmffen be$
djineftfdjen 29ud)banbetd werben madjen fSnnen, obgteia) er im
©anjen jiemlid} auf berfelben 33alm ju berufen fcfyeint, wie ber
europatfdje, aber bie ©ebürfniffe ber europaifdfen SDttffumen fyaben
itn« wentgftenS eine jiemlidj sollftanbige 9lnftd)t be$ medjantfäjen
SbetlS unb ber Soften du'nefifd)er 2>rutfc gegeben, unb biefe mSgen
wobl einen $lafc in biefen ©tattern oerbtenen.
£ie erfte drweifmung, weldje bie dn'neftfdjen 5tnnalen t>on ber
SÖudjbrutferet tbun, ftnbet ftdj im 3af>re 923 (Sbr., wo erwähnt
wirb, bajj ber Jtaifer Stentfdnng bie elafftfdjen S3ücf>er babe juerft
auf ^oljerne platten fdpteiben, brutfen unb oerfaufen (äffen, tiefer
teuere Umftanb wirb ironifer) bemerft, ba ber @efd)iä)tdfd>reiber e$
aU unter ber Sürbe be« ßaifer* fanb, baf er bie Söüdjer
t aufen lief , bodj erfennt er an , bajj e$ ben ®elefyrten $u großem
fßortbeil gebient ^abe, inbem fte t>on biefer 3eit an bie 93üd>er
woblfeiler erbalten litten. <£« ift jebod) wabrfa>tn(td> , bajj biefc
<£rftnbung fdion einige 3abre früher gemalt werben war, el>e fte
bi* jum äaifer burdjbrang unb »on tfmt angewenbet würbe. $5iefe
altere ÜRetbobe be* £rutf« ötm fernen platten Ift nod) jefct bie
allgemein angewenbete, unb beifjt SWupan ; fie ift fo überaus jwerf*
maftg für bie eigentyümlirte <&ä)rift ber (Schiefen, unb 9We$, wa*
ftdj auf ba$ Material ber SPüdjer bejiety, bat ftd> nad) neun 3<^r*
fcunfeerten fo febr barnad) gerietet unb mobifieirt, baß fte otjnc
allen Bweifel immer bie gebväuäMidjfte £>rutfavt bleiben wirb. SX«
jweite ÜÄetbobe, welche bie <£binefen bisweilen anwenben, beif?t
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ßapa (©abplatten) unb befielt bartn, baß eine Styty *on SODadi«
auf einer fernen Safet ausgebreitet wirb, in welche bte <£ba=
raetcre mit einem Keffer gefönitten werben. Dicfe SWetbobe ifl
nur außerft fetten gebraust, fte beruht auf bemfelben ^rineip, wie
bic frübere, unb unterfa^eibet ftd> »on tyr nur burd) t>te 2Beid#eit
bed Material*, weldye aber natürlid) bei'm 2lb$te^en wieber ein fo
große* #inbermß wirb. Die Druder, wcldic bte englifd)c SDttffton
in «JMacco in tbren Dienften l>atte, »erftdjerten , baß bei großer
(Sile eine «Dcengc oon Arbeitern jufammen gebraut werbe; ieber
erbält ein f leine* langlidur* «rettdjen, ba* eine ober jwei Ömirtt
enthalten fann; btefe werben nun in aücr CHte gefa^nitten, mit
^ötjemen Stiftdjcn jufammcngeHtet unb fo ganje Seiten gcbtlbct,
bic , abgezogen werben fönnen. Sic nennen biefe SDtetbobc ebenfalls
ßapan, unb fte bat wabrfajeinlidj bie 2Dlett)obc ber $Bad)*tafeln
ganjltcfy oerbrangt unb ifyren Slamen wegen ber gleiten SdmeÜtg*
fett biefer Drudart ermatten. 5Dtc britte SD?ctt)obc fycißt Riopan
(lebenbe statten) unb befielt im ©ebrauefy einzelner unb beweglicher
£t)pcn, wie in ber europaifd)en Drudereu itatfer «Rangbi ließ
eine große Ouantitat fola)cr £ypen in Tupfer oerferttgen, aber
man weiß ntdjt, ob fte gegoffen, ober einzeln gefdmitten würben.
Die Gfunefen oerfteben SWetallguß, obgtetd) fic feinen au*gebebnten
®cbraud) baoon madien. Die faiferlidjen Stempel, we(a)e auf bte
Äalenber gebrudt werben, ftnb gegoffen, ebenfo tragen ^upfergefaße
in 3>mpe(n unb ©loden oft 3nfa)rtften, bie mit ibnen gegoffen
werben. SebenfaU* aber finb bte gewöhnlichen beweglichen £&pen
auf «&olj unb baber einzeln gefdjnittcn. Die (Santoner 3ettttng
g)uen=man-pao iß auf btefe 9lrt gebrudt, fte erfdjeint tagltd) unb
enthalt etwa 500 SBorte, aber ber Drud ifl fehlest unb faum
leferltdj. Dte*ßefingcr Staat*jeitttng wirb ebenfalls auf biefe 2lrt
gebrudt, fte fefct eine große &affe oon £typen oorau*, ba eine
Kummer oft au* 50 bt* 60 Seiten befielt; fte ift fet)r teferttä).
Da* fart>olifd)c 9)ctffion*cotlcgtum St. 3ofepb in 9flaccao beftfct
eine bebeutenbe Sammlung fötaler in £ol$ gef^ntttenen Sippen,
mit benen für bie Skbürfntffc ber fatt)olifd}cn Sfttffton gebrudt wirb.
SDcan t)at 93. eine Sammlung oon ßcben ber ^eiligen in 26
SBättben bamtt gebrudt, aber bie ^robufte biefer^ Druderei ftnb
faum leferltdj, wabrenb bie auf bic gcwötmlidje du'neftfdje 2trt ge=
orudten fat^olifa^cn 23üd)er mit oieler (Sftfton btefe unooüfommene
2trt aboptirte, tag in ber größeren «ettytgfctt , bie fte barbot, ba*
SDcatcrtal ber Druderei ju flitzten, wenn fte bei Verfolgungen
$au*untcrfudjungcn au*gcfefct war. Der Drud oon Üupfertöpen
ifl feböner, al* oer oon gewöt)nlia)cn ^oljtopen, bennod* erreicht
er nie bic (Stcganj forgfalttg gefdmittener |>ol$tafctn. Der ©rttnb
bat>on mag oartn liegen, oaß bte (Jbinefen 511m Drud mit beweg*
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Itc^cn £ö»cn biefelbe Sföetbobe anwenben, wie jum Sibjietyen t>on
gefetyntttenen platten , b. ^ ftc legen ba$ $apter auf bie Schrift
unb b rüden e$ mit einer dürfte barauf; bennod> muß man ju*
geben, baß aud) bie treffe ber oftinbifdjen ßompagme in ßanton,
ober bie SföifftonSoreffen in 5Macca unb (kleutta, trofc ifyrcr beffern
3ftifrrumcnte , nie eine Seite djinefifdjen $)ru(f$ mit beweglidjen
Xtypen geliefert baben, bie fid) einem beffern £)rucf gewölmlia)er
cfyineftfdjer 9trt $ur Seite (teilen tonnte.
SBet bem£)ru<fe mit työljernen platten wirb auf folgenbe 2lrt
»erfahren. SDre statten werben oon einem garten, glän^enben unb
feinförnigen $ol$c oerfertigt; Jebe platte ftcllt jwei Seiten bar
unb umfaßt bie ganjc Seite be$9Ranbe$, ben man oben unb unten
an bem 29ud)e laffen will. <Der #auptranb ift nidjt wie bei und
unten an ber Seite, fonbern oben, unb ift nidjt wie bei und ein
nufclofeä weiß 1>leibenbe8 Rapier, ba« bie Soften unb ben Umfang
beö 93ud)e$ unnüfc vergrößert, fonbern beftimmt, gebrutfte [Ranb-
gloffen ju enthalten S3ei ben frönen faifertidjen Ausgaben fmb
biefe Zauber mit SRoten unb ©urfiofdjriften bebeef t , weld)e mit
oerfdjfebenen garben gebrueft fhtb, namltd) bie oon ber #anb ber
.Raifer in ©elb, bie ber verdorbenen Sctyrtftftcller in SBtau, bie
ber lebenben in dlofy. 2)od) um auf bie Bereitung be$ 23lotfe$
luxM jufommen : er ift gewöfmlidj einen balben3ott bitf unb wirb
auf beiben Seiten gehobelt unb geglättet, ba er gewbimltd) auf
beiben Seiten gefdjnitten wirb» Sobalb Keß gefaVuen ift, wirb
einer ber 33lbcfc ju bem Slbfdjmber bed SerfeS gefdtitft, welaVr
nun bie ®röße ber Sdjrift beftimmt, bie er anwenben wid r unb
nad) biefer bie ßinien auf bem 23lo(fe jiebt, fowie Cuerltnien, weldje
bie ganje Seite in föierecfe tbetlcn, beren jebcä (£inen Gbaracter
enthalten fott; ber 33lo(f wirb bann bem #ol&fd)neicer jurütfge*
fdjitft, weiter tfyn nad) ben ßimen auäfdmeibct, fo baß biefe allein
flehen WiUn unb bann fo »tele Blätter mit rotier £>intc abiitty,
aU bem 5lbfa)reibcr ju bem ganzen 2ßerfe nbtfyig ftnb. £>et
(Satttgrapb fäjretbt bann auf biefe fo linirten Blatter mit fdjwarjcr
SDintc unb ftellt bie Sdjrift mit Sßunftanon unb Slttem fo bar,
wie ftc im £)ru<fe erfahrnen fott; bie Sdjöntycit ber 2lu$gabe unb
tbre dorrect^eit bangen natürlich oon feiner ©cfd)tcflia^fcit ab unb
bie &atttgra}>t)cn bilben baber eine eigene klaffe, weldje fid) einjig
bem Slbfä^reiben jum £rucf wibmet. $a$ 93(att wirb bann bem
^)oljfd)«eiber gefdjicft, welker ben glatten Sßlocf , auf ben er fdmeiben
will, mit einem .ftleifter oon $etd bebest, ba$ befdjricbene SBlatt
umgefelirt barauf flebt unb c$ mit ber £anb unb einer dürfte
reibt, bid e$ überall feft auflebt, hierauf fefct er ben SBlod ber
Sonne ober bem Seucr au«, unb wenn er ganj troefen ift, reibt
er ba« Rapier mit ben gingern »on bem $ohe ab unb bie Sdjrift
6*
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%
v
blcict febr bcutlid) auf btcftm abgcbrudt. £ann fönribet et ba*
£ol$ forgfalttg au«, fo baj nicbt« ftcben bleibt, al« bic fdjwarjcn
Striae bet Gbaractcrc unb bic «Rerpenbicularftricbc, wclebc bie Linien
ber Sdjrift abfonbern; baju bebtent er ftcfy einer «Wenge ,öon 3n*
frrumenten t>erfa)icbcncr gorm, welche auf bie in ber Sdjrtft gc*
brauaMidjcn gönnen bcrccbnct fmb. £cr S?to<f febrt bann &u bem
2)rudcr jurüd, ber ibn auf einen $ifd) legt unb einen £aarpinfel,
ber in Sufcbe getauft wirb, leicht über ibn bin&icbt; bie »lattcr
liegen bereit unb werben nadjeinanber auf ben 93led gelegt unb
mit einer dürfte gelinbe auf ben $lod gebrüdt. (Sin Arbeiter
fann auf biefe fcrt taglia) 2000 SBlattcr, je oon jwei leiten, ab»
jteben. 2)a« SBlatt wirb nur auf einer Seite gebrueft, ba ba«
Rapier ju bünn i|t, tbcil« ungeleimt gebraust werben muß, bamit
bie äÖafferfarbc barauf b a f* c u "b burcbfcblagc ; boeb gibt e« feltene
galle, in benen ftarfere« geleimte« Rapier au« Äorca gebraucht unb
auf beiben (Seiten bebrueft wirb. 5lber gcwcbnltdt wirb nur auf
einer Seite gebrueft unb ba« Sölatt in ber Witte fo gefaltet, bafc
bie weißen Seiten einwärts ju liegen fommen, ber Sittel, bie Set-
tcnjabl, bic Stngabc be« 9$anbc« u. f. w., fur$ wa« bei unfern
SBüc^ern an bem obem SRanbc ftebt, ift bei ebinefifeben jwifc^cn
beiben Seiten ber ^ange nad) beruntcr gebrudt unb wirb bei'm
galten in ber üftittc gebrochen, fo ba§ man auf jeber Seite bie
$>älfte ber Scbrift fiebt, wa« binlanglicb ijt, um fid) bei'm 9taaV
febtagen barnaaS }ti richten ; gewöbnlid) wirb aud) noeb &wci $oü oon Unten
unb unmittelbar unterhalb ber Seitcnjabl ein breite« fdnvarjc«
93tcvcrf auf biefen $anb gebrudt, bamit man bci'm flattern feinen
Baumen barauf fcfcc, obne bap ba« $Bud) befdmtufet wirb. $te
SBUttter, welche einen S3anb bilben, werben jwifdjcn jwei platten
gelegt, bie bureb einen Stein bcfdnvcrt fmb, herauf mit einem
llmfcblag ttcrfcbcn, berSRücten befdjnitten unb mit einer Slble bura)«
Bobrt, unb ber 99anb wirb mit feibenen gaben brofdn'rt hierauf
wirb ber Dtanb oben unb unten befdmtttcn unb ba« ©ud) ift fertig.
Dbglcid) eigentlich ba« $(bfa)reiben, ba« «&oljfcbnciben, ba« -Druden
unb ba« SBinben befonbere ©ewerbe bilben, fo tonnen ftc bod) leiebt
oon ein unb berfclbcn 5krfon oerfeben werben, unb ber erfte dune*
fifdjc Bruder, weld)en bic Sföiffton in ÜKalacea anftettte, crbielt
»on ben Sftifftonaren nur ba« (Soncept ber ;u brudenben Sänften
unb lieferte ilmcn bic Auflagen oon feiner «fcanb gefdjriebcn, gc-
fdmitten, gebrudt unb gebunben.
9tod) ift $u bemerfen, ba§ bic Cbincfen eine jweite 5lrt ton
* Sludfdjncipen ber (Sbaractere anwenben: bic gewobnltdje ift bic, bei
ber ber ^uebftabe auf bem 33locf erbaben bleibt unb auf bem
Rapier febwarj erfd^cint, wie bei unferm 2)rudc ; bic ^weitc 2lrt i(l
bie, wo ber ^3ucbfrabe etngefdjnittcn wirb unb ber Dicft be« SMedc«
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erbaben bleibt, fo baß bte ©c^rift beim $)ruefcn weiß bleibt, wab«
renb ber fie umgebenbe $aum fajwarj ift. <£iefc ^weitc 2lrt wirb
außerfi feiten ju ganjen Sßerfcn angewenbet, aber gewölmlid) ju
Snfcbriftcn unb in ber 2)iittc eine* gcwöbnlid) gebrueften ©udjetf,
ju $itcln,'&u tarnen ber Kommentatoren, welche citirt werben;
namenllid) in 2lu$gaben, wo bic Kommentare t»erfd)iebencr Korn»
mentatoren gefammelt fmb, wirb gcwobnlid) ber Dtamc eincö jeben
auf biefe 5lrt bei'm Anfange be$ r>on tfcm entlehnten Slrtifclfl
gebrueft u. f. w., um ba$ SJcaefyfcfylagcn ju erteiltem. 9)<an fann
in allen biefen deinen 93erria)tungen bie Skbürfniffc unb SBorforge
dne« gelehrten 93olfe$ nid)t oerfennen, baÄ bic 9lotbwcnbigfcit
gefüblt b)at , burd) medjanifdje Littel 3eit ju erfparen unb baä
9caebfud)cn in einer Spenge oon #Derfcn ju erleichtern, ©ei balb
gelehrten 93Slfern, bei ben Sllten im Sföittelalter , bei ben OJhtba*
mebanern unb £tnbu$ backte man an bcrglcidjcn ©orfebrunaen
nidjt ; . man würbe getebrt burd) bad £efen weniger SÖüdScr unb bic
unbequeme unb nactyläffige Sorm ber £anbfd)riften bezeugte, baß
tbren ©clelirten md)t bic 3«t, fonbern bie S3üa)crmaffc febltc.
SMefelbc SBemcrfung lagt fid) auf bic föegiftcr, KapitcloiTjcidjniffe,
SBorrebcn u. f. w. anwenben, in weldjen bic Sfnncfcn eine große
©enauigfeit jeigten, weldje einen bem 3uftanbc ber Literatur in
(Suropa ganj ähnlichen eine« litcrarifä^en <Publtfum« jeigt.
Sofien bei 3>nitfs unb europätfefte SBcrbeffcrunft*:
»erfuebc.
3llö üttorifon im 3aljre 1809 anfangen wollte, ein dn'ne«
fifebefl ncue$ Jcframent ju bruefen, fo fürd)tete er fieb, ber d)inefifd)en
^Regierung Urfad)c gu klagen ju geben, wenn er djtucfifdjc Arbeiter
ba^u brauste, unb begann, c$ felbft ju tbun. Kr begann bie
3lyo{telgefdH'djte auf SMccfc ju fdjneiben, fanb aber balb, baß biefe
allein eine ungeübte £anb wie bic feinige me^r alö jwei 3^l)rc
bcfdmfligcn würben, wabrenb ein gewölnilieber ^oljfdjneiber cd in
200 Jagen ju (stanbe bringen fenntc. Kr »erfd)ajfte fid) baber
d)incfifd)e Bruder unb erhielt oon Urnen in furjer 3cit eine 9lujlagc
ron 1000 Krcmplarcn ber 9lpoftelgcfd)id)tc &u folgenben greifen:
£ad (sdmeiben mm 30,000 (S^aractcrcn 140 Dollar*.
£ic #ol$blötfe 20 „
Rapier, Sufdje, 2)rucf unb Kinbinbcn 361 „
3m K^anjcn: 521 Dollar«,
fo baß jebcG Kremplar auf mcljr aU einen balben Dollar (am.
üttan tonnte baraud fließen, baß djincftfdjcr £ruef weit tbcurer
fei, ald europäifcfycr, allein ba bic c^iitcfifd>crt £ru<fcr wobt wußten,
baß fic fidj einer Kkfa^r auafcfctcn, inbem f»c für SWorifon
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arbeiteten, fo »erlangten fte eine SBejabtung, welche fie nie »on
d)inefifchen J8ud)hanblern erhalten Ratten. SDicg wugte SWorrtfon
wohl unb wenbete ftch an öerfdn'ebenc $)rucfer, um ihre greife ju
erfahren. (§rr erhielt auf biefe Anfragen »ergebene ^Berechnungen
oon oerfdnebenen Deitert, ©ine $)rud erei »erlangte für ba$ ©dmetben
»on 1 0,000 (^aracteren erfter ©orte 30 Dollars , Reiter ©orte
20 ^Dollars, britter ©orte 12 £ollar$. (Sine anbere forberte für
biefelben ©orten je 21, 15, 7 V* Stellar*; enblid) eine britte erbot
ftch, bie 10,000 ©^aractere ber bejten ©orte für 11 Dollar« ju
liefern. $iefe , ledere ©umme betrug nur 22 ^rocent oon bem,
wa« SWorrifon witfltd) bejaht tyatte, unb btt Sföiffxonen fanben, bag
ber £>rucfcr ba$ ©ebnetben fo wohlfeil angefefct ^atte, weil er p4
baburd) baS Stbjiehen ft^ern wollte, für baS er einen hoben *ßrei«
»erlangte, ©pater ^aben bie SJciffionare in 2Macca «Wittel ge*
funben, im Slllgemeinen 10,000 d^aractere um 20 £>oüar3 fdmeiben
ju lajfen; aber bieg ift mehr, ale in dnneftfcfyen £)rucfereien bejaht
wirb, ba ber Arbeitslohn in C^ina nieberer fretjt, at$ in ben £Wot»
lufen unb im Allgemeinen nur bie Hälfte betragt 3n ber #ait*
fdjangfe * £)rucferet in ber Sßahe oon (Santon, einem bebeutenben
©tablijfemcnt, werben bie £ol$fdmeiber $ag für £ag natb bem
SBebürfnijfe gemietet unb ihnen 1 Dollar für 800 (Sfyaractere ber
gewöhnlichen Art bejaljlt. SDabei werben alö (Shctraftere alle 3ci^en
geredjnet, welche bie ©teile ber 3nterpunctionen oerfe^en, eb/nfo
bie ©triche, welche (Eigennamen oom übrigen (Brunbtert unterfd^eiben,
93ierecfe, welche geograpbifche Flamen einfdjliegen u. f. w., furj alle
bijHnctioe 3«<h cn » $Daher fommt, bag in gewöhnlichen 33üdjern
biefe 3«c^cn »iel %u fetten angewenbet werben, was oft groge
©djwierigfeiten »erurfacht. £)aS c^tncfifc^c neue Steftament in
Ccta», foftet 80 Dollar für bie Abdrift unb 800 für ba* ©chnetben
ber 227,300 Sporte unb Reichen, bie ed enthalt unb jebe$ ©rcmplar,
ba$ abgejogen wirb, fo(tet bie üfliffton etwa V« Dollar. 5ttan
fleht baraud, baß bie ©rftnbung ber SDrucferei ben $ßrei$ ber Sucher
in (S^ina etwa auf ein £unberttheil rebucirt haben muß / ein 3^c-
fultat, ba* mit bem in ©uropa erhaltenen ziemlich übereinftimmen mag.
2116 bie ofttnbifdje (Sompagnie baS d)ineftfd)e ßericon oon
SJcorrifon in SDcaccao ju bruefen befd)tog , fo fanb man groge
©chwierigfett in ber Kombination ber <^inefifct)^n hol&ernen $r;pen
mit ben europaifchen. Am ©nbe lieg man fo »iel »ieredige SBlei«
flofce giegen, al$ man duneftfehe (^t)aractere brauet; auf jeben
berfelben würbe oon du'neftfchen (Kalligraphen ein ßbaraeter »erfebrt
gezeichnet unb biefer bann auSgefdmittcn* £iefe SWcthobe ifr jeboch
natürlich nur in einem ßericon anwenbbar, wo man jeben ©tmracter
nur einmal brauet. 3ftan h** 10,000 biefer &9pen nach 3Wa-
lacca an bie SÄiffion gefdndt, aber »ollfommen unbrauchbar ge*
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funbcn. §obalb bic <§;nglanber einmal mit <fn'neftfd)eut 3)ruete ju
t^un fyattcn, fo tonnten fie natürlich nidjt untcrlaffen , ber cinbei*
rmfd)en £rucfart bic curopaifdje unterfcbicben ju wollen. SDtc
SWifftonen in ©erampur fingen an, dnneftfdje £m;en flehen unb
gießen ju laffen, unb nadjbem fte foldje »on ocrfdjiebener ©rößc
»erferti^t Ratten , bruetten fie eine dn'nefifcbc SBibcl gr. 8. $ie
&9pen finb Hein unb reintidj gefd)nitten unb gcbrwft, aber weit
unter ber (Elcganj ein^eimifc^cr d)inefifd)cr Srucfe; e$ cr^ob fid)
jwifdjen ibnen unb ben Sföiffonen in SMacca, welche fid) bet
duncfifcbcn TOct^obc bebtenten, eine 2lrt tton $o(emi{ über bie Soften
beiber 2Hetl)oben; lein %$til gab fcollfommen nadj unb bie SWif»
fion*gefeüfd)aft bebiente fid> nod> fpater beiber ORctfjoben; aber im
(Sanken würbe boefy anerfannt, baß bie du'ncfifcbc Sttctbobe wotyl*
feiler fei unb überall, wo man dunefifdK Arbeiter unb (kütgrapben
finbe, angewenbet werben muffe. 2)ie große <£cbwterigfeit bei ber
9lnwcnbung d)tncfifd)er ©cbrtft in europäifdjen ©üdjern liegt in ber
SRotbwcnbigfcit, fte mit europaifdjen auf berfelben ©ette ju Derbtnb'cn
unb man bat bafür eine Spenge öon üflet^oben gefugt, offne bis
jefct eine ganj genügenbe gefunben $u tyaben. £)aö natürliche
Littel, baö fld) fogletd) aufbringt, tft, eine djuneftfdje ©djrift ju
flehen, aber bie große Sflaffe oon ^atrijen, bie baju notbwcnbtg
ift, btlbct eine fa jV unüberwinblidje <§d)Wterigfett, ntd)t nur wegen
ber großen Soften, bie ber £tidj »on 5—10,000 berfelben fcerur*
faebt, fonbern wegen ber Unmöglidjfeit, fie in überfe^bare <S<f}rift*
taften ju orbnen. <Dic tonigltcfye SDrucferei in $arl3 befifct brei
jiemlid) oollftanbige <Safce, aber bie Soften ber ©ompofüion »er«
urfadjen, baß fie nur feiten angewenbet werben unb überall, wo
eö fein fann, ßitbograpbie gebraucht wirb, bie jebodj, wo eine ©utc
nur tt)etlwetfc auö du'nejifdjen 2Öorten beftefyt, fdnoer anjuwenben
ift unb immer einen fetyr mittelmäßigen Slbjug liefert SUcan fyit
barauf gefonnen, bie 3al)l ber <£b<tractere ju oerminbern, fie nad)
ber 3bce, bie j. 53. SBrcitfopf gehabt batte, in mehrere Steile 51t
jerlegen unb fo einer atpliabetifcbcn (£djrift näf)cr ju bringen. 3n
neuefter 3eit ^at man bieß in $arU mit jtcmltdjem (Srfolg getfyan
unb manche ber jerlegten unb jufammengefefcten ©baractere nahmen
ftd) redjt gut au$; aber bennod) läßt ftd) biefe 2lnalt)fc nid)t fe$r
weit treiben unb fobalb man bie ©rdnje etwa$ überfdjreitet unb
e$ auf (Sbaractere anwenben will, beren ocrfcfyiebene Xtyik f\ä) nidjt
ganj gerablinig auöeinanbcrlcgen laffen, nehmen fo gebilbete X^en
eine unftc^cre unb ungefällige gotm an.
©id je|t ift bie ßit^ogva^ic noc^ immer baö befte ©ubftitut,
ba« bic ©uropaer für bie cfyincftfdje «fwljförtft gefunben ^aben,
obgleich cd tbeilS bicfelbc Unbcquemlic^feit in ber föerbinbung
cbinefif^er ^^araetcre mit curopaifc^em SDrucf mit bringt, t^eiU
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weit ttjeurer iß. 3>tc afiattfdje®efcllfchaft in $arU bejaht j. 93. für eine
Seite nuttclmajjtgcr ßit^ograp^ie, bie 150 dn^cftfd)c©ortc enthalt, $wei
gran(en, wätjrcnb ber £ol$fdmttt berfelben in (Santo n nid^t über bie #alfte
(often würbe, unb biefer Unterfdu'eb tft nod} weit greger bei ben Jtoften
be« Absens, bie bei ßitfwgra^ien wenigsten* ba* 3<^nfa(^e betragen.
&ergletcg>ung mit t>em ctiropätfcbcn &rucf .
5tüc bisherigen SRcfuttatc haben bewtefen, bafj bie ©uropaer
mit aller Xlebcrlegenbeit ibrer mechanifeben tfenntniffe nicht im
Staube gewefen finb, bie d)incfifd>e SDrucf metbobe , infofern fic auf
ebtnefifebe S3ü<her angewenbet wirb, ju oerbeffern; aber baS wabre
SDWtel, tbren SSertb unb ihren 9lang in ber Gulturgefcbichte ju
ftbafcen, tft $u unterfudjen , ob fie in ibrer Anwenbung auf d)ine*
ftfebe Schrift ber europatfeben Sttethobe in ber Anwenbung biefer
auf europäifche JBücber gleicbfommt, b. b. ob fie (Sbina btefelben
SDicnfte leiftet, welche bie europäifche SDrucferei Europa leiftet.
3)a$ (Srfte, was bei ber 93erglet<hung auffallt, ift bie ganj-
licbe dhitbehrltchfett eines tobten CSapitalS bei bem dSinefifc^en
$)rucfcr, er brauet weber eine Schriftgießerei, noch eine SWaffc »on
Schriften, weber ^reffen noch SDampfmafchinen, fein Apparat beftebt
in einer ©ürfte unb einer $afel £ufche, ferne garbc ift fogleicb be-
reitet, feine 2Öer(ftätte ift ein £if(h, feine Sföafcbmerte beftebt in
feinen 10 Singern unb wenn er an einem Drte feine Arbeit finbet,
fo fd^iebt er feine SDrwferei in feinen SRocfärmel unb gebt in bie
nachfte Stabt. ®ro£e SDrucf ereien , welche bebeutenbc SonbS oon
93üa)ern beftfcen, brauchen allerbtngS SWagajine, um bie 93locfc
auf jubewabren , allein aud) biefe flehen in (einem Söerbaltniffe ju
bem Sßaume, ben man in (Europa jur Aufbewahrung einer Auf«
läge brauet. £>ie 93(6cfe eines DetaobanbcS oon 400 Seiten
nehmen einen SHaum oon 4— 5 <lubt(fufj ein, ber nicht lOOGrem*
plarc einer europaifeben Ausgabe eines folgen 99anbeS enthalten
würbe. 9Ran ftellt fie auf Fretter mit Abtbetlungen in ben 9)?a*
gajfnen auf, wie SBüdjer in einer ©ibliot^ef. £odj bieg gebort
nicht eigentlich jum ©efebaft eines ©ucbbrucferS , fonbern |tt bem
bcS 99uchh<tnblerS, obgleich, wie bei und, beibe febr oft in berfelben
$crfon oercinigt ftnb. (Sbenfo einfad) als bie eigentliche Operation
beS SrucfcrS ift bie Verbreitung, man ftebt bei einem chinefifchen
£>ru<fer weber Sefcer noch Gorrcetoren, ber Abfchreiber, ober wenn
man eine alte Ausgabe wieber brueft, ein gebrucfteS (Sremplar unb
ber £ol&fcbnciber ift Alle« , was nötljig ift unb was ein febr be*
beutenber ö(onomifd)er Sßortbeil ift, man (ann baju weit unwijfenbcre
Arbeiter Uan^tn als bei und. 9ftur ber Abfchreiber brauet lefen
ju (önnen, ber £ol$fcbneiber brauet (eine Art öon (ttrrarifcfyer
(Erjtctjung unb bicfeS ®efcf)aft wirb läufig oon Seibern oerfeben.
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2Ba« bei europatfchem <Drue!e (Schwierigfeiten macht, große
Apparate unb eine Spenge von ©ehwierigfeiten vorauSfefct, unb
nur bem geübteften, beftbcjahlten Arbeitern anvertraut werben fann,
wie tabeflarifcher SDrucf, bad ©inf^ieben von #oljfchnitten unb
SCignettcn, bcftänbtge 2lbwecht3lung von Stypen vertriebener ®röße
unb gorm, (Sinbrutf von harten unb Vignetten, aftronomifebe unb
mathematifebe 3ctcbcn u. f. w. erforbem in Cbina weber gefaltete
Arbeiter nod) größere Sofien. $ie ^oten in flcinerer Schrift werben
fceftanbig jwifchen ben $ert eingefeboben, Betonungen, harten, Sa»
fein aller 2lrt in ber Sflitte beö SDrurfö angebracht, ot)ne baß bie
Soften, außer benen ber Originaljeidjnung, baburdj vermehrt würben ;
batjer in du'nefifchen S8üa)ern A bie e$ erforbem, ein fo groger Ucbcrfluß
von Silbern, harten u. f. w. aller 2lrt. ift in allen 3*veigcn
oon 3nbuftrie bie djaracterifHfdje (Sigenfdjaft ber Ghmefcn, baß fte
mit ben einfacbflen ©erzeugen SRefuttatc liefern, ju benen wfr eine
üflenge fünftli<hcr 3nftrumente urtb große medjanifdjc «ftunft brausen.
(§3 ifl faum nötlu'g gu bemerfen, baß bie du'neftfdje ERethobe
vor ber gewobnltd)en europätfeben alle SOortbctlc voraus l»at, welche
(Stereotypen eigen ftnb, namentlich bie SWoglia^feit , nur nad) S3c»
bürfniß ab$u$iet)en unb baburd) bad (Kapital von Rapier unb Arbeit
ju erfparen, ferner bie vollfommcne (Sorrcctheit, welche burd) auf*
einanberfolgenbc Gorreciuren erreicht werben fann. 3n biefer legten
(Sigenfdjaft ftet)t ber c^inepfc^c £)rucf ben (stereotypen noch weit
voran, inbem e£ weit letzter ift, (Sorrccturen ju machen; c$ wirb
babei ba$ falfd)e2Bort audgefdjnttten unb ein neues Srücf #olj mit
großer ßctcbttgfeit eingepaßt, auf weld)c8 ba$ neue ©ort gcfdjmttcn •
wirb, £oljblöcfe, welche forgfaltig bcbanbelt werben, liefern 30 — 40,000
Slbbrücfe, fte werben baju, wenn fte etwa 20005lbbrücfe geliefert baben,
gewafdjen unb getrodner, bamit bie ftarbe ba3 $olj nid)t erweiche.
^Dagegen aber bie d)ineftfd)e Qftctbobc einige Scadjtfyeilc
gegen bie curopaifa^e, welche nicht überfeinen werben bürfen. <Dcr
erfte ift, baß man babei von bem GaHtgrapfyen abbangt, waä bei
SScrfcn von großer Sluöbebnung notbwenbtg oft €cbwiertgfciten
machen muß, inbem man bei einer Unterbrechung vielleicht SDcühc
bat, einen anbern ju finben, ber biefelbe «fknb fehreibt. SDcnnod)
fa>eint btefeS fcinberniß nicht fc^r gefühlt ju fein. <Denn wir
finben SBerfe, bie au$ £unberten von 53anbcn begeben unb gewiß
nidjt von bcrfelbcn «franb gefchrieben ftnb, in benen man bennoet)
nie bie minbeftc 93erfd)icbenhcit ber <gc^rtft entbceft. SDtcß fontmt
pxm Sbeil von ber 5lrt ber chinefifchen Gbaraftcrc ber, bei benen
ber $infel leicht ein gegebene« Stöuftcr nachabmt unb wabrfcbeinltd)
von ber großen Uebung ber Kalligraphen, ©in ^weiter SRachtbcil
ift bie größere Sangfamfert bc$ £oljfchnitt« , vergleichen mit bem
©efcen. (Sin $ot$fd)nciber fann nicht leicht über eine Oftavfeitc
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in gutem ©töt taglid) fd)neibcn , aber blefe ©<fen>icug!cit wirb in
großen Stabten, wo man t>ic(e 4>ol$fd>neibcr baben fann, letebt bf*
feitigt, inbem man bic Arbeit ocrtbcilt; fie braueben fein gemein*
fd>ftlid)eß ßoeal, wie unfere Sefcer, bie natürlich nur in ber
£)rucferei arbeiten fönnen, unb es ift baljer im -Satt ber «ttotb in
$efing opet einer anbern 8 ro & cn etabt waW<^»lty
ffyteücr, alß in ber größten europäischen £rucferei, ein großeß ©erf
fdjnctben ju laffen, wie j. 93. bie große Iiterarifcbe tfommiffion
beweifet, welche unter Jlaifer tftenlong bie ebineftfeben Glafftfer
unb mehrere 3al)re lang taglicb 120 Detaobanbc beraußgab, welche
jwar im £>urdrfd)mtte ntd)t über 200 Seiten jeber $*anb baben
motten, aber boety eine SDcafTc oon Drurf bitten, ben feine euro-
paifät $auptjtabt liefern fonnte. Sllletn im Stllgcmetnen , bei ge-
wöhnlichen Satten unb in gewöhnlichen Stabten, wirb obne 3weif e(
baß Scheiben eineß dnneftfehen 2Berfeß met)r 3eit erforbern, atß
baß Sefcen eineß curopaifchen. (Sbenfo ift cß mit btm 2lbbrucf.
<£in cbincftfdjer Arbeiter liefert täglich etwa 2000 Blatter, je »on
jwei Seiten, b. b- 250 £ogen unfere« SDrudeß. $>abei ifl eß
natürlich oottig unmöglich, in furjer 3^it bie ungeheuren Cuantt*
taten oon 2)rucf ju liefern, weldje eine me^anifebe treffe liefert,
unb eine Unternehmung, wie baß englifa^e $enn&=3Waga$in, baß in
einer SEBodje 160,000 Slbbrücfc bejfelben SBogenß brauebt, wäre
atterbingß in ^ina unmöglich, wie fte in Europa oor ber (£in=
füfnrung ber SDampfprejfen unmöglich gewefen wäre. S3ei Herfen
von groger 5ludbet)nung hingegen, wo nid)t bie Spenge, ber abju*
- jie^enben (Ercmplare, fonbern bic SDJenge ber 93ogen baß $inbernifj
bilbet, ift cß in dbina leichter alß bei unß, baß 2Öerf ju bef^teu*
nigen, inbem baß geringe Material, baß $um Slbjieben nötbig ift,
eß leicht madjt, eine faft unbefa^ränfte Sföenge öon £)rucfern anju*
nehmen, wäbrenb man in (Suropa natürlich bie 3<*h* ber ^reffen
nicht augenbltdlid) oermebren fann.
£)aß 9ftefultat biefer 93cmcrfungen i(t, baß bie (£t)inefen ben
ihrer Schrift angemefienften SDrucf gefunben haben, baß fte unb
bie Europäer beibe 2Rett)oben, ber ftebenben unb beweglichen Schrift
bejahen, baß aber bei ben (Styincfen, na<h bem (5t)arafter ibrer Schrift
unb Literatur, bie erfteSlrt bie -gewöhnliche geblieben tji, unb ohne
3weifet bleiben wirb, wäbrenb bie ©ebürfniffe ber enropaifeben
Literatur unb $otitt( bk gweitc immer oorjieben bürften,
baß bie (Stjinefen ben 93ortl>ei( einer grögern (£infaa)bctt berSWitteT,
eineß fleineren SKaterialß unb ber barauß folgenden großem ©obl*
feil^eit beji^en, wat)renb bie (Europäer ben $or$ug einer größeren
©a)nettigfeit für pcb baben. 2)er dn'ncfifdjc ^Druef befi^t alle öigen«
fdjaften, weldje pa^ für eine lanberreidje , fid) wenig oeranbernbe
unb an ßlafftfcrn reiche Literatur fanden, wat)renb bie eurovaifdje
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ftcbj für eine ßiteratur öon jttegenben flattern, welche ber Sag
bringt unb *>crfd)ttngt unb für eine uncrfattlidjc 3cttungdctt>ilifation
eignet, bereit täglicher unb ftünbltayr junger täglich unb pnbltd)
burdj unbegreifliche Waffen gebrudten *ßat>ier3 gcftiüt werben muß.
<£d öerbient nodj jum <Bct)lug angeführt §u »erben, baß bie ebine«
jtfcfye £)ructmethobe »on einigen umliegcnben Stationen angenommen
worben ift, weldje ein (£d)riftfi}ftem ^aben, bad ben l'aut, unb
nid)t wie bei ben Gbincfcn bie 3bec auGbrücft, wie j. 93. bie 3a^a«
ner unb Tibetaner. Sur Schrift biefer 5lrt ifi bie chincfifd)c SDfcthobc
nicr)t bie bequemfte, aber eä ift immer fo, baß wo eine überlegene <£t*
öilifation ibre ÜKetbobe bei minber erfinbungöreteben unb originellen
Golfern einführt, fic oft auch nid)t »öttig entflicht
Um *>on btefer Srucfmcthobe, bie für alle grapbifdjcn tfünftter
t>on 3ntereffe fein muß, nicht wie bet &ucbd *>on ber £aubc 31t
„ forechen, g f be id) bicr meinen gefern brei dnncfifcbc Gbaraftere in
C>ol3fct)nitt.
1 I j S3
3* arbeitete btefelben bauptfacblia^ aud, um MnfiAtKcb be«
greife« unb ber £d)nelligfctt ber ebinefifdjen £oljfdmeiber einen
fidicrn Vergleich aufteilen ju tonnen. Surrtpaufen, 3eid)nung auf
ba* £otj unb Schnitt nabmen mir eine 3ctt *on 3 / 4 Stunbcn in
Slnfprud). ,£urd) (Salculation nad) bem oorgebenbeti 9luffafcc er=
gibt fid) nun, baß bie dn'ncfifchcn $ol$fd)ncibcr eine große teebnifc^e
©cwanbtbeit beft^en muffen. Denn bie 2lu$fübrung einer Cftaö^
feite guten Style* würbe unfern bcutfaVn #ot$fd)ncibcrn wef)l
fdwer fallen. SWerbtng* würbe bie «nwenbung oon 2lr>fcl^ ober
SBimbaumhol^V^tten ftatt 93urbaum, wobl bie 5ludfübrung um V 3
erleichtern unb überbfeß bie nähere Vertrautheit mit ber duncfifd)cn
Schrift ein fc^nctlcred «fcülfSmittct fein*
SDorftebcnbcr Stuffafc, welcben 5t. #en^e in bem hoff lieben
3eurnat für ßufcfer* unb a r) I fi cd) er »crejfcntltdjtc, wirb
gewiß öon jebem SBucbbructer , Äünfrlct unb £*lograt-bcn mit
Jntereffc gelcfcn werben, unb bürften namentlicb ledere großen
ftufccn barau« ju gieben im Stanbc fein, wenn ftc irn mit ber no-
tbigen Hufmcrffamteit unb mit Büdficht auf ihr ©efebaft lefen.
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21 Ii b II <V
^ hotten Opalen ait(|cfuf»rt, baj; ba* 3cidmcn
^ fej von ber bödmen Jöifyigfctt für ben 3Mo»
W&^^^W grapben fei, wejrtalb wir bier eine Anleitung
W ^^^^^^6 > u ^ tx W° nen Äun l t f 0 *9 cn ta ff fn > rocl * c
audi biejenigen jur Slnäübung ber 3fylo=
grapfne in ben 3tanb fefcen fott, welche
tarin feine befonberd große Hebung baben.
3yred>en wir $unad)ft oon ben oerfdiiebenen
Birten, weldjc beim jj/dtyUM oorfommen,
unb ben babei ju beobadjtenben Regeln.
©<t$ Setcfmen von $etaben unb ttnmmen Stmen
iji eine fo einfadje Sadje, bajj audj ber im 3cid)nen minoer ©eübte
bamit oertraut fein wirb. — 2>urd) Söerbtnbung geraber unb
frummer ßinien erbatt man einfadje gcmifdjte g-iguren, j.©. Jenfter,
Spüren, ©efafje, £au$gerattye u. f. w. Sdjenft man biefen Öegen-
jtanben bie nötige Slufmerffamfeit unb Uebung, fo gewöbnt man
ftd) an nötige unb fä)6ne §ormen, unb fann mit (Erfolg $u fd)wereren
Stütfen übergeben.
4>at man juerft eine fjtgur abgebetener, fo fuebe man fic au<fy
auß bem ©ebad)tnifj unb otync $ülfe beS SDcufrerd ju jcidjnen,
wclcf) teueres man hierauf mit feiner 3«d)nung oergleid)t, um fidt
oon ber $ün!t(ia^feit feiner Arbeit ju überzeugen. 3m xHllgemetnen
wirb man woljt baran tljun, juerft eine teilte fenfredjte fiinie ju
jieben, wetdjc bie 3«d)nung gleidjmafjig ttyeilt; fie bient jur !Rid)=
tigftellung ber Umrijfe auf beiben Seiten unb wirb nad$er wieber
ausgelöst. Stuf ber3«d)nung ntujj man $unad)ft biejenigen Stellen
bejeicfjnen, weldje bie aujjerjten ©renjen berfelben oben unb unten,
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linf« unb redjtS finnebmen werben, hierauf bejeidme man bie
#auytetntbeilungcn ber gtgur, fobann btc wenigen wichtigen <Strtd)e
u. f. f. Sollte man bieg Untertanen unb 3& ton oben nad)
unten fortjeidmen , inbem man alle 3üge nad) unb nad) ausführt,
fo würben bic flehten 8*e|ler beö OitjfcS immer größer werben, je
weiter man abwärts geben würbe, ba man jur Söeftimmung ber
folgcnbe* Entfernungen febterbafte SDimenftonen jum Sföafiftab batte.
ÜRan muß juerft bte «frauptmaffen geben unb bann erjt auf bie
SDctaitS übergeben.
«£>at man cnbtid) bie Serttgfeit erlangt, atte einfachem Figuren
in »erfd)iebenen Verfyaltnifien juerft nad) SWuftcrn unb bann auö
bem ®ebad)tnijfe &u jeidmen, fo ift baS 9lugenmajj fu'nlanglid) geübt,
um $u bem <Stubium ber ard)iteetouifd)en unb topograpbifdjen
3eidmungen, fowte ber 3etd)nungen oon 3icratfyen unb menfdjlicfyen
unb $btergeftalten über ju geben.
3eber biefer 3weige ber 3etd)cnfunji wirb min tyternad) abgc*
fonbert bebanbett.
3u ben gcom etrtfdjcn unb ard)ttectonifd)en 3eid)*
n u n g e n bat man oorjüglid) gerabe Linien netfyig , weldjc aber,
glcid) ben gefdjwungencn, in ber SRcget nicfyt mit ber freien «&anb,
f entern mit SBinfel, fitneat unb 3irtel gemadrt werben, ba fic
eine fo große *pünftlid)feit erforbern, wie baS 5luge fie fetten gewabrt.
93ci ben ard)itectonif djen 3ei<fjnungen fommen fyauftg
Verzierungen *>or, weldje ber 3tytograpb fennen fott ; benn fte müffen
immer in gewiffer Söejtebung ju ber 8tette fteben, welche fie ein*
nebmen. SDtefe 9feget betätigen aud) bie alten Monumente. Gin
Dpfertempel j. 33. würbe mit ©cfäjjen, Vafen, £tnerfo>fen unb
©erzeugen oerjiert, ein £empet ber (SereS mit (betreibe, grüßten ?c,
ein ben ÄriegSgottyeiten gewebter Tempel mit Stoffen aller 2lrt,
Lorbeeren *c.
(Sbenfo muß man aud) ben Urfprung biefer Verzierungen ju
ftubiren fud>en; bie tfenntniß beffelben leitet ben ßünfller bei ber
«nwenbung ber 3*eratl)en unb fiebert tor Sffiiberftnnigfeiten.
$)er 3eia>ntunftfer fott fleißig compontren, immer bie yaifenbften
«Kittel auffua^en, um t>erfd)iebcnartige ©egenftänbc mtttelft fdjnör*
feiartigen Verzierungen unb ßaubwerf jufammen ju fügen; e* jft
bteß ein Jpauprtyetl ber VerzterungSfunft.
9(rabeSfen nennt man bie jenigen Verzierungen, weldje man
arabtföcn UrfprungS bätt. <£ic fmb aber nod) alter unb waren
fd)on bei ben Römern gebraudUtd). 3>en ®efd)ma<f für bie 8ra=
besten fyit ftapfjact wieber belebt, ©ie befteben in Verfd)lmgung
oon ßaubwerf, ton 9lrfytcctur=<5tücfen, menfdjliaVn gtgureit, Spüren,
«Pbantapefiüden ic. oljne 3ufammenl)ang, aber ooüfommen fömmetrifd)
mittcljt ^djnorfeln unb gefdjmad ootten 3ierat^en miteinander oerbunben.
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«
©a$ 3ricfmen menf$lid>et Motpet.
tiefer 3weig ber 3«d)cnfunft befebranft fid) ntdjt allein auf
rid)tige S)arftcUung bee mcnfdjlicben ®efi$tce, fonbern bebnt ftd)
audj auf bic Proportion utib Stellung bee ganzen Äerpcre au$,
wcßbalb man bie plmfifcfye Bcfdjaffenfyeit beffelben, b. b. bae @e*
rtppc, welcbce ihm jur £tfifcc bient, bie glcifcbmaffen ic. genau
fennen muß . hierüber fotten bie folgenben «Jtotijen 2lu*funft geben.
£urd) Bereinigung bet änoeben erbalt man bae £fclett ober
bae bauerbaftc ®erippc, weläVe ben »eichen unb biegfamen Stbeilen
bee Körper« jur 8tü> bient 2)ae tfnodjenfeftcm beftimmt bic
allgemeine ©eftalt bee .fterpere unb bie Bcrbältnific bet einzelnen
Beftanbtbcile beffelben. SDtcfc Berbaltntffe füll ber 3etdjenrunfticr
namcntlid) fennen; ebenfo bie Bewegungen bee mcnftfylidjcnßerpcre.
Srütyer bat man ben &crpcr in 8 .ftopfboben eingeteilt, unb
jwar: 1 «ftopf libbe bie jum Anfang bee JRütfgrate; 3 .ftopfbotttn,
N weld)e ber SRücfgrat fyält, 2 &opfliöben tyabcn bie fSdjenfetfnodjcn
obne bie &nod)cnfügungen, 2 .Ropfbofycn baben bae Sdjonbcin mit
ber ^nicfd)eibe. Bei einer anbern Gintbeilung in 8 ßopfb&bcn
gebt bie l.ßopfbobe oon ber #irnfd)ale bie jum^inn, bie, 2. r>om
JUnn bie ju ben Prüften, bic 3. *>on ben Prüften bie jum Sftabcl,
bie 4. oom Sftabel bie ju ben ®cfd)le<btetbeilen , bie 5. twn ben
©efdjleditetbeilcn bie jur 3Ritte bee Sdjenfcle, bie 6. r»on ber
Sföitte bee <sd)en feie bie unter baeßnie, bie 7. r-on bort bie unter
bie 2Babe unb bie 8. cnb(id) oon bort bie jur §crfe.
SDicfclbe gange *>on 8 JRopfböbcn ergibt ftd) audj, wenn man
bie Sluebelmung &on ber £pi$e ber einen bie jur Spifcc ber anbem
£anb über bie (Sdjultern mißt.
3n neuer ßtit fat man fid> jebod) überzeugt, baß bie #6$c
bee mcnfdJÜcfycn Äorpcrd eber 7 ale 8 ^opfbeben bält; nod) beffer
aber ift ce, ben Körper in 10 ®eftd)telängcn auf fplgenbc Sffieife -
einjutbeilcn: Born SHMrbcl bie jur ©tirne betragt bie Entfernung
ben vierten $beil bcetfopfee; bae ©eftd)t beginnt, wo bie unterften
£aare ber (sfirnc warfen, unb ge^t bie an ben unterften &i?cil
bee Ätnn'e. Er jetfftttt in bret Sbeile, oon benen ber erfte bie
Sttrne, ber^weite bic Sßafe, ber britte ben «Öhmb unb bae £tnn
umfaßt; bic Slugcn ftnb in ber 9lrt oon einanber entfernt, baß
ein Slugc bajwifcfjcn gefegt werben fann. $>te 9iafe balt unten
unb üon einem 9la r cnpgcl jum anbern bie Breite einee Sluge«,
fo baß fenfred)tc 2inien, »on ben innern «fünften ber 51ugen aue
gebogen, auf bic äußern IMmrh ber Stafcnpgel ftoßen. — 3?om
Äinn bie jum ©rübAcn jwifd)en ben ecblüffelbeinen betragt bie
Entfernung eine Otafcrlange. Bon biefem ©rubren bie unter bic
BrüfU betragt bie 9tuöbel)nung eine ©ef^telange. Bon ben untern
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Stetten ber Trufte bis $um 9iabct eine tfovfWbe. #om ftabel
bte jum Untcrleibc eine ©efid)ts(ängc ober bret Sbeile einer ßopf*
b/ölje. 98om Unterleibe bis mitten auf bie Ämefdjetbc eine ßovf s
bb$e unb eine ©eftaVSlangc ober 7 Sbeile. bitten oon ber ßntefebäbe
bis jur gußbiege unter ber gußfotylc 1 Zijnl 9?on" einer ©rite
ber Prüfte bis jur anbern betragt bie Entfernung ymä ©eftäMS-
langen. S)ic ©rc^ße beS 5td)fc(bctnc6 oon ber 91<tyfc( bis an ben
Ellbogen betragt jwei ®efid)tslängen. 93on bem Enbe beS Ellbogens
bis jum 9lnfang beS fleinen gingerS betragt bie ®rbße beS OT*
bogenfnocbenS mit bem inbegriffenen Sbeilc ber £anb 2 @efid>ts-
langen. 93on ber «Rnoctjeneinfügung bed <2d)ulterblatteS bis $um
©rubren jtoifa^en ben £d)lüjfelbcinen betragt bie Entfernung (Sine
©efidjtSlange. $on bem ©rübdjen jwifd)en ben £d}lüj[elbeincn bis
$u ben außerften fünften ber <£ä)ulter jinb e$ oicr Sbeile unb
ebenfoöiel auf ber anbern Seite, jufammen a(fo 8 Steile ober $wet
.Ropffybfjen. £aS ©rübdjen jwifdjen ben beiben <S djlüjf elbeinen
bttbet mit ben beiben 3i|3cn ber S3rü(re ein regelmäßiges £reiecf.
Um nun ein genaues Ofefultat mit btefen SÖcaßen ju erreid)en,
muß man ftd) merfen, baß bie Entfernung oon bem außcrjtcn Enbc
ber #anb bis jur anbern ber ÄSrperlange gleich ift, baß aber bie
Änodjenfügungen beS Ellbogens unb 9ld)felbeinS, fowie beS 2ld)fel*
beinS unb ©dwlterblatteS eine balbe ®eftd)tslänge einnehmen, wenn
bie 5lrme auSgeftredt ftnb.
£ic Sange ber untern gußfladje betragt ben fecbSten Ztyit ber
£6rperb6l>e, wäbrenb bie $anb eine (BefidjtSlänge lang ift. £ie
Sänge beS Baumens betragt eine S^afenlange ; am gauftgelenf betragt
bie ®röße beS SlrmeS 1 Sbeil.
5We 23erbaltniffc ber Sängen bleiben gew5bnlid) biefelben, mit
5luSnat)me beS #alfeS, beffen Sänge im Söertyältntß, als bie gigur
großer wirb, abnimmt; ebenfo audj ber Unterleib, wenn er ftd)
fenft, wo aisbann bie 9lbnatymc ber <Sd)cnfcl in SBejiefyung auf
Sange tljren (SJrunb tyat.
£cn gegebenen Söeftimmungen über bie breite unb £>6bc beS
menfcblicfyen Körpers fSnnen nod) folgenbe beigefügt werben: üttan
beftimme bie £obe, welcbe man ber gigur geben will, nadj Maßgabe
beS ^apierS, auf welches fte aufgetragen werben foll, mittelft jweier
horizontalen unb gleid)laufenben Sinien, öon weldtcn bic obere bie
©renje für ben SMrbel bilbet, wäbrenb auf bie untere bie gerfe
' i\\ fteben fommt. hierauf erriete man eine fenfred)te Sinie, welcbc
mitten burd) ben «BereinigungSpunft ber beiben (SaMüffefbeine gebt
unb bie fenfred)tc Stiftung ber gigur beftimmen foll. SRuf>t biefe
nun auf einem »eine, fo muß bie Sinie mitten bureb bentfnefyl
ge^en, bamtt ber Äörper eine fenfred^te SRiä^tung erhalte.
9lac^ biefem »erfahren ^ie^e man horizontale 3wifä>enlinien„
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auf weld)e bie &crfd)tcbcnen Ztyik bc« Körper* $u jtcben fommcn
müffcn. SDcr Körper jcrfattt namlid) in 8 Xtjcile, b. feine
Sänge ad)tmal bic £obc bedtfopfe*, weniger V 4 : man gic^t »orerft
ben oierten £f)cil einer Äopf lange oon bet ganjen Sange ab, unb
tljctlt (entere fobann in jwei gleiche Sbcile, oon welken ber erfte
Dom SOÖirbcC btd ju ben <Ücfct)(e<t)tdtt»cUen , ber jweite oon biefen
bi* jur gerfe geht ünb welche jufammen bie ganje £öbc ber gigur
au*mad)en. — 2>ie Sange be* 2lrmc* beträgt brei ßopfböfyen öom
Anfang be* Sirmtnodjcn* bi* jum äufeerften (Snbc ber Singer, 3) er
(gdjcnfel ift fo lang al* ber 9iumpf, oon ber Bereinigung ber
<Sd)lüfKlbeinc bi* jum Unterlcibc geregnet ; biefelbe Sange rechnet
man oon ber ßnicfdjcibe bt* jur gerfe.
Tie akrfd)iebcnl)eit in ben Bcrbältmffen be* .fibrper* eine«
SWannc« unb bc*jenigcn einer grau befreit barin, bajj ber Stopf
bc* SBeibc* Keiner unb ibr £al* langer ift, unb bajj bic ©egenben
ber SBrüftc unb be* Unterleibc« rief er liegen. £)aber fommt e*
auefy, baf ber 9iaum t>on ben 3ifcen unten bie jum Kabel um
% Kabellänge fürjer ift, »mb baß bic Sange be* <$djcnfel* be*
weiblichen «ftbrpcr* ungefähr um V 3 Kafcnlänge weniger betragt.
SBei bem Sktbe ftnb aud) bie 5l(t)fctn unb' bic »ruft formaler al*
bei bem Spanne, hingegen ftnb bei berfelben bie Ruften breiter
unb bie £d)enfel biefer. £er Cbcrarm unb bic 2öaben ftnb eben*
faüö biefer unb bie gitpe fleiner unb formaler. SBeil enblid) ba*
Scib fletfdjrcicbcrc 2Dht*fcln tyat al* ber Sföann, fo ftnb fic auä)
mcl weniger augcnfdjcinlid) ; baber futb aud) bic Umrijfe bc* weib*
liefen Äörper* mcl anmutbiger unb mebr jugerunbet.
(Sin neugeborne* JUnb ift bbd)ften* 4 ßopfbe^en lang. 3c
alter e* wirb, befto mebr 2lu«bcl)nung cvbält ber untere £betl
feine« Körper«. (Bin 4— 5jäbrige* «ftinb ift fünf töopfbeljcn lang
unb biefe Sänge nimmt bi* jum mannbaren 5lltcr beftänbig ju.
liebet bie ^uttftKc&f ext beim Seicfcnen.
2öenn man mit bem &näjmn freginnt, mu£ man ftefy oor
Slttcm jwei Aufgaben ftellcn: juerft muß man fem $luge an SRidi*
ttgfcit gewonnen, bann mufj man Seidrttgfeit in ber £anb ftd} an^
jucignen fudjen. Skibc* fann natüvltcb bloß ba* (Srgcbmfc einet
anbaltcnb fortgefefcten Hebung fein. 9Bir haben oben fd)on ang/*
fübrt, baf? jm Ürlctd)tcrung ber genauen 2tu*füftrung einer 3ctdjnunej
unb yu (^rwobnung be* Slugc« bic ©röge eine* (Megcnftanbe* immer
nacb ber (^rößc eine* anbem ju bettrtljeilen ift, inbem man ba*
SÖerbaltnif bcrü(ffid)Hgt, weld)e* jwffd)en ber Sange unb SB reite eine*
unb bcnfclbcn 2lu*bcbnungcn eine* anbern ©egenftanbc* ftattfinbet,
fo baf man §icrnad} urtbeilcn fann, ob unb um wie oiel biefer
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©egenftanb großer ober Meiner ift als ber anbere, ober ob er btefem
gleid) ift. #icbei muß baö 2luge allein ben SDtcnft beö 3ixM&
öerfeben, beffen man fitr) Q3cfttmmung ber Q3erl)altniffe einzelner
^tücfe fo wenig als mßglieb $u bebienen fud)cn (oll. 9cur wenn
bie 3cid)nttng aufgetragen ift, fofl man ftd) be$ 3ttfel$ bebienen,
um ftd) ju überzeugen, ob man bie Sßerfyaltnijfe beS DriginalS genau
getroffen fyabe ober um wie oiet bfe3eidntung oon jenem abwette.
SBicfotig i(i bie ßeiebtigfeit in ber Ausführung , welche man
ftd) nur burd) lange Hebung erwerben fann. ginbet man audj
anfangs SDibcrflanb in ber |>anb, fo barf man ftd) ^ieburd) nid)t
abfdjrecfen (äffen; mit etwas 2luSbauer unb gleiß laßt ftd) au^
biefe (Sd)Wtcrigfeit überwinben. <Durd) Ijaujtge Hebung erwirbt^man
ftd) ßctd)tigfett in ber3etd)nung unb geniest fobann baS Vergnügen,
ju fetycn, wie wittig bie £anb ber (£inbilbungSfraft gefyord)t, um
bie (Srjcugntjjc iljrer Sltyatigfeit barjuftellen.
, 3m Slnfang gewönne man ftd) an bie Fertigung großer 3eidj*
nungen, weil bie gelter bei folgen weit bejfcr in bie klugen fallen,
als bei 3cid)nungen in fletnerem üftaßftabe. S3ei erflern gewöhnt
man ftd) überhaupt an mef>r greifet unb Jtüfynfjeit
JCaS SFtjjtrcn ober @nttt>erfett,
darunter oerfie^t man ben 3ufammenl)ang ober bie 3bee beffen,
wa« man barjuftetten beabftdjtigt, mittelft leidster unb weniger
3üge pd)tig aufzutragen, um auf ben gall, baß man bei ber
Slnlage ober 5tnorbnung einzelner Steile begangene geiler letzter
fcemerft unb wieber oerbeffern fann. (Slje man ftd) $ur Ausführung
einer 3«d)nung entfaMießt, muß man ftd) überzeugen, ob ein % ^eil mit
ben übrigen feilen übereinstimme. Um bieg gehörig ocrgletdjen
ju fonnen, müffen atle^cile ber3«4nung bem Sluge gegenwartig
fein, ba^cr muß man jebem Stjeile juerfl feine Stelle anweifen,
um auf biefe 9trt bie £auytmaffen fennen ju fernen. £en Cut*
wurf muß man mbgltdift rid)tig mit wenigen Umriffcn jei^nen,
unb jwar mit einem weisen Söletftift, fo baß atte biefe Striae,
wenn fic ausgeführt werben fotten, ofjne große ÜJcufye burd) baS
SDarübcrfatyrcn mit einer Sörobfrufte fo weit oertilgt werben fSnnen,
baß nod) ganj leidjte Spuren baoon auf bem Rapier jurüdbleibcn.
©ei bem 8fijjiren muß man baS ®cftd)t etwas mcljr oon ber
3eid)nung entfernt Ratten als gewolmltd), um mit einem 33litfe,
obne benßopf ju ergeben ober ju bü(fen, ben (Entwurf ganz über*
fejjen ober oergleidjen ju tonnen, bamit bie Schönheiten unb geriet
gleid) erfennbar beroortreten.
3ur Aneignung einer guten Lanier muß man ftd) ftetS an
3ridmungen gewanbter Äünftlcr balten. — $at man ftd) im 3eidjnen
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nad) großem üttaßftabe bie gehörige gerttgfeit angeeignet, fo wirb
man fidj olme ÜRüfye ©ewanbttjeit im 3ridw«t nad) fleinercm 9)iafH
ftabe erwerben, waljrenb ber jenige, ber fid) nur im 3eid)nen nad>
fleinerem SWaßjtabe geübt Ijat, bei größeren ©tüefen eine fefyledjtc
Arbeit liefern wirb.
-
Hebet ben Schatten.
Kotten bie altern Umriffe ber giguren einer 3n<f>nung, oon
benen wir bt$ jefct allein gefproefyen Ijaben, weiter ausgeführt werben,
fo ijt baju 2id)t ttnb Ratten nötbig. $lefe3 irirb burd) ba«
©djatttren beroorgerufen , 511 bem man üerf^tebene Sanieren ^at.
SDtan fann pd) ba$u, wie bie ßupferftedjer, ber ©djrafftrungen
bebienen, wa$ burefy ba$ Stuftragen gletdjlaufenber mebr ober weniger
gebrangter unb breiter ßinien, welche gegen ba« 2id)t ju immer
bünner julaufen, wafjrenb fle an ben bem ßiajte entgegengetreten
©teilen einen fraftigen tycn erbalteri unb breiter au$gebrüeft werben,
barftellt. SDtefelben muffen leidjt, anmurbtg unb regelmäßig georbnet
fein. 9ftan fann fte audj in oerfaMebenen ^idjtungen burdjeinanber
freujen, biä man ben ®rab oon ©tarfe erreicht hat, weld)e oon
bem (Statten in ber 3«d)nung erforbert wirb. S3ei bem Ueber*
einanberfreujen biefer ©a)raffivungen muß man ftd) jebod) lauten, bie
©triebe nidjt ju fetyr reefytwinfelig übereinanber }li legen, fo baß baburd»
eine 5lrt oon ®itterwerf entfielt, wetdjcS ba$ Sluge febr beleibigt. *)
Qftan muß ftd) gewönnen, ganj letdjt naefy allen SRid^tungen bin
mit bem SMeiftift ju ©cfyraf ftren, obne nötljig ju Itaben, ba8 Rapier
jebeämal wieber $u beeren. Riebet gewöbne man fidj audj, immer
mit einem groben Söleiftifte ju arbeiten, felbft bei feinen ©efyraf*
prungen, welebe auf bie fdjwad>abnelnnenben , jwifdjen Siebt unb
8a)atten fteb)cnbcn Stinten folgen.
£>er ©Ratten fann aueb burd) ^unftiren ober dornen berge*
ff eilt werben, ju welkem ßmdt man bad SMeiftift leicht auf bem
Rapiere abreibt, fo baß e$ alle förnigen ($"rbabenl)etten auf bem
9papier berührt, woburdj eine gleid)artige unb regelmäßige Stinte v
ober garbe fid) bilbet. SDurd) öftere« SBtebcrbolen auf berfelben
(Stelle fann man ben £bon oerftarfen, wobei man aber immer febr
leidet arbeiten muß.
3n gewiffen Sailen fann man auf biefer förnigen gladje aud>
©djrafjirungen anbringen, um bem (Statten mebr Üraft ju geben.
Stuf biefe SBeife bilben fid) weiche unb wobloerfc^moljene hinten
ober garben. Stuf bie ©efcrafjtrungen laßt fid) aud) nodj punftirte
Arbeit anwenben. Selker Spanier man fia) aber Uthä bebienen
mag, fo laffe man bodj nie ben 3w<* biefer SSleifrtftarbeit außer
*) Diefe ©c&rafiuungen ftnb für ben lologra^en oon Sistig?«*.
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SHcbt, welker babin gebt, bie <2d»attenma(fen ju geben unb ben
3ufammenbang jwtfdjen 8id)t «nb <sd)atten ju bewerfjtelligen.
£a$ 9S>t f cfycn ift eine weitere unb unter allen »orbcrgcbcnbcn
5(rten $u fct)attircn bie fdmellfte Lanier, hierbei bebient man ftd)
cincä fetyr wcidjjen SÖleiftifted , beftreietyt mit bemfelben biejenigen
(Stellen, welche fdjattirt werben follcn, breit unb fraftig unb bebnt
biefc 93lciftift$üge mit einem fpifctg jugerolltcn Rapier, bem ÜBifdjcr,
aus, wie man ungefähr bie Sarben mit bem Sßinfel auöbelmt.
Üflan wifdjt aud) mit gerolltem ©emäleber, ju welchem 3wccfc man
baä S3leiftift ju $ufocr reibt, ben 2Bifefyer mit einem @nbe barein
tauest unb bie 3ctd)nung bamit wifdn\ ^Diejenigen Stellen, weld)c
fraftig auägcbrücfte 3«9^ erforbern, werben alöbann mit bem 9Ölei*
ftift felbft unmittelbar barauf retoudn'rt ober übermalt. SDtfan wifebt
auf gleite Sßcifc aud) mit Köthel unb mit fcfywarjer treibe auf
weigern Rapiere; bod) fällt ber gewiftye fRcfyü nit^t fo angenebm
in'ä Sluge alö fdjwarjc treibe.
3etd)net man auf farbiges Rapier, fo müjfcn bic ßta^tyartien
mit weißer treibe aufgetragen werben. S3ei 3«d)nungcn auf far*
bigem Rapier muß ber Sarbenton bcffclbcn glcid) bem $bone ber=
felben hinten ber 3cid)nung fein, inbem bief bic 2tu$fül)rung
berfelben fetyr erleta^tert. (2>iej ift aud) bei ber SluSfütyrung oon
$oljfd)nitten ju beobachten, welche auf gefarbteö Rapier abgebrueft
werben fotten.)
|Die vtvfdfx&eMn £atymn$* - ^Wattieren.
SCUgcmctttc Söcmcrf uiicjen.
ei ben 3ctd)nungen unterfdjeibet man ocr=
fdnebene Slrten. 3u ben hauptfad)ltd)ftcn
getreu bic SBlcifHft* unb gcwtfdjten
nungen , bic Aufzeichnungen unb bic
Seberjcidjnungen. 3uweilcn werben bic
£ufd>$eidjnuugcn mittclft einiger hinten
mit S9leiftift ober geber auägeblicft; oft
werben aud) in Sölcifrift= ober geberjeiäV
nungen bic 3ügc burd) hinten in
jeidmungä * Lanier oerfebmoljen ober ge»
milbert. £od> e$c wir auf jebe biefer
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- 140 -
3eio)nung*artcn im <£tnjclncn übergeben, glauben wir einige« über
bte »erfduebenen (Gattungen oon 3cid)itung6papicr anfügten ju muffen.
, Hebet bic }um 3eid)ttett notbi&en tyapiete.
Üflan jeiebnet in bet SRegel auf wcijjc«, oft aber aud) auf
farbige* ober fogenannte« «t>albtintcn^apier. fiebere (Gattung oon
3cidmung$papter würbe $u bem 3wdc erbaut, um bie 3eid;cnfttft-
Arbeit an benjenigen stellen ju erfparen, welche biefclbe Star£e
baben muffen, ald bie garbe be« Rapier« Bat, auf welchem man
ftd) weiter treibe ober weisen 93aftctt« jum &ufblicfcn, b. b. jum
£croorbcbcn ber erleuchteten Stetten bebient. Sluf biefe 5lrt bient
bie garbe be« $apierÖ fclbft jur #atbtintc, fo bajj nur nod) ba0
Schattircn berjenigen Stetten mit farbiger treibe, wo bie ftärf jhn
Statten aufgetragen werben muffen unb, wie febon bemerft, bao&ufblt«
cf en ber Siebter mit weiter treibe übrig bleibt. — £iefe 3«cbnung«*
Lanier ift mel fdmetter, al« bie Lanier auf weitem Rapier; bod)
follcn ftcb bie Anfänger bcrfclben niebt bebtenen, fonbern fid) oorerft
im 3eidmen auf weijjcm Rapier üben, unb nur attmalig ju bunflcrcm
Rapier übergeben. 3e bunfler bie garbe be« Rapier« ift, um fo
mebr ©efa)idtta)fcit erforbert bic 23eru)eilung bc« 2Bei$en für bte
Jßtdjtcr.
(Sin gute« 3etd)nung$papier mufj ftarf fein unb ein feine«,
glciebmäjjigc« «ftorn baben; wer mit ber geber jeidjnet, bebarf eine«
glatten Rapier«, eine (Sigcnfd)aft, welche man bem Rapier burä)
ba« Silagen gibt. Sludj barf ba« Rapier burd)au$ nia^t fliegen.
Hebet ba$ 3etd^nett mit Stiften.
SEBitt man mit föotfyftein ober SRotBel jeidmen, fo wähle man
ben buntclften ober weichen baju. $>er Stein wirb mit einer
flauen, feinen geile ober mit einer feinen, f leinen Säge in fleine,
länglidje SHcrcdc jcrtbeilt, unb biefe Stüde werben mit einem
gefrermeffer oorn jugcfpijt.
SDic fa^warjeJt reibe fei weid), »on fanftem jtorn, ofme
£cd)cr unb ilic«; man bringe fie an einen etwa« feuchten Drt,
bannt fie anhiebe, unb jertbeile fte fofort auf biefelbe 2Öcife, wie
e« beim Üiötbel angegeben ift. (£« mag biefe treibe wohl am
beften geeignet fein ju 3eichnungen, bie in grof ein SDcafjftabe au«ge«
führt werben, üflan ^at auch fünftlid) gefertigte fdjwarje treibe,
welcbe mit Hummern nach bem ®rabe ihrer «£>arte oerfeben ift.
&on guter Qualität gewahrt fie große 93ortl?ei(c ; namentlich fann
man mit berfclben weit mebr getnbett unb ^raft in ben 3eid)nungcn
entwideln, al« mit ber natürlidjcn febwarjen treibe, welche fcen
gebier l^at, tag fte etwaö grau ift.
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— 141 ■ —
(Sbenfo wie bic fdjwarje treibe, »erfertigt man audj totye
unb weifje ßretbe.
3u oerfdjiebcncn Birten oon 3ctdmungen taugt ba$ natürliche,
feine unb weid) abjitfc^ndbcnbe S9leier$ red)t gut; ^at e$ eine
anbete Söefcbaff enbeit , fo ift ed weniger geeignet. üDcan »erferttgt
jeboeb audj fünftttc^c SReifjbleie, unb jwar in folget $ollfommenbctt,
bafj fte bic natürüdjen oft übertreffen. 3lm gcfdjäfcteften pnb bic
SRcgenöburgcr unb bic gaberftifte.
m
I
lieber ^cfcerjeidntuttQctt.
£>ic gcbcr&cidmungcn oerbienen alle SÖcadrtung für ben £ol^
fdmeiber, ba fte bei geberiger 2lu$füfjrung ganj fo ftnb, wie ber
£ol$fd)nitt fte barftcllcn foll. 5D?ac^t man bcf$afb eine 3?t4)nung
für ben ^oljfttd) mit bem BleifHft, fo muß fte ganj in ber Lanier,
wie bie geberjeidinung, ausgeführt werben.
£ad 3cid)nen mit ber geber ift meljr für foldjc 3cidmer g«*
eignet, bie fdjon einige gertigfett erworben baben, ati für fotd>c,
bie erf* anfangen, weil ta$ ganjc Ukrfatjrcn fdiwteriger ift unb
alle 3üge bleiben, ofync wieber auSgdöfdjt werben &u tonnen. —
3nbeffen entwidelt ba$ gebcrjcidjnen bei bem Anfang ber 3«^=
nungöftubien immer audj einige Sßortyeile, weit man ftd> hierbei
in bie SRotywenbigfcit oerfefct ftc^t, feine 3üge fogleid) fehlerlos ju
$eid)nen unb nidjt einen Entwurf ju wagen, welken man nidjt
mel)r burdj 5lu$lbfd)en oerbeffern tonnte; cd ift Jebo^ wobl $u
bemerfen, bafj bic (Sewobn^eit bc$ gcbcrjcidjncnS gewolmlid) immer
ju einer garten unb troefenen Spanier füfyrt.
Um bie SBefyanblungSart ber geber genau fennen ju lernen,
fann man nidjtG beffereö tlmn, alö gute Tupfer *, unb $ol$ftid)e
ju copiren, beren ©rabftidjcl oorjüglid) ift unb bei weldjen in ben
(Sdjrafjmtngcn feine Unorbnung l)errfd)t; je beffer unb fdjarferman
bie Umriffe nadjabmt, um fo gelungener fallt bie 3ridwung au*.
SRaben- unb (SJanfefebcrn btenen in ber Siegel &ur Sluöfüljrung
»on geberjetdmungen , ba fte beffer ftnb alö alle übrigen unb bie
Sluäfübrung ber reinften <Etrid)c geftatten. — 2Jiit ber geber fann
man namentlid) ard)itectomfd)e unb ßanbfdjaftö * 3cidmungcn gut
ausführen.
baben für fofdjc 3cidmcr, weldje ftc$ für bic ^oljftidifunft oorbc*
retten, nur geringen ©crtl), inbem fte oon ber 4>ol$fti<fy üRanicr
ju febr abweiden; bod> tonnen wir fte ber SÖollftanbigfcit wegen
nify ganj unfcead)tct laffen. Unter Sufcfocidjnungcn oerftebt man
bie mit colorirtem SDaffnr, weld>e* mit bem ^infel aufgetragen wirb,
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I
- 142 -
leity gefärbte 3fidmungcn. Sie werben meift mit $ufd>, <5ejta
ober wobl aud) mit Stifter auSgefübtt. — £ie 2lquarell = 9Ka=
lereien oerfertigt man mit garben oon öerfdjieoenen Manzen
ober §ä)attirungen , wobei auf bem Rapier bie weisen Stellen,
weldje referoirt werben muffen, aufgebltrft werben. $ie SBaffer*
maierei wirb mit 2Bafferfarbrn ocmalt , unb bie weißen (stellen
werben biebet mit bem Stufet gefärbt.
©inb bie Unvriffe einer 3"d)nung mit bem 2?lciftifte ober ber
geber ausgeführt, fo fann man mit einer in mebr ober weniger
2Öaffcr aufgelösten garbe ben Ratten mit einem *ßinfcl auftragen,
hierbei muß man immer ganj reines ©affer neben ftä) l>aben, in
welkes man ben ^infel entleert diejenigen stellen, weldK mebr
ihaft erhalten follen, werben &u wteberbolten ÜKalen befabren.
£tefe Lanier beS SaSattirenS getyt fefyr fdmell, wenn man
nur Sfijjen fertigt, langwierig unb fdjwer hingegen, wenn man
eine 3eid)nung bis auf einen Iwben ©rab ooüenben will. 3n
biefem galle barf man namlid) bie £inte nidjt auf ein 2ftal fo
bunfel auftragen, als fte ausfallen foll, weil ber SHanb eines SdjattenS,
weldjer auf ein 2J?al getufdjt wirb, immer febr t»art unb fdjroff
abgesoffen ausfallt. SÜftan muß baber bie Statten mittelft mehrerer
aufeinanber fommenber weiter Sagen geben, um baburd), baß ifyre
(Fnbungen nid)t aufeinanber fallen, burä) bie Ijeroorftefyenbcn bie
übrigen oerfdjmoljen ju madjen.
GS ift übrigens biefe Spanier febr bequem, um bie 3been
eines ©emSlbeS ju geben unb baburd) einen Entwurf beS beab=
{tätigten ©egenftanbeS barjuftellen, woburd) bie Sffiirfung beS fiidjteS
am beften gegeigt werben fann, inbem biefe Spanier bumpfe Debatten
entwicfelt, wo fid> feine fleinen weifen Stellen bejinben, wie bieß
bei ben ©tiftjeidjnungen ber Satt ift, unb weil fic ftd) bierin feljr
bem garbeneffecte nähert. — Uebcrbieß ift biefe Sftetbobe ju ßanb*
fdjaftjeidmungen fetjr angemeffen, weil fict) in ibr baS Saubwerf
o^ne Umrtffe ber Staffen geben laßt. 2lud) entwicfelt fte ben 93or-
tljeil, baß fie bie £anb jut gfiljrung beS *JMnfelS auSbilbet, befon*
berS für biejenigen, welche ftd) ber Miniaturmalerei wibmen wollen.
£ie $uf%tdmuna,cn maetyt man gewbbnlidj auf weißes Rapier,
weites febr buf unb feft fein muß, bannt bie garben ni^t ein=
fließen , fonbem leicht auf ber Dberjladje Anlaufen. 5luS biefer
Urfad)e wirb baS ju $uf%i($nungen beftimmte Rapier, ebc man
ftä> bejfelben bebient, gewcbnltd) juoor gefä^lagen unb burd) 2llaun*
waffer gebogen. — 2Dcnn bie ganjc 3eidmung mit SBletftift ober
£pinoelbaumtoble auf bae Rapier aufgetragen unb bie Umtifff
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- 143 -
I
fertig finb, fo werben biefe mit einer in mtttelmSjj ig bunfle ftufd)*
färbe getauften geber überfahren. SÖeffer tft e$ aber Immer, wenn
e« gegeben fann, bie Umriffe nid>t mit ber gebet nadjjujeidjnen,
fonbern bie 3ci^nw«9 nad> ben einfachen 33leiftift • Umrijfcn %u
Stuften; auf tiefe »rt fallt bie3«dmung oiel fraftiger äud. ©inb
bie Umriffe fertig gemalt, fo tragt man bie fdjwädjften hinten ber
Sufäjeidmung mit bem Sßinfet auf, inbem man alle biejenigen
Stbeile , wela> btefeS erforbern , mit einem anbern reinen unb mit
Söaffer angefeudjtcten $mfel öcrfdjmiljt, milbert ober fdjwatbt.
(Sobalb bie erfte Sage troefen ift, tragt man eine jweite ftarfere
auf, bierauf eine nod) bunftere u. f. f., fo weit ed nötbig ift.
$ufa)t man auf £albttnten Rapier, fo fann man biejenigen
Steile, weldje bettcr fein muffen, ald bie garbe be$ Rapiers ift,
mit einem Sßtnfet weijj aufblicfen. ©ewobnlid) trägt man aber
bie weffje garbe fo auf, baß man btefelbe mit ber Spifce eine*
feinen unb bünnen ^tnfelä fdjrafftrt.
»
■ . —
«
Hebet £ant>fcf>rtf U '^etefinungen.
2>ie ßanbfd)aftd$cid)nungen fmb jufammengefefjt auä ben oer*
fd)iebenen anbern 3e idmungäartcn , ba biefe aUe barin 9lnwenbung
finben. ©anj oon ber 9)iad)t bed £alent$ abhängig, fdjetnt bie
ßanbfdjaftäjeidjnung feine anbere SKegel ju fennen, at$ bie ber (Sin»
bilbungSfraft, unb feiner anbern SRictytung ju folgen oft ber 9tatut.
3ft aber biefe Statur nidjt felbft aud) unoeränberlidjen Regeln un*
terworfen? — $>ie ßaufbabn beö 8anbfd)aft$jeidmer$ ift oon ber
graten Sluäbelmung, unb baS betreten berfelben ift mit grojjen
dampfen oerfnupft, inbem man ungeheure Schwierigkeiten ju be=
fämpfen ^at; fowie aber biefe unb ein $beil ber oietfeitigen Stubicn
überwunben fmb, ift ihm aud) bie reid)fte Cucüe t>on ®enujj unb
Vergnügen eröffnet. — 9Ud)t in einem engen SRaume, fonbern in
®otte« groger reifer Sdjopfung ift feine Slrbeitaftätte ; oon ben
bcd)ften (Gipfeln ber 23ergc fteige er t;crab in bie faftigen blumen*
reidjen Sb'dUx, aud bidjten 2Bälbern trete er beraub auf wogenbe
JKornfelbcr unb Siefen, &on ben ^aläften fteige er berab $u ben
Kütten, um üorSWem ein richtige* ®efammtbilb oon ber ganjen
9tatur in fid) aufzunehmen. 3m glänjenbjten Sonncnfthetn unb
im bid)teften Statten, beim bellen Sage unb in ben bunfelfteti
9tacbten fudje er bie Sanbf^aften ju ftubiren, weldje er im SBilbe ,
geben will, bann wirb feine Slrbeit ©eift unb 2eben befommen unb
er ein Äünftier im ftrengen «Sinne be$ SBorted werben. (So oft
er feine Stellung oeränbert, entbeeft er neue Sdjönbetten; überall
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umgeben i*n ©egenftcinbe, weldjc eine ja^llofc 3Jtengc *>on ÜEufrern,
mit ©eftaltcn unb garben begabt, btlbet, beten 3aljl unb bannig«
falttgfctt alle Einbtlbung*fraft übertrifft.
2öenn ber ßanbfdjaftajetdmer ben i(m umgebenben 9iaum mit
ben 2lugen muftert, ben SJocalton eine« jeben ©cgenftanbcS , bie ftc
untcreinanber Derbinbcnben £albtene, ü)re fdjwaa>n nnb ftarfen
garben nad) ifyrcr Sßäbe ober Entfernung aufmerffam betrautet,
bie ©ruppirung ber Dielen Martinen, weldje eine SluSftdjt bilocn,
bie abgemejfenc Bewegungen ber ba$wifa>n fallenben giguren, ben
llcbergang, mittel bcjfen Sic fid) ofyne Slnftojj trennen, bie reijenben
Söirtungcn, weldje fid) aus i^rem Siberftriel ergeben, enblicfc bie
3lbjtufungen, weldje fta) in ifyrcn ©eftalten unb Sdjattirungen jetgen,
je meijr fic bem #ori$onte jufliefyen, genau unterfudjt, lernt ber
ßanbfebaftöjeidmer ftrielenb, wa0 timt ber gewanbtefte ÜÄetfler unb
bic wettläuftgftcn 2lbf)anblungen nie fo beutlid) lehren werben.
3Bi(l man Bortbeil aud biefen allgemeinen Betrachtungen
jie^en, fo riefte man feine Stufmcrffamteit juerft auf einzelne
Dbjecte, madje biefe gum ©egenftanbc rief einbringenber ©tubten
unb befdjaftige flcr) nid)t el>er mit anbern ©egenftanben, aU bi$ bie
erftern ooUfommen aufgearbeitet fmb. 9cad) biefer ©runblage be*
ginne ber Stnfangcr, we(d)er fia) $uoor in ber ßinear-S^nung,
bie wir aud} al$ bie Elemente biefcS 3weige$ ber 3eid)nung$funft
betradjten, geborig geübt tyaben wirb, mit bem £etaUftubium. Er
fange bamit an, bafj er ba$ nädjfte Blatt nad) ber JRatur &on
t>erfd)iebcnartigen Stellungen unb oon »erfd)iebenen Stanbpunftcn
copire unb fo mehrere Blätter nadjetnanber jeidme. 2>iefe Uebuna,
bleut nidjt nur jur 9luabtlbung bc$ 2luge$ unb ber #anb, fonbern
man lernt and) burd) fie bie ©eftalt ber Blatter fennen unb prägt
fid) bicfelbe in'* ©cbädjtnif. 9tud) erlcid)tert fie bie 2ludful>rung
aller einzelnen £betlc.
Suerft mattet man Berfudjc im grofjejten 3Jtafjftabe, bann
jerdmet man fleiner unb fleiner, unb wbtnbe immer mebr giguren
unb Steile miteinanber. £>a* gute3eidjnen i>on Blumen, Baumen
fangen u. f. w. ift Riebet oon wefentlidjem Sßufccn.
3n natürlidjer ©röfje lagt fid) eine Heinere «ßpanje, ein Baum*
$rocig k. febr leia)t copiren, inbem man ein Blatt nad) bem anbem
in angemeffener Stellung unb ©eftalt anbringt. Bei ber £a^
ftellung ganjer Baume ober 2Balbpart$en öerfdjwirtben alle detail« ;
ijier ift »on einem eigcntlidjen Eopiren nid)t me^r bie !Hebc; l)icr
muf? man »ielmetyr eine allgemeine 2Birfung ju geben fueben. Um
biefen 3»cdf ju erreichen, benü^t jeber ^ünftler eine anbere ÜRanin
unb bilbet fta) ein befonbercS Berfa^ren; baber ift ef aud) weit
beffer, wenn man bie Statur felbft ftubirt, ald wenn man ftd> nad>
anbern SÖerfen, unb waren biefe au(^ nod) fo gut, ridjtet.
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— 1*5 —7
Syenit man fortgefefct bie Statur beobachtet unb copixt, wirb
man ftä) leid)t eine eigene Spanier bilben, um in berfelben alle
sorfommenben ©egenftanbe füt)n unb fielet barjuftellen. Knebel
mufj- man alle (£teifl)ett unb S^rorfen^eit ganjlid) oermeiben, bie flet)
auf ©emälben unb £anbfct)aft«$cia)nungen fo tfaujig bemerflid) mact)t.
3uetft coptre man natürltct) leichtere ©egenftanbe, j. 33. eine Seifen*
maffe, einen Söaumftamm, eine «&ütte, eine 9Jcut)le, einen 33runnen,
tiberbaupt folctje einfache ©egenftanbe, bie fet)r in bie Slugen fingen
«nb leictjt ju erfennen fmb.
3e fletner bie ©egenftänbe, welche man coptren null, fmb, um
fo nafyer muß man fiel) ju bcnfelben ftellen, unb um fo weitet oon
ibnen entfernen, je großer fie fmb, bamit ba« 2luge ibren 3ufam»
mentjang fajfen tonne. 3um Gopiren eine« jungen Jöaum« ftelle
man fid) 5—6 Stritte oon bemfelben auf; um aber eine #ütte,
eine Sftüljle x. ju geidmen, betrage bie Entfernung fdjon 40—50
dritte, ©tnige Uebung lernt ben ©tanbpunft leicht fennen, oon
welchem au« ein ©egenftanb mit bem größten fßortyctt aufgenommen
wirb. — 2>a« ßopiren tfolirter ©egenftanbe muß man fo langte
fortfefcen, biß man bie größte ©tcfyerljeit barin t)at uub olme große
Scfywierigfeiten $u jufammengef entern ©egenftanben übergeben famu
2>a« 3eicfmen entblätterter SBäume gewahrt große $Bortt)eile,
weil man baburä) bie ©eftalt unb Stellung ber 3»eige genau
fennen lernt unb ba« Gopiren ber gleiten SSaume, auet) wenn fte
beblättert fmb, fet»r erleichtert. 3eber S3aum t)at, abgefetjen oon
feinem ßaubwerf, etwa« Eigentümliche«, welche« baju bient, itnn
feinen ßbaracter in einer etgentbümlta)en SBefä^affen^eit ber 3weige,
be« 28iia)fe«, ber 93ertl)ei(ung ber ßaubmaffen tc. $u geben, wonact)
rr leicht fcfjon au« ber Seme erfannt werben fann. <Da« ©tubium
biefer 3ufammenfefcung i(t eine £auptfaä>. 2)ie 93aummaffen feien
fowobjl in ber 9cat)e al« in ber gerne weber fdjroff noch fä^werfallig
au«gefchnitten, unb fei ber Sftanb berfelben ftet« leict)t unb burchfichtig.
£>er Gimmel ift ein ©egenftanb, ber bie größte 2lufmerffam=
feit oerbient, ba er bei jeber fcanbfcbaft einen £auptrang einnimmt,
inbem er bie (Seele unb ba« ßeben berfelben btlbet; er bilbet in
ber Sanbfdjaft ba«, wa« ber Jiopf beim menfä}(tdjen Körper ift;
mit feinen Sarben belebt er alle %htiU be« ©anjen, unb bejttmmt
ba« 2lnfet)en ber ßanbfd)aft in ber Slrt, baß, wenn man fie in ber
&rü!je betrachtet bat, man fie be« 9lbenb« wegen ber SÖirfung ber
be^iebunglweifen Slenberung in ber $rojectlon be« ßtchte« unb ber
Statten nur mit 9Mbe wteber erfennt. SDarau«, baß eine ßanb«
fd>aft weber wabr noct» barmonifet) au«fallt, wenn nicht ber £on
be« Gimmel« ben Regulator be« auf ber ßanbfdjaft oerbreiteten
Kolorit« bilbet, folgt, baß, um eine $lnftä)t getreu wieber ju geben,
ber Gimmel ben erften ©egenftanb bilbet, welchen ber 3*icr;ner ftreng
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»
- 146 —
nad^uabmen fyat, batnit er einen !jerrltd)en Slnblicf gew&bre. 51uf
biefem unermeßlichen (SJewölbc jeigt bie Statur ibre ^racfyt mit ber
graten Söerfcbwenbung ; nirgenbd anberä entwitfeln ftd) retgenbert
SBirfungen unb großartigere Sdwnbetten. Stuf biefer unermeßlichen
Sd)aubülme flefyt man alle garben wieberfyolt oereinigt unb in
taufenb oerftfyicbenen 9ßüan9cn eerfdjmoljen, balb aber ftd» oonetn=
anber trennen, in'3 Unenblidje fidj eeroielfältigen, oon weldjen jebt
in ibrem eigentbümltcfyen ©lanje flimmert, unb bureb ben (Sontraft
ifyrer entgegengefefcten hinten ibren gegenfeitigen 2Bertb erbeben,
obne baß fte je aufboren, burdt faft niebt ju erfaffenbe Uebergange
bic ooltfommenjte Harmonie unter ftd} beizubehalten. £aber ifk
e$ unumgänglich notbfg, baß man bie Littel aufjufueben fftebe,
mittelft welker man |)lmme( unb 95>olfen leicht unb taufebenb bat«
jufretten oermag. SWan fudje namentlich Siebter unb Debatten genau
ju ftubiren unb biefe mittelft mebr ober weniger feiner unb ge=
brangter Schrafftrungen barjuftellen. £urd) Uebung allein wirb
man im Staube fein, ben SCBolfen 8eid)tigfeit unb <Durd)ficbttgfeit —
biefe #aupterforberniffe, &u geben. $abet muß man ftufenwrife
oom Einfachen jum SDerwicfelten, oom 3ufainmenhange Oberlängen
ju ben ©Reinheiten in faft unmerflicben 9lbftufungen ubergeben.
£ann man ein 2M einzelne %tyiU einer ßanbf^aft leicht
unb richtig jeidmen, fo fange man an, gau&e 2lnftd)ten, ganje
©tücfe oon großer &u$bebnung aufzunehmen unb $ier beftct)t nun
ba«5 erfte ©tubtum in ber Sluäwabl ber ©egenben ober Sagen.
Riebet fommt e$ oorjüglich barauf an, ben richtigen *ßunft
ju treffen, oon welkem eine ßanbfchaft aufgenommen weroen muß ;
auf SÖergfpifcen ift er feiten ju ftnben, weil bier ©egenpartte unb
fDorbergrunb fehlen. £at man eine jum 5lufncfjmen angemeffene
l*anbfä^aft auSgemtttelt, fo fuä> man ben C>rt, wo biefe Slnficbt
bie beftc SBirfung fyeroortringt. 3flan fteige auf unb ab, bewege
fid) recht« unb linf« unb ftubire bie Variationen, welche ftdj au«
btefen ^Bewegungen ergeben, oermeibc aber in ber 3cidmung ftarf
toftrte, fehr furje ober abgebrochene Linien; man unterfu^e au<h
bie SBirfung be« Sichte« unb oermeibe unangenebme Schatten, welche
bem allgemeinen Gff ecte fa^aben fönnen.
3uerft wähle man eine rubige unb frieblid)e SRatur unb ein*
fache, genau begranjte 5lnfiä^ten, bereu frafttg auögebrücfte Waffen
bureb beutlidje unb wenig oerwicfelte Linien auf freie unb beftimmte
2lrt ftd) äußern. SDabei beachte man, baß ba* $u genaue £>etailliren
ber entfernten ©egenftanbe ganj gegen bie Statur tft; auch büte
man ftch , feine 3ei<hnung unnüfcerweife $u überlaben , weil biefer
gebler bem Effect außerorbentltch febabet, nur ba« muß man auf*
uebmen unb barftellen, wa6 man fiebt, unb burd> längere Uebung
wiro man gut fe^en lernen.
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— 147 —
59enn man bie barjufteüenbc GJcgenb ausgewählt hat, fo mufl
man bie Ausbebnung berfelben beftimmen unb auf bem Rapier eine
CHnfaffung jeid^nen, bic im Söerhaftntjj mit ben ©ranjen fteht,
innerhalb wcld)cr man ftd) bie ju jetchnenbe ßanbfdjaft emgefdjtojfen
benft. hierauf jicfyt man eine horizontale £inie unb eine fenfreebte
tinic, welche ben $auptpunft be$ ©anjen bejeidmen foti. 3)a$
(stubium ber ^erfpeettoe wirb bem 3etdjner bei ber 33efHmmung
fcer Entfernungen unb bei bem 3eidmen ber{enigen ßinten leiten,
welche jum ©tütypunftc bienen unb fo ju fagen baö ©cbälfe bet
gtofjen SKajfe bilben follen.
2$ie bei ber 3eid)nung oon 3ieratben unb bem menfdjltdjcn
Server, fo mufj aud) bei ber fianbfcbaft$&eichmmg ber Anfang bamit
gemalt werben, bafjman ben 3ufammenfjang be$ ®anjen in breiten
3ügen entwirft, wobei man ftch nur mit ben großen Staffen ju
befdjafttgen bat, beren gegenfeittge« $crhaltnijj unb AuSbehmmgen
man gehörig ju befttmmen fuchen mujj. AlSbann geht man auf
bie Einjclnbeiten über, fud)e übrigen« fytx eine Uebertabung ber
3etdmung mit überflüfftgen ßreibeftriehen ju »ermeiben. — dbenfo
permeibc man forgfältig unangenehme Dppofitionen unb bizarre
2(bf^nitte ; welche bem allgemeinen Effecte fet)r fc^aben würben.
2llle 3üge muffen jur £>croorbringung beö Effects beitragen, wobei
man auch Aufopferung oon Einjclnbeiten nicht freuen barf. 3e
mehr fich bie ©egenftanbc oon ber Erb* ober ©runbltnie entfernen,
bcflo unbeftimmter erfdjeinen bie gormen berfelben, unb befto fc^wäcber
auSgcbrücft jeigen ftch bie3üge, welche bie Umriffe berfelben bilden.
3fl ber «^intergrunb burd) einen feinen unb reinen 3wg *>ol*
lenbet, fo wirb auf gleiche SGBeife auch ber Sßorbergrunb aufgeführt,
auf welkem bie ©egenftanbe aber melir bctaiUirt werben unb mehr
gcjtigfcit unb Alraft erhalten.
$)er (Entwurf ber ßanbfdjaft wirb baburd) oollenbet, walirenb
bie oollftanbige Ausführung berfelben nun beim Gimmel beginnt,
liefen mufj man r)au^tfäd)lict) gegen ben #ori$ont bin licht jet^nen,
wobei man immer im Äuge behalten mufj, mittclft ber SBtrfung
ber ©chatten bie oerfdn'ebenen ölächen, welche bie Söolfcn einnehmen,
fowie bic SDurchpchtigfeit , welche ftc aufeinanber h&&en, ju geben.
£>er #tntergrunb enthält in ber Siegel eine fräftiger auSgebrücfte
Sarbe, als ber Gimmel am ^orijont
2>ie £arftcttung bcS 2öaffcrS erforbert überbie§ noch ein be=
fonbercS ©tubium. Um ben Effect einer 2Öafferfl5che heroorjubringen,
bebient man ftd) in ber Siegel gebrangter unb oollenbeter ßtnien.
SDa aber biefer Effect mit bem 3n|tanbe bcS £>tmmel$ unb ber Ztmpt-
i atur wechfelt, fo fann man über biefen S$eM ber ßanbfchaft unmöglich
fefte Regeln aufhellen. 3Äan mujj fid) hier lebiglich auf baS beobachten
befchränfen unb fcieleS betrauten unb nahmen, was man beobachtet
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148
53ct ber 3eid)nung t>on ©ebäuben unb anbcrn ©aulidjfetten,
weldje in bcr tfanbfdjaft oorfommen fönnen, muß man audj rto<$
bic $u unfcebe utenben Einjetnbeüen oermctben, ftd} nur an bte im*
Vofantercn Staffen halten, bie föön cntwidcltcn SHnien au$wablen,
weld)c bte Sirfung ber 3«<hnung erhohen unb fid) ffrengc jener
gezwungenen faMecbt angepaßten Linien enthalten, in welken weber
Styl nod) gcblerloftgfeit liegt , unb bie wegen tbrer bijarren
fd)nitte einen wibrigen Slbforung gegen bie ©leganj unb <B<r)bnhcit
ber &mbfd)aft bilben.
Söeftehc bic üianbfdjaft, welche bargeftellt werben foll, au*
aneinander gerüeften ©egenftanben, wie fte in ber ÜBirttidjfeit oor*
fommen, ober enthalten fie bae" S3ilb ber Erinnerung, — immer
muß man bkfelbcn mit fötaler ©efdjtcflidjteit unb fo natürltd»
jufamtnenfügen, baß bie 9lrbeü beS &ünftler$ gar nid)t wahrzunehmen
ift unb bcr 3ufd)auer eine Sftaturfccne oor ficfy ju ^aben glaubt.
Unter länblid)em Stöl oerftebt man bie Lanier, na$
wrldjer man 91aturanfi(^ten mit ber größten ©cnauigfeit barftellt,
ober baä getreue SBilb be$ 8anbe$ in allen feinen (Sinjelnheiten
wiebergibt, or)ne irgenb einen 3ug fehlen ju lajfcn ober einen bei«
zufügen. 3ur Studfübrung aller S3eobad)tungen ift große ©efd)t<f*
lidtfeit nötlng, fowie ein fixeres Augenmaß unb eine fixere 4>anb.
$icß Slllea ift fo feiten im Vereine beieinanber, baß gute ßanb*
fdjaftfyeidmer &u ben Seltenheiten gehören. — ©in 3*oefg baoon ift
ber btfortfebe 3etcfmmtg$ftyl ,
na<h welkem man in ben fd)6nften ©egenben foldje gtguren einfubrt,
bic ben 3ufd)auer lebhaft intcrefftren , feine S^cilnaljme erweden
unb feine <5tnbi(bung«lraft rege madjen. Riebet ift let^t einjufe^en,
baß ber ^iftorifa^e <Stt;t weit fdwieriger ift, als ber gewöhnliche
&inbfd>aft$ftttl unb an bie ©eftd)tenmalerci grenzt; er muß (ich
aufyctdmen burd) (Srftnbungflgetfr, erhabene ©cbanfen, ©efd)ma<f
bei ber Ausführung unb Erhabenheit ber hanbelnben giguren.
i
Hebet feett (Seine, in tu riebe m bie einzelnen Sfteile
in bet SianbfäafHmaievei $ti haften ftnb.
2)er Olafen bietet läufig oerfchtebene Slrten oon ©rtin, weil
er au$ oerfdjiebenen ©attungen oon^flanjen befielt unb biefemebr
ober weniger frtfd) unb im 2Öad)äthum oorgerüdt, ober naher ober
entfernter oon bem 3«tpunfte be$ Söerwelfend erfa^einen tonnen.
2>cr 3«(^ner lann alfo mehrere garbcnaiten auf einem unb bem-
felben gelbe oereinigen, ancinanber reiben, »ertheilen unb oermengen;
cieß ^ben au<h bie berühmteren ßanbfdjaftSmaler nicht oerfaumt
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£)te gelfen fmb in ihrer ©eftalt, ihrer $arte, t^ter Sage
unb ihrer garbe fehr oerfdjiebenartig, unb bieten fomtt bem beobadj*
tenben .ftünftler taufenb flSerfdhfebenheiten bar, bie man ftd) wobl
merfen muß unb bie man alle fammt ihren Qrigcnthümtichfeiten
hiebet geben muß.
^Dic Serraine, JBobenf lachen unb (Sr bftridje trafen
mehr ald alle übrigen ©cgenftänbe jur Abftufung .unb jur 93ilbung
be$ 4>tntergrunbe$ einer ßanbfa^aft öerm&ge ihrer ©eftaltcn, ibreö
£>ellbunfcl$, ihrer eigentümlichen garbe, bei.
£>ie ©ebäube, welche eine ßanbfa>ft fchmücfen, fönnen von
regelmäßiger, altertbümlidjer ober neuerer ©auart, entweber neu ober
^erfrort fein. — ©r abmale, Raulen mit 3nfd)riftcn u, bgt.,
welche ju ben öornebmen ©ebäuben unb Ruinen geboren, finb fo
anzubringen, baß fte bie Aufmerffamfeit be$ ©cfchauerS fog(cid) auf
fid) jteben. — Unter l&n bitten ©eba üben oerfteht man
Kütten, <strohbütten, SBohnungen ber ßanbleute, Scheunen u. f. w.
unb futb im Allgemeinen nieber, bloS ein ^todwerf ho<h, aud {>ot§
ober gewöhnlichen 33adftcinen unb ohne Beobachtung ber Regeln
ber Skufunfr, fowie obne S^ratben gebaut, ober wohl aud) nur
mit (Srbe überworfen unb mit Stroh ober fRafen bebedt. $>iefe
lanblia^en Sofmungen fmb immer fehr fparlid) erleuchtet, fehr bunfel,
wahrenb bie dauern auf ber Außenfelte eine ^elle, gelbe, weiße
ober graue garbe traben. £Dcan fann biefen ©ebäuben natürlich
Weitem, ftütet, Marren, pflüge unb anbere ©erathfd)aften, welche
gewöhnlich außen fielen bleiben, beigeben. SDtcfc Kütten tyaben im
Allgemeinen ein befro malerifcheä Qludfehen, je alter i^r (Sbaracter
ijt, jeboch barf man Herbei bie Abftufungen nicht übertreiben.
2Bie in ber Dcatur eine wafferreichc ©egenb einen angenehmem
Änblfd gewabrt al$ eine trodenc 2anbfd)aft, ebenfo oerbalt c$ fid>
and) bei ber Gompofition ber ßanbfdjaftcn. £te ©ewaffer gewähren
benfelben eine gang befonbere 5lnmutb. hierbei müffen aber bie
ÜJcalcr fötaler ßanbfchaftcn mit ben Regeln bed SBicbcrfc^ctnö genau
befannt fein, welker bei rubigem, betlem unb bewegtem, trübem
©ewaffer febr oerfchieben ift.
&er 3*id)cnfünfUer fann bie ©egenftanbe, welche ftd) auf ber
erfreu ßinie bed Stücfd bepnben, nid)t genug ftubiren. Sief« jichen
bie ©liefe be$ iöefdjauerd auf fid), fragen ben erften ßbaracter ber
©abr^eit ein unb tragen ötel baju bei, ben übrigen Etüden 2$ahr=
Bett ju geben. £ie ©ewadjfe, mit welchen man ben «Dorbergrunb
ber 3ufammenftellung auäfdnnüdt, müffen gut au*gewablt werben
unb burch SReichhaltigfeit ber gormen ftd) audjeidmen. <£$ gewahrt
großen ©ortheil, wenn man biefelben naaj ber «Jiatur fhibirt.
•
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Heber b<t$ ©optrett-
|>iegu !ann man ftd), um bcn Sttafjjtab beizubehalten , ber
3irf eld bebienen , inbem man juerft bic grojjen ßintcn jtcbt unb
al«bann attc SDctatl* mtttelft £urd)fd)nittspunftcn unb Uebertraguna
alter einzelnen ©rffjen barftcllt. — 3um Gopiren mit #ülfe
oon Söicrccfen'geidmet man bic ju copirenbe 3«d)nung oben,
unten unb neben in fo oiet gleiche 3$cUc, als man für nottug
erachtet. $)tefe £r)eilc müjfen nad) 2fta$gabe bcr größeren ober
flcinercn Duantitat ber SDetailä ber ju copirenben 3ctd)nung befttmmt
werben; fobann gier)e man horizontale unb fenf rechte Ötnien nad)
biefen (S intljet lu ngen , unb fo err)alt man eine geroiffc 5tnjabl
93ierecfe$ hierauf nummerirt man ben Plan oben unb auf einer
ber betben leiten mit gleichen 3atjtcn, überträgt biefclben 3^ten
auf ba$ 3cidmung$papier unb bilbet bafelbft gleite SOierccf e. hieraus
ergibt ftd), bajj jebeö 23ierccf zwei oerfdjicbcnc Hummern ^at, nad)
weldjen cä erfannt wirb, nämlid) bie obere unb bie <Seiten$at)(. —
©itt man nun eine genaue ßopie fertigen, fo befreit bie Operation
barin, baj? man in bie Sßierecfc be$ PapterbogenS bie SDctaitd über*
tragt, welche man in jebem ,einje(nen Jöierecf ber ju copirenben
3«d)nung wahrnimmt, eine Operation, bie burd)au$ nid)t$ ©d)wic-
rigeö an ftd) bat. 3e f leiner bie Sßicrecfe ftnb, beflo genauer fättt
natürlich bic Arbeit aus. — 3ft baö Original ju foftbar, afö baj?
man fold)c Linien barüber gießen tonnte, rann man (tatt biefer
Linien feibene gaben nehmen, weld)e forgfatttg auSgebelmt unb
mittcljt fleiner (Stifte auf einem 3Ral)mcn befeftigt werben. 2lud)
fann man bieSöierecfe aufpflanzen* ober Pauspapier machen unb
lefctcrcS auf bcn gu copirenben Plan legen.
Wlit «bütfc biefer SKcrecfc laffen ftd) nicht nur 3«<hnungen
unter Beibehaltung beffelben TOa^ftabcd genau coptren, fonbem man
fann ebenfo aud) nad) Belieben ©opten in oerflcinertem ober »er*
gröperrem flftagftabe fertigen, in wcldjem galle ^inficbttic^ beö 3ttafc
jtabcS im Berbältnijj &»ifdjeii bcn Bierecfcn bcr 3?uf)nung unb bcn=
jenigen ber (Sopte fcftgcfefct werben mujj.
lieber baS £)urd)paufen einer 3«chnung bttreh Pauspapier
unb baS Uebertragen berfelben auf gewöhnliche« 3etdmungSpapier
ober auf eine Holzplatte ^aben wir uns fd)on oben auSgelaffcn,
baf;cr tonnen wir hier baoon förocigen.
fftntfjc ptattifäe A5ulf ömtttcl be$ 3et*ttet*-
Um gwei ober mehrere papierbogen ju oereinigen , müjfen
fle guerft genau oiercefig befa^nitten werben, hierauf nimmt* man
benjenigen oon beiben Bogen, weldjer überfcblagSweife auf ben
«nbern geleimt werben foü. 9(uf ben Bogen, welcher obenbin ju
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— 151 —
flehen fommt, legt man fobann ba« ßtneat 3 ß inten bom Stanbc,
weläer auf ben anbern Sogen geleimt wirb , entfernt unb fdjneibet
# bie SDufe be« Sßapier« mit einem gebermejfer fyalb bureb, fo' bag
bet burdjgefdmttteMe SfjcU am Dianbe eine &rt garnier bilbet,
b. bag jlä berfelbe leid)t biegen lagt. 9hm ^a(t man ben Sogen
mit ber linfen £anb an ber fenfre<bten (Seite linf«, ergreift mit
bem ^Daumen unb bem 3ci0eftngcr ber regten £anb ben (leinen
SRanb, oon welebem foeben, al« oon einer 2lrt garnier bie Diebe
war, unb reigt in Der (Richtung einer SDiagonallinie oon oben na<b
unten, oon ber ßinfen ^ur 5Red>ten be« $apterbogen« , oon einem
(5nbe jum anbem bie burdjgefdjnittcnc $albe SDicfe be« ^apterbogen*
ab. £at man ju olel eingefönttten , b. %. ift ba« gebermeffer ui
tief in ba« Rapier eingedrungen, fo wirb ber Dtanb be« Sogen«
biefer al« notywenbig. 3n biefem Salle wirb ber Otanb mit föabir-
gummi abgerieben, liefen oerbünnten $$etl leimt man mit SHunb*
leim auf ben SRanb be« Sogen«, beamtet aber Riebet ben Umftanb,
ba§ ber obere Sogen unter tyn ju |tc$en fomme, bamit er feinen
©Ratten werfe.
2Biu* man ba« Rapier auf bem 3ei*nung«tif4 ober 3ei4nung«*
brett befeftigen, fo muß man bajfelbe auf ber föücffeitc mit einem
Sdjroamm beuchen, unb wenn ba« Rapier glei<&magig oon bet
Seuebttgf eit bur^brungen ift, fetyrt man ben Sogen um, legt Ü)n
mit ber benefcten ©eite (lad) auf ben Zifä, naebbem man juoor
einen fleinern Sogen frifebe« Rapier barunter gefe$oben $at. 9lun
werben bie RSnbct be« Rapier« mit SWunbleim befinden, unb auf
allen Seiten fefigeleimt, worauf man ba« ©anje forgfaltig troefneu
lagt. SRacb ooUenbetem ©ebrau* lagt fic$ biefe« Rapier feljr leicht
wteber ablöfen, inbem man 2 — 3 ßimen oon bem Oianbe entfernt
ben Umfang be« Rapier« burdtfdjneibet.
«
Hebet ba$ 3etcfmett mit bem Stift«
$at man einmal ben «Wagftab, in welebem eine 3eie$nung
gemadjt werben fbfl, beftimmt, ebenfo ba« »erfahren, welebe« man
bei ber Arbeit befolgen will, fo beginne man bie 3eiebnung mit bem
Stifte, bie man mit ber grcgtmögliebfien ©enaulgfeit unb mogltebit
fein au«jufübren $at. ©enn ber SWagftab fleln ift, fo lagt fieb
nur eine oon ben beiben (Seiten ber 2öege unb flehten ©ewaffer
angeben; $iebei ift aueb überflüfftg, bie ©e$3lje, (Sinfriebigungen
ober ©efcege , ifolirt fte^enbe Saume k. mit allen ^Detail« u)rer
Umriffe mit bem 6tifte ju jeiebnen; e« genfigt, fotye ©egenfianbe
burd) Linien ober einfache fünfte ausbeuten.
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Der ju biefer 93orar6ett bienenbe ©Hft barf nidjt ju weid)
fein, inbem man in biefem Stalle fcbwerlieb eine feine 3trbeit tiefem
würbe; überbieß ift ein welcher ©tlft nid>t ff Iren baufrbaft genug ; er
würbe orrwiffbt werben unb bie'3f"bnwng oer unreinigen. (Sbenfowemg
barf man aber aud) einen ju garten ©tift nebmen, weil biefer ba6
Rapier burebfdmeiben würbe unb im erforberlte&en gall niebt me^r
au$gflbfd)t werben fönnte.
3un&d)ft bürfen bie SSerge blo$ burdj SWaffot ober tyorijontalc
3üge, welche bie 6teüe unb bie b*™<*fte$enbften gormen berfelben
beftlmmen, angebeutet werben, gleieboiel, ob fte bureb ©djrafftrungen
mit bem ©tlfte, ber geber ober bem SPinfel autfgebrücft werben
follen, ober ob ber 3eid>nung*fanftler bie Hbftty bat, biefelbe allein
bur* ba« fcufeben $u geben.
lieber bie fHtt§füf>rttttg einet 3eicf>mmg.
ÜÄan tarnt eine 3ei*nung entweber mit bem ©leifiift, ober
mit ber geber, ober mit Sufcb, ober mit oerfebtebenen garben au$«
führen; bei bem Sufeben, ba* Übrigend nur geringen 2Bert$ für
ben £»lograp$en $at, weßbalb wir aud) niebt fpeciell barauf ein«
ge^en, muß man außerft fein unb letebt jeiebnen, weil bie ©triebe
notytoenbig burd) ba$ $ufd)en oerfebwinben muffen, inbem fonft bie
3eid»nung immer einigermaßen troffen unb unannebmlid) erfreuten
würbe.
£at man alle Umriffe einer ju Stufdien beflimmten 3eid)nung
üollenbet unb baS gewifdjt, wa6 nid)t auf berfelben erfdjemen foll,
fo trage man auf bie ganje Dberflcube be$ Rapiere eine Sage oon
mit 5llaun gefattijtem SSaffer auf, weldje man mit einem großen
?Mnfel auöbebnt. 3Mefe3 Sttaunwajfer öei^tnbert für'ö erfte baä
gließen beä Rapier«, wenn tiefe« in golge eine« gebier« oon #auö
au« ober eine« Unfalls ber gall ift. gerner btent ee baju, bie
Umriffe in ber 9lrt gu confolibiren, baß, wenn waljrenb be« Su«
fd)en« irgenb eine garbe ju ftarf auffallen ober irgenb ein $beil
ber 3eicbnung ben gewünfebten ©ffect niebt erreicht §aben fällte,
man biefe £lnte ofyne ©efaljr au«lbfeben ober mit einem feuchten
©cbwarnm milbern fann; e« bleiben al«bann bie ©triebe ber
^eifbnung unoerfetyrt, fo baß bie urfprüngltcbe 3bee berfelben nie
oerloren geljt. (Bin britter Q3ort§eil biefe« 93erfa$ren« befrebt barin,
baß man ba« Rapier reinigen unb tym feine urfprünglidje 6e*
f(t)afffn^ftt wieber geben fann. 3um ©eforgen biefer ooüftanbigen
unb allgemeinen Reinigung muß man bei bem Ueberftretdjen mit
9l(aunwafjer ba« Reißbrett ooer oen ^appbecfel, auf welken bie
3ei<$nung aufgewogen ifl, fenfreebt aufhellen, ca« ^Baffer ablaufen
unb bie 3eicbnung in biefer Sage troefnen Kiffen.
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— 153 — -
99ei bcn Sufdjarbeiten, welche Effect haben fallen, muffen bie
erften Stinten breit, fühn, unb ot)ne baß ber ^tnfcl btefelbe ©teile
6fterd berührt, aufgetragen werben. 9iur auf birfe 5lrt werben fte
ihren ©tanj unb ihre $urcbficbtigfeit beibehalten. 2luf ben ©runb
unb auf bie tiefere ©teilen muffen immer bunflere Stinten aufge-
tragen werben , watjrenb bie Sutten ber ergaben ftebenben fünfte
glanjenb unb erleuchtet erfebeinen muffen. $>ieß ift ba« befte Littel,
einer 3«d»nung Ml nötige Erhabenheit ju geben.
93erfcbmol$ene hinten err)5lt man, inbem man bie Sarbe mit
einem $tnfel auftr5gt, welker lebigiieb SBaffer enthalt, am Enbe
ber garbe leicht bin-- unb herfährt; inbeffen nehme man nicht &u
oiel Sßaffer unb greife nicht ju weit in bie garbe ein, weit btefe
fonft ftlecfen erhalten unb Wecbt oerfebmeljen würbe.
<Dem 93oben muß man juerfr bie ir)m angemeffene Erhabenheit
babureb &u geben fueben, baß man bie $?erge, bie jufalltgen ®e=
" ftalten be* ©oben« unb bie Seifen mit Sufcb febattirt. ©ütb ©erge
in ©ct)rafftrungen mit bem ©tift ober mit ber gfeber gejeic&nct, fo
bleibt nur noch übrig, baß man fte mittelft einer außerft leisten
$mte heraushebt, welche bureb Söerbunflung ihrer nicht erleucbteten
Spelle unb ©runbjlacben eine angemeffene erhabene £arftellung
liefert — Stürben ^ingeßen bie ©erge nicht febrafftrt unb will
man fte allein burch $ufa)en geben, fo muß man ftcb h if i u »er*
fchmoljener Stinten bebienen, welche allmaltg aufeinanber aufgetragen
werben, wobei bie febon oben angebeutete Slbficbt ju ©runbe liegt.
Riebet fann man bie Schatten mehr ober weniger oerfiarfen, unter
Beobachtung ber #6he ber ©ergfpifce, bem h%™ ober geringem
®rabe oon »Äbfcbüfftgfeit ber Abhänge unb aller Krümmungen be«
©oben«, welche mittelft Keiner führt unb lebhaft aufgeführter, über-
malter ©teilen bargeftellt werben müffen.
fBei gelfenmaffen, bie mit leichter £ufcbe gemalt ftnb, muß
man bie ftcilen unb fdjrcff en 9tiffe, welche babei oorfommen, genau
herau«h*ben; ebenfo ©cblucbten, Böhlen unb alle auf bie Erhabenheit
bc6 ©oben« Einfluß auäübenben fünfte. Sluf alle niebrigen (Stellen
wirb eine allgemeine Sage 5£ufdj aufgetragen, ©ergfpifcen unb alle
fünfte, auf welche ßlchtjtrahlen fallen, müffen licht unb ßlanjenb fein.
lieber bie Seberjetcfcmmöeit.
geberjeichnungen ftnb für ben Biographen wichtiger al« $ufcb-
jeiebnungen, ba fte c* ftnb, welche man auf ben $ol$ftteb anwenben
fann. E* gehört Übrigend große Uebung unb eine fttyne OHanler
baju, um im ©tanbe $u fein, reine unb ootlfommene geberjeiebr
nungen ju liefern, namentlich wenn fte in größerem ÜÄaßftabe au«»
geführt unb jum ^lanjetcbnen benfifct werben follen. 3Han muß
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— 154 -
babei Sltle« fo treu al« moglidi barjuftetlen fudien. 3n ber fRegct
benäht man gewöljnlitbe gebern; jlnb biefelben oon guter Dualität,
fo tonnen ftc fo fein, al« man e« nur wünfd)t, gefdmitten werben.
93er {je werben mit ber geber fa^rafjtrt unbßitt)t unb Statten
barem gelegt.
gelfen. Sitte oon ben einzelnen gelfenrijfen unb Spifcen
auf bie übrigen Steile fallenben Säatten brüeft man burdj mcfjv
ober weniger gebrSngte unb ftarfc Sdjraffirungen au«, um bamit
eine ©erfd)ieben$eit in bem £one $eroorgubringen. (Sbenfo müjfen
aud) bie metjr ober weniger tiefen $ö$(ungen unb bie oerföieben«
artigen Cppofitionen be« ßidjt«, welaV« allein biefen Steinmajfen
bie angemejfene (Srbaben^eit öerleityt, fühlbar bargeftellt werben.
©ebaute gelber. Die gurren ber bebauten gelber werben
burd) gerabe au« länglichen fünften befret)enben- Simen gegeben;
Riebet fuebe man jwar ju oermeiben , ba£ fie nid)t in gu grojjer
fRegelmafigfeit, nod) in gu einförmiger getn^eit angebracht werben;
ein Umftanb, weldjer eine feljr unangenehme &rotfent)ett oerurfaa^en
würbe. Die bem ßi*te entgea.engefefcten £etten werben boppelt
ftarf aufgetragen (bunfet gemalt), um bic Habenseiten lebe«
einzelnen etürf« boppelt jtarf barjufleUen.
©rad)f elber. (Sine gang feine $unftir- Arbeit, bejte^enb
au« langten, fenfreebten fünften, fteltt bie Ärauter unb ©rafer
oor, unb wirb in ungleichartigen, großem unb fleinern, met)r ober
weniger gebrangten Waffen aufgetragen, gwtfdjen welken Saume
unb ©eftrauebe \\\ fielen fommen. Die bie Kräuter unb ©rafer
ootfiellenben fünfte müjfen etwa« ergaben gegeben werben unb
erhalten eine etwa« langlid>e ©eftalt, um jie baburd) oon ben gut
Darftetlung ber ©anbflacben beßimmten runben fünften ju unter faViben. •
Reiben werben juerjt regelmäßig punftirt unb fobann an
mehreren f (einen übeilcn ftarf er mit fünften überlaben, um biefe
baburd) au« bem ©runbe ^eruorjubeben. — ©benfo be^anbelt man
aud) bie liefen, weldjc jebod) etwa« ebener unb regelmäßiger
punftirt werben müjfen
Q3ei Steppen werben bie mit Kräutern unb ©rafern bc*
wadjfenen e teilen nad) $lrt ber Söiefen gejeldwet, inbem man bie
untern Steile oerjtarft, um tbnen bie angemejfenen Habenseiten
ju geben. Die B anb flä d)en werben mit gang feinen unb na=
mentlid) lang« ber Kräuter, weld)e tyren ^djatten auf ben Sanb
werfen, fet)r gebrangten runben fünften punftirt.
#at man 2B alber unb ©e$ölge nad) ben fdjon oben an«
gegebenen ©runbfafcen in Waffen gejeidmet, fo wirb jebe SWajfe
wieber einjeln bearbeitet, inbem man bie 99üfd)e in ber 2lrt betaillirt,
baft baburd) bie befebatteten Xbetle fühlbar bargeftellt unb biejenigen
%ty'\U, auf weldje la« üiidjt fällt, Serau«get)oben werben. Sin
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- 155 -
meftr ober weniger gebrongte* ßaubwerf mufj bab*r bie <5rt)aben$eit
barftetlen. <Der ©nyib wirb mit einer ^ßunftirarbett , ar)u(i4 ber=
jenigen, welker für bie SBiefen beftimmt tft, überwogen, unb bie
barauf faflenben Statten werben burefc feine, gebrannte unb in
berfelben 2lrt, wie bei bem getilgten ©ebol&e bie HJinfelftric^e an»
georbneten <£4fcrafjmingen gegeben. 9Wit ber geber lajfen ficb eben
fo leitet, wie* mit bem $mfel, bie me$r ober weniger bufdjigen
®et)ö($e, Jungen £aue, ©eftrauebe unb ganj jungen ^flanjungen bar-
ftetlen. — (Sinjeln ftet)enbe ©aume werben wie bie Söalber befjanbett,
um fie ju febattiren, au« bem ©runbe tyeraufyuljeben unb ihnen
eine angemeffene erhabene 2)arfteüung ju geben. SDie (Schatten,
welche biefe einzeln (tc^enbe $aume werfen, unb bie i$re ©eftalt
nachahmen müffen, werben im Keinen, ganj feinen unb gebrangten
SaiHen febrafftrt.
Um eine3fi^««ng ganj ooUenben, mug Tie mit einer (Sin«
foffung oerfeben werben, welche gewöhnlich rfngS um bie 3ei4nung
angebracht wirb, unb welche mit bem TOagflab berfelben im 93er-
baltnifj fteben mujj. 2öirb fie fcbwerfaUig gezeichnet, fo febabet f!c
bem allgemeinen Effecte ber 3eicbnung eben fo fcr>r , wie wenn fie
$u mager auffallt; ber ©efehmaef beö 3eiaVier« mujj entfebeiben.
£>ie£ finb bie bauytfacblicbften Slnbeutungen für 3cict»ner; mögen
jic oon 'iXcgrapbrn nicht unbeachtet gelaffen werben unb baju
beitragen, baj? fie ftef> in biefer febönen unb fajweren Äunft, bie für
fie unentbehrlich ift, immer mehr oeroollfommnen mochten.
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3 n M It.
fforrebg III
©efcfricfrteber ftoUfcfrnei »
keltere (ftefrfrtcftte
1
fleiteße ©efcfrt&ie ber £oIv
2
9t euere ©efebtefrre ber ftofr«
frbnetbefunft . ~. . . . 7
3fyfograpfrfe unb £ppograpfrte
CSBucfrbrutferfunft)
11
Cerftymte alte Sfteifrer in ber
£ol3f{frneibefunft unb ifrre
SBerfe 13
gfpfrabettfcfreä unb efrronolo»
gtfefreg U?ersetcfrnt§ älterer
göyBgfjber nebft Angabe
tfrreir Signaturen I 21
Die ftotyfcfrnetbefunft . 31
^taenfebaften etneg fluten jjÖ§ «
[rbni
32
, utteä
ftür lvetcfreJUafTen ber ©efett --
fc^aft u fünvelcfreStfrrtften
ift ber ftoWcfrntrt befonberä
geeignet V . ' . . . . . 34
SBort&etle beg£oI$fcfrnttteg bor
ber SHtfrograpfrte ... 35
SSergleitfrung betf £ofyfitcfr$ mit
bem Äupfer* u b. ©tafrlfticfre 37
Die \Wti berfebiebenen Urteil
39
beä £oUfrf)ntttä
Anleitung jur %nfertt »
u n g P o n g o I \ f a) n tt t e n 40
eber böj uim ftol^fdmitt "
tauglüfre ftolfl unb" Ober
bellen ^ltncbtung ^u platten 40
Ueber baä 2Iufoeicfrnen ber in~
ftof^ jü fcfrneibenben fftlber 41
lieber tote sunt £oUftfrneiben
nötigen gßerfaeuge . . 43
Dag (Einfpannen beg f?oI$eg
m Sftabmen ..... 46
Weitere ftanbroerfgaeuge beg
ftolffiftneiberg. — SRatft für
fnrafafritge frolsfcfrnetber . 47
Anleitung, |ttw
f efrneib en
43
hinten, irelrfre ftcfr freuen. —
jjünfgtte Einten . ... 50
Dag@cfrneiben etne^ jEBinfefg.
— Doppeltsten su fdweitoen
Duerltnten ofrne 2lnfcfrtug .
©efrnuerigfeiten bei ttcfr heu=
51
52
Hfl
unbcnl'tnten.— ffrenUtmen 53
Die iülf3$rünfl bon 3trfel*
unb (Spirallinien. — äreuj*
fefrraffirungen. — Dreifache
(geftraf fürungen . ♦ . 54
@cfrnetben gans fetner @cbat=
tirungen. — Dag yunfttren 56
Anleitung \\mi <5a;netben gan*
j^er fliguren . . . . 57
Doppelte gfhfafjung, — ^rtt »
fung etneg fertigen £oty »
[jgjjgjg . V . . 59
%erbefferung auggebroefrener '
©teilen. — Dag 'flugfrfmet *
benbeg (Srunbeg einer platte 59
Dag (Sinfefcen bon £>ohfrücf=
eben in tote platten . .61
Stellung toer £anbe beim 2lug=
freben beg ©runbeg ber $ol\*
ftfrnitie unb beim (Ebnen . 62
£ o 1 3 f (fr n itttinpell b u n f et 63
"IST
flunftleru. flunftfreunbe feben ^
fet bem ftolsfcfrmtte ffeatfr «
tung . . . . * . . 65
Anleitung y 21 n f e r 1 1 g u n g ~
y o n j o I \ (t j efr e n i o t ' e r H
lograpbten QQoUnxa*
ttflren) . . ♦ • > . ~ 66
3uritfrtung b. ^o^pratten ober
fioUblocfcfren f. b ^öTyFfT^ 66
Dag Uebertragen b. 3etcfrnung
auf göfi . . . -JT* 69
^ülfgmerf^euge jitm Ueber= ~
tragen uiib (ioptren bön
3eta;nui:gen
70
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Apparat jum (Sopiren mit
SSergrofjern ober $e rfletnern 7 1
Die galquirfpifee sunt Durcfr-
leidmen. — SBerfyeugc beg
•jfylograpfren . . . . • 72
Das ©dürfen ober ©gleiten
ber ©ticfcel 78
Ueber ben ginfauf unb bte
©fite ber ©riebet. — Sltelter
unb 3trbeitätifcfre Eon 3£p»
lograpfren . . . . . . 79
Ml
SBerfafrrnngäroeife beim £>oI&=
grabtren _. . ♦ . . . 81
Weitere flunflgriffe beim ®ra*
btren ..«..«. 83
8e&onbtunab. freflern ©teflen.
%erbetTerung fehlerhafter
Stellen . . Y .Y~~T 85
Prüfung f tnylnnr ©teilen be*
. fcolsteftg. — 3ufammenge*
fefrte poljfifcmtte . . . 86
(Songreoebritcf ober jufammen-
gefefcter Drucf .... 87
Spiograpfrtfcfrer garbenbrudf . 89
Daä CSoloriren ber£oI$fcbnitte 90
gerbielfoltigungb olj« *
f c^> n 1 1 1 e unb ftoIafHcfre 91
(galoanoplaftif . . . . . 91
guftapercba--mtri\e . . . 92
Der Apparat ftum Oalpanffl«
ren, ©tereoipptren qber%b *
flatfdjen Eon ftolsftfrnttten 97
lieber bog ffirottiren in
Zittau notfr frotufHcfr-
Lanier 98
fterftellunfl »on SRelief*
fttften mit te lf> 21f ftf tt~. 99
Btnf ~I)ag3mn. - ©tftrtffr
gief erzeug. — Ettfrograpfrtr*
ftein 100
Tupfer
102
im
ftilcten unb ©iempel frtr $>u&
binbereien ©alttanopla *
BT 1Q5
jjojgyrj (Etypfregrapfric, ober
aroaneplaftiftfre ^Hatten
gf ber frotalcbmtte . . 106
f
Die %>?obelftc ajerei in
tjrem ganzen Umfange 107
Verrönne ...... TTO
Slufja&Iung netterer
f>fi Ifömittcl für ben
ftoUgrafreur .... 118
■Drucf* u. 3ei(frnuna£papier.
— Durfrftcfrrigfg Rapier . 1 18
Anfertigung beS >pauipapter$
jum Durd)$ete$nen. — SBe-
reitung ber galquirpaptere.
— Delpapier. ~- (Ein Qo*
ftterpapter 119
dfrfneftfcfrf 8ue$btu(fetrri21
^etbonifebe* gfctfatren . . 121
fießen beä Drütte unb euro «
paifefre SBerbefTerunggoer »
futfre . ... . .~. 125
131
31 tt | a tt q.
SSoIIftanbta e Anleitung
jjum 3 eignen . . . V 132
Da^3«dJ"^n öon geraben unb
fmmmen hinten . . . .132
Dad fyiQnen menfo>tta>er
Körper . . . . . . 134
Ueber bte pnWic^rett fm
3eicftnen . . " . . . 136
Da3 ©ft'wren ober (gnttterfen 1 37
Ueber ben ©Ratten
T3S
Die berfefrjebenen 3eitfr-
nung g»2flanieren . . 139
Allgemeine gemerfungen . 139
lieber bie jjjjj 3eicfrnen nö-~
t^igen Rapiere. — Ueber
frag 3eicbnen mit ©ttften 140
Ueber ^eber\et(bnungen. —
Die Sufcfrieidmungen . . 141
Ueber t'anbfcbaftfoeicbnunaen 143
Der friftorifefte jeicjmunggftpl.
— Ueber ben Qknre, in
welkem bte einzelnen X^eile
in ber ¥anbfä>aftgmalerei
^u galten ftnb . . . . 148
Ueber bflj (Sopiren. — Ginige
praftifebe ^ülf<?mtttcl beg
3eicbncrg . . . . . .150
Ueber ba3 3etctncn mit bem
®tift 151
Ueber bte flugfufrrunfl einer
3ftct)nung . . ". . .152
Ueber bie geber^eic^nungen . 153
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3n alten fludjljonlilungen mtrir iBrfieUung auf folgende
UDerke angenommen:
21bbilfc>una,cn unb 93efc|>ret bunten aller beutfcrjrn unb
ber oornebmften fremben SRittcrorben. Gearbeitet naa; autbentifa)en
Duellen 2Hit fielen illumintrten Ebbtlbungen. 2 SRt^Ir. 15 gr.
ober 3 (I. 45 fr.
3fnffrf)t fceä 3Künjirrtf>uriti* in Witt, Urfe et ift unb
wie er bätte gebaut »erben f ollen. 5 gr. ober 15 fr.
2>oUftmtbt<)e 2liitoetfun<i von fcltener £rf)i>ubeti unb
©röpe SMumen, al$: Slmarollig, Slfter, Surifeln, Stjaleen, 33alfaminen,
t 'actus. Calla, (Tamellien, ©eorgien, ©eranien, ©olblatf, £ortenfien,
$oactnu)en, Seofooen, Gilten, helfen, ^äonien, $en)nelfen, ^rtmcln,
äfefeben, SRitterfporn, Hhododendra, 9tofen unb Sülsen jc. tje<W auf
bie leid)teffe 8rt in freiem ganbe, toie in doofen ju irjie^en, ffe langt
au ersten unb tyetW barau* ooraüglia) guten ©amen au fammeln.
7 £efte, jebe* tieft 16 gr. ober 4t? !r.
Huberten, f?., bie ^titoetters, ©olb* unb ®ilberarbeiter»
fünft in allen tyren 5?errta)tungen ; nebft oielen nü&lid)en unb n>iä)ttgen
©ebeimniffen jc. (Sin f>anb = unb £ülf$buü) für ©olb-, (Silber - unb
Metallarbeiter, gabrifanten, 3mveliere. 3mei Steile mit Äuof. 8. geb.
1 «Rt&Ir. 24 gr. ober 2 ff. 42 fr.
ataur'ö, <2 V twllft. etianßel. (Vcbctbud) für Sie fcäuelidie
5lnbad>t. 2 ^ette. Neunte oerbefferfe Auflage, mit bem, oon
gleifcbmann fefcr fö)on in ©tabl gefrorenen, Portrait be* nun t>er-
engten Serfaffer* unb anberm ©toblfria). gr. 8. 1 SRt^Ir. ob. 1 ff. 30 fr.
SBajot, SR., ba* golbene ©ef#id)t8bü*lein für Keine
hinter. 27? it illumfn. Äubfern, gebunben. 28 gr. ober 1 ff- 24 fr.
SeUioC, Dr 3. 9lat(>geber für M raufe ofcer
ftanbtge Rettung aller a)ronifö)en Äranfbeüen, aW: ©crofeln, %lc$ttn,
ärafce, 9ceroenfranf r>eiten , 2lu$ae$rung, 3ßafferfutt)t, ©ia)t, 9tyeuma-
ti$mu$, £ämorrboiben jc. 9caa) ber 1 1 . 2lufl oerbeff 25 gr. ob. 1 ff. 15 fr.
SQeüiol, Dr. 3« X- , ber $tr|t für Unterft'ibefranfc
ober Anleitung anr (tönern Teilung aller Unterleiböfranfbeiten 9cebf*
einem Slnfcang über bie Sntftepung unb Sebanblung ber $rüa)e unb
©ebrautfc ber S5riyj)bänber. Sflit 2lbbtlb. 24 gr. ob. 1 ff. 12 fr.
$>er &eratber unb £*>(metfd>er für alle Sluäumnberer
naa) Slmerifa ober Sluftralien, ober englifaje ©praa)lebre unb ©amm»
lung beutfaVenglif#er ©cfpraa)e. (Sin $>ülf$bua) für 2We bic au«»
rcanbern ober mÖglid)fr balb englifo) lernen trollen geb. 19 gr. ob. 56 fr.
Blumenfrau 5 , geuninben für bie $reunbfc|)aft unb
tiebe, ober Stuffd^e aum ^nbenfen in <5tammbüa)er. SWit 14 frönen
Vignetten au ©tammbua)aeid)nungen. 8. gc^. 8. gr. ob. 24 fr.
Bregeaut, 9i, 8., »oli)tänbi#ee ^anbbud) für fiitbu-
grapben, nebfl praftifa)er Slntocifung bei oerfa)iebenen Sanieren in ber
©teinbruderei k. für ©teinbereiter , ©temjeia^ner , ©teinbrmfer unb
Vieb^aber biefer ÄunfL %v& bem granaöftfeben. Mit 19 Slbbilbungen.
24 gr. ober 1 ff 12 fr.
450 <?fcaraben, 3t ntbfel, Sogogrl^en unb bergleidfien.
Eon SKajor C. 3. 0. 8. 8. gefr. 10 gr. ober 30 fr.
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Gefnart, ba* neuefte &ompUmmtivbud) ober 2fn»
»retfung jur feinen 2eben$art, um in @efeUfä)aftrn unb bei allen
Iegenbeiten unb Verbältniffen be* bebend fic$ £ofli<$ au$$ubrütfen unb
anffänbig ju benehmen. 3«>eitc 2luff. geb. 8. 12 gr ob. 36 fr.
dwrte fcer U m flehen Ulmö, in einem ©ejirf von
fünf bt$ fea)$ ©tunbe'n, fe^r fauber gearbeitet gr. golio. 12 gr. ob. 36 fr.
Qobvtt, Dr. 6t. Stf., fcer l)pmuuyatMrf)e ,S>nue^ unb
9tetfear$t ober unenrbebrlidje* f>ülfebuü) für aHe bieiemgen, toela)e ffcb
bura> ©elbftjjiilfe ber £>om öopatbie in fcbnellen Äranfbeitäf allen be-
raten wollen. 3 weite Sfufl. 8. geb. 19 gr. ob. 56 fr.
Gramer, ft. 3«, neuefter unb ouUftänbiafter ©rief*
ftefler ober $anb-, Mlfe- unb 5P?nfJcrbucf> in einer gro&en Sluäwabl
. oon Griffen unb ©efaäftäauffaften $ur Erlangung eine« guten ©tpW
im allgemeinen fomobl, al* für aUe benfbaren fa)riftliö)en 2faffä&t,
toie fte im 9Jriüat=, amtliajen unb ©eftbäftäoerfebre irgenb eme* ©tanbe*
nur immer oorfommen fönnen, nebft einer furzen beutfa)en ©pracblebre
unb einem grembworterbuefc. gr. 8 gormat. 456 ©eiten ftor?, ge«
beftet nur 24 gr. ober 1 ff. 12 fr.
£vffablc£, OT., ber wütomment £ved)*lev, ober
£anbbucb für alle ^Diejenigen, weltbe in ber £)rebfunft arbeiten. (Snt-
baltcnb einen ocUftänbigen unb boa) einfachen Unterriebt in Erbauung
ber, na<b ben neueften tfntbecfungen als an>ecfbienlia;ft bewährten Dreb-
banfe, Verfertigung ber 3nftrumente unb ©efebreibung aOer Materialien,
weltbc in biefer Äunft oerarbeitet »erben, gerner toie bie Arbeiten au$
^ols, £om, $ein, ©ajilbfrot, Elfenbein, Metall, Marmor, tllabafler
unb ®U$ oerfertigt unb mit febönen Verzierungen oerfeben werben
tonnen, wie man fte preft, guiüotbtrt, färbt, poltrt, laftrt. 9tebft
Angabe ber beften girntffe unb anberer für $)reber nüfclia?er ©egen-
flänbe. 2lu$ bem granjöftfa)en mit 195 Slbbilbungen. 2iRt&lr.8gr.
ober 3 ff. 24 fr.
&tetertcf>, Dr. (S., ber (Zominerflärrner über 33e*
fa)reibung ber 3iwbffanjen, weltfce in unfern ©arten unter freiem
Gimmel gebeten, ftebff Anleitung $u ifcrer @r$iebung unb SBartung
obne ©ewäa)$bäufer. 28 gr. ober 1 ff. 24 fr.
£eutfd>*eiifi(tfd)er U^Imctfctier für geben ber inöftlidtf
balb englifa) ju lernen wünfebt, ober fleine engltfcbe ©pratflebre mit
einer ©ammlung ber gebrautblitbffen englifeben SBörter k. Daä nü&«
Itcbfte £ülf$bua) für SReifenbe in Snglanb unb Bmerifa unb für jeben
2lu$wanberer unb aua) für 3eben ber ofcnetfe&rer (Jngltfa) lernen »in,
inbem bie 2lu$fpra<be ber englifa)en SBörter genau angegeben iff. ftebft
beacbtungSwertben 9?ott$en für Sluäwanberer. herausgegeben oon 3«
Sßicfeman. Vierte oerbeff. Sluff. 16 gr. ober 4S fr.
£>aö (^nbe ber $Öe(t. S^te fieben legten ybofauntn
ober Söeben, ibr Anfang unb ibr ^nbe. 9faa) ben ©Triften M alten
unb neuen ieffamentö flar beriefen. Stebft einem ?lnbange mistiger
©ibpflintf(ben2BeilTagungenoom3abr 1850— 1860. gefr. 12 gr. ob 36 fr.
Xie &nt^üUuno menfri&Uc&en fieb^nö, ober neue«
oonffantige« ©eburWftunbenbucb , nacb toel^em bie ©cbuffale eine«
ieben Menden, beffen ©eburtäftunbe man genau fennt, im Sorau*
benimmt werben föuneu. 3»it Slbbilb. ^ 36 fr.
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$rr funtoetUge unb feltfattte @r§äfeler ratrftotirfctßtr
Zfyattn, tounber* unb fonberbartr Begebenheiten ; gtücfltc^rr unb un-
glücflicber SKenfeben. Sin Unterbaltungäbucb für HU unb 3ung gut
Sluf&ctterung mitgeteilt. 1 Slt^Ir ober 1 fl. 30 fr.
JDie $abrtfott<m ber 9faitd)tAba(föpffifeit nue
SWafern, SWeerfcbaum, £bon unb Sürfenerbe, unb gabrifaiion ber che-
mifcben geuericuge. SKebft Unterricht beim Beilagen, (Sinfauf, Hn-
raupen , ©ebanfceln je. ber ^feifenfobfe. ©otoie auch X>tatfHf unb
Vorftchtöregeln für SRaucber, ©cbnubfer unb Sierrnnfer.
8. 23 gr. ober 1 fl 21 fr.
ftonreneUe, OT. 3. unb ^oiffoit, üollftärtbtflcr
Unterricht über alle Schreib», 3tf<hnwnga* unb £)rucf-3Rateria(ien, ober
irünblicbe 2lmoeifungen jur Äenntnijj aller Wartungen oon Rapier,
pergament, Bleiftiften , hinten, ©cbrcärjen für bie &u<$brucferet , fte
ütbograpbie unb bie ©teinfebrtft, »on £ufcben, Gebern, ©iegellacf,
Dblatten ic. foroie Belehrung über ba$ tfniren mit SRafcbinrn. Hu«
bem granjbftfcben. gr. 12. 28 gr. ober 1 fl 24 fr.
rülirfj, Dr. C*., ber 91 arftgeber für baö titattnltcfie @e«
fehlest ober ollgemein fafjftcbe Slmvetfung, tote man ficb bor ben fcbrecf«
Itcben folgen ber Suftfeucbc unb Dname betoat)ren unb roa* $u einet
febnellen, fiebern unb grünbltcben Teilung nicht nur in biefen Ärantyeüen,
fonbem auch ber 3mpotenj u. ^otluttonen beitragen fann. 15gr. ob. 45 fr.
&cv frdbltcjie ©efelffdiafter ober (Sammlung ber heften
unb ftnnreiehften Hnefboten, luftiger ©eherne, Bonmot* unb fonberbarer
©efcbttften. 2Wen ©efeüfcbaften unb allen 9TObergnügten unb allen
©rttlenfangern jur Slufbeiterung unb $ur Crrfct)Ütterung be$ 3«wcbfeHa
mitgetbeilt. 3 fytiU. 8. jeber 3:t>cU 20 gr. ober 1 fL
i$olbtvtnev für 33tr ttenbalrer unb Sbienenfveunbe, vbet
aflerbanb Bort&etle unb £anbgriffe, um au$ ber Bienenzucht ben gro^t*
mögltcbflen 9cufcen ju Rieben. <5ntt)altenb ausführliche Belehrungen
fcon neuen £ager* unb ©cbrcarmförben , um nicht nur auf fehr leichte
2lrt $u jetbeln; fonbem aua) ba$ Schwärmen in benfelben w beförbern;
9cachfchttärme $u berbüten unb Ableger ju machen; SBeiffelloftgfeit $u
erfennen, rcfe auch Königinnen ju ergehen unb aufzubewahren ; bon
ber Sinterung; bon einer beffern Hrt fslugbretter; bon einer fehr bt»
quemen gütterungSart ; bon ben bor^ügucbften £onig« unb 2Sacb$b ftonjen;
bie beften unb gefunbeften ©ättungen ?>onig; bon einer leuchten, unb
fiebern Slrt Bienen auftreiben, fte $u bereinigen unb neuen Bau $u
bereifen; oon einer ganj einfachen SRaucbbfeife unb »erb. Stauchma-
febme; gegen Bienenfttcbe; leichte Slrt ?>onig unb SBach« au^utaffen;
Uttett; unb Sfftgbereitung jc. Vierte »erb. unb berm. Sluffage mit
oielen Slbbilbungen. 28 gr. ober 1 ft 24 fr.
dteuefte (Srabfcftriften unb &tritfptüd>e, nebft Fintel«
tung .utr @ntn?erfunq unb Verfertigung bon Lebensläufen ber Ver-
dorbenen, in einer Sammlung bon Beifpielen. SÄit fehr bielen 3(b-
bilbungen bon ©rabfJeinen unb Monumenten. 3um ©ebrauch für
^rebiger, ©chullehrer, ©teinhauer, SWalet, Slrchiteften , Silbhauet jc.
1 jL 24 fr.
Wrinibtifj bet &tabt Ulm mit bex 2Jpr flabt 9Uu*Ulm
unb ben geflung^TOerfen k. 36 ft
Diqitized BVCoogle
THE NEW YORK PUBLIC LIBRARY
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